Wie kann ich den Heizverbrauch selbst genau messen

Guten Tag liebe Experten,

ich habe folgendes Problem.

Meine Mutter und meine Tante wohnen in einem alten schlecht isoliertem Haus (Baujahr 1920). Sie haben eine Gasheizung und der Gasverbrauch der beiden ist extrem hoch : 25000 kw/h für 80 qm (2 Wohnungen a 40 qm).

Meine Mutter hat den Verdacht dass meine Tante sehr viel heizt, kann das aber nicht nachweisen da diese sich aus Kostengründen strikt weigert eine Firma einzuschalten um den Verbrauch zu messen.

Gegen eine Selbstablesung hätte sie nichts, nur WIE kann ich eine Selbstablesung durchführen ?

Gibt es diese Verdunstungsröhrchen zum selbst kaufen ? oder kennt jemand eine andere Möglichkeit den Verbrauch der beiden halbwegs genau zu ermitteln ?

Danke für Ihre Hilfe,

MfG
Thomas

HAllo

Wegen der Kosten greifen kaum Leute auf einzelne Ablesegeräte zurück, außer sie kommen halt von einer externen Firma und werden mit den jährlichen Aufwendungen verrechnet.
Meiner Meinung nach wäre die einfachste Möglichkeit für jede Wohnung einen seperat abgehenden Heizungsstrang zu haben in den für jede Wohnung ein Wärmemengenzähler eingebaut wird. Die kann man dann auch selber ablesen und den Verbrauch ermiztteln.
Kommt aber auf die baulichen Gegebenheiten an ob die Umsetzung so möglich ist.
EInfach mal einen ansässigen Heizungsbauer ansprechen und sich beraten lassen was machbar ist.
Weil in jede Wohnung einzeln ein Gasgerät einzubauen und zwei Zähler…weiss nicht ob sich die Kosten irgendwo vetreten lassen.

Wünsche ein schönes Wochenende :smile:
Gruß
Nelsont

hallo Thomas,

also diese Frage kann ich dir ziemlich genau beantworten ,-)

Jedoch welche art der Verbrauchsmessung du bei euch zu hause vornehmen kannst hängt im Grunde von den baulichen Gegebenheiten ab. Das beste wäre wenn du auf einen:

  • Wärmemengenzähler zurückgreifen könntest. Das ist nicht nur die kostengünstigste Methode sondern auch die genaueste. Hierbei musst du jedoch die Möglich haben, an den Heizungsvor- & Rücklauf beider wohnungen zu kommen (also z.b. im Steigestrang). Der „WMZ“ wird in den Heizungsrücklauf gebaut und dann kommt noch ein Fühler in den Vorlauf. Der WMZ ermittelt dann aus Durchflussmenge & Temperaturdifferenz des Vor- & Rücklaufs den Verbrauch in KwH. So kannst du dann den KwH-Verbrauch der euch vom Versorger berechnet wird ganz gut auf beide Parteien umrechnen. du solltest jedoch wirklich für beide Wohnungen einen einbauen, um niemanden zu benachteiligen, da Abweichungen möglich sind! Ansonsten musst du wohl auf:

  • Heizkostenverteiler zurückgreifen. Das waren früher die Verdunsterröhrchen die du meinst. Heute sind die elektronisch und messen die Temperaturdifferenz zwischen Heizkörper und Raumluft. Die ganze Sache hat jedoch den riesigen Haken das du hierfür auf jeden Fall einen Messdienst beauftragen musst! Die HKV`s werden mit einer Art E-Schweißgerät an die Heizkörper geschossen. Die Position hierfür ist fest vorgegeben und wird nach den Massen und Bauform des Heizkörpers ermittelt. Hinzu kommt das die Geräte einen Wert anzeigen, der dir nicht direkt eine Information über den Verbrauch gibt. Der wird bei der Jahresabrechnung erst von dem Energiemessdienst ermittelt. Wenn es deiner Mutter nur um das „Selbstablesen“ geht, könntest du nen Messdienst beauftragen, die Dinger selbst ablesen und die Werte dann jedes Jahr durchgeben. Die Kosten für Montage
    und die Abrechnung bleiben euch dann dennoch nicht erspart.

