Wie kann ich effektiv eine Sprache lernen ?

Hallo Ulrike,

Du hast in Allem Recht.
Ich habe Deutschland verlassen. Es ist nicht leicht.
Viele gute und schöne Jahre. Mit Lesen und Schreiben !!
Es ist nicht leicht so als Niemand.

Kann es sein, dass du ein ganz anderes Problem hast?
Nicht böse gemeint, aber mir scheint, du beschreibst nur ein Symptom und nicht die „Krankheit“

LG

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Ein paar Tipps
Hallo -

aus deinen postings klingt Heimweh, Zweifel, Verunsicherung… Es kann sehr gut sein, dass da der eigentliche Kern deiner Schwierigkeiten liegt. (Den Verdacht haben andere hier ja auch schon geäußert.) Es ist sehr schwer, gegen innere Widerstände „anzulernen“. Da ist es dann auch kein Wunder, wenn man das eben mit Mühe Gelernte gleich wieder vergisst. Eigentlich will man es ja auch gar nicht behalten… man will die ganze Chose ja viel lieber los sein…

Aber danach hast du nicht gefragt, sondern nach Tipps und Tricks und effektiven Lernstrategien.
Hier ein paar Vorschläge.

  • Vokabeln lernen: Such dir eine Vokabel aus, die du gern lernen möchtest. Dieses Wort schreibst du auf so viele Haftzettel, wie du magst, und verteilst sie überall in der Wohnung, auf dem Spiegel im Bad, gegenüber dem Klo, am Schrank, an der Wohnungstür usw. Schreib das Wort zusätzlich auf kleine Kärtchen und steck eins davon ins Portemonnaie, eins in die Manteltasche, leg eins auf den Nachttisch usw. Auf die Hälfte der Zettel schreibst du auch die deutsche Bedeutung. Oder malst, wenn es geht, das Objekt dazu (künstlerische Qualität ist nicht erforderlich). Oder malst ein Symbol (Eheringe für „husband“ o.ä.).
    Jedesmal, wenn du an dem Wort vorbei kommst oder Geld aus deinem Portemonnaie nimmst, liest du es (laut oder stumm, je nachdem) und erinnerst dich an die Bedeutung. So lange, bis du den Eindruck hast: Jetzt kannst du’s.
    Du kannst dir so viel Zeit lassen, wie du willst. Das Tempo bestimmst du. -
    Wenn du meinst, du kannst es, kommt das Wort ins Archiv: Das kann ein Karteikasten sein, das kann ein dickes Heft oder Buch sein, in das du „deine Wörter“ schreibst - wie du es magst. Und dann knöpfst du dir das nächste Wort vor, das du lernen willst.
    Die gelernten Wörter kannst du bei Bedarf immer wieder hervorkramen. Und wenn du eins vergessen hast - kein Problem: Wieder auf Zettelchen…
    (Mach dir auch 1, 2 besonders schöne Zettelchen, die du gern anschaust, mit Blümchen… oder Schnörkeln… oder was immer du schön findest.)

  • Das kannst du dann auch mit Satzteilen oder kleinen Sätzen machen, die du gern lernen möchtest. Aber immer: Messlatte niedrig hängen. Wenig! Wichtig ist das permanente Üben.

  • Führe Selbstgespräche. Quatsch mit dir selber. Erzähl dir selbst, was du gerade machst, was du gerade siehst, was dir durch den Kopf geht. Begrüße dich morgens, wenn du in den Spiegel schaust: „Good morning, my dear! You’re looking fantastic… we’ll have a wonderful day!“ (Oder wie immer du mit dir sprichst.) Sei crazy! Niemand hört dir zu. Es ist nicht wichtig, ob die Grammatik stimmt. Hauptsache, du quackelst. „I’m opening the window… - I hate this language… but one day…“

Zwing dich nicht zu lernen und geh freundlich mit dir um. Steck dir kleine Ziele. Belohne dich, wenn du etwas geschafft hast: Gönn dir was Schönes.
Ich wünsche dir viel Durchhaltevermögen - verlier nicht den Mut.

