Wie kann ich eine Spende an gemeinnützige Organisation in den USA von der Steuer absetzen?

Normalerweise werden nur Spenden an gemeinnützige Organisationen im EU oder EWR-Ausland steuerlich anerkannt, und auch nur dann, wenn die Gemeinnützigkeit gemäß deutschem Recht nachgewiesen wird, evtl. durch Satzung und Nachweis der Einnahmen und Ausgaben.

Ist es aber unmöglich, eine Spende an eine US-Organisation steuerlich geltend zu machen?

Es handelt sich um eine Patienten-Organisation, die in den letzten 10 Jahren auch Forschung in Deutschland zu der betreffenden Seltenen Erkrankung (die in Deutschland von deutschen Quellen nicht ausreichend/kaum Geld erhält) finanziert hat, also zugunsten auch deutscher Patienten und deutscher Forscher. Außerdem erhalten deutsche Interessierte die Möglichkeit, die informativen Webseminare + Newsletter der Organisation zu nutzen. Eine entsprechende, landesweite Patientenorganisation hat sich in Deutschland , nicht zuletzt aufgrund der regionalen Verstreutheit der begrenzten Anzahl von Betroffenen/Interessenten bisher nicht gründen können.

Wenn die Organisation in Dland als gemeinnützig anerkannt ist und Spendenquittungen ausstellen darf.

Und das ist Grund genug, dass Du weniger Steuern zahlen willst ?
Bzw. der Staat durch den Steuerausfall diese Organisation unterstützt, die sich völlig seiner Kontrolle entzieht.

Wenn es Dir wichtig ist, spende doch. Nur warum sollen andere dafür (mit)zahlen ?

Das ist genau der Punkt. Die Organisation ist bisher nur in den USA ansässig, hat kein Büro in der EU.

Das liegt einfach daran, dass es sich um eine Seltene Erkrankung handelt, d.h. die Anzahl der Betroffenen ipso facto relativ klein ist, und deshalb die finanzielle und personelle Basis auch wiederum sehr beschränkt ist. Es handelt sich ja ausschließlich um Freiwilligen-Arbeit und Spenden, die von den Betroffenen selbst kommen. Je kleiner die Gruppe, umso weniger Kapazität wiederum, da beisst sich die Katze in den Schwanz.

Menschen, die von einer Seltenen Erkrankung betroffen sind, haben mit vielen Problemen zu kämpfen, die wichtigsten sind:

  • eine mangelhafte ärztliche Versorgung, weil die wenigsten Ärzte sich damit auskennen und in der Lage sind, eine Diagnose zu stellen, geschweige denn eine Therapie adäquat durchzuführen.
  • eine jahrzehntelange Unterfinanzierung (gerade auch der staatlich geförderten) der Forschung zu Seltenen Ekrankungen
  • ein jahrzehntelanges Desinteresse der Pharmaindustrie
  • ein Desinteresse der Medien an dem Thema Seltene Erkrankungen

Nicht zuletzt aber haben sie damit zu kämpfen, dass, wenn sie schon selbst versuchen, das Informationsdefizit bei den Patienten, aber auch Haus- und Fachärzten durch eigene Aktivitäten zu verringern, und selbst Forschung zu finanzieren, sie sich aufgrund der regionalen Streuung (es gibt halt pro km2 nur relativ wenig Betroffene ) zwandsläufig international organisieren müssen.
Damit stossen sie auf ein weiteres Problem: was Mehrheits-Krankheits-Betroffenen innerhalb nationaler Steuergrenzen relativ einfach bekommen, nämlich eine Beteiligung des Staates an ihren Aktivitäten über eine Steuervergünstigung, gilt wiederum, siehe meine Frage und die bisher eingegangenen Antworten, gerade für die wiederum nicht, die durch ihre Lage, wie erklärt, in dieses Raster nicht passen.
Also auch hier wiederum eine de facto (sicherlich nicht expliziet gewollte, aber doch so entstehende) Benachteiligung.

um die geht es beim von-der-steuer-absetzen aber nicht.

Du hast völlig Recht.

Nun, nach meinen eigenen Recherchen ist die steuerliche Anerkennung einer Spende für so eine gemeinnützige Organisation bisher eben nur für EU oder deutsche Organisationen möglich. Aber es hätte ja sein können, dass irgendein schlauer und kundiger Mensch mehr weiß als ich selbst herausfinden konnte.

Ich teile das o.a. Ergebnis jetzt der Organisation und allen deutschen Interessenten mit, es ist so, wie es ist.

Meinen Dank allen, die mitgedacht und geantwortet haben!