Ich hoffe ich konnte dir hiermit erstmal weiterhelfen?!?
am besten fragst du wirklich mal den Installateur um die Ecke, ob er nicht ne Möglichkeit sieht dir WMZ einzubauen,damit wäre dir denke ich am ehesten geholfen. Ob das machbar ist, kann man aber wirklich nur vor Ort beurteilen.
Wenn du noch Fragen hast, helfe ich dir gerne :wink:

lieben Gruß,

Markus Kriwet

www.Arnold-Kriwet.de

Hallo Thomas,

  • 25.000 kWh/Jahr erscheinen mit nicht besonders hoch.
    In diesem Fall hilft einmal die Aufschlüsselung über die jeweils genutzten Quadratmeter. Da man das Thermostat der Heizung ja manuell auf einen bestimmte Heizstufe einstellen kann, wird sicher auch schnell klar, wer welche Heizstufe einstellt. Und wer allein dadurch schon den höheren Verbrauch haben wird.
    Da ich kein Techniker bin empfehle ich Dir einfach mal mit Deinem Versorger vor Ort darüber zu sprechen. Sicher können diese Experten noch bessere Informationen geben. Auch gibt es ja viele Spezialisten aus der Branche der Heizungsbauer und Ablesedienste. Sicher auch bei Dir im Ort.

Ben

Nun das ist schwierig, wenn keine seperaten Messeinrichtungen verbaut sind sogar unmöglich.
Diese Verdunsterröhrchen kannst du soweit ich weiss nur in Kombination mit einem Ableseauftrag bekommen.
Google doch mal nach der Firma ISTA und frag einfach mal per Mail oder anruf nach.
Eine weitere möglichkeit wären Wärmemengenzähler.
Wenn du im Keller oder sonst igend wo an die Heizleitungen ran kommst die die Wohnung der Tante versorgen, lassen sich diese dort sehr einfach anbringen.
Hierzu müsste allerdings sichergestellt sein, das die Leitungen auch wirklich nur die Wohnung der Tante versorgen, was mann bei so alten Häusern leider meisst nie so genau sagen kann.
Falls du zugang zu diesen Leitungen findest, einen Wärmemengenzähler müsste mann meines Wissens nach in einem guten Baumarkt bestellen können.
Auf solche Fragen ist es nicht leicht zu Antworten, wenn mann nicht selber vor Ort war, aber ich hoffe Dir ein wenig geholfen zu haben.
LG
Dieter

Hallo Thomas,

selbst ablesen ist so gut wie unmöglich.
Du musst diese Verdunster kaufen und auch die Ableseskala. Jedoch könntest du eine Langzeit- Temperaturmessung machen und es damit hinterlegen.

Hoffe, das dich das etwas weiter bringt.

Mike

Guten Tag Thomas,

also das ist etwas schwierig, dazu müsste ich wissen, ob die Heizung in beiden Wohnungen über ein Heizgerät und über einen Gaszähler läuft. Wenn ja dann müsste man in der Wohnung Deiner Mutter mal für 2 Stunden die Heizkörper alle abdrehen, dass kein Verbrauch entsteht und dann am Gaszähler ablesen, wieviel Gas in einer Stunde verbraucht wird. Diese Aktion zu verschiedenen Tageszeiten durchführen und der Tante auf keinen Fall bescheid sagen. Das Ganze dann auf den Tag hochrechnen.
Umgekehrt kann man das danach dann auch machen, dazu muss dann aber die Tante informiert werden, damit sie alles abdreht. Am besten dabeibleiben, damit die Tante dann nicht selbst irgentwo aufdreht.Diese Verdunsterröhrchen gibt es meiner Meinung nach nicht im öffentlichen Handel zu kaufen, soweit ich die Erfahrung gemacht habe, sind das immer Firmen , die das selbst einbauen und vermieten. Eine andere Idee hab ich nicht.
MfG birgit

