Wie handle ich richtig um eine Immobillie?

Hallo,
ich möchte mir eine Wohnung kaufen die mir ganz gut gefällt die ich aber zu teuer empfinde, da man da sehr viel renovieren müsste was natürlich auch noch kostet. Doch wenn man vom Preis runter gehen würde wäre es noch akzeptabel.
Habe in Zwischenzeit viel gelesen was man sagen muss und bemängeln. Denke auch nicht das die Wohnung viele Interessenten hat.

Meine eigentliche frage ist.
Wie fange ich an sie runter zuhandeln?
Tue ich sie noch mal besichtigen?
Fange an zu bemängeln wie teuer und kostspielig das alles ist aber mit einen Preisnachlass würde es gehen.
Oder mache ich extra ein Termin im Büro.
Wie gehe ich am besten vor?

Hi

mh - zuviel mäkeln kann durchaus fehl am Platze sein - ich hab selbst so einem „mäkelnden Interessenten“ aus der Bieterliste gestrichen und das Gleiche auch schon anderweitig erlebt.

Kommt halt immer drauf an, wie dringend jemand verkaufen will und wieviele Interessenten es gibt.

Und damit ist schon alles gesagt - denn: Ist es bei Euch ein Käufermarkt - großes Angebot, aber wenig Nachfrage - dann kann man natürlich handeln - und das gilt, egal obs um Tomaten auf dem Wochenmarkt oder um Wohnungen geht.

Ist es aber ein Verkäufermarkt (wie München und etliche andere Städte), dann verkauft sich im Moment sogar Schrott für zu hohe Preise… wenn Du auch noch mäkelst, kannst Du feststellen, daß der Käufer einen anderen Bieter vorzieht.

Im übrigen darf man die emotionale Komponente nicht unterschätzen. Ein Eigentümer hängt oft an einer Immobilie und verkauft zwar aus pragmatischen Gründen - kann es aber oft gar nicht ab, wenn jemand das eigentlich geliebte Objekt mies macht. Da nimmt man lieber nen Bieter, bei dem man das gute Stück in guten Händen weiß und nicht den Mäkler…

Wendy

Hallo Manhattan,
wenn Dir die Wohnung zu teuer ist, hast Du ja sicher eine Preisvorstellung: teile dem Verkäufer doch einfach diese mit. Da muss man nicht rummäkeln,
schlicht: „Ich bin an dem Objektt interessiert und biete dafür XXXX Euro“

Gruß elmore

mh - zuviel mäkeln kann durchaus fehl am Platze sein - ich hab
selbst so einem „mäkelnden Interessenten“ aus der Bieterliste
gestrichen und das Gleiche auch schon anderweitig erlebt.

So bin ich zu meiner Wohnung gekommen. Ich war ehrlich und hab gesagt: finde ich toll, aber kann ich mir nicht leisten.

Wenn zu mir jemand käme und über das Objekt nur mäkeln würde um den (fairen) Preis zu drücken, dann soll er sich eben was anderes suchen.

Weil: wer kauft schon etwas was ihm nicht zusagt? Schon gar keine Immoblie, da gehts ja nicht gerade um kleine Summen.

Krümelchen

1 Like

Hallo,

Du hast ein konkretes Budget, dessen begrenzende Faktoren niemand etwas angehen. Sei es, dass die Bank nicht mehr rausrückt, sei es, dass Du einfach nicht bereit bist, mehr für eine Immobilie auszugeben, …

In dieses Budget muss alles rein passen, was dazu gehört, bis zu die erste Nacht zufrieden in der Wohnung eingeschlafen bist. D.h. wenn dazu gehört, dass Du gewisse Dinge sanieren/umbauen willst, dann ist das auch ausschließlich deine Entscheidung. D.h. Du brauchst/solltest nicht herummäkeln, dass die Schalter und Steckdosen schmuddelig aussehen, sondern einfach mitteilen, dass Du diese austauschen wirst (wenn Du die Wohnung bekommst). So solltest Du mit allen Punkten auf deiner Liste agieren. Dann kommt es gar nicht erst zu Diskussionen, ob die Schalter und Steckdosen wirklich schmuddelig sind, und ausgetauscht werden müssen, und ob hierfür ein Abzug auf den Kaufpreis in welcher Höhe auch immer gerechtfertigt ist. Du sagst einfach, dass in deinem Budget Betrag x für die entsprechenden Maßnahmen eingeplant ist, und daher die Immobilie selbst eben nur Budget - x kosten darf.

