Wie kann ich "Kindheits-Momente" (Fotos, Anekdoten, Zitate etc.) zeitgemäß (digital) sammeln?

Hallo zusammen,

wir bekommen im Sommer zum ersten Mal Nachwuchs und suchen nach einer zeitgemäßen Form, Kindheitserinnerungen (Bilder, Videos, Zitate, lustige Anekdoten) zu sammeln. Die konkrete Frage: Gibt es eine APP oder Ähnliches, mit dem sich die „Momente der Kindheit“ schlau & unkompliziert sammeln lassen, so dass auch die Kinder später selbst was davon haben. Gern alles an einem Ort. Irgendwas mit Doku-Funktion für Bilder, Audios, Videos … Die Kirsche auf der Sahne wäre die mobile Lösung (Smartphone) … Cloud? … Wie macht ihr das?
Vielen Dank vorab für eure Ideen & Tipps!

Hi,

ich habe keine Kinder, aber evtl. wäre OneNote (so etwas wie ein digitaler Skizzenblock) etwas für Dich, wenn man der Microsoft-Cloud vertraut. Gibts für PC / Android usw. Man kann dort tippen, weblinks hinterlassen, Fotos und Videos einbinden usw.

Ich für meinen Teil habe einen eigenen Webspace mit eigener Cloud, könnte also alles in einem eigenen Blog oder Gallerie unterbringen - die Frage ist dann allerdings, was für die Öffentlichkeit bestimmt ist und was nicht. Fotos meiner Nichten und Neffen gibt es z.B. dort nicht zu sehen - auch nicht in passwortgeschützten Bereichen.

Für die dauerhafte Speicherung sollte man sich auch regelmäßig Backups anlegen (auf DVD od. externe Festplatten etc…) und nicht unbedingt auf Cloud-Lösungen vertrauen.

lg,
vordprefect

Hallo und vielen Dank für deinen Hinweis!
Das klingt nicht schlecht, allerdings sind wir mac-user … :-/

Irgendwie dachte ich, es gibt bestimmt eine APP/ein Programm, das für diese Zwecke entwickelt wurde … liege weiter auf der Lauer :wink:

Ganz ehrlich: Finger weg von Apps, proprietären Dateiformaten, komplexen Vermischungen von Medien, … wenn man die Daten dauerhaft verfügbar halten möchte (weiter als bis zur Pleite des App-Herstellers, Abkündigung des Produkts, …)

Was mE Sinn macht ist eine Cloud-Lösung auf die per passender App automatisch alle möglichen Medien, die auf Mobilgeräten entstehen, in Standardformaten hoch geladen werden, damit sie nicht mit dem Verlust eines Gerätes oder dem Defekt einer Speicherkarte, durch Einbruch/Feuer/… verloren gehen können. Von diesem Cloudspeicher kann man sich die Daten dann auch wieder problemlos auf dem lokalen PC oder ein Speichersystem ins eigene Haus holen. Ich nutze hierfür Dropbox mit entsprechenden Clients, und räume bei Gelegenheit den Upload-Ordner immer mal wieder leer, sortiere aus, was nicht gebraucht wird, und spiele dann sauber sortiert und bearbeitet die Dinge zurück, die es wert sind, aufbewahrt zu werden.

Alles, was Du weiter verarbeiten willst, solltest Du immer zusätzlich in den Standardformaten behalten, damit die interessantesten Fotos, … nicht mal irgendwann mit einer auslaufenden Software verloren gehen können.

Hallo,

ich würde hier Microsoft OneNote oder Evernote nehmen wollen. Beides gibts als APP für PC, MAC und den diversen mobile Plattformen.
Damit wäre man flexibel genug schnell Fotos unterwegs machen zu können und am PC zu Hause entsprechende längere Texte und Geschichten dazu wie in einer Art Tagebuch zu verfassen. Alles ist dann schön geordnet mit Datum, etc.
Eine spezialisierte App hätte IMHO den Nachteil, das die meistens in ein paar Jahren nicht mehr weiterentwickelt werden könnten.

Hallo und vielen Dank für deinen Hinweis, den ich sehr gut nachvollziehen kann.
Alles was ich mittlerweile im APP-Bereich entdeckt habe, waren halbgare Lösungen, die wohl aktuell auch leider nicht mehr gepflegt werden. Gerade bei Kinderbildern ist letztlich auch das Thema Datensicherheit ein super wichtiges Thema.

