Hallo Carolin,
Linux wird üblicherweise in sogenannten Distributienen vertrieben (die sind aber nicht alle kostenlos). Debian GNU/Linux aber z.B. ist kostenlos. Es gibt alle ca. 1 1/2 Jahre bei Debian eine neue Haupt-Version, außerdem laufend Sicherheits-Updates. Zudem gibt es eine Testing- und eine Unstable-Version, gerade letztere ist immer sehr aktuell und oft nichtmal qualitativ schlechter als finalen Versionen anderer Linux Distributionen.
Andere Distributionen sind z.B. Red Hat, Novell/SuSE oder Mandrake. Alle haben ihre Versions-Zyklen, teilweise halbjährlich.
Zur Gewährleistung: Glaubst du wirklich, Microsoft gewährleistet dir irgendwas? Lies mal die Lizenz! Die kommerziellen Linux-Distributionen gewährleisten genausoviel wie Microsoft für ihr Windows.
Eine Linus Distribution besteht genaugenommen aus dem Kernsystem (dem eigentlichen Linux-Kernel) und viel Software. Jedes dieser Teilssysteme hat seine eigenen Versionssyklen und wird dann immer in aktuellen aber stabilen Versionen in die Distributionen gepackt.
An der Entwicklung kann sich jeder beteiligen, aber die Projekte azeptieren nicht unbedingt jede Änderung! Ggf. kann man aber immer noch seine eigene Version eines der Programme oder des Linux-Kernels bauen oder das Projekt „spitten“ (aufteilen), indem man mit einem neuen Team einen Zweig weiterentwickelt. Die Rechte dazu hat man. Oft finden solche Zweige später wieder zusammen, oft stirbt der „schlechtere“.
Ein großer Teil der Entwicklung von Open Source Software läuft außerdem durchaus noch kommerziell, nur eben mit frei verwendbaren, offenen Quellcodes. Die Masse der Projekte und Entwickler macht es zwar evtl. tatsächlich in der Freizeit, z.B. Studenten oder neben dem Beruf. Aber gerade die ganze „Abrundung“ (User-Interface, Accessibility, Installationssoftware etc.) und die Kernsysteme (Linux-Kernel, GNOME Desktop, OpenOffice.org, Mozilla-Browser) werden hauptsächlich von bezahlten Entwicklern, die z.B. bei Red Hat, Novell, IBM oder Sun Microsysstems angestellt sind. Bei KDE sind zwar keine „Großen“ dahinter, aber dafür viele kleine kommerzioelle Entwickler.
Das soll die Arbeit der vielen Freiwilligen keinesfalls schmälern, die sorgen für eine Abrundung anderer Art: Der Vielfalt der Programmauswahl, Übersetzungen in fremde Sprachen und viele nette Features in den großen Programmen. Ich wollte damit hauptsächlich ausdrücken, dass auch Linux nicht an der Lust und Laune Freiwilliger hängt.
Alles Gute wünscht
Mcihael