Wie hoch ist der Kalkgehalt von versch. Böden?

Hallo zusammen,
wir haben im Biounterricht einen Versuch zum Thema „Kalkgehalt des Bodens“ gemacht.
Wir haben Salzsäure auf die Bodenproben (Blumenerde, Sandboden, Lehmboden) gegeben und die Reaktion abgewartet. Unsere Ergebnisse sind allerdings sehr fragwürdig und durch den ungenauen Versuch ziemlich subjektiv. (man soll den Kaltgehalt anhand des Aufbrausens schätzen)
Kann ich den Gehalt (in %) über den ph-Wert bestimmen? Oder hat weiß jmd zufällig den Kalkgehalt der drei Böden?
Danke im Vorraus!

Hallo kartoffelmax,

ich habe den Gehalt an Carbonaten verschiedener Böden schon häufig durch die Salzsäureprobe ermittelt. Das geht ganz gut. Man muß halt „üben, üben!“
Konzentrierte (37 %-ige) HCl wird 1:3 mit Wasser verdünnt und auf vorbefeuchteten Boden getropft und der Carbonatgehalt aus sicht- und hörbaren Reaktionen des Bodens geschätzt.
Ihr habt bestimmt eine Tabelle. Meine Tabelle hat sieben Stufen:

  1. keine Reaktion: 0 (Masse-) % an Carbonat.
  2. sehr schwache Reaktion, nicht sichtbar, hörbar: kleiner 0,5 %
  3. schwache Reaktion, kaum sichtbar: 0,5 – 2 %
  4. schwache, nicht anhaltende, sichtbare Bläschenbildung: 2 – 4 %
  5. deutliche, nicht anhaltende Bläschenbildung: 4 – 7 %
  6. starkes, nicht anhaltendes Aufschäumen: 7 – 10 %
  7. starkes anhaltendes Schäumen:
    – carbonatreich: 20 – 25 %
  • sehr carbonatreich: 25 – 50 %
  • extrem carbonatreich: größer 50 %

Ihr habt in der Schule sicher reines CaCO3 pulverförmig. Falls nicht, kann man zur Not auch Gartenkalk aus einem Gartencenter nehmen. Auf den Gebinden ist die Zusammensetzung angegeben. Dolomit (Ca/Mg – Carbonat) bitte nicht nehmen.
Damit machst du dir sieben (oder mehr) Mischungen (siehe oben) mit einer bindigen, klebrigen Bodenprobe die vorher natürlich keine Reaktion mit verdünnter Salzsäure zeigen soll (= 0 % Carbonatgehalt).
Mit einem Mörser und mit Hilfe eines Spatels lassen sich die jeweiligen Mischungen einigermaßen gleichmäßig gestalten.

Angaben zu verschieden Böden kann man aus der Ferne kaum machen. Ein Boden entwickelt sich, es findet im Laufe der Zeit z.B. Entkalkung statt. Das sollt ihr ja feststellen.
Falls das den katoffelmax interessiert: Böden in denen Kartoffeln angebaut werden, enthalten meist wenig Carbonat.
Bei einer Bodenprobe aus fettem, rotem Lehm fand ich nach obiger Methode 4 – 7 % CaCO3. Im sog. „Lorenzer Reichswald“ bei Nürnberg, der auf Keuper (= sandig) gründet, fand ich unter 13 Proben 12 mal:
0 % Carbonatgehalt.
Euer Lehrer soll Bodenproben suchen, die kalkhaltig sind (z.B. weißer, brauner oder schwarzer Jura, kein Urgestein!), damit ihr ein Erfolgserlebnis habt und es genügend rauscht.

Grüße

watergolf