Wie gewöhne ich mein Kind an gesunde Ernährung?

Hallo!

Ich weiß schon, was gesunde Lebensmittel sind und achte selber auch sehr darauf. Nur mein Kleiner (8 Jahre) sieht das etwas anders. Er lehnt alles was grün ist, kategorisch ab. Langsam weiß ich einfach nicht mehr weiter. Nur Pommes und Kartoffelbrei ist es nun wirklich nicht… Wie habt ihr das bewältigt?

Ich bin für jegliche Tipps dankbar!

Viele liebe Grüße, Tyrol

Hallo Tyrol,

unser Thema :smile: Es ist wirklich nicht so einfach, wie sich das viele „Nicht-Eltern“ denken. Schau einfach mal in unser Video, dort sollte es ein paar Tipps für dich geben:
https://www.youtube.com/watch?v=LyH12_9x4mw

Viel Erfolg!VG, SurvivalGuideForParents

Hallo Tyrol,

manchmal hilft es schon, die Form der „gesunden“ Lebensmittel zu verändern, z.b. Karotten in Pommes-Form schneiden, dazu Majo bzw. ein Dipp, nehme an, du isst deinen Teil ganz normal auf und dein Sohn eben nicht…
Bei manchen hilft auch einfaches ignorieren, nicht sooo viel Thema aus dem Essensthema machen mit dem Hinweis, das ist gekocht, etwas anderes gibt es nicht bis zum Abendessen, bzw. nur ein Brot. Manchmal wirken einfache „Regeln“ und etwas Geduld. Lässt sich halt nicht vorhersagen.
Viel Erfolg und - alles geht vorbei :&gt:wink:

VG Ulrike

Hallo Tyrol,
willkommen im Club :smile:)))
mit 8 Jahren haben die meisten Kleinen null Bock auf Grünes, Gelbes und noch ein „G“ - Gesundes!!!
Vielleicht am besten kochen, ohne dass er es sieht und immer mal wieder was Gesundes reinschmuggeln (klein geriebene Karotte oder sonst welches Gemüse). Und ab und zu darf er ungesundes essen dürfen. Vielleicht einmal pro Woche? Dann kann man einen Deal machen - heute bestimme ich bis dann und dann und am Samstag (o.ä.) bestimmst du.
Probiere es einmal auf diese Weise, kannst ja mal schreiben, wie es denn geklappt hat!
Viel Erfolg und viele Grüße
Elke

Hallo,

ja, das kenne ich. Da gibt es leider auch kein Patentrezept. Ich denke, das beste ist, Vorbild zu sein und bevor es Süßes gibt, muss z.B. ein Apfel gegessen werden und verschiedenste Gemüsesorten probieren lassen. Bei meiner Tochter hat es zeitweise geholfen die Gerichte „lustig“ fertig zu machen z. B. Gemüseschiffchen, Brote mit Gemüsegesichtern verzieren oder Gemüse oder Brot mit Plätzchenformen ausstechen. Das Wichtigste niemals zwingen etwas zu essen und es sollte auch nicht ständig Thema sein.
Viel Erfolg und viele Grüße
Claudia

Hallo,

an Kartoffelbrei ist ja nun nichts Schlechtes, wenn man ihn selber aus Bio-Kartoffeln zubereitet. Auch Pommes sind nicht ungesund, wenn man nicht gerade an Übergewicht leidet und wenn man GUTES Öl verwendet.

Ich denke, wenn Ihr Kind, wie Sie schreiben, von klein auf an gesundes Essen gewöhnt ist, dann weiss sein Organismus auch, was er braucht. Es gibt wissenschaftliche Studien, die zeigen, dass Kinder sich ganz von allein ausgewogen ernähren, wenn sie die freie Auswahl haben. Hauptsache, es werden nur gesunde Lebensmittel angeboten. Ob das Kind seine Ballaststoffbedarf mit Salat, Müsli oder Vollkornbrötchen deckt, ist doch nicht so wichtig.

Ich denke, man sollte aus dem Thema Essen am besten den Druck rausnehmen, solange das Kind sich nicht nur von Süßigkeiten, Knabberzeug und Fertiggerichten ernährt.

Mein Sohn, knapp 9, wurde von mir ebenfalls von Baby an nur gesund, frisch, vollwertig ernährt und hat auch alles immer gern gegessen. Dann kam er in die Schulkantine und wurde daheim plötzlich „schwierig“. Jetzt akzeptiert er z.B. keinen gedämpften Fisch mehr, sondern würde am liebsten nur noch Fischstäbchen essen. Mein Kompromiss sieht so aus: Ich paniere den Fisch mit Sesam - das schmeckt schön nussig-knusprig und ist sehr gesund (Calzium usw).
Oder Beispiel Salatsoße: Er isst nur noch gekaufte Soße (wie in der Kantine), keine selbstgemachte mehr. Mein Trick: Ich reichere die gekaufte mit einer wertvollen Ölmischung (Omega 3,6) und ein paar echten Gewürzen an.
Anderer Trick: Ich mogle scharf angebratenen, fein gehackten Tofu und geriebene Karotten in die Bolonesesoße.