Viel Glück!
C.

Hallo,

Das unangenehmes Gefühl etwas ist mit meiner Fähigkeiten nicht ganz koscher habe ich genau so wie du das schilderst gehabt/erlebt.

Spracherwerb ist ein genetisches Programm und lauft aus ca. um die Pubertät. Während dieser Zeit lernst du nicht die Sprachen deiner Umgebung egal wie viele sie da sein mögen. Die wachsen an dir ran ohne, dass dir das irgendwie bewusst wird:smile:

Danach wir aber schwierig:smile:))

Ich habe das Glück viel interessante Bücher in meiner Muttersprache mehrmals gelesen zu haben und so waren ganze Dialoge usw. im meinem Kopf verankert.
Daher habe ich so ein Buch hier gekauft und las auf Deutsch ohne mich darum kümmern was da und warum so steht. Um was es geht wusste ich ja schon ganz genau:smile:

Das hat, dann den Durchbruch bewirkt.

Jetzt ist Bulgakows Meister und Margarete auch russisch dran.
Mal abwarten:smile:))

Gruß

Balázs

Ich versuche zum Beispiel mit Filmen englisch hören und
deutsche Untertitel.

Das ist glaube ich nicht so gut (wurde weiter unten schon mal geschrieben). Dann guckst du nämlich wirklich nur auf die deutschen Untertitel und bekommst fast nichts vom Englischen mit.

Besser ist es, denke ich, englische Filme auf Englisch mit englischen Untertiteln zu gucken (aber nur, wenn die Untertitel auch wirklich das wiedergeben, was im Film gesagt wird; das ist leider oft nicht der Fall). So siehst und hörst du nämlich gleichzeitig das gleiche und deine jeweiligen Stärken und Schwächen beim Schreiben und Lesen gleichen sich an.
Ich kann beim Lesen im Englischen wirklich alles verstehen (sagen wir 99,9 %), während ich aber speziell mit britischem Englischen akustisch große Probleme habe (amerikanisches Englisch ist weniger ein Problem). Habe neulich den Film „Bend it like Beckham“ gesehen (kann ich empfehlen, echt schön!) und konnte akustisch vielleicht nur 50~60 % verstehen. Gut, dass ich den Film schon auf Deutsch kannte.

Vielleicht, wenn du 'nen Film guckst, halte Stift und Zettel bereit und schreib dir Wörter auf, die du nicht kennst. Oder Wörter, die du schon mal gehört hast aber die noch nicht so „drin“ sind. Wörter, bei denen du ein Aha-Erlebnis hattest („Achja, stimmt! So hieß das ja!“) und mach dir so eine Liste. Die unbekannten Wörter kannst du dann im Wörterbuch oder Internet nachgucken, oder dein Mann erklärt sie dir.
Das gleiche kannst du machen, wenn du etwas liest. Irgendwas… einfach immer Notizblock und Stift dabeihaben.
Vor allem am Anfang beim Sprachenlernen ist das sehr nützlich. Irgendwann kommt dann später auch der Punkt, wo du eigentlich fast alles verstehst und die neu gelernte Wörter so selten vorkommen (also vllt. nur 2~3 pro Tag), dass du dir diese automatisch merkst.

Hoffe, du schaffst das! :smile:

  • André

Und mach dich vor allem von der Vorstellung frei, dein
Englisch müsste richtig sein, damit dich wer versteht, oder
alles andere wäre peinlich. Ist es nicht.

