Wie hättet Ihr reagiert? (leider länger)

Hi Matthias

Bislang habe ich von den beiden beschriebenen Kategorien
wieder ca. 25 Leute getroffen.
Ich würde aus der Polizeistation nicht mehr herauskommen.

Das ist natürlich auch nicht Sinn der Sache. Auf meinen Fahrten denke ich auch es sollte mehr Zivilfahrzeuge der Autobahnpolizei geben. Ich denke wenn solche Leute direkt rausgewunken und zur Kasse gebeten werden, ist der Lerneffekt noch am höchsten.

Gruss Mark

Hallo Mark,

Bislang habe ich von den beiden beschriebenen Kategorien
wieder ca. 25 Leute getroffen.
Ich würde aus der Polizeistation nicht mehr herauskommen.

Das ist natürlich auch nicht Sinn der Sache. Auf meinen
Fahrten denke ich auch es sollte mehr Zivilfahrzeuge der
Autobahnpolizei geben. Ich denke wenn solche Leute direkt
rausgewunken und zur Kasse gebeten werden, ist der Lerneffekt
noch am höchsten.

Ich denke es lungern genügend Polizisten auf Deutschlands Straßen herum.
Generell würde ich mir eher wünschen, Deutschlands Bürger würden sich von ihrer ätzenden Neidermentalität verabschieden, die ja bekanntlich Ursache für so manche Zwistigkeit auf Straßen und benachbarten Grundstücken ist…

Grüße,
Mathias

Warum gibt es Gerichte ?
Hallo,
warum gibt es eigentlich Gerichte (Polizei, Staatsanwaltschaft, etc.) ? Meiner Meinung nach dienen Sie dem Zweck, denen zu helfen die sich sonst nicht selber helfen können.

Frage daher : Brauchst du Hilfe ?

Natürlich hast du dich geärgert. Auch ich würde schon auf der Autobahn bedrängt und habe mich geärgert. Aber der Ärger vergeht und ein Gefühl von Rache oder „das kann so nicht weitergehen, dem muss eine Lektion erteilt werden“ hilft dir nicht weiter.

Anderes Beispiel:
Auf einem Volksfest trittst man aus Versehen einem Betrunkenem auf dem Fuß. Der sagt „Pass bloß auf du A***, sonst passiert was!“. Beleidigung in Tateinheit mit Nötigung ? Vielleicht, aber man kann ja auch einfach weitergehen. Ich würde in dieser Situation nicht auf die Idee kommen, die Polizei einzuschalten, da das schädigende Ereignis bei mir keinen bleibenden Schaden hinterlassen hat. Andere sehen die Situation vielleicht anders.

Was ich damit sagen will:
Jeder sollte individuell erkennen, ob er eine Strafe wünscht und ob diese vom Staat verfolgt werden soll. Nur weil im Strafgesetzbuch verschiedene Paragrafen Tatbestände auflisten, die auf eine erlebte Situation zu passen scheinen, ist noch lange keine Strafverfolgung nötig.

Wenn es dann Monate später zu einem Gerichtsverfahren kommt, ist die Sache i.d.R. schon lange vergessen und verziehen. Im Falle einer Verurteilung wird es dir nicht besser gehen (vorausgesetzt : das schädigende Ereignis hat keinen bleibenden Schaden hinterlassen hat).

Gruß Janus

Hi Janus,

Frage daher : Brauchst du Hilfe ?

In gewissem Sinne ja. Nämlich die der Polizei.

Natürlich hast du dich geärgert. Auch ich würde schon auf der
Autobahn bedrängt und habe mich geärgert. Aber der Ärger
vergeht und ein Gefühl von Rache oder „das kann so nicht
weitergehen, dem muss eine Lektion erteilt werden“ hilft dir
nicht weiter.

Das ist ja eine prima Einstellung. Nach dem Motto: Was störts mich wenn beim Nachbarn eingebrochen wird, solange mein Haus verschont bleibt? Genau diese Einstellung ist einer der Gründe, warum sowas täglich immer wieder passiert.

Anderes Beispiel:
Auf einem Volksfest trittst man aus Versehen einem Betrunkenem
auf dem Fuß. Der sagt „Pass bloß auf du A***, sonst passiert
was!“. Beleidigung in Tateinheit mit Nötigung ? Vielleicht,
aber man kann ja auch einfach weitergehen. Ich würde in dieser
Situation nicht auf die Idee kommen, die Polizei
einzuschalten, da das schädigende Ereignis bei mir keinen
bleibenden Schaden hinterlassen hat. Andere sehen die
Situation vielleicht anders.

Natürlich kann man immer solange warten bis man was auf die Schnauze bekommt. Oder in meinem Fall, bis jemand bei Tempo 180 in einen LKW gedrängt wird. Merkwürdige Sichtweise.

Was ich damit sagen will:
Jeder sollte individuell erkennen, ob er eine Strafe wünscht
und ob diese vom Staat verfolgt werden soll. Nur weil im
Strafgesetzbuch verschiedene Paragrafen Tatbestände auflisten,
die auf eine erlebte Situation zu passen scheinen, ist noch
lange keine Strafverfolgung nötig.

