Wie hell war die Mondfinsternis vom 9.1. abends?

Werte Leser,
ich habe am Abend des 9.1. um 19.42 Uhr bei sternenklarem Himmel (und Windstille; das blanke Promenadenwetter) den ersten Kontakt des Erdschattens mit der Mondscheibe (= Beginn der Mondfinsternis) gesehen. Als ca. 20.05 Uhr der Mond zur Hälfte verfinstert war, zogen Wolken auf. Dabei blieb es bis 22.10 Uhr, als ca. 1/4 des Mondes wieder hell war. Mit anderen Worten: Ich habe die gesamte Totalität der Finsternis wg. Wolken „verpaßt“.

Frage: Wie hell (oder dunkel) war die Finsternis? Welche Farbe hatte die verfinsterte Mondscheibe? Gab es Helligkeitsunterschiede zwischen Rand und Kern der Scheibe? Waren Oberflächendetails des Mondes zu sehen?

Wieso mich das interessiert? Eine der wenigen Sachen bei Mondfinsternissen, die man noch nicht vorausberechnen kann und die sich deshalb zu beobachten lohnen, ist die Helligkeit der Finsternis. Das rötliche Licht auf der verfinsterten Mondscheibe ist Sonnenlicht, das von der Erde zum (verfinsterten) Mond reflektiert wurde - und die Reflektionsfähigkeit der Erde hängt von der Belastung der Erdatmosphäre mit Staub und Dreck ab. Abgase oder auch vulkanischer Staub „verdunkeln“ die Atmosphäre und bewirken „dunkle“ Mondfinsternisse.

  • Django -

Helligkeit der Finsternis - gute Frage
Hallo Django,

ich selbst bin zwar blanker Laie was Astrologie angeht, aber es interessiert mich doch sehr, weshalb ich heut Nacht in der ostösterreichischen Kälte die Mondfinsternis bei sternenklarem Himmel verfolgen konnte.

Nebenbei bemerkt bin ich ganz stolz auf mich, mittels einer Sternenkarte einige Sternbilder und Sterne wie Jupiter und Saturn lokalisiert zu haben - faszinierend.

Aber zu deiner Frage: Die Helligkeit einer Finsternis lässt sich gar nicht so leicht beschreiben, aber als sich die Sonne vor den Mond geschoben hat, ist ein rötlicher Schimmer sichtbar gewesen, direkt da, wo eigentlich die „schwarze“ Sonne sein sollte. Also die verfinsterte Mondscheibe war in einer Art rötlichen Nebel getaucht, am Rande war jedoch das normale Strahlen des Mondes noch erkennbar.

Wieso mich das interessiert? Eine der wenigen Sachen bei
Mondfinsternissen, die man noch nicht vorausberechnen kann und
die sich deshalb zu beobachten lohnen, ist die Helligkeit der
Finsternis. Das rötliche Licht auf der verfinsterten
Mondscheibe ist Sonnenlicht, das von der Erde zum
(verfinsterten) Mond reflektiert wurde - und die
Reflektionsfähigkeit der Erde hängt von der Belastung der
Erdatmosphäre mit Staub und Dreck ab. Abgase oder auch
vulkanischer Staub „verdunkeln“ die Atmosphäre und bewirken
„dunkle“ Mondfinsternisse.

Ich fürchte, ich hab dir nicht viel mehr sagen können, als ohnehin du schon richtig bemerkt hast. Aber jetzt hab ich noch eine Frage: Wieso ist eine Mondfinsternis dunkel? Deine Anmerkungen verstehe ich leider nicht. Ich meine, die Sonne strahlt doch immer - wieso war sie bei der Finsternis schwarz? Strahlte sie nur in die erdabgewandte Seite - kann ich mir nur schwer vorstellen.

Außerdem: Wieso kommt eine Mondfinsternis viel öfter vor als eine Sonnenfinsternis? Welche Konstellation ist dazu nötig?

Freundliche Grüße

Jerry

Hi!

Werte Leser,
ich habe am Abend des 9.1. um 19.42 Uhr bei sternenklarem
Himmel (und Windstille; das blanke Promenadenwetter) den
ersten Kontakt des Erdschattens mit der Mondscheibe (= Beginn
der Mondfinsternis) gesehen. Als ca. 20.05 Uhr der Mond zur
Hälfte verfinstert war, zogen Wolken auf. Dabei blieb es bis
22.10 Uhr, als ca. 1/4 des Mondes wieder hell war. Mit anderen
Worten: Ich habe die gesamte Totalität der Finsternis wg.
Wolken „verpaßt“.

der mond hat zum schluß noch leicht geschimmert, in ost-ö hatten wir, wie du im anderen posting lesen kannst, herrliches wenn auch saukaltes wetter, was der klaren sicht aber alles andere als einen abbruch tat

Frage: Wie hell (oder dunkel) war die Finsternis? Welche Farbe
hatte die verfinsterte Mondscheibe?

sie hat anfangs rötlich geschimmert

Gab es
Helligkeitsunterschiede zwischen Rand und Kern der Scheibe?

bin ich nicht mehr sicher

Waren Oberflächendetails des Mondes zu sehen?

ja ganz leicht!

