Kann mir jemand möglichst einfach erklären, wie das HI-Virus aufgebaut ist, wie es sich vermehrt und mutiert und warum eine Infektion so schwer zu bekämpfen ist?
Ich danke schon mal für Antworten!
Kann mir jemand möglichst einfach erklären, wie das HI-Virus aufgebaut ist, wie es sich vermehrt und mutiert und warum eine Infektion so schwer zu bekämpfen ist?
Ich danke schon mal für Antworten!
Kann mir jemand möglichst einfach erklären, wie das HI-Virus
aufgebaut ist, wie es sich vermehrt und mutiert und warum eine
Infektion so schwer zu bekämpfen ist?Ich danke schon mal für Antworten!
Hallo,
Kennst du schon das hier: http://de.wikipedia.org/wiki/HIV ?
Dort gibt es auch ein sehr gutes Bild und eine Erklärung zum Aufbau.
Falls deine Fragen dort nicht beantwortet werden (können), meld dich einfach nochmal.
Grüße,
Bernd
Hallo,
die Wikipedia-Seite ist mir bekannt - allerdings übersteigt der Artikel mein Biologie-Verständnis ein langes Jahr nach dem Abi bei weitem. (:
Der Aufbau ist anhand des Bildes tatsächlich ganz gut geschildert, aber der Rest ist mir zu hoch.
Vielleicht kannst du mir das mit der Vermehrung und Mutation möglichst simpel erklären?
Wäre toll.
Hallo,
Vielleicht kannst du mir das mit der Vermehrung und Mutation
möglichst simpel erklären?
Also: Das Virus dringt in die Wirtszelle (T-Helferzelle) ein und setzt sein Genom frei. Da das HI-Virus zu den Retroviren gehört, muss das Genom erst umgeschrieben werden (RNA zu DNA mit der Reversen Transkriptase), bevor es durch eine Integrase in das menschliche Erbgut eingebaut wird. Irgendwann einmal fängt der Virus an die Kontrolle über die Zelle an sich zu reißen. Das müsste nicht mal sofort erfolgen, da das Genom in der DNA geschützt ist.
Jetzt folgt diese schleichende Infektionszeit, die Virenlast ist noch nicht so hoch (erst 6 Wochen nach der Infektion kann sie nachgewisen werden). Während dieser Zeit werden immer mehr T-Helferzellen befallen und das Virus vermehrt sich immer mehr bis schließlich das Immunsystem zusammenbricht.
Nun zur Mutation: Bei der „Übersetzung“ von RNA zu DNA macht die Reverse Transkriptase kein sogenanntes „proof reading“. D.h. Übersetzungsfehler werden so belassen. (Vgl: http://de.wikipedia.org/wiki/Reverse_Transkriptase und http://de.wikipedia.org/wiki/DNA-Polymerase)
Wenn jetzt zufällig ein Fehler in eine Sequenz der sogenannten Antigene fällt (hat aber nichts direkt mit Genen zu tun so ein Antigen), verändert sich die Oberfläche des Virus. Wird dieser nun freigesetzt, kann es sein, dass er nicht mehr vom Immunsystem erkannt wird.
Jetzt haben wir eine Mutation. Wenn amn sich jetzt noch vorstellt, dass aus jeder Zelle tausende Viren freigesetzt werden, die wiederrum (je nach Effektivität) wieder tausende Zellen befallen, kann man sich vorstellen, was das für eine Teufelskreis ergibt, da das Spiel wieder von vorne losgeht.
Ich hoffe ich konnte helfen, ansonsten nochmal nachfragen
Bernd
Hallo,
und ja: jetzt verstehe sogar ich das.
Vielen, vielen Dank für deine Mühe! Super erklärt und auf den Punkt gebracht.
Ich dachte, gerade in der Anfangsphase nach der Infektion ist die Viruslast (im Gegensatz zur Anzahl der Antikörper) sehr hoch. Ist das falsch oder meint „Anfangsphase“ hierbei eben erst nach den von dir genannten sechs Wochen?
Ich dachte, gerade in der Anfangsphase nach der Infektion ist
die Viruslast (im Gegensatz zur Anzahl der Antikörper) sehr
hoch. Ist das falsch oder meint „Anfangsphase“ hierbei eben
erst nach den von dir genannten sechs Wochen?
Also diese Frage kann ich nicht wirklich beantworten, weil ich in den Details nicht fit bin. Ich habe zwar gesucht, aber vielleicht nicht gründlich genug.
Wenn ich jetzt mal von anderen Virenkrankheiten ausgehe, ist am Anfang die Virenlast sehr gering, steigt aber nach wenigen Wochen exponentiell an (das ist dann das Ende der akuten Phase, wo noch grippeähnliche Symptome auftreten). Dann ist das Virus auch nachweisbar. Danach folgt eine Latenzzeit in der - meines Wissens - die Virenlast realtiv konstant bleibt, man sich aber nicht krank fühlt, da das Immunsystem noch einiges kompensieren kann.
Danach folgt AIDS also die eigentliche Immunschwäche.
Grüße,
Bernd