Guten Tag,ich wohne permanent auf meinem boot,und bei diesem wetter ,hab ich probleme mit dem kondenswasser,was nicht nur an den glasscheiben herunter läuft.Es bildet sich relativ schnell schimmel und zerstört das holz, was eigentlich als isolierung gedacht war.Permanentes heizen im ganzen schiff würde helfen,aber das ist mir unter anderem, zu teuer!Was wäre besser, von aussen oder von innen,zu isolieren,und womit?
viele grüsse
gerhard erbreich
Ursache ist die Physik, feuchte Luft, die abgekuehlt wird, gibt einen Teil ihrer Feuchtigkeit ab. Genau das passiert wenn die waermere Luft auf die kalte Auszenhaut (Stahl) trifft.
Ergeben sich drei Moeglichkeiten.
- Der Stahl ist nicht so kalt = heizen.
- zu verhindern, dass die feuchte Luft an den Stahl kommt = isolieren.
- zu verhindern, dass sich zu viel Feuchtigkeit in der Luft bildet
Isolieren der Bordwand (Innen) verhindert die Kondensation wenn die isolierte Innenwand zur Kabine hin nicht zu kalt ist. Voraussetzung ist aber eine Dampfsperre.
Ohne Dampfsperre kann die feuchte Luft durch die Isolierung bis zur kalten Stahlwand durchdringen und kondensiert HINTER der Isolierung.
Im Fachhandel gibt es Isloliermaterial fuer Schiffe, welches vollflaechig an die Bordwand geklebt werden muss, darauf (Richtung Innenraum) die Dampfsperre (laest keine feuchte Luft durch)und darauf die Innenverkleidung (Holz etc)
lg
hubert
Hallo,
da ich nur im Süden unterwegs bin, bin ich für das Thema kein wirklicher Experte.
Was ich weiß: Warme Luft kann sehr viel mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte. Das Wasser aus der warmen, feuchten Luft kondensiert dort, wo die Luft abgekühlt wird, also z.B. auf kalten Flächen, weil die kalte Luft dann eben nicht mehr so viel Feuchtigkeit targen kann. Beim Hausbau rechnet man mit einem bestimmten Wassergehalt der Luft und macht die Wände so, dass der kritische Punkt, wo dieser Wassergehalt zur Kondensation führen würde, mitten im Material ist, wo die Luft gar nicht hinkommt. Dadurch wird die Kondesation vermieden.
Vorasusetzung für diesen Trick ist, dass da auch keine Luft hin diffundieren kann.
Beim Schiff würde das also heißen:
1.dass ich eine gute Lüftung brauche, denn dann ist wenig Wasser in der Luft, und die Temperatur, wo Feuchtigkeit entsteht, ist niedriger. Am besten wäre eine Lüftung mit Wärmetauscher (d.h., die hinausgeblasenene Luft erwärmt die eintretende)
2. Dass innen eine möglichst gut isolierende Schicht sein sollte, damit die Oberfläche möglichst warm ist (Geschlossenporiger Schaumstoff).
3. Dass man vermeiden sollte, dass die Luft in die Isolierschicht eindringen kann, damit sie nicht bis zum Taupunkt hinkommt. Das heißt, eine wasserdichte Schicht relativ weit innen, oder eben geschossenporige Isolierung.
4. Dass man als innerste Oberfläche ein ebenfalls isolierendes Material verwendet, das etwas Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben kann, wie etwa Holz, aber eben innerhalb des Taupunkt-Bereiches.
Doppelglasfenster. Glas leitet Wärme sehr gut und hat daher oft nahezu Außentemperatur. Relativ gut sind die Fenster aus dem Wohnmobil-Bereich, wenn man kene normalen Hausfenster nehmen kann.
Sind aber nur Ideen, ohne irgendeinen Anspruch auf Richtigkeit.
Und natürlich ohne jede Garantie.
fG,
Walter
hallo,walter,
alles prima erklärt.dieses problem hatte ich in den vergangenen6 jahren auch nicht,da hab ich mich auch in südlichen gefilden ´rumgetrieben. südfrankreich und costa brava…im frühjahr geht´s wieder richtung süden,hierregnet es seit über6 wochen fast ununterbrochen…
wo befindest du dich??
viele grüsse in die sonne
gerhard
Guten Tag Gerhard
Wir leben seit drei Jahren sommers und winters ausschliesslich auf unserem Binnenschiff 25x4 Meter. Um Dir gute Antworten oder Lösungsansätze zu bieten, möchten wir aber eine Menge wissen.