Wieso mich das interessiert? Eine der wenigen Sachen bei
Mondfinsternissen, die man noch nicht vorausberechnen kann und
die sich deshalb zu beobachten lohnen, ist die Helligkeit der
Finsternis.

Helligkeit der Finsternis - *lol* - sorry, weiß was du gemeint hast, aber es klingt einfach lässig

Das rötliche Licht auf der verfinsterten
Mondscheibe ist Sonnenlicht, das von der Erde zum
(verfinsterten) Mond reflektiert wurde - und die
Reflektionsfähigkeit der Erde hängt von der Belastung der
Erdatmosphäre mit Staub und Dreck ab.

bist du dir da sicher?? ich behaupte, daß letzte licht, daß den mond traf, ging durch die atmosphäre, und ist rot weil es gefiltert, evtl. gebrochen wurde, was ich weniger glaube?? wie soll die erde, die ja gänzlich mit der nachtseite dem finsteren mond gegenübersteht licht reflektieren? die sterne und jupiter (jawohl - ich bin österreicher und weiß trotzdem daß jupiter kein stern ist) leuchten dafür nicht hell genug!

Abgase oder auch
vulkanischer Staub „verdunkeln“ die Atmosphäre und bewirken
„dunkle“ Mondfinsternisse.

  • Django -

Gruß, Herbert

ich selbst bin zwar blanker Laie was Astrologie angeht, aber
es interessiert mich doch sehr, weshalb ich heut Nacht in der
ostösterreichischen Kälte die Mondfinsternis bei sternenklarem
Himmel verfolgen konnte.

Astrologie ist das was Erika Berger auf RTL Dir versucht näher zu bringen. Astronomie ist das, worum es hier geht. Aber keine Sorge, man merkt, dass Du ein Laie bist, auch ohne dass ich das gelesen habe.

Nebenbei bemerkt bin ich ganz stolz auf mich, mittels einer
Sternenkarte einige Sternbilder und Sterne wie Jupiter und
Saturn lokalisiert zu haben - faszinierend.

Ich hoffe Dir ist klar, dass Jupiter und Saturn keine Sterne sind, sondern Planeten, die in unserem Sonnensystem sind.

Aber zu deiner Frage: Die Helligkeit einer Finsternis lässt
sich gar nicht so leicht beschreiben, aber als sich die Sonne
vor den Mond geschoben hat, ist ein rötlicher Schimmer
sichtbar gewesen, direkt da, wo eigentlich die „schwarze“
Sonne sein sollte. Also die verfinsterte Mondscheibe war in
einer Art rötlichen Nebel getaucht, am Rande war jedoch das
normale Strahlen des Mondes noch erkennbar.

Ich glaube Du verstehst eine Mondfinsternis nicht ganz. Eine Finsternis ist ein Zusammenspiel aus 3 Komponenten. Mond, Erde, Sonne. Je nachdem wie die 3 zueinander stehen gibt es unterschiedliche Effekte. Ergibt sich zufällig, dass Mond, Erde und Sonne auf einer Geraden sind wird es interessant. Ist die Reihenfolge Mond, Erde, Sonne, so haben wir eine Mondfinsternis, ist die Reihenfolge Erde, Mond, Sonne, so haben wir eine Sonnenfinsternis.

Anmerkungen verstehe ich leider nicht. Ich meine, die Sonne
strahlt doch immer - wieso war sie bei der Finsternis schwarz?
Strahlte sie nur in die erdabgewandte Seite - kann ich mir nur
schwer vorstellen.

Die Sonne scheint immer, der Mond nie, so einfach ist die Sache. Der Mond reflektiert das Licht, dass die Sonne auf ihn wirft. Und wenn die Erde einen Schatten auf den Mond wirft, dann erscheint der Mond dunkel. Er ist aber nicht ganz dunkel, da die Atmosphäre der Erde das Licht beugt und daher eben doch ein Teil des Sonnenlichts auf den Mond trifft.

Außerdem: Wieso kommt eine Mondfinsternis viel öfter vor als
eine Sonnenfinsternis? Welche Konstellation ist dazu nötig?

Das ist auch leicht zu erklären: Weil der Mond viel kleiner als die Erde ist. Das heisst es ist viel wahrscheinlicher, dass der Mond im Schatten der Erde ist als umgekehrt.

