Wie kann ich meiner Tochter die Angst nehmen?

Hallo
Meine Tochter (12) Fährt am Montag auf Klassenfahrt.Sie freut sich sehr,hat aber Panische Angst das sie Heimweh bekommt.Bei ihren letzten zwei Klassenfahrten war ihr Heimweh so schlimm das sie regelrecht krank wurde.Wie kann ich ihr die Angst vor dem Heimweh nehmen?

Hallo,

auf meinen Kinderfreizeiten habe ich „Heimwehtagebücher“ verteilt. Wenn Kinder Heimweh kriegten, sollten sie alles da rein schreiben, was ihnen grade durch den Kopf ging, vielleicht ein Bild dazu malen oder ein Heimwehgedicht schreiben - je nach Alter und Neigung. Jüngere Kinder hatten dabei die Unterstützung der Betreuer - auch und gerade mitten in der Nacht, die Älteren führten das Tagebuch bei Bedarf selbstständig.

Wer wollte, konnte seinem Tagebuch einen Namen geben und dann in Briefform an z.B. „Luzie“ oder „Barbie“ schreiben. die Älteren wählten auch gerne mal Namen wie „Dark Angel“ :smile:.

Vielleicht magst du deiner Tochter ja so was in der Art in die Tasche packen?

Hilfreich ist übrigens, nicht allzu viel Kontakt nach Hause zu halten. Die Stimme der Mutter ist bestens geeignet, das Heimweh überkochen zu lassen. Die gegenteilige - nämlich beruhigende - Wirkung hat es selten. Oft schildern Kinder ihren Eltern die Umstände derartig dramatisch, dass die Eltern kaum anders können, als das Kind zu bedauern oder gar abzuholen. Für die kindliche Entwicklung ist das nicht gut.

Mit 12 kann ein Kind prima verkraften, ein paar Tage ohne Eltern zu sein. Wichtig ist, dass du selbst entsprechende Zuversicht ausstrahlst und gleichzeitig überhaupt keinen Zweifel daran lässt, dass ein Abbrechen nicht in Frage kommt und dass deine Tochter eine tolle Zeit haben wird.

Tipp: Falls die Kinder ihr Handy rund um die Uhr zur Verfügung haben (was ich nicht günstig fände), vereinbare mit deiner Tochter, dass du vormittags zwischen 11 und 12 mit ihr reden und ihre SMS lesen wirst. Lass dich nicht darauf ein, mitten in der Nacht und mehrmals am Tag Kontakt zu haben. Das verschlimmert die Situation nur.

Dadurch, dass deine Tochter gezwungen ist, sich auf diese Zeiten zu beschränken, ist sie auch gezwungen, sich zwischenzeitlich auf anderes zu konzentrieren. Die Zeit am Vormittag ist deshalb günstig, weil sie da einigermaßen ausgeschlafen und die nächste Nacht noch in ausreichend weiter Ferne ist.

Du bist diejenige, die als Erste loslassen muss - auch wenn das ein bisschen schmerzhaft sein mag, nicht rund um du die Uhr für das „Baby“ dazusein. Unterm Strich wirst du ihr damit aber nur Gutes tun.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

Du schreibst nicht viel über das Wesen Deiner Tochter. Habt ihr nach den letzten Klassenfahrten mal darüber gesprochen, woran ihr Heimweh gelegen haben könnte? Was hat ihr Angst gemacht und was hat sie vermisst?

Heimweh bekommt man, wenn das Ferne so unberechenbar scheint und unattraktiver ist als das Vertraute.

Schnell und praktisch würde ich erstmal das Gespräch mit den Lehrern suchen, die die Fahrt begleiten. Sie haben Erfahrungen mit Heimweh und mit Sicherheit einen Notfallplan, der schneller zum Einsatz kommen kann, wenn sie informiert sind. Wenn sie eine beste Freundin hat, wäre es gut dass sie zusammen in einem Zimmer sind und dass sie es vorher weiss. Vielleicht können die Lehrer auch schon das tägliche Programm verraten, dann weiss sie was auf sie zukommt und man kann sich die Gegend wo sie hinfahren im Internet anschauen und darüber sprechen was es da alles tolles gibt - es hier halt attraktiv machen.
Gebe ihr eine Kamera mit und sage ihr, dass Du Dich sehr freust später zu erfahren wie es war - dann kann sie erzählen und dabei die Fotos zeigen. Die Kamera ist etwas zum festhalten und gleichzeitig ein wunderbares Mittel, um mit der Außenwelt in Kontakt zu treten. Stärke ihre Neugier! Das wird bis Montag wahrscheinlich nicht klappen, aber die nächste Klassenfahrt ist sicher auch bald.

