Wie kann ich mich dagegen wehren

Meine Enkekinder sollen in ein Heim!
eigentlich sollte die Mutter mehr in die Verantwortung genommen werden , so wurde mir von der Tagesstätte in welche die Kinder nach der Schule gehen zugesagt. Dort hatte sie heute einen Termin. Das Ergebnis: sie sollen in ein Heim.
Da ich die Kinder von Geburt an regelmäßig einaml die woche u. am Wochenende bei mir habe, sie mir ans Herz gewachsen sind, bin ich total am Boden u. möchte wissen, ob ich dagegen etwas unternehmen kann.

Hallo,

einfach mal so werden Kinder nicht ins Heim gesteckt. Irgendwas muss doch vorgefallen sein, ich vermute mal auch über einen längeren Zeitraum hinweg ohne Änderung. Ohne dir zu nahe treten zu wollen: Kann es sein, dass es für die Kinder unter den von dir nicht näher beschriebenen Umständen besser ist, in ein Heim zu kommen als wo? bei der Mutter? zu verbleiben.

Ein Heimaufenthalt bedeutet nicht, das du keinen Kontakt mehr zu den Kindern hast!

Und falls möglich und machbar für dich kannst auch du dich um eine Aufnahme der Kinder bemühen.Da allerdings fehlen mir die rechtlichen Kenntnisse, das können Andere besser besprechen.

Erklär doch mal, warum die Kinder in ein Heim sollen, dann kann man dir besser unter die Arme greifen.

LG Barbara

Hallo Michele,

Meine Enkekinder sollen in ein Heim!

Leider schreibst Du nicht, wie es zu dieser Entscheidung bzw. Maßnahme kam. Es muß einiges vorfallen, daß Kinder aus der Familie genommen werden und Heimunterbringung angeordnet wird, die eine sehr teure Maßnahme ist. Da müssen vorher schon andere Dinge ausgeschöpft und schiefgegangen sein (sozialpädagogische Familienhilfen).

Wenn Du die Zeit, Kraft und Möglichkeiten dazu hast, dann kannst Du versuchen, daß die Kinder bei Dir leben können. Dafür ist eine gute Zusammenarbeit mit dem Jugendamt erforderlich. Die rechtliche Entscheidung über den Verbleib der Kinder fällt letztlich das zuständige Familiengericht.

Wenn Du das möchtest, dann wende Dich an das Jugendamt, laß Dich beraten wie die Abläufe sind, zeige aktiv Interesse am Wohl Deiner Enkelkinder. Wenn die Kinder bei Dir leben sollen, dann brauchst Du eine Pflegeerlaubnis. Diese erteilt das Familiengericht. Dafür ist erforderlich, daß das Jugendamt eine positive Stellungnahme dazu abgibt.

eigentlich sollte die Mutter mehr in die Verantwortung
genommen werden , so wurde mir von der Tagesstätte in welche
die Kinder nach der Schule gehen zugesagt.

Das hört sich danach an, daß schon auf andere Weise versucht worden ist, etwas an der Situation der Kinder zu ändern.

Dort hatte sie
heute einen Termin. Das Ergebnis: sie sollen in ein Heim.

Das heißt, die entsprechenden Maßnahmen werden jetzt über das Jugendamt eingeleitet.

Da ich die Kinder von Geburt an regelmäßig einaml die woche
u. am Wochenende bei mir habe, sie mir ans Herz gewachsen
sind, bin ich total am Boden u. möchte wissen, ob ich dagegen
etwas unternehmen kann.

Siehe oben. Auch wenn die Kinder im Heim sind, kannst Du weiterhin mit ihnen Kontakt haben.

Viele Grüße

Iris

Hallo, danke für die Antwort.

Die Mutter ist mit den Kindern von Geburt an überfordert.Sie hat noch ein weiteres, also insgesamt drei.
lebt von Hartz IV.
die Großeltern kümmern sich oft um die Kinder.
Das Jugendamt wurde schon tätig, ein Jahr lang kam eine Betreuerin in die Familie.
Der Vater (mein Sohn) ist z. Zt. im Gefaängnis.
Hast du Erfahrung mit Heimen?
Ich habe Angst, daß die Kinder das nicht verkraften.
LG.
Brigitte

Hallo Iris, danke für Deine Antwort.
Das Jugendamt wurde schon tätig, die Mutter hatte ein Jahr lang eine Betreuerin. Sie war von Geburt an mit den Kindern überfordert.
Der Vater (mein Sohn ) verbüßt z.Zt. eine Gefängnisstrafe.
Kennst du dich mit Heimen aus.
Ich befürchte, die Kinder verkraften das nicht.
LG. Brigitte

Zusammenarbeit statt Kriegsschauplatz
Hallo Brigitte,

was Kinder brauchen ist Struktur und emotionale Sicherheit. Wenn die Mutter beides dauerhaft nicht bieten kann, ist ein Heim ganz sicher nicht die schlechteste Alternative. Und je jünger die Kinder sind, umso besser.

Oberstes Ziel jeder Heimeinweisung ist die Rückführung in die Familie. Nur wenn diese nicht funktioniert, weil das Kindeswohl dabei gefährdet wäre, kommt überhaupt eine dauerhafte Heimunterbringung in Frage. Deine Schwiegertochter - und übrigens auch du, wenn du dich dem gewachsen fühlst - hat also nach wie vor gute Chancen, die Kinder wieder in die Familie zurückzuholen.