Ich find das einen sehr sehr wichtigen Tipp. :smile:
Meistens ist das ja die erste Hürde: man hat Angst, die anderen fänden die ganzen Fehler, die man macht, lächerlich und nervig. Oder verlieren die Geduld, wenn man sich in einer Sprache versucht. Es gibt solche Leute, aber sie sind sehr selten, denke ich (meistens auch nicht die, mit denen es sich lohnt zu reden).
Wenn du vor solchen scheinbaren Blamagen Angst hast, denk mal dran, wie du das fändest, wenn du in Deutschland mit jemandem sprichst, der etwa so Deutsch spricht. Also man kann ihn verstehen, aber es sind viele Fehler drin und die Aussprache ist nicht perfekt. Das ist gar nicht schlimm, oder? Hast du jemals einen Ausländer ausgelacht, der Deutsch gesprochen hat? Ich denke nicht.
Ich rede ständig mit Taiwanesen, Chinesen, Thailändern, Engländern, Griechen, Ukrainern, deren Deutsch nicht perfekt ist, aber ich finde das toll. Manchmal finde ich einige (nicht ganz korrekte) Sätze so schön und süß, dass ich sie gar nicht korrigieren möchte. Ich kenne nicht so viele Engländer, aber ich vermute, denen geht’s oft ähnlich: also keine Angst! Du blamierst dich ganz und gar nicht. Die Leute sind vielleicht überrascht, weil sie immer denken, Deutsche können alle so gut Englisch, aber sie haben ja meist selbst Probleme mit Fremdsprachen und wenn sie sehen, dass du dich bemühst, wie könnten sie dir da böse sein.

Don’t worry,

  • André :smile:

Servus,
ich glaub 2 Probleme herausgelesen zu haben. Einmal, dass Du in der Schulzeit kein Englisch hattest und dass Du Dich selber unter Druck setzt. Letzteres scheint mir das schlimmere zu sein.
Ich kenn selber diese unnötigen Stressblokaden. Lern einfach so viel wie Du lernst. Freu Dich wenn Du einen Nachbarn mit „Good morning“ oder „Hello“ begrüßt. Über Aussprache und Fehler brauchst Du Dir keine Sorgen machen. Einfach mit Händ und Füß reden, dass klappt oft erstaunlich gut.
Am meisten hat mir das Lesen von Büchern gebracht. Ich hab gelesen und die unbekannten Wörter dann nachgeschlagen und aufgeschrieben.
Auch wenn man manche Wörter immer wieder vergisst (das geht mir auch so) bleibt trotzdem a bisserl was hängen :wink:
Am Anfang sollten es nur einfache Bücher sein, damit man net verzweifelt. Später dann gerne spannende Bücher. Mir hat Harry Potter auf Englisch gut gefallen. :wink:
Zusätzlich würd ich einen Englischkurs besuchen, damit Du auch von einem Lehrer gefordert und gefördert wirst :wink:
Eigentlich könnt Dein Mann Dir auch helfen. Z.B. wenn Du ein Buch liest könntest Du ihm vorlesen und er könnt Dir dann die unbekannten Wörter erklären. Apropos, wie redet ihr denn momentan? Zeichensprache?
Egal, irgendwie wird er es schon erklären können. Nebenbei könnt ihr als Zuckerl die Aussprache üben.
Die meisten deutschen haben mit dem th Probleme. Danach folgt oft das englische r wobei ich letzteres als weniger wichtig erachte. Im Prinzip ist die Aussprache net aso wichtig aber schön ist es schon, wenn Du dann das auch lernst. Am End hast Du einen kleinen Wortschatz kannst die Worte dann aber schön aussprechen :wink:
Oiso auf guad boarisch: Dua de ned obi wenns ned aso schnoe gäht mim lerna, dees werd scho.
Einfach mit Ruhe weiterlernen. Es pressiert ja net.
Hawe d’Ehre,
Roland

Hallo,

erstmal Danke an alle für die große Hilfe. !!!

Nach Bayern einen lieben Gruß.
Ich als Sächsin, ja es wird schon werden.

Einige gute Ratschläge werde ich befolgen.

Danke U.

Hallo,
ich habe nicht alle Artikel gelesen. Ich denke, dass ich
trotzdem einen Rat geben kann.

Ich weiss nicht, ob Du Skype kennst. Ich habe einige
Kontakte gefunden und zwar durche diese Seite:

http://www.mylanguageexchange.com/

Das ist alles absolut seriös. Ich spreche z.B. oft mit Paul
über Skype. Paul möchte sein Deutsch verbessern und ich mein
Englisch. Wir helfen uns gegenseitig und klappt ausgezeichnet

Vielleicht ist das ein Weg?