Vielleicht gibt es Situationen, wo sie nicht so gut zurecht kommt und dabei unsicher ist. Versuche heraus zu finden was es ist und helfe ihr in den Punkten selbständig zu werden.

Viele Grüße!

hi daikatana

unsere kleine Große (12) möchte in der meisten Zeit gerne schon wie erwachsen sein … wenns um Spätsendungen geht, Internet, Chatrooms, Jungs, lange aufbleiben und am liebsten ein eigenes iPhone haben mit unbegrenzt Internet usw.

Wenn dann mit schöner Regelmässigkeit die Zeit kommt, wo sie lieber wieder kleines Kind sein würde, dann erinnere ich sie an ihre Ansprüche von vorher

wie zB bei euch gerade jetzt

manchmal hilfts sogar, wenn’s ihr peinlich ist

Gruss Schorsch
glaub ich war selber mal so ein Kandidat, der immer Heimweh hatte

Hallo,

3 Möglichkeiten, die mir spontan einfallen:

a) ein Stofftier mitgeben, das über einsame Stunden hinwegtröstet

b) den Lehrer anrufen und mit ihm vereinbaren das jeden Abend ein Telefongespräch stattfindet zwischen deiner Tochter und dir

c) selbst als Betreuerin/Begleiterin mitfahren

Es grüßt
Yvisa

Zu spät, aber fürs nächste Mal
Hallo!
Für dieses Mal ein wenig zu spät.

Sonst würde ich sagen: üben, üben, üben.
Sie ermuntern, woanders zu übernachten, erst eine Nacht, dann mal ein Wochenende etc.

Meiner Erfahrung nach sind die Heimweh-Kinder meist solche, die sonst auch nie irgendwo „fremd“ übernachten.

Grüße
kernig

Zweifel
Hi!
Probieren geht über studieren, ich möchte aber zu bedenken geben, dass diese beiden Vorschläge (vor allem der letzte) das Problem nicht lösen, sondern eher dafür sorgen könnten, dass es auch beim nächsten Mal so bleibt:

b) den Lehrer anrufen und mit ihm vereinbaren das jeden Abend
ein Telefongespräch stattfindet zwischen deiner Tochter und
dir

c) selbst als Betreuerin/Begleiterin mitfahren

So lernt die Tochter ja nicht, dass sie sehr wohl allein mit auf Klassenfahrt fahren kann.

Grüße
kernig

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Hallo,

das Mädchen ist jetzt 12 Jahre alt. Es wird nicht mehr so lange dauern bis sie selbst beginnt sich abzunabeln.

Es ist nicht gesagt, das das Problem sich wiederholt. In ein bis zwei Jahren ist sie vielleicht schon froh mal ohne Eltern zu sein.

Wie du selbst richtig bemerkt hast ist die Anfrage sehr kurzfristig.

Es geht jetzt nicht um einen effektiven Lernprozess, sondern um Schadensbegrenzung.

Und zu diesem Zweck ist ein tägliches Telefongespräch durchaus geeignet.

Und häufig freut sich auch der Lehrer über zusätzliche Begleitpersonen. Je nach dem wohin die Reise geht, ist auch ganz kurzfristig noch ein Reise/Schlafplatz nachmeldbar.

Um dem nächsten Heimweh vorzubeugen sollte nach der Rückkehr an einer schrittweisen Abnabelung gearbeitet werden.
Schlafabende bei Freunden oder Verwandten, Wochenende ohne Eltern etc. sind dafür gut geeignet.
Der Grund für das Heimweh sollte ggf. erforscht werden. Vielleicht ist auch weniger die Abwesenheit von zu Hause als vielmehr die Reise mit der Schulklasse ‚beängstigend‘.

Es grüßt
Yvisa

Hallo,

das Mädchen ist jetzt 12 Jahre alt. Es wird nicht mehr so
lange dauern bis sie selbst beginnt sich abzunabeln.

Mit 12 fing das annabeln was Übernachtungen betrifft an.

Und zu diesem Zweck ist ein tägliches Telefongespräch durchaus
geeignet.