Würde mich freuen, wenn’s auch bei Ihrem Sohn klappt! Hauptsache, das Kerlchen ist gesund und fidel - da macht auch ein einseitiger Appetit nichts kaputt!

Schöne Grüße aus Ravensburg und alles Gute!
claudia

Hallo Tyrol,
ich arbeite in einer gemeinnützigen Einrichtung, in der 3.- und 4.Schulklassen durch gemeinsames Kochen an eine gesunde Ernährung herangeführt werden.
Natürlich muss man die Kids mit einfallsreichen Rezepten ködern. Das Wichtigste dabei ist, das Selbermachen in der Gemeinschaft. Und so erfreuen sich außerhalb des Schulunterrichts unsere Kinderkochwerkstatt und auch Kindergeburtstage, die mit einem Koch-Event verknüpft werden, großer Beliebtheit. Vielleicht gibt es in Deiner näheren Umgebung eine ähnliche Einrichtung.

Liebe Grüße
Dragon50!

Hallo,
so extrem hatten wir’s zum Glück nicht…
Altersweise sag ich mal - hack nicht weiter drauf rum, sterben wird er davon vorläufig nicht. Lebe ihm einfach anderes vor, aber ohne zu übertreiben. Das kann zwar 'n Weilchen dauern, aber mit Zwang verhärten sich die „Fronten“ vielleicht nur. Da ist ein gutes Verhältnis zwischen Euch sicher wichtiger. 8 Jahre - ich glaube, da hatten unsere auch 'ne Profilierungsphase.

Viel Erfolg - Jens!

Hallo Tyrol

ich habe zwar keine Kinder, würde aber rigoros durchgreifen. Schlechtes Essen kommt nicht auf den Tisch. Kleine Kinder muss man überlisten. Koche doch verschiedenfarbige Gemüse. Blumenkohl und Broccoli mit weisser Sauce. Viel weisse Sauce auf den Broccoli. Sag ihm: alles was grün ist macht schlank.
Möchtest Du wirklich dick und fett werden? Das möchte bestimmt auch ein 8jähriger nicht. Wenn er das nicht versteht, nur nicht nachgeben. Das Kind wird es immer und immer wieder probieren. Klappt es NIE, dass er das bekommt was es will, dann hört irgendwann selbst damit auf. In diesem Alter wird gerne provoziert. Cool und knallhart bleiben. Es ist das gleiche wie mit dem Schreien, wenn Kleinkinder die Aufmerksamkeit der Eltern haben wollen. Kommen die Eltern gleich immer gesprungen, macht es dem Kinde Spass und es wird es immer wieder tun. Also einfach mal schreien lassen und so tun, als höre man nichts. Man wird es merken, wenn es Zahnweh wäre…

Gruss Thomas Köchli

Hallo Tyrol,

wow!!
Das ist die Frage aller Fragen. Darauf die Antwort aller Antworten zu haben wäre wie ein Sechser im Lotto. Aber mal im Ernst: Hier ist Geduld gefragt und Vertrauen darauf, daß man das Kind lieb hat, so wie es ist und sehr geduldig und feinfühlig auf die Suche gehen,was meinem Kleinen schmecken würde und sogar gesund ist! Versuche dich in deinen Kleinen hineinzufühlen und versuche neues zu finden und nicht entmutigen lassen. Du wirst was finden.–ihr werdet feines gutes finden.
Hier nur eine kleine Auswahl(darin viele gute Sachen, die auch unser kleiner (5Jahre) entdeckt hat):
kernlose Trauben
Avocados halbe mal mit Kräutersalz , mal ohne auslöffeln
Gurkenscheiben
Knäckebrot mit Butter und Marmelade oder Salami oder Lyoner, oder Kräuterquark oder Bio-Aufstrich Champignon usw.
Mangostücke reife ohne Schalen
Clementinenschnitzen
Lyonerscheiben gerollt mit kleinem Holzsticker
pikante Vollkornstäbchen mit Sesam und Käse
Kohlrabischeiben roh
rohe Gemüsestäbchen mit Dip (Möhre, Rettich, Gurke, und viele mehr)
Vollkornflakes mit Milch auch mit Schoko
Streifen aus roterPaprika
Bananenscheiben
Vollkornspaghetti mit Tomatensoße
immer auch s e i n e Lieblinge essen lassen, und immer wieder was anbieten was gesundes. Und wenn es dann ein paar Dinge sind , die er auch gern zwischendurch ist —anbieten, anbieten —aber nicht zuschütten.

