Wie ist dieses Arbeitszeugnis zu deuten?

Hallo Ihr,

ich habe ein Arbeitszeugnis erhalten nur weiß ich nicht genau welche Noten es wiederspiegelt.

Ich wär euch dankbar, wenn Ihr drüberschaut und Punkte anmerkt und verbessert, ich finde es fehlen auch Aussagen zur Arbeitsqualität etc…

Vielen Dank !

Herr XXX, geb. XXX, …straße 72, … XXX, ist seit dem 01. Juni 2010 in unserem Unternehmen als Consultant beschäftigt.

XXX ist eine mittelständische Unternehmensberatung, die auf die Optimierung von Vertriebsprozessen bei Sparkassen, Volksbanken, Privatbanken sowie Versicherungen und Finanzvertrieben spezialisiert ist. Zu unserem Leistungsspektrum gehört neben der Entwicklung von Wachstumsstrategien für unsere Kunden insbesondere die Verbesserung der Vertriebsabläufe sowie der Aufbauorganisation im Vertrieb. Auch die Themenfelder „Vertriebssteuerung“, Personalstrategien und Training/Coaching werden durch unser Unternehmen angeboten.

Als Consultant arbeitet Herr XXX selbständig in Projekten unter Anleitung eines Projektleiters und in direkter Abstimmung mit unseren Kunden. Zu seinen Aufgaben gehören:
• Marktanalysen
• Business Case Berechnungen / Simulationen / betriebswirtschaftliche Analysen
• Erstellung von Beratungsunterlagen für Banken mit Dokumentation
• Erstellung von multimedialen Schulungsunterlagen für Banken
• Erstellung von Vorstandspräsentationen und Workshopunterlagen in Powerpoint
• Durchführung von Workshops bei Kunden, Dokumentation
• Projektplanung, -koordination

Herr XXX kann sich erforderliche Fachkenntnisse und Fertigkeiten schnell aneignen. Durch intensives Selbststudium und Recherchen erweitert er sein fachliches Wissen, vor allem im Umgang mit Excel, erfolgreich. Aufgrund seiner guten Auffassungsgabe kann sich Herr XXX jederzeit in die fachlichen Problemstellungen unserer Kunden einarbeiten und ist in den Projekten eine sehr wichtige Unterstützung. Seine hohe zeitliche und persönliche Belastbarkeit in Projekten ist dabei besonders hervorzuheben. Herr XXX engagiert sich deutlich über das geforderte Maß hinaus.

Zusätzlich zu den kundenbezogenen Tätigkeiten programmiert Herr xxx aktuell ein internes Abrechnungsprogramm, das auf die Bedürfnisse unseres Unternehmens zugeschnitten ist. Dieses interne Projekt erfolgt auf Initiative von Herrn XXX und in direkter Abstimmung mit der Geschäftsführung – dadurch werden die Verwaltungsprozesse im Unternehmen deutlich reduziert. Hierfür wird sich Herr XXX auch in seiner Freizeit durch Kurse fortbilden.

Herr XXX hat sich schnell in unser Unternehmen integriert und wird durch Kunden, Kollegen und Vorgesetzte insbesondere wegen seiner stets freundlichen und hilfsbereiten Art sehr geschätzt.
Zusammenfassend ist seine Leistung stets zu unserer vollen Zufriedenheit.

Dieses Zwischenzeugnis wurde auf Wunsch von Herrn XXX erstellt.

Hallo Kristian,

hmm, dafür dass der Herr xxx nur 6 Monate bei dem Laden war, finde ich das Zeugnis eigentlich schon sehr umfangreich :wink: Denn da hat man doch grad mal die ärgste Einarbeitungszeit überstanden - gibt es denn einen Grund für dieses Zwischenzeugnis?

