Meine Hunde (12 und 5 Jahre alt) sind an sich sehr liebe und auch wohlerzogene Hunde. Das Einzige ist, dass sie bei jeglichen Geräuschen zum Bellen anfangen, sobald sie in der Wohnung sind. Beim Klingeln ist es extrem schlimm! Selbst, wenn ich anwesend bin und sie direkt schimpfe oder am Nacken schüttle usw. lassen sie sich nicht gleich stoppen. Sie wissen, dass sie Ärger bekommen, tun es aber trotzdem. Mit einer Wasserspritze habe ich es schon versucht, funktioniert leider nicht und mit so einem Ultraschallgerät ist auch nichts zu machen. Ich verzweifle bald, denn ich muss demnächst umziehen und will erneuten Ärger wegen Hundegebell vermeiden.
Sie wissen, dass sie Ärger bekommen, tun es aber trotzdem.
Sie tun es nicht trotzdem, sondern deswegen. Jede Art von Reaktion auf ein Verhalten verstärkt dieses Verhalten (jedenfalls solange man mit dieser Reaktion nicht das Verhalten verhindern kann also z. B. Festhalten, wenn der Hund wegläuft).
Du solltest das Gebell völlig ignorieren, und wenn der Hund mal nicht bellt sofort belohnen und loben.
Vielleicht könnte dein Mann oder irgendjemand mal öfters klingeln, so dass du es vorher weißt, und du fängst kurz vorher an die Hunde abzulenken, und wenn es dann klingelt und einer nicht bellt, kriegt er was Leckeres und wird gelobt.
Wenn ihr das jeden Tag übt, wird es bestimmt irgendwann klappen.
Viele Grüße
Hallo,
danke erst mal! Ich werde das gleich ab morgen mehrfach tagsüber ausprobieren. Hoffentlich hilfts - das wäre ganz dringend notwendig.
Fällt dir oder auch jemand anderem noch eine weitere Methode ein, falls diese versagen sollte?
Liebe Grüße!
Hallo,
wenn du schimpft, bellst du mit . Nackenschütteln wird hingegen als Angriff auf das eigene Leben bewertet. Hunde töten auf diese Weise ihre Beute. Es ist keine Art der Maßregelung unter Hunden und wird auch nicht als solche verstanden.
Was du vermutlich nicht in den Griff kriegen wirst ist, dass die Hunde bellen, wenn sie allein sind. Zum einen haben sie das Verhalten lange gelernt, zum anderen hat Bellen einen stark kommunikativen Effekt und wird von Hunden auch genau aus diesem Grund eingesetzt. Es zu kontrollieren, wenn man nicht da ist, ist faktisch unmöglich. Der Umstand, dass es sich um zwei Hunde handelt, verstärkt das Problem.
Ich befürchte auch, dass du mit Ignorieren nicht weit kommen wirst. Aus diesem Grund würde ich es mit Ablenkung versuchen: Besorg dir ein paar Kongs, die du mit Leberwurst oder ähnlichem füllst. Wenn es klingelt, lobst du die Hunde kurz und wirfst dann jedem einen Kong hin. Erst dann gehst du zur Tür. Idealerweise gibt es noch eine Tür, die du dazwischen schließen kannst.
Ziel ist, die Hunde umzukonditionieren. Anstatt wie bisher gemeinsam Krach zu machen und das Klingeln mit Stress für die Hunde zu verbinden, wird Klingeln ab nun positiv besetzt. Einmal kurz anschlagen ist okay und wird bestätigt. Dann folgt das Futter, welches in der vorgeschlagenen Form die Hunde auch gleich ausreichend lang beschäftigt, um es nicht schnell abzuschlucken - wie z.B. Leckerchen - und dann postwendend wieder bellend zur Tür zu rasen.
Wenn es klappt und du sehr viel Glück hast, gelingt es, dass die Hunde immer weniger bellen und das auch auf Situationen generalisieren, wo sie allein sind. Allzuviel Hoffnung möchte ich dir in dieser Hinsicht aber nicht machen.
Möglicherweise bleibt dir nur der Weg des Hundesittings.