Eine entsprechend eingerichtete, userfreundliche Aufbereitung/Handhabung ist nur einfach sooo verlockend … Aber vermutlich werde ich mir wohl auch ein passendes Ablagesystem auf der Dropbox einrichten. Hat auch den Vorteil, dass man Inhalte bei Bedarf mit Freunden & Familie teilen kann und die Daten sicher sind … hofft man immer …

Lieben Dank nochmal!

Da hast du Recht … mit der Sicherheit und Backups etc. ist das immer so eine Sache … muss mal noch mehr über Evernote erfahren … weiß zum Beispiel nicht genau, wo dann genau Inhalte gespeichert werden …
Was ich bräuchte, wäre eine Art digitales Tagebuch …

Lieben Dank für deinen Beitrag!

Bei Gelegenheit: Was sagst du zu Evernote?

Ernsthafte Nachfrage. Warum muss es denn digital sein? Ich habe damals (nach dem 2. Weltkrieg :grinning:) ein Babyalbum gemacht, das bis zum ersten Geburtstag ging. Hier habe ich auch das Armband eingeklebt aus der Klinik, eine Haarsträhne, ok, ein Strähnchen, Ultraschallfotos usw. Das Digitale kann man ja zusätzlich machen.

Data

Wenn es digital sein muss, kenne ich gar keine dauerhafte Lösung, die ganz praktisch auch nach 20 Jahren noch dazu animiert, sich das mit Erinnerungen verbunden anzuschauen. Habe das mehrfach durchexerziert. Am Beliebtesten sind bei Geschwistern, Kindern und Enkeln die ganz altmodischen Medien wie FotoAlben aus Papier mit Anmerkungen, reingelebten Dingen oder Schächtelchen mit den ersten Zähnen und den Babyarmbändern.
Digital kann man sicher gut begleitend machen. Verschwindet halt schneller.

Ich würde gerne wissen, was die Idee dahinter ist, dass ganze digital zu gestalten?
Wenn man dadurch hofft, vom Kind für cool gehalten zu werden, wenn es durch Apps etc. gestaltet wird; VERGESST ES. Bis das Kind ein Teenager ist, sind die jetzigen Smartphones Steinzeittechnologie, ihr erntet grad mal ein mitleidiges Kopfschütteln :wink:

Ähm … habt ihr zum Beispiel noch Fotos aus eurer Kindheit? Ja? Und das, obwohl heute so gut wie keiner mehr Bilder ausdruckt, sondern einfach nur noch digital vorhält? Von mir gibt es sogar noch ein paar Super 8 Minuten und eine gute alte Kassette, die mein Papa für mich bzw. mit mir über Jahre hinweg aufgenommen hat. Hab ich mir alles digitalisiert und damit in meine Zeit geholt.

Was ich damit sagen möchte: Selbstverständlich werden sich in den kommenden Jahrzehnten Speichermedien, Dateiformaten etc. ändern, aber deshalb soll ich die Chance nicht wahrnehmen, Audios von den ersten Schreien oder Worten meines Kindes festzuhalten oder kurze Handy-Video-Sequenzen in den Aufnahme- und Speichermedien meiner Zeit in wenigen Sekunden zu archivieren/dokumentieren? Noch dazu, wo Daten (im Gegensatz zu irgendwelchen Plastikbändchen, ollen Socken etc.) keinerlei Platz wegnehmen.
Sicherlich werde ich ein paar Kindheits-Erinnerungen auch in haptischer Form aufheben, aber wenn ich ehrlich bin, hab ich mich über Bewegtbild und die Kassette mit der Stimme meines Papas viel mehr gefreut, als über jede abgeschnittene Locke, Mütze oder den Gammelzahn in der Dose …

Mir (als „Digital Native“) geht es lediglich um eine schlaue Nutzung der Medien meiner Zeit – wie meine Eltern eben auch. Dem der denkt, das hätte was mit „cool“ zu tun ein herzliches „Guten Morgen“ …

Danke für deinen Beitrag. Habe persönlich leider ganz andere Erfahrungen gemacht. Musste berufsbedingt viel umziehen und die ganzen Alben, Kisten mit Kram und vor allem die Berge von Fotos haben mich zuletzt super genervt.

Sicherlich werde ich ein paar Kindheits-Erinnerungen auch in haptischer Form aufheben, aber wenn ich ehrlich bin, hab ich mich über Bewegtbild und die Kassette mit der Stimme meines Papas (alles mittlerweile digitalisiert) mehr gefreut, als über jede abgeschnittene Locke, Mütze oder den Gammelzahn in der Dose …

Mir (als „Digital Native“) geht es lediglich um eine schlaue Nutzung der Medien meiner Zeit – wie meine Eltern eben auch. Mein Sohn wird sich das dann - wenn er möchte - alles wiederum in seine Zeit holen. Die Mischung macht’s, aber der Fokus ist defintiv digital.