Stahl oder Holz oder Kusto-Rumpf? LxB, Tiefgang? Was für Fenster hast Du? Und und und.
Wo liegst Du zur Zeit mit deinem Boot?
Wir können uns vorstellen, dass Du uns besuchst und wir Dir am konkreten Beispiel Tipps und Anregungen vermitteln können oder im Gespräch gemeinsam Lösungsansätze entwickeln.
Vorab: Es gibt billige Luftentfeuchter in Schuhschachtelgrösse, die mit Salzsteinen/Salzbeuteln kleine Räume recht gut entfeuchten.Wir setzen je einen solchen Kasten im Ruderhaus und in der schwach beheizten Gäste-Schlafkammer als Zusatzmassnahme ein.
Erhältlich sind diese in Kaufhäusern / Drogeriemärkten und - ein bisschen sehr viel teuerer - bei Bootsausrüstern.
So, fürs Erste warten wir auf Deine zusätzlichen Informationen.
mit freundlichem Gruss Aernschdt F. Hediger
Klassische SchiffsIsolierung ist Glaswolle hinter Holzverkleidung. Heut gibt es aber auch Isolierungsmaterialien, die bei gleicher Isolationswirkung viel dünner sind als die Wolle, beim Schiff ist jeder cm ja viel Raumgewinn… Egal womit - wichtig bei allen Isolierungen an Bord ist natürlich, daß Ventialation auch dahinter sichergestellt ist und daß sie abnehmbar bleibt, um den Rumpf jederzeit überall inspektieren/imprägnieren/reparieren zu können. Also z.B vom festen „Ausschäumen“ hinter der Verkleidung ist absolut abzuraten - das geht zwar schön schnell und isoliert erstmal gut, aber die Rechnung kommt später, wenn man alles wieder rausbrechen muß, wenn z.B. irgendwo ein kleines Leck ist…
Isolieren „von aussen“ hab ich bei nem Schiff noch nie gehört… evtl. dachtest du da an abblenden der Fenster in ungebrauchten Räumen? Wenn es dafür noch „Blender“ gibt (gebraucht man z.B. auf See/Ijsselmeer bei schlechtem Wetter um die Fenster vor Brechern zu schützen) könnte man die natürlich gebrauchen um auch von aussen ein Isolationsmaterial dazwischen zu stopfen.
Kondensvermeidung ist ja immer das richtige Zusammenspiel von Isolation, Ventilation und Heizen. Ganz ohne Innenwärme (=Temperaturunterschied) entsteht eigentlich auch kein Kondens. Aber ich gehe davon aus, daß du anderer Teile des Schiffes bewohnst und das reicht natürlich um auch in unbewohnten Teilen Temperaturunterschied zu erzeugen. Wenn die Feuchtigkeit schon in der Einrichtung/Verkleidung sitzt, wird dir erstmal wohl nichts übrig bleiben, als mind. ein paar Tage gut durchzuheizen und zu ventilieren, um die Feuchtigkeit erstmal raus zu bekommen. Wo Schimmel entstanden ist, muß das behandelt oder ausgetauscht werden. Wenn man dann alles isoliert wo noch kahles Rumpfmaterial ist, sollte man die Räume eine Weile ungeheizt lassen können. Aber regelmäßig kontollieren und wenn es wieder feucht wird, erneut ein paar Tage tüchtig durchheizen/ventilieren.
Auf meinem eigenen Wohnboot habe ich nur kleine Fensterflächen (Bullaugen), Wohnraum/Rumpf ist gut (klassisch) isoliert. Trotzdem lasse ich im Winter eine kleine E-Heizung wachen, die es zumindest frostfrei hält, allein schon wegen meinen Sachen. Im Dach gibt es ein paar noch nicht isolierte Spantenteile, auf denen logischerweise Kondens entsteht. Selbst wenn die Wohnung voll geheizt ist, hab ich dort sogar schon EIS drauf gehabt. Der Maschinenraum ist nicht isoliert, bekommt aber noch etwas Wärme von der Wohnung und entsprechend sammelt sich da im Winter Kondenswasser in der Bilge, das stört aber nicht weiter.
Was ich grad neu gesehen hab sind Solarsysteme für das Raumklima, das ist zwar teuer in der Anschaffung, danach aber gratis… http://www.solarventi.de/ Hab aber keine Ahnung ob das was taugt, wie gesagt, selbst grad erst davon gehört. Weil ich selbst auch immer auf Suche nach Alternativen zu der Dauerheizung bin, auch wenn sie nur klein ist, kostet es doch Strom…