XXX ist eine mittelständische Unternehmensberatung, die auf
die Optimierung von Vertriebsprozessen bei Sparkassen,
Volksbanken, Privatbanken sowie Versicherungen und
Finanzvertrieben spezialisiert ist. Zu unserem
Leistungsspektrum gehört neben der Entwicklung von
Wachstumsstrategien für unsere Kunden insbesondere die
Verbesserung der Vertriebsabläufe sowie der Aufbauorganisation
im Vertrieb. Auch die Themenfelder „Vertriebssteuerung“,
Personalstrategien und Training/Coaching werden durch unser
Unternehmen angeboten.

Blafasellabersülzwerbung. Ich würde alles was nach dem ersten Satz kommt ersatzlos streichen, soll doch ein Zeugnis für Dich und kein Werbeflyer für den Laden werden.

Als Consultant arbeitet Herr XXX selbständig in Projekten
unter Anleitung eines Projektleiters und in direkter
Abstimmung mit unseren Kunden.

Ohoh, muss das „unter Anleitung“ unbedingt rein? Das wäre okay, wenn das der erste Job des Herrn xxx nach der Ausbildung/Studium wäre oder wenn er quer eingestiegen ist, sonst eher übel.

Zu seinen Aufgaben gehören:

• Marktanalysen
• Business Case Berechnungen / Simulationen /
betriebswirtschaftliche Analysen
• Erstellung von Beratungsunterlagen für Banken mit
Dokumentation

Und was machen die armen Banken ohne Dokumentation? *g* Würde ich umformulieren in „Erstellung und Dokumentation von… für…“

• Erstellung von multimedialen Schulungsunterlagen für Banken
• Erstellung von Vorstandspräsentationen und
Workshopunterlagen in Powerpoint
• Durchführung von Workshops bei Kunden, Dokumentation
• Projektplanung, -koordination

Und die sind soweit richtig, vollständig und in absteigender Wichtigkeit sortiert?

Herr XXX kann sich erforderliche Fachkenntnisse und
Fertigkeiten schnell aneignen.

Hat er denn so gar nix mitgebracht aus seiner Ausbildung? Das zusammen mit dem „unter Anleitung“ von oben klingt nach „wir haben da jemanden von der Strasse aufgelesen und lernen den grad mühsam ein“.

Durch intensives Selbststudium
und Recherchen erweitert er sein fachliches Wissen, vor allem
im Umgang mit Excel, erfolgreich.

EXCEL? Ein Consultant, der sich in EXCEL einarbeiten muss?!? Der „betriebswirtschaftliche Analysen“ macht muss EXCEL lernen? Sorry, ich hatte gedacht, dass Excel inzwischen so weit Standard ist, dass man das ab nem gewissen Joblevel (und ein „Consultat“ zählt für mich da definitiv dazu) schlicht selbstverständlich ist und keinesfalls eigens erwähnt werden muss.

So wie’s jetzt da steht heisst das entweder „der ist so ahnungslos, dass wir ihn erstmal zu nem Excel-Kurs an der Volkshochschule schicken mussten, damit der wenigstens irgendwas hinkriegt“ oder „nachdem er sich schon bei allem anderen hoffnungslos dämlich angestellt hat, konnte er nach einiger Zeit wenigstens Excel selbstständig starten und auch mal ne Tabelle bauen, wenn man ihm geholfen hat“.

Und da ja in der Tätigkeitsbeschreibung noch von Powerpoint die Rede ist, wird das vollends lachhaft.

Will sagen: da müssen konkrete fachliche Erfolge rein! Weiss nun nicht, was das in Deinem Bereich so sein könnte, aber meist sind das Sachen wie „So hat er selbstständig dieses-oder-jenes erledigt / eingeführt…“ oder so.

Aufgrund seiner guten
Auffassungsgabe kann sich Herr XXX jederzeit in die fachlichen
Problemstellungen unserer Kunden einarbeiten und ist in den
Projekten eine sehr wichtige Unterstützung.

…aber mehr als zur Hilfskraft, der man halt jeden Handgriff anschaffen muss reicht’s leider nicht.

Seine hohe
zeitliche und persönliche Belastbarkeit in Projekten ist dabei
besonders hervorzuheben. Herr XXX engagiert sich deutlich über
das geforderte Maß hinaus.

