Gewisse Sprachpolitiker behaupten, es gebe dafür besondere Duden-Bestimmungen, wonach man geschlechtsabhängig formulieren müßte, was ich natürlich nicht glaube. Wer kann weiterhelfen?
Hallo Bernd,
der Beschäftigte / die Beschäftigte
Du nimmst einfach die Adjektiveendungen hinzu
Singular Manskulinum:
Der Beschäftigte
Des Beschäftigten
Dem Beschäftigten
Den Beschäftigten
Plural
die Beschäftigten
der Beschäftigten
den Beschäftigten
die Beschäftigten
Singular Femininum
die Beschäftigte
der Beschäftigten
der Beschäftigten
die Beschäftigten
Im Plural bekommen alle Kausus einfach „en“
Es sieht wie „N-Deklination“. Aber es ist nicht die N-Deklination, sondern sie sind substantivierte Adjektive. Deshalb färben sich die Adjektivendungen auf die Substantive ab, wie man so sagt
Ich hoffe, dass ich behilflich sein könnte
Grüße
Es gibt es einen Duden-Ratgeber, aber keine Bestimmungen.
Gruß
Kreszenz
Aber nur bei der - hier von dir gezeigten - schwachen und bei der gemischten Flexion.
Gruß
Metapher
vielen Dank für die Korrektur
Welche? Und was ist ein Sprachpolitiker?
Selbstverständlich müssen Wörter abhängig von ihrem Geschlecht dekliniert werden. Wie das im Fall von der/die Beschäftigte aussieht, wurde ja bereits gezeigt.
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Wie verhält es sich aber bei Mehrzahl mit unbestimmtem Artikel?
Sprachpolitiker wollen abweichend von der gelebten Praxis Politik einführen, indem sie Formulierungen abschaffen oder ummodeln, um ihrer Gesinnung Rechnung zu tragen, was aber oft genug dem Sprachfluß abträglich ist.
Da du dich mit deinem Beispiel „Beschäftigte“ mutmaßlich auf substantivierte Adjektive beziehst: Die werden - wie von @Nadja erwähnt - wie Adjektive flektiert. Und daher gibt es auch die Unterscheidung zwischen schwacher, starker und gemischter Flexion.
Was du mit „geschlechtsabhängig“ meinst, weiß ich nicht. In der Flexion des Plurals gibt es im Deutschen keinen Unterschied der Genera.
Das Beispiel der schwachen/gemischten Flexion hast du bereits bekommen. Die Endung „-e“ im Nominativ Plural gibt es nur bei der starken Flexion (= ohne Artikel): -e, -er, -en, e.
Beschäftigt-e -
Beschäftigt-er
Beschäftigt-en
Beschäftigt-e
Dito:
Fremd-e - Fremde sind willkommen
Fremd-er - das Befinden inmitten Fremder
Fremd-en - der Umgang mit Fremden
Fremd-e - die Vorbehalte gegen Fremde
Gruß
Metapher
Und ein addendum, damit das
nicht mißverstanden wird. Es gilt für die Flexion von Adjektiven und von substantivierten Adjektiven.
Ansonsten gibt es natürlich Unterschiede in der Pluralbildung von bestimmten Maskulina und Feminina. Aber das hat etwas mit Flexionsklassen bzw. Nomenklassen zu tun. Ein ganz anderes Thema als das hier aufgemachte.