Wie heißen die Geräte zur Uran-Prospektion?

Hallo,

ich habe in einem alten Zeitungsbericht über Geräte gelesen, die nur durch das Ausrichten auf die Erde Uran orten können. Die beschriebenen Geräte zur Uran-Prospektion sahen einem Föhn ähnlich. Wurden auch früher schon vom Militär genutzt. Wie heißen diese Geräte?

Würde mich über eine Antwort freuen.

Mfg Kilian S.

Moin,

Wie
heißen diese Geräte?

meinst Du vielleicht Geigerzähler, oder Zählrohre allgemein?

Gandalf

Danke für deine Antwort :smile:

Der Geigerzähler misst atomare Strahlung. Den meine ich leider nicht.
Ist echt erstaunlich. Habe im ganzen I-net nichts über diese Geräte gefunden. Wurden vermehrt vom rumänischen Militär verwendet. Zur Uransuche. Vllt hat jemand noch eine Idee.

Mfg KilianST

Das können eigentlich nur Radiometer auf Kristallbasis sein, sogenannte Szintillationszähler (z.B. Natriumjodid als Detektorkristall), wenn es keine Zählrohre sind.

LG
Mike

Ähm. Der einzige Weg wie man Uran unter der Erde per Gerät detektieren kann IST über die ausgesandte Strahlung. Daher kommen als Antwort tatsächlich auch nur Meßgeräte in Frage welche solche Strahlung detektieren.

Na gut, es wäre sicherlich auch möglich sehr geringe Gehalte von Uran in der Luft über dem Boden nachzuweisen, aber die Technologie haben wir meines Wissens noch nicht in so ausgereifter Form und es wäre, angesichts der Tatsache, dass man radioaktive Elemente über die Radioaktivität viel einfacher nachweisen kann, auch irgendwie sinnlos.

Heutzutage verwendet man eine Kombination aus Aeroradiometrie (also die Messung radioaktiver Anomalien aus der Luft) und Geochemie (konkrete Probename insbesondere in Flusssedimenten).

Da die Lagerstättentypen, welche vom Uran gebildet werden relativ gut bekannt sind, ist es so recht einfach die Lagerstätte zu finden.

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Heutzutage verwendet man eine Kombination aus Aeroradiometrie
(also die Messung radioaktiver Anomalien aus der Luft)

Vielleicht meint der Fragesteller die Messung von Radon in der Luft ?
Udo Becker

Moin,

Vielleicht meint der Fragesteller die Messung von Radon in der
Luft ?

wie würde das dann gemessen, wenn nicht über seine Aktivität?
Massenspektroskopisch?

Gandalf

Natürlich mit dem Geigerzähler. Der Fragesteller hatte in Erinnerung, dass man Uranprospektion über dem Boden betreiben kann, aber den Schluss, dass man indirekt über die Strahlungsmessung eines entweichenden Zerfallsprodukts auf Uran im Boden schließen kann, war ihm wahrscheinlich nicht klar.
Udo Becker

Hallo Kilian

Grundsätzllich:

Uran selbst lässt sich nicht über seine eigene Alpha Beta Gamma Strahlung nachweisen, sondern nur über die Strahlung seiner Zerfallsprodukte.
Hierzu misst man bevorzugt die Gammastrahlung von 214 Bi (Wismuth) ein kurzlebiges Folgeprodukt in der 238-U Reihe

Sofern die Lagerstätte im radiochemischen Gleichgewicht steht, also während der letzten 200 bis 300 tausend Jahre nicht das Uran mobilisiert wurde, (Rollfrontlagerstätten in Texas)geht das prima.

Es reichen einstellbare Szintillometer (NaF-Kristalle Thallium dotiert) um die Strahlung zu messen.
Alte Geigerzähler wurden schon Anfang der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts nicht mehr verwendet, weil sie viel zu unempfindlich für die Prospektion sind (GRAETZ X-50; diese Gurke hatten wir aber beim Katastrophenschutz)

Airborne Surveys haben wir in der Oberpfalz, in Sambia und Simbabwe eingesetzt. Die Messkristalle hatten damals Volumina von ca. 10 Liter
Spektrometriert wurde nicht. Vorteil dieser Methode ist das rasche Ausschließen von Gebieten. Wenn man aus der Luft was findet, so sucht man die Lokalitäten im 2. Scheritt am Boden auf.
In Regionen, die man nicht befliegen kann oder darf (enge sehr steile Täler, Grenznähe) setzt man eine Beprobung von Bachsedimenten ein.
Habe ich in der Oberpfalz und im Südschwarzwald mit dem Motorrad gemacht. Herrliche Zeit!!

Die Szintillometrie hat den Nachteil, dass ca. 80 cm Erdreich ausreichen, um die Gammastrahlung ziemlich auf die natürliche Umgebungsstrahlung abzuschirmen.

In diesem Falle nutzt man Radonmessungen im Boden, um tieferliegendes Uran zu finden, denn Bohren ist schweineteuer.

Von 1975 bis 1988 habe ich In der Uranprospektion im Schwarzwald, in der Oberpfalz in Sambia und Simbabwe gearbeitet.
Ich war der verantwortliche Programmgeologe/Geochemiker in mehreren Projekten und habe 1982 -1983 eine Vergleichsstudie uber Radonmessmethoden im Boden in der Oberpfalz technisch ior Ort und wissenschaftlich durchgeführt.
Ich habe heute noch ein Feldszintillometer (SRAT), einen Low Level Messplatz mit einfachem 2-Kanalgerät von BERTHOLD zu Hause und mache - so es gewünscht wird - auch Radonmessungen in Häusern nach der Aktivkohlemethode.

Ich konnte erst heute antworten, da ich in Urlaub war.

Gruß Olschi

Hallo Olschi,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Das war wohl das was ich gesucht hatte. :smile:

Ich konnte im Internet nur nichts darüber finden solange ich nicht wusste, wie das Gerät/Verfahren heißt.

Hast mir sehr weiter geholfen.

Mfg KilianST