schwierig, Verdunsterröhrchen kannst du über einen Installateur beziehen oder schau mal im Internet. Aber dann kommt die Auswertung und das wirst du allein nicht hinbekommmen. Ansonsten gibt es nur die Möglichkeit Wärmemengenzähler zu installieren, das geht aber nur wenn getrennte Leitungen die Wohnungen versorgen.

Ich schätze, dass auf Grund der alten Bausubstanz im letzten Winter tatsächlich mehr Gas verbraucht wurde, als in anderen Jahren. Der Winter war ja auch echt hart.
Wenn nun die betroffenen Bewohner nicht übereinkommen, sich die Gaskosten zu teilen, kann man sicherlich eine aufwändige Verbrauchserfassungseinrichtung installieren. Entweder Verdunstungsröhrchen oder elektronische Ablesegeräte oder je nach Rohrleitungsverteilung auch einen Wärmemengenzähler. Die Montage und vor allem die Verbrauchserfassung und Berechnung erfordert aber gewisse Sachkenntnis und kann nur von entsprechenden Firmen durchgeführt werden, wie z.B. von Brunata, Techem oder Ista.
Ich würde aber davon abraten, weil der Kostenaufwand in keinem Verhältnis zu dem Nutzen steht. Es geht ja nur um die Aufteilung der Gaskosten zwischen zwei Parteien, das müßte man doch regeln können.
Unterschiede im Verbrauch entstehen dann etwa dadurch, wenn einer stets zuhause ist, während der andere arbeiten geht. Oder wenn einer unterm kalten Dach wohnt. Bei einer Trennung der Wohneinheiten würde man in jede Wohnung ein eigenes Heizgerät einbauen.
Abschließend sei bemerkt, dass es ein typisches Phänomen der deutschen Wohnlstandsgesellschaft ist, dass man lieber 300 Euro für ein Messgerät ausgibt, bevor man eventuell 20 Euro an Gaskosten für den Nachbarn oder Mitbewohner mitbezahlt.
Leute, redet miteinander!

Hallo Thomas,

meiner Meinung ist die richtige Lösung zwei Wärmemengenzähler, die Du aber durch eine Firma einbauen lassen musst. Dafür muss die Leitungsführung passen. Wenn jede Wohnung über eine separate Heizungsleitung versorgt wird, dann ist das kein Problem - muss aber besser durch eine Firma installiert werden und kostet natürlich auch etwas.

Verdunster zum kaufen kenne ich nicht.

Gruß
Lodge

Hallo Thomas

Damit kenne ich mich leider nicht aus, Sorry.

Gruss
Norbert

Moin Thomas,
genau ist da so ein Problem,
es gibt Meßgeräte zu kaufen. Aber wenn z. B. die Heizrohr unisoliert sind, die bis zur Heizung gehen, könnte die Heizung abgedreht sein und man verbraucht trotzdem viel Energie. Aber das wäre eine erste Möglichkeit. Zweite ist, den Verbrauch Deiner Mutter genau zu bestimmen und dann die Differenz… Drittens ist es ein Indikator, wenn Sie die Raumtemperaturen beider Wohnungen vergleichen, Viertens ist zu Überlegen, ob die Tante über Wände Böden usw. die Wohnung der Mutter mit heizt… also nicht so einfach.
Eventuell mal einen Energieberater einschalten, der das ganze Haus (Wämebild ) untersucht, so haben alle etwas davon.
Ronald

das klärt am besten ein Rechtsanwalt, selbst wenn Sie den Verbrauch selbst bestimmen, traue ich der Tante zu, daß sie das nicht akzeptiert. Können Sie die Tante nicht austauschen?