leckere Fruchtsäfte möglichst natur -direktsäfte-
leckere Mischsäfte
auch Apfel-schorle ohne Zucker
Vollkornschokokekse
Basmatireis mit Butterflöckchen und Salz
Grießklöschensuppe
Pfannkuchen mit Vollkornmehl oder zumindest 1050er Mehl möglichst Bio-Mehl (4 EL Mehl 4Eier Milch 1klMesserspitze Zucker 1 kl Messerspitze Salz. Milch soviel daß der Teig nicht zu dünn und nicht zu dick wird–probieren–ich habkeine Menge–ich schütt einfach.
so könnt ich noch 4 Stunden schreiben–wenn du noch Fragen hast bitte…
lieben Gruß und viel Geduld
und vor allem viel Liebe!!
Werner - fuereinLaecheln

Guten Morgen,

tut mir leid, dass es etwas gedauert hat…

Das Problem kenne ich sehr gut. Meine Tochter hat als Kleinkind praktisch alles gegessen und fing dann irgendwann das Schnaiken an. Folgende „Rezepte“ sind am lebenden Objekt erprobt:

  1. Gemeinsame, regelmäßige, frisch gekochte Mahlzeiten (ich glaube, das machst Du schon). Lass Dein Kind helfen.
  2. Gemüse verstecken. Diesen Tipp hört man oft, er funktioniert auch, ist im Alltag aber nicht dauerhaft umsetzbar. Sonst gäb’s ja jeden Tag Nudeln mit Gemüsesoße!
  3. Bei Gemüsemahlzeiten ist immer ein Gemüse dabei, das vom Kind gern gegessen wird. Rausklauben ist nicht erlaubt.
  4. Selbst schöpfen lassen - das muss dann aber auch gegessen werden. Auch kleine Portionen sind ein Erfolg!
  5. Mit dem Kind zusammen rausfinden, welche Vitamine/Mineralstoffe in welchem Gemüse enthalten sind, und warum der Körper sie braucht.
  6. Bannliste: Ein selbstgewähltes Gemüse muss nicht gegessen werden. Pilze gehen bei uns zum Beispiel gar nicht.
  7. Moralkeule: Man muss nicht mit den hungernden Kinder in Afrika kommen, aber ein Achtjähriger kann durchaus eine Vorstellung davon entwickeln, welches Privileg es ist, frische Lebensmittel essen zu können.
  8. Autoritätskeule: Ich dulde keine Diskussionen über mein Essen. Ich verarbeite hochwertige und frische Lebensmittel, und meckern über Essen gehört in die Kategorie „Wohlstandsverwahrlosung“.
  9. Als es bei uns mal ganz schlimm war, habe ich meiner Tochter angedroht, nur noch Dinge zu kochen, die sie nicht mag, und ihre Lieblingsessen gar nicht mehr. Hat auch was gebracht.

Keine Angst vor Autorität! Du bist der Chef in der Küche. Hab Geduld. Du erreichst nicht von jetzt auf gleich, dass es funktioniert. Und zum Trost: Mein Cousin zum Beispiel hat sich als Kind ausschließlich von Gurken und Maultaschen ernährt und isst heute begeistert Salat und Gemüse in allen Variationen.

Viel Erfolg wünscht
Angela

Hallo Tyrol, 1. Nur nicht zwingen wollen! 2. Immer gutes Beispiel geben! 3. Nur Gesundes im Vorrat haben und auf den Tisch bringen! 4. Alles Ungesunde strikt aus dem Haushalt verbannen und niemals anbieten. 5. Bei Verweigerung keine ungesunden Alternativen erlauben. 6. Notfalls auch mal hungrig vom Tisch aufstehen lassen. 7. Ansonsten: Geduld, Geduld und nochmals Geduld.
Viel Glück, Wulf.

Hallo,

ich weiß nicht, was meine Tipps gebracht haben, aber ich hätte noch einen: Seit Anfang Juni haben wir eine Gemüsekiste vom Biobauern. Die Vorteile:

  • überwiegend regionale und saisonale Ware
  • das Zeug MUSS weg - seither gibt’s fast täglich Salat und mehrmals pro Woche Gemüse.
    Ich bezahle pro Woche für Obst und Gemüse 20,50€ und bekomme die Kiste vor die Tür gestellt. Nicht ganz billig (für Biolebensmittel muss man ca. 30% mehr Budget einplanen), aber ich spar’s wo anders ein, und seither koche ich zum einen wieder kreativer und vor allem schmecken die Sachen einfach lecker.
    Viele Grüße
    ela