Immerhin, er bemüht sich schon, und es wird auch so langsam - wenn er nur etwas mehr Wissen mitgebracht hätte *seufz*

Zusätzlich zu den kundenbezogenen Tätigkeiten programmiert
Herr xxx aktuell ein internes Abrechnungsprogramm, das auf die
Bedürfnisse unseres Unternehmens zugeschnitten ist.

…aber Excel kann er halt nicht - wie passt denn das zusammen?

Dieses
interne Projekt erfolgt auf Initiative von Herrn XXX und in
direkter Abstimmung mit der Geschäftsführung – dadurch werden
die Verwaltungsprozesse im Unternehmen deutlich reduziert.

Das war seine Idee und weil alles andere wofür wir ihn eigentlich gebraucht hätten leider nicht geklappt hat, macht er halt das bis er sich dann endlich ner „neuen Herausforderung“ widmet, denn Kündigungen sind schlecht für unsere Statistik.

Hierfür wird sich Herr XXX auch in seiner Freizeit durch Kurse
fortbilden.

Er wird? Er tut noch nicht?

Herr XXX hat sich schnell in unser Unternehmen integriert und
wird durch Kunden, Kollegen und Vorgesetzte insbesondere wegen
seiner stets freundlichen und hilfsbereiten Art sehr
geschätzt.
Zusammenfassend ist seine Leistung stets zu unserer vollen
Zufriedenheit.

Das ist der Standardsatz den der Zeugnisgenerator für „gut“ ausspuckt. Will sagen: entweder das ist die blanke Ironie oder der Ersteller des Zeugnisses hat keinen blassen Schimmer von dem was er da tut.

Dieses Zwischenzeugnis wurde auf Wunsch von Herrn XXX
erstellt.

Da wäre - insbesondere aufgrund der sehr kurzen Arbeitsdauer bisher - noch ein plausibler Grund wünschenswert. Und sei es ein „wie es bei uns im Hause nach erfolgreicher Beendigung der Probezeit standardmässig erstellt wird“ oder „aufgrund eines Vorgesetztenwechsels“ oder so :wink:

Achja, wer unterschreibt mit welchem Datum?

Also ich würde mich mit dem Teil ungern irgendwo bewerben. Sollte das Deine Absicht sein, würde ich dringend einen neuen Entwurf einreichen.

*wink*

Petzi

Ich möchte an dieser Stelle mal einwerfen, das Excel keineswegs standard ist. Hinter Excel steckt weit mehr als 99% der Anwender jemals zu Gesicht bekommen.

Wenn er während seiner Tätigkeit VB-Plugins zu programmieren hatte um Schnittstellenabfragen beispielsweise zur Software von Geldautomaten und ähnlichen zum Laufen zu bringen steckt da schon einiges drin.

Excel ist nicht nur 08/15 Tabellenkalkulation. Schon Feldformeln dürften die meisten Anwendern unbekannt sein.

Hi,

ich hatte diesen Einwurf befürchtet *g*

Und darum nochmal in aller Deutlichkeit: wir reden hier über nen Consultant, der ansonsten Dinge wie „Business Case Berechnungen / Simulationen / betriebswirtschaftliche Analysen“, „Projektplanung, -koordination“ tut. Und in diesem Bereich ist - mit Verlauf - Excel selbstverständlich.

Wenn überhaupt, dann sollte andere - fachspezifische Software erwähnt werden oder notfalls in nem unwichtigen Nebensatz „…auch der Umgang mit Standard-Office-Software war ihm natürlich selbstverständlich“.

Da hier das Excel als einzige Software erwähnt wird (und dann auch noch so deutlich rausgestellt!) erscheint mir das höchst merkwürdig.

Wenn er während seiner Tätigkeit VB-Plugins zu programmieren
hatte um Schnittstellenabfragen beispielsweise zur Software
von Geldautomaten und ähnlichen zum Laufen zu bringen steckt
da schon einiges drin.

