Hallo Kristian,
hmm, dafür dass der Herr xxx nur 6 Monate bei dem Laden war, finde ich das Zeugnis eigentlich schon sehr umfangreich
Denn da hat man doch grad mal die ärgste Einarbeitungszeit überstanden - gibt es denn einen Grund für dieses Zwischenzeugnis?
XXX ist eine mittelständische Unternehmensberatung, die auf
die Optimierung von Vertriebsprozessen bei Sparkassen,
Volksbanken, Privatbanken sowie Versicherungen und
Finanzvertrieben spezialisiert ist. Zu unserem
Leistungsspektrum gehört neben der Entwicklung von
Wachstumsstrategien für unsere Kunden insbesondere die
Verbesserung der Vertriebsabläufe sowie der Aufbauorganisation
im Vertrieb. Auch die Themenfelder „Vertriebssteuerung“,
Personalstrategien und Training/Coaching werden durch unser
Unternehmen angeboten.
Blafasellabersülzwerbung. Ich würde alles was nach dem ersten Satz kommt ersatzlos streichen, soll doch ein Zeugnis für Dich und kein Werbeflyer für den Laden werden.
Als Consultant arbeitet Herr XXX selbständig in Projekten
unter Anleitung eines Projektleiters und in direkter
Abstimmung mit unseren Kunden.
Ohoh, muss das „unter Anleitung“ unbedingt rein? Das wäre okay, wenn das der erste Job des Herrn xxx nach der Ausbildung/Studium wäre oder wenn er quer eingestiegen ist, sonst eher übel.
Zu seinen Aufgaben gehören:
• Marktanalysen
• Business Case Berechnungen / Simulationen /
betriebswirtschaftliche Analysen
• Erstellung von Beratungsunterlagen für Banken mit
Dokumentation
Und was machen die armen Banken ohne Dokumentation? *g* Würde ich umformulieren in „Erstellung und Dokumentation von… für…“
• Erstellung von multimedialen Schulungsunterlagen für Banken
• Erstellung von Vorstandspräsentationen und
Workshopunterlagen in Powerpoint
• Durchführung von Workshops bei Kunden, Dokumentation
• Projektplanung, -koordination
Und die sind soweit richtig, vollständig und in absteigender Wichtigkeit sortiert?
Herr XXX kann sich erforderliche Fachkenntnisse und
Fertigkeiten schnell aneignen.
Hat er denn so gar nix mitgebracht aus seiner Ausbildung? Das zusammen mit dem „unter Anleitung“ von oben klingt nach „wir haben da jemanden von der Strasse aufgelesen und lernen den grad mühsam ein“.
Durch intensives Selbststudium
und Recherchen erweitert er sein fachliches Wissen, vor allem
im Umgang mit Excel, erfolgreich.
EXCEL? Ein Consultant, der sich in EXCEL einarbeiten muss?!? Der „betriebswirtschaftliche Analysen“ macht muss EXCEL lernen? Sorry, ich hatte gedacht, dass Excel inzwischen so weit Standard ist, dass man das ab nem gewissen Joblevel (und ein „Consultat“ zählt für mich da definitiv dazu) schlicht selbstverständlich ist und keinesfalls eigens erwähnt werden muss.
So wie’s jetzt da steht heisst das entweder „der ist so ahnungslos, dass wir ihn erstmal zu nem Excel-Kurs an der Volkshochschule schicken mussten, damit der wenigstens irgendwas hinkriegt“ oder „nachdem er sich schon bei allem anderen hoffnungslos dämlich angestellt hat, konnte er nach einiger Zeit wenigstens Excel selbstständig starten und auch mal ne Tabelle bauen, wenn man ihm geholfen hat“.
Und da ja in der Tätigkeitsbeschreibung noch von Powerpoint die Rede ist, wird das vollends lachhaft.
Will sagen: da müssen konkrete fachliche Erfolge rein! Weiss nun nicht, was das in Deinem Bereich so sein könnte, aber meist sind das Sachen wie „So hat er selbstständig dieses-oder-jenes erledigt / eingeführt…“ oder so.
Aufgrund seiner guten
Auffassungsgabe kann sich Herr XXX jederzeit in die fachlichen
Problemstellungen unserer Kunden einarbeiten und ist in den
Projekten eine sehr wichtige Unterstützung.
…aber mehr als zur Hilfskraft, der man halt jeden Handgriff anschaffen muss reicht’s leider nicht.
Seine hohe
zeitliche und persönliche Belastbarkeit in Projekten ist dabei
besonders hervorzuheben. Herr XXX engagiert sich deutlich über
das geforderte Maß hinaus.
Immerhin, er bemüht sich schon, und es wird auch so langsam - wenn er nur etwas mehr Wissen mitgebracht hätte *seufz*
Zusätzlich zu den kundenbezogenen Tätigkeiten programmiert
Herr xxx aktuell ein internes Abrechnungsprogramm, das auf die
Bedürfnisse unseres Unternehmens zugeschnitten ist.
…aber Excel kann er halt nicht - wie passt denn das zusammen?
Dieses
interne Projekt erfolgt auf Initiative von Herrn XXX und in
direkter Abstimmung mit der Geschäftsführung – dadurch werden
die Verwaltungsprozesse im Unternehmen deutlich reduziert.
Das war seine Idee und weil alles andere wofür wir ihn eigentlich gebraucht hätten leider nicht geklappt hat, macht er halt das bis er sich dann endlich ner „neuen Herausforderung“ widmet, denn Kündigungen sind schlecht für unsere Statistik.
Hierfür wird sich Herr XXX auch in seiner Freizeit durch Kurse
fortbilden.
Er wird? Er tut noch nicht?
Herr XXX hat sich schnell in unser Unternehmen integriert und
wird durch Kunden, Kollegen und Vorgesetzte insbesondere wegen
seiner stets freundlichen und hilfsbereiten Art sehr
geschätzt.
Zusammenfassend ist seine Leistung stets zu unserer vollen
Zufriedenheit.
Das ist der Standardsatz den der Zeugnisgenerator für „gut“ ausspuckt. Will sagen: entweder das ist die blanke Ironie oder der Ersteller des Zeugnisses hat keinen blassen Schimmer von dem was er da tut.
Dieses Zwischenzeugnis wurde auf Wunsch von Herrn XXX
erstellt.
Da wäre - insbesondere aufgrund der sehr kurzen Arbeitsdauer bisher - noch ein plausibler Grund wünschenswert. Und sei es ein „wie es bei uns im Hause nach erfolgreicher Beendigung der Probezeit standardmässig erstellt wird“ oder „aufgrund eines Vorgesetztenwechsels“ oder so 
Achja, wer unterschreibt mit welchem Datum?
Also ich würde mich mit dem Teil ungern irgendwo bewerben. Sollte das Deine Absicht sein, würde ich dringend einen neuen Entwurf einreichen.
*wink*
Petzi