Alexander

Klassifikation der Finsternisse

der mond hat zum schluß noch leicht geschimmert, … anfangs rötlich …
Waren Oberflächendetails des Mondes zu sehen? ja ganz leicht!

Wieso mich das interessiert? Eine der wenigen Sachen bei Mondfinsternissen, die man noch nicht vorausberechnen kann und die sich deshalb zu beobachten lohnen, ist die Helligkeit der Finsternis.

Helligkeit der Finsternis - *lol* - sorry, weiß was du gemeint hast, aber es klingt einfach lässig.

Der Ausdruck „Helligkeit der Finsternis“ stammt von dem Astronomen Andre Danjon (1890-1967), der ein Fünf-Stufen-Schema zur Klassifizierung der Mondfinsternisse entwickelt hat. Eine sehr dunkle Mondscheibe von grauschwarzer Farbe, auf der mit bloßem Auge keine Oberflächendetails zu sehen sind, ist Stufe Null; hellrote bis orangene Farbe der verfinsterten Scheibe ist Stufe 4.

Eine rötliche Finsternis mit gerade noch erkennbaren Details und ohne deutlich sichtbare Aufhellung vom Kern zum Rand der Scheibe hin (wie am 9.1.) ist Stufe 2, also mittlere Finsternis.

Das rötliche Licht auf der verfinsterten Mondscheibe ist Sonnenlicht, das von der Erde zum (verfinsterten) Mond reflektiert wurde - und die Reflektionsfähigkeit der Erde hängt von der Belastung der Erdatmosphäre mit Staub und Dreck ab.
bist du dir da sicher??

Man soll nicht nachlässig schreiben, das zeigt sich mal wieder. Das Sonnenlicht, das auf die (natürlich der Finsternis abgewandte) Seite der Erde trifft, wird von der Erdatmosphäre gebrochen und zugleich gestreut, und zwar abhängig von der Wellenlänge des Lichts. So fällt mehr rotes als blaues Licht auf den verfinsterten Mond - aber eben nicht durch Reflektion, sondern durch Lichtbrechung.

  • Django -

Der Ausdruck „Helligkeit der Finsternis“ stammt von dem
Astronomen Andre Danjon (1890-1967), der ein
Fünf-Stufen-Schema zur Klassifizierung der Mondfinsternisse
entwickelt hat. Eine sehr dunkle Mondscheibe von grauschwarzer
Farbe, auf der mit bloßem Auge keine Oberflächendetails zu
sehen sind, ist Stufe Null; hellrote bis orangene Farbe der
verfinsterten Scheibe ist Stufe 4.

danke für die erklärung, ändert nichts daran, daß ich es komisch finde…

Eine rötliche Finsternis mit gerade noch erkennbaren Details
und ohne deutlich sichtbare Aufhellung vom Kern zum Rand der
Scheibe hin (wie am 9.1.) ist Stufe 2, also mittlere
Finsternis.

dann tippe ich auf genau das!

Das rötliche Licht auf der verfinsterten Mondscheibe ist Sonnenlicht, das von der Erde zum (verfinsterten) Mond reflektiert wurde - und die Reflektionsfähigkeit der Erde hängt von der Belastung der Erdatmosphäre mit Staub und Dreck ab.
bist du dir da sicher??

Man soll nicht nachlässig schreiben, das zeigt sich mal
wieder. Das Sonnenlicht, das auf die (natürlich der Finsternis
abgewandte) Seite der Erde trifft, wird von der Erdatmosphäre
gebrochen und zugleich gestreut, und zwar abhängig von der
Wellenlänge des Lichts. So fällt mehr rotes als blaues Licht
auf den verfinsterten Mond - aber eben nicht durch Reflektion,
sondern durch Lichtbrechung.

ich verstehe das trotzdem nicht. ich hätte gestern auf licht getippt, daß tangetiell die erde „streift“, und zwar in der - oder durch die atmosphäre. wie irgend eine form der reflexion den mond erhellen soll ist mir rätselheft!
bitte höflichst um erklärung…

herbert

Außerdem: Wieso kommt eine Mondfinsternis viel öfter vor als
eine Sonnenfinsternis? Welche Konstellation ist dazu nötig?

Das ist auch leicht zu erklären: Weil der Mond viel kleiner
als die Erde ist. Das heisst es ist viel wahrscheinlicher,
dass der Mond im Schatten der Erde ist als umgekehrt.