Ansonsten mach Dich bzgl. ganz objektiver Bewertungsregeln schlau. Die Gutachterausschüsse des Bundeslandes bieten pauschale Bewertungen nach Lage, Größe und Alter an, erkundige Dich, was in jüngerer Vergangeheit in der Nachbarschaft für Preise für vergleichbare Immobilien aufgerufen und gezahlt worden sind, …

Ein Mäkler, der mir meine heiß geliebte Immobilie schlecht machen will, und so ganz offensichtlich nur versucht auf Teufel komm raus den Preis zu drücken, würde bei mir sofort achtkantig rausfliegen, und wenn es der momentan einzige Interessent sei (wenn es nicht gerade eine absolute Notlage wäre).

Gruß vom Wiz

Hallo,

Doch wenn man vom Preis
runter gehen würde wäre es noch akzeptabel.

Gut, dann rechne dir doch aus, welcher Preis maximal noch akzeptabel wäre und biete ein klein wenig unter diesem Preis.

Fange an zu bemängeln wie teuer und kostspielig das alles ist
aber mit einen Preisnachlass würde es gehen.

Nicht bemängeln. Nur feststellen. Und ich würde da auch keine ellenlange Liste erstellen, in der alles aufgezählt wird, was du ändern möchtest, sondern nur die wichtigsten und teuersten zwei oder drei Punkte aufzählen, z.B. so:

  • Die Badewanne muss ausgetauscht werden und das Bad muss neu gefliest werden. Das wird so um die EUR 8.000 kosten.
  • Die Stellfläche des Duplex-Parkplatzes muss in den nächsten zwei oder drei Jahren erneuert werden. Das kostet ca. EUR 2.500.

Dass außerdem noch die Wände gestrichen werden müssen und die Wohnungen einen neuen Fußbodenbelag braucht, zählst du nicht mit auf. Das fällt im Vergleich dazu nicht ins Gewicht. Und es stimmt schon: Niemand mag es, wenn man an der angebotenen Handelsware herummäkelt.

Oder mache ich extra ein Termin im Büro.

Also ich würde eine E-Mail schreiben, in der steht, dass ich den Preis etwas zu hoch empfinde wegen … und mir vorstellen könnte, einen Preis von x zu bezahlen. Und dann würde ich ein paar Stunden später, oder am nächsten Tag dort anrufen.

Schöne Grüße

Petra

Hallo,

es gibt wohl keine Regel, wie man richtig um den Kaufpreis einer Immobilie verhandelt. Folgende Fragestellungen helfen dir im Gespräch mit dem Verkäufer vieleicht weiter. Und du solltest, wenn möglich direkt mit dem Verkäufer sprechen.

  • Wie kommt der Verkäufer auf den Kaufpreis?
    –> Ganz häufig kommt dann: 2 Strassen weiter ist vor kurzem eine ähnliche Wohnung für XY verkauft worden.
    –> Hat er den Kaufvertrag gesehen?

  • In wie weit ist er im Kaufpreis flexibel?
    –> Wieviel ist bereits von vorne herein als Nachlass eingeplant worden? (in der Regel 10 - 15%)

  • Müssen noch Bankdarlehen abgelöst werden? Daraus kann auch ein zu hoher Kaufpreis resultieren.

  • Gibt es einen Termin, zu dem das Objekt spätestens verkauft sein soll.

  • Was ist das bisher höchste Angebot?

  • für welchen Preis ist selber gekauft worden.

Also Fragen Fragen Fragen.

Letztendlich muss man aber selber ein Angebot machen und daran auch festhalten. Ein Vergleich mit ähnlichen Angeboten bringt auch Übersicht, ob der Preis passt.

Hoffe das hilft.

Und du solltest, wenn möglich direkt mit dem Verkäufer sprechen.

Nein, wenn ein Makler im Spiel ist, würde ich ausschließlich mit dem Makler verhandeln und es dem Makler überlassen, den Verkäufer von dem nierdrigeren Preis zu überzeugen. Der Verkäufer will einen möglichst hohen Preis, der Makler eine möglichst schnellen Abschluß. Argumente vom Makler sind in der Regel auch „überzeugender“ für den Verkäufer als Argumente vom Käufer.

Gruß,
Max