Wie groß ist die tatsächliche DECT Reichweite im ECO Modus?

Hallo.

Kennt man ja, angeboten werden Bruttowerte und zu Hause stellt man fest, dass Beispielsweise Internetgeschwindigkeiten real deutlich darunter liegen. Die theoretische Reichweite von DECT Telefonen liegt bei 50 m in Gebäuden und 300 m im Freien. Mir geht es um den ECO Modus und was er zur Abhörsicherheit beiträgt. Auf Testberichte.de steht, dass im ECO Modus die Abstrahlleistung sehr stark reduziert würde und das Telefon kaum zu orten sei, ein Lauschangreifer somit schon sehr nah am Telefon sein müsse, um mitzuhören.

Traue ich meinen Nachbarn diese kriminelle Energie zu? :grin: Kann man nie sagen, was ich jedoch weiß, dass 2 Häuser weiter jemand wohnt, der Funk- und Radiotechniker gelernt hat. :open_mouth: Dass die ganze Schnurlos Technik immer abgehört oder abgefangen werden kann, weiß ich. Ich möchte jedoch die Wahrscheinlichkeit reduzieren, daher meine Frage bzgl der Reichweite im ECO Modus. Könnt ihr etwas dazu sagen?

Gruß, warsteiner

Hallo,

im ECO Modus wird die Sendeleistung an die Recihweite angepasst.
Das heißt, dass keine Reichweitenreduzierung erfolgen sollte, weil bei großer Entfernung mit maximaler Leistung gesendet wird.
Wie immer gibt es auch mal Unstimmigkeiten, wenn zwei Geräte sich auf einen Standard oder eine Leistung einigen sollen, daher ist der ECO Modus auch mal ursächlich für Verbindungsprobleme.

Abhören kann „man“ DECT allerdings nicht, wenn die Verschlüsselung aktiviert ist. Die neueren Fritzbox-Versionen erlauben auch die Einstellung, nur verschlüsselte Verbindungen zuzulassen. Da könnte man ein nicht verschlüsselt sendendes Mobilteil gar nicht anmelden.

Ich schreibe „man“, weil dazu eine deutliche Portion Aufwand, Wissen und Technik nötig ist.
Die einfachste 64bit Verschlüsselung dürfte mit Heim-PCs gebrochen werden können, die neuere 128bit Verschlüsselung benötigt da deutlich mehr Rechenleistung (bzw. Rechenzeit).

Ein Radio und Fernsehtechniker kann das genauso gut oder schlecht wie ein Bäckermeister.

Hallo.

Nächstes mal bitte eine kleine Vorwarnung, wenn ein „Witz“ kommt. Mir wäre vor lachen fast das Notebook vom Schoß gefallen. War echt gut. :grin:

Ansonsten, danke für die Aufklärung, das reicht mir schon als Antwort.

Gruß, warsteiner

Die Frage ich nicht immer nur „wie viel Bit“ sondern auch "wie gut ist die Implementierung?

Sebastian

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DECT-Verschlüsselung gilt grundsätzlich als geknackt. Aber man braucht spezielle Hardware, um darauf zuzugreifen. Ist nicht ganz trivial. Ich denke nicht, dass jemand in Deiner Nachbarschaft damit befasst ist.

Tja,

DECT kann unverschlüsselt gesendet werden (also lediglich codiert und im Zeitschlitz-Multiplex mit Frequenzsprüngen gesendet), mit DSA 64bit verschlüsseln (wohl relativ schnell zu knacken) oder mit AES 128bit, was wohl noch ziemlich sicher ist.

Alleine schon das Mitschneiden der komprimierten Daten aus den verschiedenen Zeitschlitzen mehrerer Funkkanäle ist nicht trivial, aber dafür gebaute Hardware ist beschaffbar.

Wie es um die Implementierung beschaffen ist? Na, vermutlich schlampig. Wenn man sich mal anschaut, dass selbst originale als Set gekaufte Basis-Telefon-Paare, die technisch problemlos verschlüsseln könnten, ab Werk mit deaktivierter Verschlüsselung verkauft wurden…
„DECT ist sicher.“
„Warum???“
„Weil das Abhören verboten ist, ist doch klar!“

Wer Dect oder Handy wirkluch abhlren will, der schafft das auch.
Wer so geheime Gespräche führen will, der sollte aufs Telefon verzichten.