So leicht ist das nun auch wieder nicht, schließlich hat der kleine Schatten des Mondes ja auch ein wesenlich größeres Ziel. Man könnte die Wahrscheinlichkeiten jetzt sicher genau ausrechnen, was ich mir aber erspare. Mir ist bisher jedenfalls subjektiv kein eklatanter Unterschied der Häufigkeiten von Sonnen- und Mondfinsternissen aufgefallen.
Einen anderen wesentliche Unterschied gibt es aber:
Eine totale Mondfinsternis ist eben fast auf der gesamten Nachtseite der Erde zu sehen. Eine totale Sonnenfinsternis kann man dagegen nur auf einem sehr schmalen Streifen beobachten. Deshalb beobachtet der einzelne Mensch natürlich viel öfter eine totale Mondfinsternis. Das ist wahrscheinlich nicht so, wenn man das Geld hat, immer dort hin zu fliegen, wo eine totale Sonnenfinsternis stattfindet.

Jörg

Hallo Django,

Das rötliche Licht auf der verfinsterten
Mondscheibe ist Sonnenlicht, das von der Erde zum
(verfinsterten) Mond reflektiert wurde - …

Nein, durch die Atmosphäre gebrochen. Bei Mondfinsternissen, d.h. Vollmond ist dort „Neuerde“, d.h. da ist nix zu reflektieren. Müsste übrigens ein faszinierendes Schauspiel vom Mond aus gesehen sein!

… und die
Reflektionsfähigkeit der Erde hängt von der Belastung der
Erdatmosphäre mit Staub und Dreck ab. Abgase oder auch
vulkanischer Staub „verdunkeln“ die Atmosphäre und bewirken
„dunkle“ Mondfinsternisse.

Das ist fast richtig, die Farbe hängt vom Staub- und anderen Gehalt der Erdatm. ab. Allerdinds ist’s am dunkelsten, wenn die Atm. sehr klar ist. Nach starken Vulkanausbrüchen siehts rötlich aus.
Gruss, stucki

nur 1,5 Mond- aber 2,3 Sonnenfinsternisse jährl.!
Hallo!

Außerdem: Wieso kommt eine Mondfinsternis viel öfter vor als eine Sonnenfinsternis?

http://www.wfs.be.schule.de/PotW/Quizarchiv_08.html#…

„Läßt man Halbschattenfinsternisse des Mondes außer Acht, so gab es in unserem Jahrhundert 228 Sonnen- und 147 Mondfinsternisse.
(Also im Schnitt 2,28 Sonnen- und 1,47 Mondfinsternisse pro Jahr). Bei etwas mehr als 12 Mondumläufen pro Jahr liefert also ca. jeder fünfte Neumond eine Sonnen- und jeder achte Vollmond eine Mondfinsternis.“

Man könnte nun schließen, daß der Kernschatten in Entfernung der Mondbahn sogar kleiner ist, als der Durchmesser des Mondes.

Jedenfalls hätt ich gedacht, daß auch astronomisch gesehen, Mondfinsternisse häufiger sind. Aber entscheidend ist natürlich, daß eine Mondfinsternis von viel mehr Leuten gesehn werden kann.

Tschuess, Sven.

Astrologie ist das was Erika Berger auf RTL Dir versucht näher
zu bringen. Astronomie ist das, worum es hier geht. Aber keine
Sorge, man merkt, dass Du ein Laie bist, auch ohne dass ich
das gelesen habe.

Ich hoffe Dir ist klar, dass Jupiter und Saturn keine Sterne
sind, sondern Planeten, die in unserem Sonnensystem sind.

Gut, schon 2 Fettnäpfchen in den ersten zwei Sätzen… *g*
Aber ich lerne daraus!

Stichwort Sterne, da fällt mir noch eine Frage ein: Wer hat eigentlich die Sternbilder entdeckt? Und wie ist man draufgekommen? Ich mein, welcher Stern wo dazugehört und wo dann wieder nicht. Für einen Laien sind die Figuren nämlich recht schwer nachzuvollziehen oder gibt es da ein Muster, an dem man sich orientieren kann?

Und zweite Frage: Sterne wie zB der Aldabaran leuchten rot - wieso das denn? Ist der Mars nicht auch rot? Sieht man den auch am Himmel?

Ich glaube Du verstehst eine Mondfinsternis nicht ganz. Eine
Finsternis ist ein Zusammenspiel aus 3 Komponenten. Mond,
Erde, Sonne. Je nachdem wie die 3 zueinander stehen gibt es
unterschiedliche Effekte. Ergibt sich zufällig, dass Mond,
Erde und Sonne auf einer Geraden sind wird es interessant. Ist
die Reihenfolge Mond, Erde, Sonne, so haben wir eine
Mondfinsternis, ist die Reihenfolge Erde, Mond, Sonne, so
haben wir eine Sonnenfinsternis.