Oioioi, wir sind alles Dinos oder was? Kann es sein, dass wir sogar noch ein bisschen mehr Ahnung davon haben, weil wir die ganzen tollen Sachen erfunden haben?
Der Hinweis mit der Darstellbarkeit der Daten in 20 Jahren ist durchaus ernst zu nehmen. Wer hat heute noch einen Videorekorder, um alte VHS abzuspielen? Welcher Computer hat noch ein Diskettenlaufwerk? Wo gibt es noch Kasettenrekorder für MC?
Mach, was du willst, hol dir 'ne app oder pack die Sachen in die cloud, aber stell halt sicher, dass sie in 20 oder 30 Jahren noch erreichbar sind für dich oder deine Kinder.

Data

Danke übrigens für den Minuslike.

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Evernote oder OneNote sind mE nette Spielereien, die man durchaus auch für solche Zwecke zusätzlich nutzen kann, wobei ich die autark lokal betreibbare Variante OneNote vorziehen würde.

Mit zusätzlich meine ich, dass die Rohdaten dabei trotzdem zunächst in den Standardformaten erzeugt, und dann auch dauerhaft gesondert vorgehalten werden sollten. Speicherplatz kostet zum Glück heute ja kaum noch Geld. Und nur damit hat man dann eine recht hohe Sicherheit, die Dinge dann auch nach Jahrzehnten noch lesen/auf ein neueres Format konvertieren zu können, wobei ich das Problem bei den Standardformaten inzwischen nicht mehr als nicht so gewaltig ansehe. JPG/MPEG/PDF und Co. sind inzwischen wirklich langzeitstabil, und das gilt auch für Medien wie Festplatten und USB-Sticks. Das sah früher noch ganz anders aus, als man einen erheblich größeren Zoo an teilweise recht exotischen Medien und Formaten hatte.

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Vorweg möchte ich betonen, dass ich mich über jeden Beitrag zu meiner Frage gefreut habe!
Es handelt sich ja auch nicht um einen „Minuslike“, sondern um auf meine persönliche Antwort auf die Frage, ob ich diesem Beitrag zustimme oder nicht. Und ich sehe es eben so:

Der Hinweis mit den Datenformaten in 20 Jahren ist nur bedingt berechtigt, denn es gab und wird immer Möglichkeiten der Konvertierung geben. Wie geschrieben, habe ich beispielsweise die mir wichtigen MC- und VHS-Kassetten digitalisiert und damit in meine Zeit geholt. So werden Video-Rekorder, CD-Player und Kassetten-Decks tatsächlich überflüssig.

Wie gesagt, die Mischung (haptisch/digital) macht’s und es kommt darauf an, dass man die digitalen Daten sicher und ordentlich aufbereitet archiviert – denn dann schaut man sich’s (wann auch immer) gern wieder an. Und genau hierzu hatte ich ja meine Frage gestellt :wink:

Ob Dino oder nicht, hab vielen Dank nochmal!

Dann werde mich nun mal mit OneNote näher beschäftigen …
Dankeschön!

Ich bin auch x- mal umgezogen und habe entsprechend viel Unsortiertes immer mit geschleppt… Das Digitale zu sortieren war mir bislang leider viel zu zeitaufeendig. Mir kommt das Analoge einfach besser sortierbar nach meiner Sicht der Dinge vor. Auch wenn das Aussortieren von 900 der ca. 1000 Dias meines Vaters schon eine vor Allem emotionale Herausforderung war. Da liegt, glaub ich, der Unterschied. Etwaige spätere „Kuckrr“ verbinden das Entstehen eines Bildes meist auch mit der Situation, in der das Bild entstanden ist. Bei nur digital kann man dann in der nächsten
Generation leicht auf die Idee kommen, es hätte nie was Anderes gegeben.
Das wäre aber schsde, weil damit Wissen darüber, wie es geht, flöten ist.
Versuchs noch mal! Nimm Dir eine einzige kleine alltägliche Situation vor, die Du mit all ihren Facetten weitergeben willst. Du wirst digital brauchen, es wird aber nicht reichen. Viel Glück beim Finden.
LG

Ich finde es irgendwie schöner, wenn man das in einem richtigen Buch fest hält. So etwas wie Kindersprüche lesen sich handschriftlich doch am besten, aber vielleicht bin ich auch nicht ganz up-to-date :smile: