Wie kann ich meinem Hund die Aggressionen abgewöhn

Guten Tag,
momentan verzweifle ich grad mit meinem Hund. Er ist ein 7 jähriger Yorkshire Terrier. Ich habe zu Hause einen Garten, wo er sich oft aufhält und wenn dann ein Hund vorbeigeht, ist er immer am bellen. Wenn es dazu kommt, schimpfe ich immer mit ihm und dann hört er auch aprupt damit auf.

Doch in letzter Zeit, und ich weiß beim besten Willen nicht warum, ist er richtig aggressiv geworden. Einmal stand das Tor auf und da ging ein älterer Herr mit seinem Hund an der Leine vorbei. Plötzlich ist mein Hund rausgerannt und hat den Hund blutig gebissen. Nur mit Mühe konnte ich ihn von dem anderen Hund losreißen. Das war ein totaler Schock für mich gewesen, weil ich ihn so noch nie gesehen hatte.

Auch jetzt noch, wenn ein Hund an ihm vorbeigeht oder auch am Garten entlang, kläfft er nicht mehr wie vorher sondern bellt und knurrt richtig und fletscht seine Zähne. Wenn man dann mit ihm schimpft und ihn beruhigen will, richtet er seine Aggression gegen mich und da hab ich teilweise Angst vor ihm und schrecke zurück wenn er mich anknurrt. Ich weiß, dass das meinerseits ein Fehler ist, aber ich weiß momentan wirklich nicht, wie ich mit ihm, in solchen Situationen umgehen soll.
Ich bin echt dankbar für jede Hilfe und für jeden Ratschlag!

Liebe Grüße
Sunny

Hey Sunny,
das mit so etwas nicht zu spaßen ist, weißt Du ja selber.

Kann es sein das Dein Hund keine weitere Beschäftigung hat? Beziehungsweise, welche Möglichkeiten hat Dein Hund wenn Du nicht mit ihm unterwegs bist?

Yorkis sind im ursprünglichen Zuchtsinn u.a. Wachhunde, was sie auch heute noch sehr gut können und auch machen, wenn sie keine Beschäftigung haben die sie auslasten, was dazu führt das sie extrem bewachen.

Du solltest Deine Angst bzgl Deines Hundes ganz schnell ablegen, denn er spürt wenn Du Angst hast, oder auch nur Zweifel hast. Das alles überträgt sich auf den Hund und spornt ihn an.

Es ist leicht gesagt, aber mit ein wenig Arbeit, Konsequenz und Geduld ist alles in den Griff zu bekommen :o)

LG, Fenja

Vielen Dank schon mal Fenja für deine Antwort :smile: Das Problem ist ja, auch wenn er mit mir unterwegs ist oder ich mit ihm spiele, sobald er merkt, dass ein Hund vorbeigeht, sieht er nur noch rot. Also ich glaube, daran liegt es zum größten Teil nicht. Früher hat er mir gegenüber nie die Zähne gefletscht, wenn ich ihn ausgeschimpft habe. Deshalb verstehe ich nicht, warum er mir gegenüber auch so extrem geworden ist. Ich bin für jedes Feedback dankbar, bin nämlich echt ratlos…

Hallo,

Dieses Verhalten deutet auf 2 Motive:

  • Revierverhalten: Der Yorki verteidigt sein Revier und will Fremdhunde vertreiben.
  • Dominanzproblem: Er will sich zum Rudelführer machen.

Manche extreme Ausprägung erfordert leider radikale Massnahmen: Durch Kastrieren werden die meisten Rüden ruhiger und häuslicher. Bitte mit dem TA besprechen!

Gruss von Julius

Das er Dir gegenüber sich nun auch so benimmt könnte an mangelndem Respekt liegen.
Wie gut ist sein Grundgehorsam, bzw. wie gut hört er auf Dich in jeder Situation?
Mir scheint wirklich als würde er sich immer mehr als Chef sehen!

Grunsätzlich sind bei so Charakterstarken Hunden Grundgehorsamstraining täglich angebracht, das heißt übe mit ihm jeden Tag Sitz, Platz, Bleib und solche Dinge.

Gibt es Grenzen in Deinem haushalt für den Hunde und hält er diese ein? Soll heißen, darf er mit ins Bett, auf die Couch, gibt er an wann er raus will und wann er mit Dir spielen will?
Wenn ja, solltest Du das unbedingt ändern! Als Beispiel: Er darf ab sofort nicht mehr ins Bett oder auf die Couch, das ist in Zukunft nur noch Dein Reich!

Wenn er Dich wieder als Chef akzeptiert hat, kannst Du mit ihm besser sein Verhalten gegenüber anderen Hunden abgewöhnen.
Dann kannst Du mit ihn ablenken wenn er sich wieder mal auf einen anderen Hund stürzen will (egal ob beim Spaziergang oder am Zaun). Er soll lernen das er sich auf Dich fixiert, dass Du das wichtigste in seinem Leben bist - so blöd wie es vielleicht klingen mag.

Wenn es so einfach nicht funktioniert, kannst Du um ihn mehr auf Dich zu fixieren, kein Futter mehr normal hin stellen, sondern er bekommt das Futter über den Tag verteilt von Dir - z.B. als Belohnung bei den Gehorsamnübungen, im Spiel usw.!