Schöne Grüße,
Jule
Hallo Jule,
vielen Dank. Das werde ich dann auch ausprobieren. Das mit der Ablenkung hört sich vernünftig an und für Leberwurst machen meine Hunde ALLES. (Aber ich denke, andere auch )
Werde gleich morgen Vormittag los gehn und das erledigen und dann gemeinsam mit meiner Tochter die Sache üben. Ach wäre das toll, wenn es nur klappen würde.
Schönen Sonntagabend noch!
LG Linda
Hallo,
wenn du schimpft, bellst du mit
. Nackenschütteln wird
hingegen als Angriff auf das eigene Leben bewertet. Hunde
töten auf diese Weise ihre Beute. Es ist keine Art der
Maßregelung unter Hunden und wird auch nicht als solche
verstanden.
soweit 100% richtig.
Was du vermutlich nicht in den Griff kriegen wirst ist, dass
die Hunde bellen, wenn sie allein sind. Zum einen haben sie
das Verhalten lange gelernt, zum anderen hat Bellen einen
stark kommunikativen Effekt und wird von Hunden auch genau aus
diesem Grund eingesetzt. Es zu kontrollieren, wenn man nicht
da ist, ist faktisch unmöglich. Der Umstand, dass es sich um
zwei Hunde handelt, verstärkt das Problem.
natürlich kann man was dagegen tun. als erstes: einen schalter an die klingel, damit man sie abstellen kann. so fällt schon mal ein problem weg. dann fenster zur strassenseite (alternativ die lautere seite) zu, am besen sogar die zimmer verschliessen (aber hund nicht einsperren). radio laufen lassen (auf zimmerlautstärke). oh, und abends licht anlassen. eben alles so, wie immer, als wärst du zuhause.
und natürlich hilft ignorieren. wenn ich natürlich wie ein hb-männchen aufspringe wenn’s läutet, die hunde beruhige und gleichzeitig hektisch öffne, lernen sie: „wenn’s klingelt, is’ party.“. also organisiert man ein paar leute (oder einen leut) die einfach mal so klingeln. und das ignoriert man dann beharrlich. ebenso die party, die die hunde veranstalten (nachbarn vorher über das training infomieren). lerneffekt: wenn’s läutet passiert…nix. und glaubt mir: irgendwann wird auch dem ausdauerndsten beller schlicht langweilig.
oh, und da du auf beispiele stehst: als ich noch mit meiner ex zusammen war, hatten wir drei hunde, darunter zwei sympathiekläffer. und sogar die beiden haben’s gelernt. seit ich alleine bin, also „nur“ noch die beiden mädels hier hatte, hat’s genau drei wochen gedauert, dann hatten sich die beiden an die hiesige geräuschkulisse gewöhnt und wurden ruhiger. und nach noch ein paar wochen konnten sie sogar „freund oder feind“ unterscheiden, sprich zwischen nachbarn (sogar deren häufigen besuchern) und wildfremden unterscheiden, bei letzteren sollten sie -nach meinen nachbarn- sogar anschlagen.
ebenso haben sämtliche pflegehunde schnell begriffen, wie der hase läuft. von denen brauchte keiner länger als einige tage, bis das höppnersche ritual klar war…
Ich befürchte auch, dass du mit Ignorieren nicht weit kommen
wirst. Aus diesem Grund würde ich es mit Ablenkung versuchen:
Besorg dir ein paar Kongs, die du mit Leberwurst oder
ähnlichem füllst. Wenn es klingelt, lobst du die Hunde kurz
und wirfst dann jedem einen Kong hin. Erst dann gehst du zur
Tür. Idealerweise gibt es noch eine Tür, die du dazwischen
schließen kannst.
oh. super idee. ich bin ja immer für’s belohnen, möchte aber zu bedenken geben, das hunde auch lernen können „klingeln = lecker“…was noch lange nicht heisst, das sie die klingel nicht weiterhin freudig begrüssen. eher soltle das ziel der übung sein, das dem hund die klingel schlicht brause ist. lena ist heute soweit, das sie allerhöchstens mal aufsteht und um die ecke kuckt, wenn’s denn läutet.
wenn schon belohnung, dann /nach/ der tür-geschichte. meine hunde bekamen/bekommen erst eine belohnung, wenn die tür wieder zu, das paket verstaut, der besuch ausgezogen auf der couch oder wasauchimmer ist. keinen moment vorher.