Die Konstellation einer Sonnenfinsternis versteh ich, aber nicht die einer Mondfinsternis. Ich meine, gestern am Himmel hab ich gesehen, dass sich die Sonne vor den Mond geschoben hat. WIe kann dann die Konstellation Mond, Erde, Sonne sein? Wie kann die Erde da in der Mitte sein?

Freundliche Grüße

Jerry

Die Konstellation einer Sonnenfinsternis versteh ich, aber
nicht die einer Mondfinsternis. Ich meine, gestern am Himmel
hab ich gesehen, dass sich die Sonne vor den Mond geschoben
hat. WIe kann dann die Konstellation Mond, Erde, Sonne sein?
Wie kann die Erde da in der Mitte sein?

Du bist aber ein komischer Vogel :smile:
Stell’ mal eine brennende Kerze auf den Tisch in einem dunklen Raum. Dann nimmst Du einen Apfel und legst ihn in die Naehe der Kerze. Dieser Apfel wirft nun einen Schatten auf den Tisch und in diesen Schatten legst zu ein Ei.
Kerze=Sonne; Apfel=Erde; Ei=Mond also totale Eifinsterniss !
Marcus

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Viel zu langer Erklärungsartikel.
Tach!

Stichwort Sterne, da fällt mir noch eine Frage ein: Wer hat
eigentlich die Sternbilder entdeckt? Und wie ist man
draufgekommen?

Niemand hat die „Sternbilder“ entdeckt - Menschen haben sie
sich ausgedacht, um Ordnung in das Sternengewimmel zu bringen.
Die Sternbilder wurden vor langer Zeit, als der Mensch noch
keine Ahnung von der Wissenschaft hatte, erdacht, deshalb
spiegeln sie Sagen und Märchen wieder, in unseren
Breiten hauptsächlich griechische.
(Orion z.B. ist der Himmelsjäger, und die Sterne in seinem Gürtel
symbolisern seine Waffen)

Ich mein, welcher Stern wo dazugehört und wo
dann wieder nicht. Für einen Laien sind die Figuren nämlich
recht schwer nachzuvollziehen oder gibt es da ein Muster, an
dem man sich orientieren kann?

Nö, gibt es nicht, da die Bilder rein willkürlich auf die Sterne „gelegt“
wurden - genausogut könnte man einen Sack mit Papierschnipseln auf
den Boden schütten, und sich in das Gewirr Konstellationen zeichnen.

Und zweite Frage: Sterne wie zB der Aldabaran leuchten rot - :
wieso das denn?

Es gibt unterschiedliche Sorten von Sonnen. Sonnen durchlaufen
einen Alterungsprozeß, der je nach Art der Sonne unterschiedlich
abläuft. Die Art der Sonne entescheidet sich hauptsächlich durch
ihre Masse. Als grobe Faustregel kann man sagen: Je blauer,
desto heißer. Am Anfang des Sternenlebens Masse von „Staub“
(wo dieser Staub herkommt, ist wieder eine andere, lange
Geschichte). Dieser Staub ballt sich zusammen, dabei können auch
Planeten entstehen und wegen des steigenden Druckes im Mittelklumpen
erhöht sich die Temperatur in diesem immer weiter, bis sich der
Staubklumpen „entzündet“. Dann kommt das „normale Sternenleben“

  • die Sonne verbrennt langsam ihre Energievoräte. Dadurch steigt
    der Druck in ihrem inneren, bis die Schwerkraft die Sonne nicht
    mehr zusammenhalten kann. Sie dehnt sich aus und wird zu einem
    roten Riesen - große, alte, recht kalte Sonnen. Aldabaran ist so
    einer. Nach einiger Zeit kann sie den Druck, der für die große
    Ausdehnung gebraucht wrid, nicht mehr aufrechterhalten, und stürzt
    zu einem weissen Zwerg zusammen. Dieser brennt noch ein Weilchen
    vor sich hin, bis er schließlich erlischt.
    Dies gilt nur für relativ kleine Sonnen. Große Sonnen brennen
    heißer, weil ihre Schwerkraft sie stärker zusammenpresst. Sie
    brennen wesentlich kürzer als kleine Sonnen, eine kleine Sonne
    (wie unsere) kann einige Milliarden Jahre alt werden, große blaue
    werden meist nur ein paar Millionen alt. Ein blauer Riese bläht
    sich auch nicht einfach nur auf, er explodiert spektakulär
    in einer Nova. Bei dieser Explosion schleudert er seine Hülle weit
    von sich. Aus der Masse der Hülle können sich dann wiederum neue
    Sterne bilden. Die (unsere) Sonne ist vermutlich auch aus
    den Überresten einer solchen Explosion entstanden.
    (In diesem Sinne - We are Stardust.*g*)
    Wenn am Ende genug Masse von ihm über ist, stürzt er dann auch
    nicht in so etwas langsames wie einen weißen Zwerg zusammen,
    sondern in einen Pulsar, Neutronenstern oder gar ein schwarzes Loch.

