Hallo.
In der Wahrscheinlichkeitstheorie gibt es den Begriff der „unabhängigen Ereignisse“. Salopp gesagt sind zwei Ereignisse A und B unabhängig
voneinander, wenn das Eintreten des Ereignisses A keinen Einfluss darauf
hat, ob das Ereignis B eintritt.
Sind zwei Ereignisse A und B unabhängig voneinander, so ist Wahrscheinlichkeit dafür , dass A und B eintreten, das Produkt der Wahrscheinlichkeit für das Eintreten von A mit der Wahrscheinlichkeit für das Eintreten von B. In Formeln:
P(A und B) = P(A)*P(B),
wobei P(A) die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten von A ist, und entsprechend für die anderen Grössen.
Eine analoge Formel gilt für mehrerer Ereignisse: Einfach alle Wahrscheinlichkeiten multiplizieren.
Nun zu der Sache mit den Münzwürfen: Wenn eine Münze bei einem Wurf Zahl zeigt, so hat das keinen Einfluss auf die Ergebnisse bei nachfolgenden Münzwürfen. Die Ergebnisse der 6 Münzwürfe sind also unabhängige Ereignisse.
Das stimmt physikalisch gesehen nur näherungsweise, da eine Münze sich durch die mechanischen Belastungen des Wurfs minimal verändert. Dadurch ändern sich eventuell auch die Wahrscheinlichkeiten für Zahl und Kopf. Aber diese Änderungen sind sehr klein.
Nimmt man an, dass die Münze mit Wahrscheinlichkeit p Zahl zeigt, dann ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass 6 mal nacheinander Zahl kommt p^6=p*p*p*p*p*p.
Die Wahrscheinlichkeit für Kopf ist dann 1-p, und die Wahrscheinlichkeit für 6 mal Kopf nacheinander ist (1-p)^6.
Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass 6 mal die gleiche Seite oben liegt ist also
p^6 + (1-p)^6 .
Bei einer „normalen“ Münze ist p=0.5, damit ergibt sich als Wahrscheinlichkeit
2* 0.5^6 = 0.03125
Das Ganze passiert also in etwa 3 % aller entsprechenden Zufallsexperimente.
Tengri.