Wie groß muss der Auslauf nach dem Gesetz sein?

Hallo an alle:smile:
wir sind am überlegen ob wir 2 Zwergziegen halten wollen. (Bevor sich aufgeregt wird, am überlegen)

Bis jetzt habe ich so einiges an Info, aber der Auslauf macht mir Sorgen. Wie gross sollte der sein?
Weiss das jemand? Infos über die Buchten und so finde ich, aber nichts so richtig über den Asulauf. Die Größe im Inet sind von 10 qm(viel zu klein) zu 1 ha.

Danke :smile:

Gruss

Michi

Hallo,

sollen die Tiere von der Weide leben oder werden sie anderweitig gefüttert?

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Michi.

Gesetzlich gibt es da nichts. (Soweit ich weiß.)
Die Überlegung ist eher, wie Jule schon schrieb, ob sie weiden sollen,
oder nur von Hand gefüttert werden.

Zwergziegen kötteln schnell alles zu, so dass man ein kleines Gehege jeden Tag säubern muss. Mit Weiden ist dann natürlich auch nichts.

10 Quadratmeter pro Ziege reichen dann aber schon aus.
Ansonsten natürlich so groß wie möglich, eine Klettermöglichkeit aus Baumstämmen oder großen Steinbrocken wäre gut, darf aber natürlich nicht den ganzen Platz wegnehmen.

Bei viel Platz würde ich das Gehege eventuell teilen, damit sich eine Hälfte immer wieder erholen kann.

Man kann sie auch an die Leine nehmen und mit ihnen spazieren gehen, muss aber auf freilaufende Hunde aufpassen.

mfg

Die würden dann zugefüttert werden mit allem was die brauchen. Der Platz wäre ja als solches nicht zum grasen, was die ja nicht tun sondern die 150 qm, die ich im Sinn habe, wäre „Spielplatz“
mit diversen Sachen, damit die etwas zu tun haben. :smile:

Zickige Ziegen
Hallo,

grundsätzlich kann das schon funktionieren. Ich schreibe „grundsätzlich“, weil ich Ziegen kenne und weiß, dass diese Tiere eigentlich nur damit beschäftigt sind, Unsinn anzustellen. Sie sind unglaublich clever, neugierig und in der Regel kaum ängstlich und brauchen entsprechende Beschäftigung.

Ein bisschen rumklettern und fressen finden sie vermutlich ganz nett, aber bei 150qm wird ihnen das Ganze nach meiner Einschätzung eher früher als später zu langweilig werden. Dann werdet ihr in den Genuss kommen, zu entdecken, was Ziegenhaltung tatsächlich bedeutet :smile:.

Nach meiner Erfahrung werdet ihr

  • viel Zeit damit verbringen, das Gehege ausbruchssicher zu machen, wobei es sehr spannend ist, wie lange es dauert, bis die Ziegen wieder draußen sind,
  • viel Zeit damit verbringen, sie wieder einzufangen, wobei sie manchmal recht schnell zurückkommen, um umso schneller wieder auszubrechen,
  • viel Zeit damit verbringen, die Nachbarn zu beruhigen, denen sie in Rekordzeit die Bäume geschält haben,
  • demzufolge eine gute Versicherung brauchen,
  • viel Zeit damit verbringen, ihnen das passende Futter ranzuschaffen, wobei das, was sie morgens fressen, nicht zwangsläufig auch das ist, was ihnen mittags, abends oder zwischendurch mundet,
    -viel Zeit damit verbringen, Techniken zu entwickeln, den Ziegen nicht als Kletterfels oder zum Ausprobieren der neuesten Rempeltechnik zu dienen, sobald ihr das Gatter betretet,
  • viel Zeit damit verbringen auszumisten, vor allem auf der kleinen Fläche,
  • euch wundern, wie sehr zwei kleine Ziegen samt Gehege stinken können (auch wenn sie weiblich sind),
  • euch wundern, wie viel Ziegen meckern können - vor allem, wenn sie sich langweilen,
  • euch wundern, was ihr an Kosten für Parasitenbekämpfung, Klauenpflege und Impfungen braucht - vor allem, wenn ihr nicht supersauber mistet und die Ziegen häufig nass stehen (was sie zudem hassen).

Viel Spaß wünscht Jule

7 Like

@jule, danke für die Antwort. Ich dachte mir schon so was in der Art, nachdem was ich inzwischen über Ziegen gelernt habe. Da denke ich , bleibe ich bei meinen Kaninchen und Hühner. Dann werde ich warten müssen, bis wir mehr Platz haben.
Dann gönne ich eben anderen den Spaß mit den Ziegen ( „zicken“ kommt ja nicht von ungefähr her :smiley:)

Nochmals vielen Dank und ein schönes Wochenende.