Ist der Mars nicht auch rot? Sieht man den
auch am Himmel?

Der Mars ist auch rot, aber wegen der Eisenverbindungen, die einen
Großteil seiner Oberfläche bedecken. Man kann ihn manchmal auch am
Himmel sehen, aber da er ein Planet ist, leuchtet er nicht selber,
sondern reflektiert das Sonnenlicht.

Die Konstellation einer Sonnenfinsternis versteh ich, aber
nicht die einer Mondfinsternis. Ich meine, gestern am Himmel
hab ich gesehen, dass sich die Sonne vor den Mond geschoben
hat.

Diese Beobachtung mußt du mir näher beschreiben, ich kann sie mir
beim besten Willen nicht erklären.

WIe kann dann die Konstellation Mond, Erde, Sonne sein?
Wie kann die Erde da in der Mitte sein?

Jetzt bist du nicht ins Fettnäpfen getreten, du hast es dir
über den Kopf gestülpt! (tschuldigung, mußte sein). Bei einer
Mondfinsternis schiebt sich die Erde zwischen Mond und Sonne.
Der Mond scheint nicht, er reflektiert das Sonnenlicht, und
wenn Sonne, Erde und Mond in einer Reihe stehen, können die
Sonnenstrahlen logischerweise nicht mehr vom Mond refklektiert
werden, da die Erde im Weg ist. Wenn die Sonne sich zwischen
Mond und Erde geschoben hätte,
hätten wir ein massives Problem - oder eher, keine Probleme
mehr, weil wir alle verdampft wären!

Die Sonne ist ein riesiger, heißer Gasball, 333.000 mal so
schwer wie die Erde, ihr Äquatorumfang ist etwa 109 mal
größer als der der Erde(696.000 km) und an ihrer Oberfläche
ca. 6.000°C heiß,im Inneren hat sie etwa 15.000.000° C!
Der Mond ist im Mittel bloss 384405 km von der Erde
entfernt, während die Sonne 149.600.000 km von ihr
entfernt ist!
(Hier der zur verdeutlichung der Aufbau des Sonnesystems)
Die Sonne ist der Zentralkörper des Sonnensystems.
Um sie kreisen alle anderen Körper im Sonnensystem.
Einige dieser Körper werden ihrerseits
wieder von anderen Körpern umkreist, diese nennt man
Sateliten oder Monde. Der Reihe nach(von der Sonne aus)
sind das : Merkur, Venus, Erde(um diese Kreist der Mond!),
Mars(umkreist von den Monden Plobos und Deimos), Jupiter
(hat insgesamt 16 Monde, und ein Ringsystem), Saturn
(min. 21 Monde und die schönsten und sichtbarsten Ringe
im Sonnensystem), Uranus(15 Monde und ein Ringsystem),
Neptun(8 Monde und ein Ringsystem) und am Schluß,
ganz weit außen, Pluto mit einem Mond, Charon.
Du siehst, das die Sonne sich gar nicht zwischen Mond
und Erde schieben kann, da die Erde die
Sonne umkreist, und der Mond die Erde!

So, der Artikel ist viel länger geworden als ich
eigentlich wollte, ich hoffe es sind keine Fehler
drin, und irgendwer macht sich die Mphe, ihn bis
unten durchzulesen. Ich hoffe die Erläuterungen
klingt nicht zu gönnerhaft. Wenn dem so ist -
tschuldigung, Angewohnheit aus der Schule!

Bis dann, Scrabz.

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Hi, Django,

zum Glück hatte ich eine recht gute Sicht auf die Mondfinsternis am 9.1. und kann Dir denke ich etwas über die Farbe sagen:

die Grundfläche des Mondes war dunkelgelb/rötlich. Mir ist aufgefallen, daß die Grundfarbe aber von dunkleren Flecken überlagert war, die ihre Position ständig änderten. Der Mond
wirkte dadurch wesentlich plastischer als man es normalerweise von ihm gewohnt ist.

Ciao,

Ina

Ich glaub ich habs!!!

Du bist aber ein komischer Vogel :smile:

DANKE für die charmante Bezeichnung - aber anscheinend lass ich hier wohl wirklich kein Fettnäpfchen aus :smile:

Stell’ mal eine brennende Kerze auf den Tisch in einem dunklen
Raum. Dann nimmst Du einen Apfel und legst ihn in die Naehe
der Kerze. Dieser Apfel wirft nun einen Schatten auf den Tisch
und in diesen Schatten legst zu ein Ei.
Kerze=Sonne; Apfel=Erde; Ei=Mond also totale Eifinsterniss

Ein sehr plakativer Vergleich, den sogar ich kapiere - danke dafür!

