Wie hoch ist die Versorgungslücke bei der Pflegeversicherung wirklich?

Wer kann mir sagen, wo ich verlässliche Zahlen zur Versorgungslücke bei der Pflegeversicherung finde?

Nach den Zahlen die ich gefunden habe beträgt die Versorgungslücke bei Pflegestufe 3 bereits 2500€/Monat. Ich hatte mit dem Gedanken gespielt eine Pflegeversicherung abzuschließen. Wenn die Lücke tatsächlich 2500€/Monat beträgt wäre eine Versicherung aber doch recht teuer. Ich müsste nach den Angeboten die ich bereits eingeholt habe mind. die nächsten 60 Jahre monatlich 60€ einzahlen, nur um die Lücken stopfen zu können. Ich weiß wirklich nicht ob es die Kosten dann wert ist.

Hallo,
Ich persönlich definiere die „Versorgungsluecke“ immer gerne mit diesem Beispiel.
Herr Mustermann bezieht eine Gesamt-Netto-Rente von 1600,00€ mtl.
Dazu hat er sich 10.000 € gespart. Er wird zum Pflegefall und muss ins Pflegeheim. Er hat keine Kinder
und auch keine Immobilien . Das Pflegeheim kostet ihn nach Abzug der Leistungen der Pflegekasse
Mal. 1900,00 € zzgl. 150,00€ Fuer das Taschengeldkonto . er muss also mtl. 450,00 € von seinem Ersparten aufwenden.
Das reicht knapp 2 Jahre und dann hat er seine Versorgungsluecke, die er, wenn er hat, mit einer entsprechenden Versicherung
Abdecken könnte. Hatte er nix auf der hohen Kante und auch eine Versicherung, dann muss diese eben zwei Jahre früher leisten bzw. Er hätte die 450,00€ fuer andere Sachen übrig die er sich dann im Pflegeheim leisten könnte.
Wenn aber Herr Mustermann keine Pflegezusatzversicherung hat, dann zählt das Sozialamt entweder nach zwei Jahren oder gleich die monatlichen 450,00 €, wobei dann über die Hoehe des Taschengeldes diskutiert werden kann. Ob da eine Pflegeversicherung ( 60x12x60= 43.200€) wirklich Sinn macht, das ist die Frage.
Gruß
Czauderna

Hallo!
Bitte schlüssele deine Beispielrechnung auf, so verstehe ich nur:
Die restliche Lebenszeit bestimmt den Pflegeversicherungsabschluss oder nicht.
Wie ist es dann, wenn Hr. Mustermann mit Frau nach Steuern zusammen 4T€/mon Rente usw. fix bekommt.
Anlagen, wie z.B. Aktien, PKW vorhanden, eigene Beerdigung ist bezahlt.
Verstehe ich deinen Beitrag richtig und so ist: Je höher das Rentnereinkommen umso unrentabler ist der Abschluss einer Pflegeversicherung.
MfG

Hallo,
was verstehst du unter Aufschlüsselung ? - Dein Beispiel ist ein ganz anderes - da geht Herr Mustermann ins Pflegeheim, seine Ehefrau bleibt in der Wohnung (Miete oder Eigentum) und es gibt Vermögen - zusammen haben sie 4000,00 € Netto monatlich - nehmen wir an für das Heim müssen die von mir genannten 2050,00 € monatlich
für Pflegeheim aufgebracht werden - bleiben für die Ehefrau 1950,00 € mtl. übrig zzgl. des Aktienwertes (den PKW zähle ich mal nicht mit) - besteht hier eine Versorgungslücke - ich meine nein. wenn wir nun davon ausgehen dass das Ehepaar Mustermann (beide 35 Jahre) für jeden eine Pflegezusatzversicherung abgeschlossen hatte, also
25,00 € mtl. pro Person (ich habe die Prämienhöhe mal modifiziert - 60,00 € ist eigentlich zuviel) = 600,00 € jährlich - in 60 Jahren - 36.000 €), dann wäre erst mal zu fragen, wie viel leistet die Pflegezusatzversicherung dafür monatlich ?. Nehmen wir an, es sind 1200,00 € (nur als Beispiel) - dann hat rechnerisch in unserem Beispiel Frau Mustermann jeden Monat 3150,00 € - ich sehe da immer noch keine Versorgungslücke. Sollte auch Frau Mustermann in s Pflegeheim kommen - dann müssten beide zusammen monatlich 4100,00 € aufbringen - wenn sie etwas vererben wollen, dann werden sich die Erben freuen - die Aktien sind dann noch da und von der abgeschlossenen Pflegezusatzversicherung gäbe es dann maximal 2400,00 € mtl. - wenn es keine erben gibt - was macht man im Pflegeheim mit 2400,00 € mtl. und einem Aktienpaket ?
Was ich eigentlich damit sagen will ist - damit sich eine Pflegeversicherung auch lohnt muss auch eine wirkliche Versorgungslücke bestehen und sind wir doch mal realistisch, wer keine Pflegeversicherung hat, aber eine wirkliche Versorgungslücke im Pflegefall, der liegt ebenso im Pflegeheim wie unser Herr Mustermann, ein Zimmer weiter und erhält die gleiche Pflege wie Herr Mustermann, der dank seiner Pflegeversicherung keinen Antrag beim Sozialamt stellen musste. Ich bin der Meinung, man solle das Geld, dass man für eine Pflegeversicherung aufwenden will lieber in eine zusätzliche Altersversorgung investieren denn alt werden wir eher als so pflegebedürftig wie unser Herr Mustermann.
Gruss
Czauderna

Die individuelle Pflegelücke kannst Du nur in etwa abschätzen, wenn Du Dein dann aktuelles Einkommen, Vermögen und Kosten für Pflegeleistungen und deren Umfang pi mal Daumen einordnen kannst. Das Alles ist nicht unerheblich von gesellschaftlicher und politischer Weiterentwicklung abhängig.
Wenn Dir jemand aktuell erzählt oder ganz allgemein behauptet, Deine Versorgungslücke betrage 2.500 € im Monat, ist das statistisch errechnet. Und nicht unbedingt von Leuten vorgenommen worden, die Statistik beherrschen. Selbst ein Meister der Statistik würde eine solche Aussage in Bezug auf Dich kaum treffen.
Sorgen einfach ein bisschen vor.Und mach Dich nicht verrückt.
LG

Am einfachsten ist es immer noch sich die Lücke selbst auszurechnen.

Dazu benötigt man nur ganz wenige Unterlagen.

Wie teuer die Pflegeheime in deiner näheren Umgebung sind, kannst du hier nachschauen:

https://www.bkk-pflegefinder.de/

Und dann benötigt man doch nur noch die Höhe des jeweiligen Pflegegeldes nach den heute gültigen Pflegegrade.

Außerdem, muss man nicht unbedingt die komplette Lücke absichern, sondern kann schon noch einen Teil der späteren Rente / Beamtenversorgung in Abzug bringen.

Gruß Apolon