Solche Dinge dauern seine Zeit, aber wenn Du wirklich Konsequent bist (und daran hängt der Erfolg) wird es klappen! :o)

Hallo,
ein typisches Beispiel für völlig verkehrte Welt.

So eine kleine Fußhupe wird nicht als Hund (Raubtier mit ausgeprägtem
Rudelverhalten) behandelt, sondern als Kuscheltier, Kindersatz
oder sonst was.

Für den Hund ist das auch reiner Streß, denn Frauchen Verhält sich
nicht wie ein Leithund im Rudel, sondern eher wie schutzbedürftige
Welpen oder überhaupt völlig unspezifich und unberechenbar.

Fazit: Der Hund ist Rudelchef und muß dich beschützen, weil du
als Mitglied des kleinen Rudels zwar körperlich weit überlegen bist,
aber dennoch eine Pfeife, wenn darum geht, wer das sagen hat und wer
aufs Rudel aufpasst. Dass der Chef im Rudel mit den rangniederen
Umspringt wie eben ein Leittier, muß dich dabei nicht wundern.

Verschlimmert wird sowas regelmäßig noch, indem der völlig unbeleckte
Hundebesitzer sein niedliches Tierchen noch in negativem bestärkt,
indem er den aggressiven Kläffer hochnimmt und „beruhigt“ …
Das kann der Hund nur verstehen als : „ja prima, hast du gut gemacht …“
Anderes Verhalten wie Inbesitznahme von Gegenständen oder anspringen
(anpöbeln) bei Begrüßungen werden noch als niedlich verstanden.

Du solltest also langsam anfangen, wie ein vernünftiger Hundehalter
zu handeln. Du mußt Chef sein, und nicht die kleine Fußhupe.
Dazu gehört konsequentes Verhalten:

- du bestimmst, wo der Hund sein darf und wo nicht
 (wenn du dich aufs Sofa setzt, fliegt der Hund runter).
- du gehst zuerst aus der Tür und begüßt zuerst jeden Gast
 (Der Hund hat vorher auf seine Decke/ins Köpchen zu verschwinden) 
- du bestimmst, wann gespielt wird und hörst auf, wenn es dir passt
- du gibst Futter und vor allem, nimmst es ihm nach gutdünken wieder weg
 (meine Tochter hat das z.B. so gemacht, dass sie sich zuerst am Futter-
 napf zu schaffen macht und der Hund hat daneben gesessen und gewartet,
 wenn sie vom Spaziergang zurückkommt, geht sie als erstes zum Wassernapf
 und rührt bischen drin herum, danach darf der Hund ran, egal wie weit 
 dem die Znge raushängt).
- Du läßt dir jegliches bedrohliches Verhalten nicht gefallen. 
- Du unterläßt es, den Hund zu "beruhigen", wenn er unakzeptables 
 verhalten zeigt, statt dessen kommen klare Ansagen. 

Außerdem solltest du am Grundgehorsam arbeiten und dich auch darum
kümmern, das der Hund sich genügend ausarbeiten kann.
Gruß Uwi

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Hallo,

Dieses Verhalten deutet auf 2 Motive:

  • Revierverhalten: Der Yorki verteidigt sein Revier und will
    Fremdhunde vertreiben.
  • Dominanzproblem: Er will sich zum Rudelführer machen.

Das ist er offenbar schon längst,
was Problem 1 automatisch mit einbezieht.
Gruß Uwi

Ich bin im Moment ziemlich baff, weil mir doch jetzt auffällt, dass ich mich in mancher Hinsicht von ihm hab unterkriegen lassen. Aber jetzt weiß ich wenigstens, was ich zu tun habe und bin auch sehr motiviert die Ratschläge umzusetzen. Vielen vielen Dank dafür!

Liebe Grüße
Sunny

Hallo,
Durch Kastrieren werden die meisten Rüden ruhiger
und häuslicher.

Das ist wohl eines der meist verbreitetsten Urban Ledgends in der Hundeerziehung. Eine unruhige, dominante Rasse wird nicht ruhiger, wenn du ihnen den Trieb zur Fortpflanzung nimmst…
Das beste Beispiel kläfft hier bei mir die Nachbarschaft zusammen.

Bitte mit dem TA besprechen!

der dir sicherlich qualifiziertere Tipps geben kann, als die Pauschalbehandlung

das K

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Hey Uwi,
ich denke es tut nicht Not jemanden der um Hilfe bittet so an zu pflaumen.
Respekt vor anderen sollte gewart bleiben!!!

Ich finde es gut wenn jemand um Hilfe bittet und etwas ändern will, weil er/sie es einfach nicht besser weiß!!

Würdest Du es denn gut finden wenn Dir jemand bei einem Thema bei dem Du Dich nicht auskennst, Dir dann die Weisheiten so um die Ohren gehauen werden?
Ich denke nicht, also versuche doch ein wenig Respekt vor den anderen zu haben! Danke!!

Gruß, Fenja

Hallo Sunny,

bevor hier weiteres auf dich einprasselt,

dein Hund ist 7 Jahre alt.
Wie lang habt ihr ihn schon?
Hat sich dieses Verhalten erst jetzt gezeigt?
Hat sich kürzlich etwas Gravierendes bei euch geändert?

Hilft vielleicht beim Aufdröseln…

LG
Chrissie

Guten Tag,

ist konsequent… aber der Hund wird es mit der Zeit akzeptieren…