Nur um sicher zu gehen: Das was sich da gestern so schwarz vor den Mond vorgeschoben hat, war gar kein Planet und auch keine Sonne, sondern nur ein SCHATTEN? (nämlich der von der Erde, oder?)

Jerry

Hallo,

vielen Dank für die sehr ausführliche und dazu noch überaus verständliche Antwort!

nochmal kurz zu den Sternbildern: Wenn das alles so zufällig ist, wieso konnte man das nicht etwas übersichtlicher aufteilen? Und wie kommts, dass man sich gar auf ein System geeinigt hat? Haben die eigentlich auch irgendeine Funktion - ich meine eine seriöse, Horrorskope ausgenommen!

Ich möchte auch noch kurz bei den Roten Riesen und den weißen Zwergen einhaken. Der Aldabaran ist also ein Roter Riese. Irgendwann später wird aus ihm ein weißer Zwerg. Nun, kann ich ihn dann immer noch sehen? Ich meine, die vielen anderen Himmelskörper leuchten ja auch weiß, aber das sind ja keine weißen Zwerge oder?

Wenn wir schon dabei sind: Dass Jupiter, Saturn usw. keine Sterne sondern Planeten sind, so schlau bin ich schon. Aber was sind dann Sterne? Einfach nur Asteroiden? Kreisen Sterne eigentlich auch um irgendwas?

Stichwort Supernova: Gibts eine realistische Chance, dass man sowas mal beobachten kann? Ich stell mir das ziemlich interessant vor! Nur so zum Vorstellen: WIe viele Sonnen haben wir in unserer Galaxie, oder soweit wie unsere Teleskope reichen? Verhältnismäßig viel oder eher wenige?

sondern in einen Pulsar, Neutronenstern oder gar ein schwarzes
Loch.

das ist mir noch zu hoch, das lass ich vorerst mal aus…

Die Konstellation einer Sonnenfinsternis versteh ich, aber
nicht die einer Mondfinsternis. Ich meine, gestern am Himmel
hab ich gesehen, dass sich die Sonne vor den Mond geschoben
hat.

Diese Beobachtung mußt du mir näher beschreiben, ich kann sie
mir
beim besten Willen nicht erklären.

WIe kann dann die Konstellation Mond, Erde, Sonne sein?
Wie kann die Erde da in der Mitte sein?

Ich glaub jetzt bin ich schlauer: Das, was sich da gestern so schwarz vor den Mond vorgeschoben hat, war gar kein Planet und auch keine Sonne, sondern nur ein SCHATTEN? (nämlich der von der Erde, oder?) Stimmts so?

Jetzt bist du nicht ins Fettnäpfen getreten, du hast es dir
über den Kopf gestülpt! (tschuldigung, mußte sein). Bei einer
Mondfinsternis schiebt sich die Erde zwischen Mond und Sonne.
Der Mond scheint nicht, er reflektiert das Sonnenlicht, und
wenn Sonne, Erde und Mond in einer Reihe stehen, können die
Sonnenstrahlen logischerweise nicht mehr vom Mond refklektiert
werden, da die Erde im Weg ist. Wenn die Sonne sich zwischen
Mond und Erde geschoben hätte,
hätten wir ein massives Problem - oder eher, keine Probleme
mehr, weil wir alle verdampft wären!

Ja ja, mittlerweile hab ich es auch kapiert :smile:

Die Sonne ist ein riesiger, heißer Gasball, 333.000 mal so
schwer wie die Erde,

halt - stop, wenn sie aus Gas besteht, wie kann sie dann so schwer sein? Ich mein, Gas wiegt doch fast gar nichts.

ihr Äquatorumfang ist etwa 109 mal

größer als der der Erde(696.000 km) und an ihrer Oberfläche
ca. 6.000°C heiß,im Inneren hat sie etwa 15.000.000° C!
Der Mond ist im Mittel bloss 384405 km von der Erde
entfernt, während die Sonne 149.600.000 km von ihr
entfernt ist!

Jupiter hat insgesamt 16 Monde, und ein Ringsystem), Saturn
(min. 21 Monde und die schönsten und sichtbarsten Ringe
im Sonnensystem), Uranus(15 Monde und ein Ringsystem),
Neptun(8 Monde und ein Ringsystem)

Ringsysteme: Wieso kann ich die nicht sehen? Gestern konnte ich mit einer Sternenkarte Jupiter und Saturn klar erkennen. Ohne Karte hätte ich sie von anderen Sternen nicht auseinander halten können - was ist mit den Ringen? Die bestehen aus Gas oder?