Denkbar ungeeignet. Bei den letzten Klassenfahrten/Konfirmationsfahrten haben abendliche Telefongespräche mit den Eltern dazu geführt, dass einige Kinder nachhause wollten.
Wenn Eltern nicht erreichbar sind, kann man sie auch nicht dazu bringen abzuholen.
Aus den Augen (Ohren) aus dem Sinn…

12 Jahre ist 7. Klasse und da können zumind. Pflichtveranstaltungen wie Klassenfahrten durchgestanden werden ohne psychische Schäden zu verursachen.

Um dem nächsten Heimweh vorzubeugen sollte nach der Rückkehr
an einer schrittweisen Abnabelung gearbeitet werden.
Schlafabende bei Freunden oder Verwandten, Wochenende ohne
Eltern etc. sind dafür gut geeignet.

Das lief bei uns 12 Jahre gut und dann haben die Hormone irgendetwas abgeschaltet was zur Übernachtung wohl notwendig ist :smile:
Ich hoffe der Schalter kippt endlich mal zurück.

Krümelchen

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Hallo,

Punkt zwei und drei gehen völlig am Sinn einer Klassenfahrt vorbei: etwas Neues erleben und einen weiteren Schritt in die Selbständigkeit tun - täglich telefonieren ist dabei erfahrungsgemäß der richtige Weg um garantiert Heimweh zu verursachen. Kein Lehrer würde sich darauf einlassen, dass Eltern (wegen Heimweh der Kinder) auf die Klassenfahrt mitfahren.

Viele Grüße

Guten Aben,

Und häufig freut sich auch der Lehrer über zusätzliche
Begleitpersonen. Je nach dem wohin die Reise geht, ist auch
ganz kurzfristig noch ein Reise/Schlafplatz nachmeldbar.

Zusätzliche Begleitperson - ja, ein Elternteil - nein. Das ist schon bei Ausflügen immer schwierig. Ich kenne Schulen, an denen Eltern bei fremden Klassen als Begleitpersonen freudig begrüßt werden.

Und aus der umgekehrten Erfahrung als Kind (mein Vater war Aufsichtsperson/Skilehrer bei Skifreizeiten für Jugendliche, er verzichtete auf sein Honorar, wenn er dafür mich kostenlos mitnehmen durfte) - es war ziemlich schrecklich für mich. Ich saß immer zwischen allen Stühlen, konnte keinen Blödsinn mitmachen, wurde in eine Vorreiterrolle gedrängt, die ich nicht wollte, wurde ausgegrenzt, weil man mir nicht traute.

So hilft man einem Kind auch nicht über Heimweh hinweg. Ich würde mich Kernig anschließen: üben.

MfG
GWS

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Guten Abend,

Zusätzliche Begleitperson - ja, ein Elternteil - nein. Das
ist schon bei Ausflügen immer schwierig.

Wird an unseren Schulen seit Jahrzehnten erfolgreich praktiziert und gestaltet sich äußerst erfreulich.
Im gesamten Schulverband unseres Landkreises ist dies gang und gäbe.
Wahrscheinlich liegt es an einer guten Einbindung der Eltern in den gesamten Schulalltag.

Eltern machen bei uns Vieles, so z.B. auch Hausaufgabenhilfe, Vorleseunterricht, Arbeitsgemeinschaften, Fördervereine und sogar Schulbegleitung und Unterrichtspartnerschaft.

Und aus der umgekehrten Erfahrung als Kind (mein Vater war
Aufsichtsperson/Skilehrer bei Skifreizeiten für Jugendliche,
er verzichtete auf sein Honorar, wenn er dafür mich kostenlos
mitnehmen durfte) - es war ziemlich schrecklich für mich.

Das ist zwar traurig für dich aber nicht unbedingt repräsentativ.

Ich saß immer zwischen allen Stühlen, konnte keinen Blödsinn
mitmachen, wurde in eine Vorreiterrolle gedrängt, die ich
nicht wollte, wurde ausgegrenzt, weil man mir nicht traute.

Wie gesagt…! Wenn von jedem Kind die Eltern mal irgendwann irgendwo dabei sind, dann wird das ganz schnell normal…

So hilft man einem Kind auch nicht über Heimweh hinweg.

Woher weißt du das???

Du kennst weder das Kind, noch die Schule, noch die Familie.