Ziel ist, die Hunde umzukonditionieren. Anstatt wie bisher
gemeinsam Krach zu machen und das Klingeln mit Stress für die
Hunde zu verbinden, wird Klingeln ab nun positiv besetzt.
Einmal kurz anschlagen ist okay und wird bestätigt. Dann folgt
das Futter, welches in der vorgeschlagenen Form die Hunde auch
gleich ausreichend lang beschäftigt, um es nicht schnell
abzuschlucken - wie z.B. Leckerchen - und dann postwendend
wieder bellend zur Tür zu rasen.Wenn es klappt und du sehr viel Glück hast, gelingt es, dass
die Hunde immer weniger bellen und das auch auf Situationen
generalisieren, wo sie allein sind. Allzuviel Hoffnung möchte
ich dir in dieser Hinsicht aber nicht machen.
ich mag solche sätze…„wenn du sehr viel glück hast“. quark. vielmehr sollte es heissen „wenn du bereit bist, viel zu arbeiten“. dann, und nur dann, klappt es nämlich. aber ein zweitagecrashkurs „türklingel“ ist von vornherein zum scheitern verurteilt. ich habe lena dieses jahr 11 jahre und trainiere jeden tag ein wenig mit, im normalen tun. wie der olle rütter schon sagte: das hundetraining endet an dem tag, in der minute, in der der hund das letzte mal die augen schliesst.
Möglicherweise bleibt dir nur der Weg des Hundesittings.
natürlich kann ein hund lernen, nicht die ganze nachbarschaft zusammenzubellen, weil draussen einer steht und läutet.
nils
Hallo Nils,
danke für die ausfühliche Beschreibungen und die Lösungsvorschläge. Werde ich ab heute beherzigen.
Alles ist leider nicht in die Praxix umsetzbar (Türen schließen) aber soviel wie möglich werde ich versuchen.
LG Linda
danke für die ausfühliche Beschreibungen und die
Lösungsvorschläge. Werde ich ab heute beherzigen.
nix zu danken…ich hatte vergessen zu erwähnen: so hat’s bei allen meinen und den mir bekannten hunde geklappt. das ist natürlich keine garantie für deinen erfolg, aber die richtung ist klar, nichwahr? wie immer gilt mein lieblingssatz: bleibt entspannt, dann sind’s die hunde auch.
noch eine sache, der mir erst nachher eingefallen ist. kleb unten an die tür ein hinweisschild für besucher, das du gerade deinen wuffs tranierst, sie möchte sich also etwas gedulden, wenn du nicht sofort die tür aufreisst.
Alles ist leider nicht in die Praxix umsetzbar (Türen
schließen) aber soviel wie möglich werde ich versuchen.
wie gesagt, sind alles nur allgemeine vorschläge. auch ich kann hier nur bedingt türen schliessen, einzig die tür zum schlafzimmer lässt sich sinnvollerweise zumachen. so hören die nasen nur das, was hinten passiert, und da ist -glücklicherweise- wenig los. manchmal hilft’s auch schon, ein fenster geschlossen zu halten.
oh, noch was: sprich mit deinen nachbarn. vielleicht machst du dir ja sorgen um etwas, das garnicht existiert. meine nachbarn z.b. sind allesamt sehr hundefreundlich und denen ist es -dem himmel sei’s gedankt- ziemlich egal, wenn meine fellnasen mal alarm schlagen. wenn man sowas weiss, ist man von vornherein wesentlich ruhiger und hat die ausdauer für das training.
denn, sehen wir, wie’s ist, traning braucht ausdauer, verlangt viel einsatz, ist aber -wenn man’s denn mal tut- meist von erfolg gekrönt.
so mutmachend,
nils
Funkklingel
Nur so als Zusatztipp: Die Türklingel vorübergehend durch eine Funkklingel ersetzen, macht das Training VIEL leichter. Du kannst nämlich von innen immer wieder mal klingeln ohne dass die Tür auch nur aufgeht, dann merken die Hunde, dass in den meisten Fällen beim Klingeln gar nichts mehr los ist, und du kannst sie ohne Hilfsperson sofort und in aller Ruhe auf ihre Decke schicken und für Ruhe belohnen.
LG,
Julia