Hallo,
ich möchte mir in unserem Keller einen Feststoffbrennkessel
installieren. Dieser Kessel soll für Warmwasser als auch für
die Heizungswäre genommen werden.
Die Frage ist wie heize ich richtig? erst Anfeuerholz → 1-2
große Holzstücke → Braunkohle und über Nacht ein wenig
Steinkohle? oder kommt man anstatt mit Holz mit Holzbriketts
Späte Antwort aber es kommen ja immer wieder neue interessierte so wie ich auf diesen Artikel. 3 Festbrennstoffe ?? Wie schon beantwortet, ist das eine Herausforderung an den Ofen. Der muß daraufhin vom Hersteller zugelassen sein. Holz oder Braunkohle zu verheizen ist ja an sich kein Problem. Aber Steinkohle! hier gibt es 2 wesentliche Unterschiede. Anthrazitkohle und sog. Gasflammkohle. Beide erfordern unterschiedliche Verbrennungesvoraussetzungen. Während Antrahzitkohle mit "gut Luft " ziemlich rauchfrei verbrennt, kann die Gasflammkohle Deinen Ofen/Kessel sehr schnell bei falscher Bedienung verrußen/verstopfen. Beide Kohlearten benötigen „gut Luft“. Ich möchte hier mal von Unterluft und Oberluft sprechen. Primäre oder sekundäre Luft. Vorweg möchte ich gerne die im Kopf festsitzende „Heizen mit Kohle gleich Luftverpestung“ wegwischen. Fossil oder nachwachsend steht dabei außer Frage. Wenn alle mit Holz heizen würden, wäre die Welt auch bald eine Wüste.
Die Zeiträume in denen die Brennstoffe entstehen und wieviel in welchen Zeiträumen jeweils verbraucht wird, das ist das Entscheidende! Letztendlich ist Erdöl auch ein nachwachsender Rohstoff! Punkt. Die Verteufelung des Heizens mit Kohle führte zu der bis heute zu den Alternativen Möglichkeiten, die ich jetzt nicht aufzähle, und das Heizen mit Steinkohle und die Technik gerät in Vergessenheit. Im Netz suche ich seit Tagen und Wochen und stoße immer nur auf Pellets, Holz, Braunkohlebrikett und Co. Nun zur Technik des „Verheizens“ von Steinkohle wie ich es beurteile:
Anthrazitkohle, fast reiner Kohlenstoff, verbrennt mit Luft und Zug je nach Ofentyp. Macht man Fehler wird´s zu heiß oder das Feuer geht einfach aus. Hier hilft nur experimentieren mit dem zugelassenen Ofen. Ich habe eine alte polnische Ofensorte, Guß, mit Einfüllklappe mit Oberluftöffnung sowie einer Ascheklappe mit Zugbegrenzungsklappe die mit einer Kette mit Thermostaten geregelt wird. Das Heizen mit der Gasflammkohle führte anfänglich auch bei mir zu schwarzem Rauch und schneller Verrußung. Es heißt ja immer Luft und nochmal Luft geben. Ich habe jetzt nach tagelangem experimentieren herausgefunden, daß die Kohle vergast werden will, so wie alle Festbrennstoffe. Nur wie bringe ich sie dazu. Zuviel Unterluft macht glühende Unterhitze und versetzt die Kohle in ein anfängliches Glutbett, welches bei ungesteuerter Verbrennung die Kohle aufheizt und sämtliche in ihr enthaltenen mehr oder wenigen, leichter brennbaren Stoffe mit einem Mal freisetzt. In einer so großen Menge, die in Deinem Ofen/Kessel nicht verbrannt werden kann und diese Stoffe treten dann als tiefschwarzer Qualm aus dem Schornstein. Schade, denn damit könnte man schon ganz viel heizen ohne die Umwelt zu verpesten. Um dieses zu vermeiden reduziere ich die Unterluft und gebe massiv Oberluft hinzu. Und siehe da. Über der noch schwarzen Kohleoberfläche im Kessel habe ich plötzlich eine hellgelbe lodernde Flamme und aus meinem Schornstein kommt fast „guter Holzverbrennungsrauch“. Die Kunst beim Verheizen mit dieser Kohle besteht also darin, mit Holz ein sehr gutes Glutbett vorzubereiten, dann mäßig und gleichmäßig mit Gasflammsteinkohle gleichmäßig zu belegen. Jetzt auf die ersten duchschlagenden Flammen achten und dann mit der Regulierung wie oben beschrieben zu beginnen. Erster Rauch, Qualm oder Ruß lassen sich wahrscheinlich nicht vermeiden aber man kann das und sollte es auch, auf ein minimum beschränken. Das Nachlegen sollte dann ebenfalls mit Bedacht geschehen.
Jetzt habe ich noch einige Brocken in meiner Kohle .Also richtig große Stücke. Diese im Glutbett qualmen natürlich wie Sau. Ich lege diese ganz zum Schluß, wenn die lodernden Flammen vorbei sind, auf mein Kohleglutbett. Jetzt beginnen die dort hell lodernd zu verbrennen ohne den Rauch besonders zu beeinflussen, da ich ja ständig gut Oberluft gebe.
Man sieht jetzt sehr gut wie der Eröffner dieses Blog meinte: „Abends mal ein Stück Steinkohle auflegen“- das funktioniert nicht.