In diesem Fall halte ich es sehr wohl für notwendig. Natürlich zeige ich nicht jeden an, der beim Spurwechsel nicht geblinkt hat. Dann hätte ich viel zu tun. Aber nicht umsonst nennt sich dieses Vergehen „Gefährlicher Eingriff in den Strassenverkehr“.
Und da hört der Spass ganz schnell auf.

Wenn es dann Monate später zu einem Gerichtsverfahren kommt,
ist die Sache i.d.R. schon lange vergessen und verziehen. Im
Falle einer Verurteilung wird es dir nicht besser gehen
(vorausgesetzt : das schädigende Ereignis hat keinen
bleibenden Schaden hinterlassen hat).

Es geht nicht um mich, es geht um die anderen. Wer nach so einem Verhalten keinen Denkzettel verpasst bekommt, tut es solange wieder, bis er den Führerschein los ist. Das hat nichts mit Rache zu tun, scheinbar schreitest Du bei Mordversuch nicht ein, sondern erst bei vollendeter Tat. Nur weil ich gerade nochmal mit heiler Haut davongekommen bin, heisst das eben nicht, das es dem nächsten genauso ergeht.
Gruss Sebastian

Hi,

scheinbar ist es mir nicht gelungen, zwei Dinge deutlich zu machen:

  1. Ich sprach wiederholt von bleibenden Schäden. Da diese bei Mord und Einbruch gegeben sind, verstehe ich deine „Argumente“ nicht.
  2. Wenn du den subjektive Eindruck hast Hilfe zu benötigen, dann hast du ja alles richtig gemacht. Ich wollte nur für ein gewisses Augenmaß vor Inanspruchnahme der Behörden plädieren.

Gruß Janus

PS: Frage doch mal einen Streifenpolizisten, wie viel Zeit er pro Woche verliert für Beleidigungen, Ruhestörungen, Bagatellunfälle, etc. . Viele dieser Ereignisse wären normalerweise auch ohne polizeiliches Eingreifen zu klären gewesen. Da der grüne Service aber scheinbar kostenlos ist, nimmt man ihn gerne und häufig in Anspruch.

Hi Janus,

scheinbar ist es mir nicht gelungen, zwei Dinge deutlich zu
machen:

  1. Ich sprach wiederholt von bleibenden Schäden. Da diese bei
    Mord und Einbruch gegeben sind, verstehe ich deine „Argumente“
    nicht.

Ich denke eben, man muss nicht darauf warten, bis etwas passiert.

  1. Wenn du den subjektive Eindruck hast Hilfe zu benötigen,
    dann hast du ja alles richtig gemacht. Ich wollte nur für ein
    gewisses Augenmaß vor Inanspruchnahme der Behörden plädieren.

Das ist auch richtig. Wie gesagt, ich halte mich für einen recht toleranten Autofahrer. Ich selbst fahre bestimmt auch nicht immer vorschriftsmässig. Aber ich denke nach 20 Jahren auf den Strassen (davon einige als Berufskraftfahrer) kann ich beurteilen, wann es jemand auf die Spitze treibt.
Drängeln: unfein und gefährlich, aber naja.
Ausbremsen: schon nicht mehr witzig.
Behindern: einfach Dumm.
Alles zusammen: Für mich nicht mehr tolerierbar.

PS: Frage doch mal einen Streifenpolizisten, wie viel Zeit er
pro Woche verliert für Beleidigungen, Ruhestörungen,
Bagatellunfälle, etc. . Viele dieser Ereignisse wären
normalerweise auch ohne polizeiliches Eingreifen zu klären
gewesen. Da der grüne Service aber scheinbar kostenlos ist,
nimmt man ihn gerne und häufig in Anspruch.

Gerne und häufig trifft auf mich sicher nicht zu. Ohne Polizei liess es sich in diesem Fall nicht klären. Sicher haben Deine Argumente was für sich, aber nicht umsonst meinte der Polizist, der die Anzeige aufgenommen hat „Hier hört der Spass auf, sowas wird leider viel zu selten zur Anzeige gebracht“.
Auch für mich bedeutet das generve und Schriftkram. Aber durch wegsehen allein wird keiner was ändern.
Gruss Sebastian

Hallo!
Ein Freund von mir, Berufskraftfahrer, nimmt in solchen Situationen sein Mobiltelefon, wählt die 110, und drei Ausfahrten später steht dann ein grün-weißes Fahrzeug, das sich der Sache annimmt.
Dein Mercedesfahrer hat sich meiner Ansicht nach strafbar gemacht wegen Nötigung sowie gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr.
Um sowas vorzubeugen, reicht zumeist schon, so zu tun, als würde man vom Handy gebrauch machen.

Lieber Gruß, und auf das die Leute hierzulande aufhören, ihre Autos als Waffen oder Kompensation unterlegener Männlichkeit zu gebrauchen,

Marcus, Rettungsassistent