Wenn dies der Fall war (weiss nicht an welcher Stelle Du das rausliest) dann muss das notwendigerweise so deutlich erwähnt werden. „So hat Herr xxx erfolgreich und selbstständig mit Excel VB-Plugins programmiert, um die Schnittstellenabfragen zur Software von Geldautomaten zu ermöglichen.“ (Keine Ahnung ob das fachlich Sinn macht, hab jetzt einfach mal Dein Beispiel verwurstet)

Excel ist nicht nur 08/15 Tabellenkalkulation. Schon
Feldformeln dürften die meisten Anwendern unbekannt sein.

Ja, aber das schreiben wir lieber nicht in das Zeugnis, was?

Achja, die Situation wäre bei nem weniger hoch qualifizierten Job übrigens ne ganz andere, und da müsste Excel unter Umständen derartig explizit erwähnt werden…

*wink*

Petzi

hm. OK, ich gebe dir recht. mea culpa.

Ich hab jetzt einen eigenen Entwurf angefertigt. Bitte sagt mir, was Ihr davon halten.

Vielen Dank!

Gruß,

Kristian

Zwischenzeugnis

Herr XXX, geb. XXX, XXXstraße 72, XXXXX XXXX, ist seit dem 01. Juni 2010 in unserem Unternehmen als Consultant beschäftigt.

XXX ist eine mittelständische Unternehmensberatung, die auf die Optimierung von Vertriebsprozessen bei Sparkassen, Volksbanken, Privatbanken sowie Versicherungen und Finanzvertrieben spezialisiert ist.

Die Tätigkeit von Herrn XXX umfasst im Wesentlichen folgende Aufgaben:
• Business Case Berechnungen / Simulationen / betriebswirtschaftliche Analysen
• Erstellung und Dokumentation von Beratungsunterlagen für Banken
• Erstellung von multimedialen Schulungsunterlagen für Banken
• Erstellung von Vorstandspräsentationen und Workshopunterlagen
• Durchführung und Dokumentation von Workshops bei Kunden
• Projektplanung, -koordination
• Marktanalysen

Durch seine große Lernbereitschaft und seine schnelle Auffassungsgabe arbeitet er sich innerhalb kurzer Zeit in die vielseitigen Aufgabengebiete ein und erledigt sie stets zu unserer vollen Zufriedenheit. Herr XXX kann sich in die fachlichen Problemstellungen unserer Kunden einarbeiten und ist in den Projekten eine sehr wichtige Unterstützung.

Herr XXX zeichnet sich durch hohe Arbeitsmotivation aus. Er zeigt stets hohe Einsatzbereitschaft, auch über die übliche Arbeitszeit hinaus. Herr XXX arbeitet zuverlässig und selbstständig. Er bearbeitet und erledigte seine Aufgaben planvoll und systematisch. Auch höchstem Arbeitsaufwand und Termindruck war er stets jederzeit gewachsen.

Besonders erwähnenswert ist, dass Herr XXX zusätzlich zu den kundenbezogenen Tätigkeiten ein internes Abrechnungsprogramm, dass auf die Bedürfnisse unseres Unternehmens zugeschnitten ist, entwickelt. Dieses interne Projekt erfolgt auf Initiative von Herrn Stein und in direkter Abstimmung mit der Geschäftsführung – dadurch werden die Verwaltungsprozesse im Unternehmen deutlich reduziert.

Zusammenfassend ist seine Leistung stets zu unserer vollen Zufriedenheit.

Herr XXX hat sich schnell in unser Unternehmen integriert. Er ist ein allseits beliebter Mitarbeiter, der wegen seiner stets freundlichen und hilfsbereiten Art sehr geschätzt wird. Sein Verhalten gegenüber Kunden, Vorgesetzten und Kollegen war stets vorbildlich.

Dieses Zwischenzeugnis wurde auf Wunsch von Herrn XXX nach Beendigung der Probezeit erstellt.

Geschäftsführender Partner & Senior Manager