Ich habe einen Vorschlag gemacht, der sich schon als wirksam erwiesen hat. Ob es bei diesem Mädchen passend und anwendbar ist, kann allein die Mutter entscheiden.

Ich würde mich Kernig anschließen: üben.

Na, dann aber flott - Montag gehts los!!! Das will ich sehen…!

Es grüßt
Yvisa

Hallo,

Denkbar ungeeignet. Bei den letzten
Klassenfahrten/Konfirmationsfahrten haben abendliche
Telefongespräche mit den Eltern dazu geführt, dass einige
Kinder nachhause wollten.

Nun, bei uns nicht.
Da hat es den Kindern geholfen, die Eltern in Erreichbarkeit zu wissen.

Wenn Eltern nicht erreichbar sind, kann man sie auch nicht
dazu bringen abzuholen.
Aus den Augen (Ohren) aus dem Sinn…

Ja - Nee is klar…

12 Jahre ist 7. Klasse und da können zumind.
Pflichtveranstaltungen wie Klassenfahrten durchgestanden
werden ohne psychische Schäden zu verursachen.

Anscheinend ja wohl nicht. Die Tochter der UP hat durchaus ein akutes und wohl nicht ganz unproblematisches Verhältnis zu Pflichtveranstaltungen wie Klassenfahrten.

Das lief bei uns 12 Jahre gut und dann haben die Hormone
irgendetwas abgeschaltet was zur Übernachtung wohl notwendig
ist :smile:
Ich hoffe der Schalter kippt endlich mal zurück.

Vielleicht fehlt dem Kind die Erreichbarkeit und Nähe der Eltern ;o)

Ich denke die Fragestellerin wird am Besten wissen, welche Methode ihrem Töchterlein gut tut.
Eine Diskussion über Erfahrungswerte ist müßig, da sich einzelne Situationen kaum miteinander vergleichen lassen.

Es grüßt
Yvisa

Hallo,

Kein Lehrer würde sich darauf einlassen…

Beides, Telefongespräche und auch Elternmitwirkung wird bei uns seit fast zwei Jahrzehnten so gehandhabt - mit großem Erfolg übrigens…

Zu unserem Schulverband gehören 3 Grundschulen, 2 Gesamtschulen (1x mit und 1x ohne gymnasiale Oberstufe) und ein Gymnasium.

Ob es bei der UP auch so ist, vermag ich nicht zu sagen, da ich die Methodik der betreffenden Schule nicht kenne.

Woher kennst du sie??

Mit Gruß
Y.

Guten Morgen,

Zusätzliche Begleitperson - ja, ein Elternteil - nein. Das
ist schon bei Ausflügen immer schwierig.

Wird an unseren Schulen seit Jahrzehnten erfolgreich
praktiziert und gestaltet sich äußerst erfreulich.
Im gesamten Schulverband unseres Landkreises ist dies gang und
gäbe.
Wahrscheinlich liegt es an einer guten Einbindung der Eltern
in den gesamten Schulalltag.

Nein, das liegt daran, dass es zu wenig Personal gibt und Elternhilfe besser als keine Hilfe ist. Kommt auch auf das individuelle Kind an und die individuellen Eltern. Unproblematisch ist es nie.

Eltern machen bei uns Vieles, so z.B. auch Hausaufgabenhilfe,
Vorleseunterricht, Arbeitsgemeinschaften, Fördervereine und
sogar Schulbegleitung und Unterrichtspartnerschaft.

Das ist was ganz anderes, als einen Elternteil in der Klasse präsent zu haben.

Und aus der umgekehrten Erfahrung als Kind (mein Vater war
Aufsichtsperson/Skilehrer bei Skifreizeiten für Jugendliche,
er verzichtete auf sein Honorar, wenn er dafür mich kostenlos
mitnehmen durfte) - es war ziemlich schrecklich für mich.

Das ist zwar traurig für dich aber nicht unbedingt
repräsentativ.

Ich kenne niemanden (und das ist zwar zugegebenermaßen nicht repräsentativ, aber doch ein relativ großer Kreis, dank vieler verschiedener Organisationen mit Freizeiten und Betreuern mit eigenen Kindern, der das als als Kind wirklich als unproblematisch erlebt hat - bei mir, dank eines recht autoritären Vaters, wahrscheinlich zugespitzter. Ansonsten wollte ich kein Mitleid, sondern aufzeigen, wo das für ein Kind durchaus Probleme bereiten kann. Wenn der Grund dann nicht mal der ist, dass der Elternteil wegen Expertise oder genereller Betreuer-Not mitgenommen wird, sondern aus Heimweggründen, sind Probleme meiner Meinung nach vorprogrammiert.)