Und was ist mit dem Sirius? Der war in deiner Aufzählung nicht dabei.

Vielen Dank nochmal

und freundliche Grüße

Jerry

Noch mehr Erklärungen
Hallo Jerry,

nochmal kurz zu den Sternbildern: Wenn das alles so zufällig
ist, wieso konnte man das nicht etwas übersichtlicher
aufteilen? Und wie kommts, dass man sich gar auf ein System
geeinigt hat? Haben die eigentlich auch irgendeine Funktion -
ich meine eine seriöse, Horrorskope ausgenommen!

Die Aufteilung ist halt so, wie man sie damals gesehen hat. Warum das gerade sie sind, die man heute hat, mußt Du unsere Vorfahren fragen, die sich das ausgedacht haben. Eine wissenschaftliche Funktion haben sie nicht direkt, sie sind aber manchmal recht hilfreich bei der Beschreibung, wo sich ein Himmelskörper befindet.

Ich möchte auch noch kurz bei den Roten Riesen und den weißen
Zwergen einhaken. Der Aldabaran ist also ein Roter Riese.
Irgendwann später wird aus ihm ein weißer Zwerg. Nun, kann ich
ihn dann immer noch sehen? Ich meine, die vielen anderen
Himmelskörper leuchten ja auch weiß, aber das sind ja keine
weißen Zwerge oder?

Stimmt. Weiße Zwerge kann man mit bloßem Auge nicht sehen, nur in entsprechend starken Teleskopen.

Wenn wir schon dabei sind: Dass Jupiter, Saturn usw. keine
Sterne sondern Planeten sind, so schlau bin ich schon. Aber
was sind dann Sterne? Einfach nur Asteroiden? Kreisen Sterne
eigentlich auch um irgendwas?

Asteroiden sind noch deutlich kleiner als Planeten und leuchten auch nicht. Die siehst Du nicht, es sind im Prinzip nur Steinbälle.
Sterne sind Sonnen, also selbstleuchtende Himmelskörper (es ist etwas komplizierter, aber für den Anfang ist’s so gut genug). Sterne kreisen in der Regel um das Zentrum ihrer jeweiligen Galaxis. Die, die Du siehst, also wie unsere Sonne um das Zentrum unserer Milchstraße.

Stichwort Supernova: Gibts eine realistische Chance, dass man
sowas mal beobachten kann?

Ja. Wenn ich mich nicht irre, gibt es sogar gerade eine, die beobachtet wird.

Ich stell mir das ziemlich

interessant vor! Nur so zum Vorstellen: WIe viele Sonnen haben
wir in unserer Galaxie, oder soweit wie unsere Teleskope
reichen? Verhältnismäßig viel oder eher wenige?

Über den groben Daumen gepeilt, hat die Milchstraße ca. 100 Milliarden Sonnen, und das Universum ebenso viel Galaxien. (Und schlagt mich jetzt nicht, wenn’s ein paar Milliarden mehr oder weniger sind!).

Ich glaub jetzt bin ich schlauer: Das, was sich da gestern so
schwarz vor den Mond vorgeschoben hat, war gar kein Planet und
auch keine Sonne, sondern nur ein SCHATTEN? (nämlich der von
der Erde, oder?) Stimmts so?

Exakt.

Die Sonne ist ein riesiger, heißer Gasball, 333.000 mal so
schwer wie die Erde,

halt - stop, wenn sie aus Gas besteht, wie kann sie dann so
schwer sein? Ich mein, Gas wiegt doch fast gar nichts.

Im Verhältnis zu fester Materie nicht. Aber die Menge macht’s. Rechne mal nach: 109-facher Durchmesser heißt ca. 1,3-millionenfaches Volumen. Dazu kommt, daß im Inneren der Sonne extreme Drücke herrschen, so daß das Gas sehr stark komprimiert und entsprechnd „schwerer“ ist. Die Zahlen stimmen so!

Ringsysteme: Wieso kann ich die nicht sehen? Gestern konnte
ich mit einer Sternenkarte Jupiter und Saturn klar erkennen.
Ohne Karte hätte ich sie von anderen Sternen nicht auseinander
halten können - was ist mit den Ringen? Die bestehen aus Gas
oder?

Nee, aus kleinen Steinen und Eisklumpen. Sie sind zu dünn, um sie mit bloßem Auge zu sehen. Mit einem kleinen Fernrohr geht es.

Und was ist mit dem Sirius? Der war in deiner Aufzählung nicht
dabei.

Ich habe jetzt nicht genau drauf geachtet, was aufgezählt wurde, aber Sirius ist ein Stern (also eine Sonne), und hat somit nichts mit unserem Sonnensystem zu tun.

Gruß, Kubi

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