Hallo,
eigentlich alles ganz einfach. Allein die pure Menge dessen, was da an Daten verarbeitet wird, und ständig vollständig in wahnsinniger Geschwindigkeit einheitlich bewertet wird, macht den Computer so erfolgreich. Bei ihm sind einfach jede Menge Eröffnungsvarianten mit entsprechenden Varianten des weiteren Spielverlaufs und deren Bewertung hinterlegt. Er kann zu jeder Stellung nicht nur einen, sondern diverse weitere Züge beider Spieler für sich durchspielen und bewerten, bevor er den Zug dann tatsächlich ausführt. Dabei helfen ihm statistische Methoden, hinterlegte Grunddaten, Regelwerke (z.B. ganz trivial: Mattstellung in n-Zügen ist besser als in n+1 Zügen), …
Wenn Du Dir überlegst, was ein Spieler mit allen 16 Figuren auf dem Brett, die jeweils diverse Züge ausführen können, schon alleine an ersten Zügen bewerten muss, und auf jeden dieser Züge dann die Reaktionen von allen 16 Figuren des anderen Spielers durchgespielt und bewertet werden muss, um nur eine Aktion-Reaktion umfassend bewerten zu können, dann ist das für den Menschen, der auch kaum so stringent und immer vollumfassend und perfekt vergleichbar bewertet, eine wahnsinnige Herausforderung. Für eine Maschine hingegen, ist es stumpfes Abarbeiten einer Vielzahl von immer gleichen Schritten:
Ist Figur X noch im Spiel?
Welche Züge kann Figur X machen?
Ersten Zug annehmen
Ist Figur Y des Gegeners noch im Spiel?
Welche Züge kann Figur Y aufgrund meines abgenommenen Zuges machen?
Ersten Zug annehmen
Stellung bewerten
Nächster potentieller Zug der Figur Y des Gegners
Nächste Figur des Gegners
Nächste eigene Figur
Höchstbewerteten eigenen Zug ausführen.
Das ist natürlich jetzt alles extrem vereinfacht. Es gibt da noch jede Menge Tricks und Kniffe, auf Basis hinterlegter Stellungen und Teile davon, bestimmte Teile aus dem gesamten Ablauf gleich auszuklammern, Teile zu priorisieren, bestimmte Varianten weiter als andere zu verfolgen, zeitliche Limits zu setzen, …
Gruß vom Wiz