Wie gesagt…! Wenn von jedem Kind die Eltern mal irgendwann
irgendwo dabei sind, dann wird das ganz schnell normal…

Nein. Wird es nicht. Wie auch? Man gewöhnt sich dran, Außenseiter zu sein?

So hilft man einem Kind auch nicht über Heimweh hinweg.

Woher weißt du das???

Auch drei Fragezeichen machen die Frage nicht weniger polemisch. Wie soll ein Kind, etwas überwinden lernen (etwas, was andere in dem Alter längst können), wenn man ihm nicht mal im Ansatz eine Situation anbietet, wo es das lernen könnte? Viel besser: in anderer Umgebung (Oma, Tante, 1x Übernachtungen etc.) in kleinen Schritten üben.

Du kennst weder das Kind, noch die Schule, noch die Familie.

Du auch nicht. Was soll der Einwurf also? Wir alle sprechen hier von unseren Erfahrungen (in meinem Fall, auch wenn das durch die Erzählung aus meiner Kindheit vielleicht so aussieht, durchaus auf einem weiten Erfahrungsschatz gegründet, als Teilnehmer an vielen Jugendfreizeiten in verschiedensten Funktionen).

Ich würde mich Kernig anschließen: üben.

Na, dann aber flott - Montag gehts los!!! Das will ich
sehen…!

Dein Vorschlag ist durch die Kürze genauso unwahrscheinlich zum Durchsetzen. Eine Mutter, die 5 vor 12 zu mir (als Lehrer/Betreuer) käme, um eine Mitfahrt durchzusetzen (mal davon ausgegangen, dass das der Mutter aus beruflichen/finanziellen Gründen überhaupt möglich ist) weil das Kind „Panische“ (?) Angst davor hat, Heimweh zu bekommen, sich aber gleichzeitig sehr auf die Klassenfahrt freut.

Mich hast du nicht überzeugt.

MfG
GWS

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Hallo,

„damals“ zu meiner Zeit, waren Anrufe nicht erlaubt (es gab aber auch noch keine Handys).

Heute, beim eigenen Kind wird das Kind morgens in die Schule gebracht und es gibt keinen Abschied am Buss. Erfahrungsgemäß aus folgendem Grund: damit die ELTERN nicht weinen und damit die Kinder belasten.
Briefe sind nicht erwünscht, weil es Eltern gibt, die jeden Tag schreiben und welche, die überhaupt nicht schreiben und auch das belastet die Kinder (in dem Fall den Kindern, die keine Briefe bekommen).
„Damals“ waren bei den Klassenfahrten Briefe erlaubt und ich gehörte zu denen, die jeden Tag einen Brief zum Frühstück bekommen hat - mindestens einen, denn es gab ja noch die Oma und Tante. Ich habe mich zwar sehr gefreut, aber ich war mir schon damals sehr bewusst darüber, dass andere Kinder nichts bekommen haben und ihre Gefühlswelt war ihnen ins Gesicht geschrieben. Das Ungute Gefühl wenn die Lehrerin mit der Post kam und nichts für das Kind da war.

Ich persönlich würde es nicht so streng sehen mit dem Brief- und Telefonierverbot, aber ich würde differenzieren und mir genau ansehen, bevor ich als Lehrer eine Entscheidung treffe:

Wenn im Vorfeld das Thema Heimweh von den Eltern angesprochen wird, würde ich nach dem, was ich von dem Kind kenne überlegen, ob das Kind tatsächlich Heimwehgefährdet ist, oder ob das Problem nicht eher bei den Eltern liegt (nicht loslassen können, überbehütendes Verhalten oder die Angst Verantwortung abzugeben). Das Alles kann auch dazu führen, dass das Kind überhaupt Heimweh bekommt („nur meine Eltern wissen wie man gut mit mir umgeht“).

Gerechtigkeit - wenn Briefe schreiben, dann sollen es alle betreffen. Man kann z.B. vereinbaren dass alle Eltern vor der Klassenfahrt einen Brief schreiben und es den Lehrern mitgeben. So kann gewährleistet werden, dass alle einen bekommen.

Viele Grüße