Gruss
Michi

Die Haltung von Zwergziegen geht natürlich, so klein sie auch sind, schon in Richtung Großtier-Haltung, das sollte klar sein. Mit Goldhamstern oder Meerschweinchen lassen sie sich nicht vergleichen.

Nach meiner Erfahrung werdet ihr

  • viel Zeit damit verbringen, das Gehege ausbruchssicher zu
    machen, wobei es sehr spannend ist, wie lange es dauert, bis
    die Ziegen wieder draußen sind,

Ein guter Zaun und ein sicheres Tor sind Voraussetzungen. Am besten Maschendraht oder die Stahlgitterzäune, die man heute überall sieht. Feste Pfosten in Beton verlegt. Wer glaubt, dass er sich mit ein paar alten Bohnenstangen und ein paar Stricken behelfen kann, liegt von vornherein daneben.

  • viel Zeit damit verbringen, sie wieder einzufangen, wobei
    sie manchmal recht schnell zurückkommen, um umso schneller
    wieder auszubrechen,

siehe oben! Unsere Ziegen waren leicht zurück zu locken, wenn man mit der Pelletsdose rappelte. Sogar der Bock, der schon mal am Nachbargehege stand und dem darin beheimateten Schafbock Unverschämtheiten an den Kopf warf. Raus kamen sie übrigens nur, wenn irgendein Trottel das Tor offen ließ.

  • viel Zeit damit verbringen, die Nachbarn zu beruhigen, denen
    sie in Rekordzeit die Bäume geschält haben,

siehe oben!

  • demzufolge eine gute Versicherung brauchen,

Ist immer ratsam.

  • viel Zeit damit verbringen, ihnen das passende Futter
    ranzuschaffen, wobei das, was sie morgens fressen, nicht
    zwangsläufig auch das ist, was ihnen mittags, abends oder
    zwischendurch mundet,

Als Hauptfutter gutes Heu, daneben klein geschnittene Äpfel, Möhren,altes Brot. Das Schneiden ist wichtig, weil sie sonst ersticken können. Schaffutter als Pellets lieben sie am meisten. Vorsicht, sie werden leicht fett.

-viel Zeit damit verbringen, Techniken zu entwickeln, den
Ziegen nicht als Kletterfels oder zum Ausprobieren der
neuesten Rempeltechnik zu dienen, sobald ihr das Gatter
betretet,

Es kam in mindestens 5 Jahren, in denen auch Kleinkinder das Gehege oft und gerne betraten, kein einziger Unfall vor. Wer das Gehege natürlich mit sichtbarem Futter in der Hand betrat, sah sich alsbald umstellt, wenn er das Futter dann nicht fallen ließ, wurde es ihm aus der Hand gerissen. Wer sich besteigen lässt, ist selber schuld.

  • viel Zeit damit verbringen auszumisten, vor allem auf der
    kleinen Fläche,

Stimmt. Man braucht Straßenbesen und Stallschaufel, am besten auch eine Mistgabel. Mit Handfeger und Kehrblech kommt man nicht weit.

  • euch wundern, wie sehr zwei kleine Ziegen samt Gehege
    stinken können (auch wenn sie weiblich sind),

Stimmt. Wer den „Geruch“ nicht ab kann, sollte es lassen. Man gewöhnt sich allerdings leicht daran. Kindern macht er gar nichts aus. Müttern schon eher. Wenn man sich mit den Ziegen abgeben möchte, braucht man „Stallklamotten“. Ansonsten riecht man selbst bald wie eine Ziege.

  • euch wundern, wie viel Ziegen meckern können - vor allem,
    wenn sie sich langweilen,

Stimmt leider auch. „Unsere“ Ziegen begannen damit gewöhnlich 1 Stunde vor der abendlichen Fütterung. Wer sich erweichen lässt und öfter mal was zwischendurch gibt, ist garnicht mehr sicher.

  • euch wundern, was ihr an Kosten für Parasitenbekämpfung,
    Klauenpflege und Impfungen braucht - vor allem, wenn ihr nicht
    supersauber mistet und die Ziegen häufig nass stehen (was sie
    zudem hassen).

Die Kosten sind geringer als bei einem Hund. Klauenpflege entfällt, wenn man einen Teil des Geheges mit Waschbetonplatten auslegt. Ziegen sind Gebirgsbewohner. Der Stallboden sollte Gefälle haben.
Zum Liegen Stroh mit einer Unterlage aus Sägespänen. Impfen muss man, zur Zeit, einmal im Jahr, aber das muss man bei Hühnern auch, wenigstens in NRW.

Viel Spaß wünscht Jule

Wenn mans richtig macht, hat man den.

mfg