Allerdings hilft auch und gerade hier ein kühler Kopf ungemein. Die Kinder werden aufgrund der aktuellen Entwicklung, aber auch ganz sicher aufgrund der familiären Vorgeschichte derzeit ziemlich durch den Wind sein. Es wäre sinnvoll, sie erst mal zur Ruhe kommen zu lassen. Dazu gehört auch, ihnen die Chance zu geben, im Heim anzukommen.

Solange Kinder glauben, sie wären nur für kurze Zeit dort, können sie sich nicht wirklich eingewöhnen. Das müssen sie aber, wenn sie zur Ruhe kommen sollen. Ein Heim ist keine Strafanstalt, sondern in aller Regel ein Ort, an dem Familienalltag gelebt wird. Und je besser die Kinder sich darauf einlassen, desto besser wird es ihnen auch gehen.

Aus dieser Sicherheit heraus kann man dann weitersehen. Das Jugendamt erstellt gemeinsam mit der Mutter - in besonderen Fällen auch mit den Großeltern - und den Erziehern im Heim einen Hilfeplan. In diesem werden die Rahmenbedingungen festgelegt und die Ziele besprochen. Davon ist nichts „geheim“, denn es geht nur um eines: Den Kindern eine Chance zu geben, ihr Leben erfolgreich führen zu können.

Ich kenne viele Heimkinder, die dankbar dafür sind, im Heim leben zu können, weil es in ihrem Zuhause einfach nicht funktioniert. Viele Kinder erfahren erstmals im Heim Struktur und Sicherheit.

Deshalb: Bleib gelassen. Du kannst dem Jugendamt gegenüber dein Interesse bekunden. Wenn deine Schwiegertochter ebenfalls an deiner Mitarbeit interessiert ist, wird das noch einfacher möglich sein. Wenn nicht, wird das Jugendamt abwägen, ob es dem Wohl der Kinder dient, dich ins Boot zu holen.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Jule. danke für Deine ausführliche Antwort.
bin ein Stück weit beruhigt.
Lg.
Brigitte

Guckst du zuviel RTL 2?

Eine sehr gute Freundin von mir arbeitet in einem Heim für schwer erziehbare Kinder.
Klar es ist und bleibt ein Heim, aber eigentlich ist es da wie in einer großen Familie.
In ihrer Gruppe sind es 6 Kinder und 2 Erzieher pro Schicht.
Die leben in einer Wohnung, also auch nicht in so einem klassichen „Heim“
Jedes Kind hat ein Zimmer, bzw. die Kleinen teilen sich wohl eines.

Da gibt es keine Schlafsääle oder hohen Mauern mit Sammelwaschräumen.

Woher weißt du den wie es in einem Heim aussieht?
Wie gesagt, ein Heim hat nur so nen schlechten Ruf…

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Hallo!

Ich habe Angst, daß die Kinder das nicht verkraften.

Nunja, wie verkraften denn die Kinder die derzeitigen von Dir geschilderten Familienverhältnisse? Natürlich kann man sich anhand so knapper Informationen kein ganzes Bild machen, aber für mich klingt das so, als wäre die Unterbringung im Heim gar keine so schlechte Idee.

Ich würde auch mal mit dem Jugendamt sprechen und mein Interesse an den Kindern bekunden und die Situation aus Deiner Sicht darstellen. Vielleicht gibt es ja eine gute gegenseitige Umgangsregelung für Euch?
Vielleicht kannst Du ja mal eines der Heime besichtigen, um Dir Deine Sorge zu nehmen?
Ich hoffe, den Kindern wurde nicht ständig mit dem „Heim“ gedroht?

Grüße
kernig

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Hallo ,ichJenny1.0
ich bin 67Jahre u. schaue mit Sicherheit nicht zuviel RTL2.
Ich weiß auch nicht, wie es in Heimen aussieht, darum hab ich ja auch gefragt, wer Erfahrung damit hat.
Das einzige, das ich weiß ist, daß die Mutter nicht mehr in die Verantwortung einbezogen wird, indem man die Kinder ins Heim gibt.
Lg.
Michele27

Hallo Kernig,
doch genau das ist passiert, den Kindern wird von der Mutter seit Jahren mit dem Heim gedroht!
Ich werd mich morgen mit dem Jugendamt in Verbindung setzen, welche Möglichkeiten es für mich als Oma gibt, daß die Enkel nicht ins Heim müssen, bzw. wie ich so oft wie möglich mit ihnen in Verbindung bleiben kann.
für mich wäre es eine enorme psychische Belastung, wenn sie ins Heim kämen.
LG.
Michele27

Hi!

Ich werd mich morgen mit dem Jugendamt in Verbindung setzen,
welche Möglichkeiten es für mich als Oma gibt, daß die Enkel
nicht ins Heim müssen, bzw. wie ich so oft wie möglich mit
ihnen in Verbindung bleiben kann.

Wieso hast Du das lange vorher nicht getan?

Gruß

Deine Aussage oben klang etwas danach, als ob Heime ganz schrecklich wären, weil du schreibst: Die Kinder könnten das nicht verkraften.

Ich kenne deine Familie nicht, aber wenn die Kinder aus der Familie genommen werden, dann hat das sicher seinen Grund und das Jugendamt ist der Meinung die Kinder sind im Heim besser aufgehoben.

Klar wird die Umstellung erstmal groß. Aber die Kinder verlieren den Kontakt zu den Eltern ja nicht und du kannst sie auch immer besuchen.

Wie gesagt, ich kenne Heime von innen und ich fand das gar nicht schlecht.

Hallo sin,
Kennst du unser Jugendamt?
Die Mtter hatte schon mal ein Jahr lang eine Betreuerin, ich hab schon xig mal mit denen Verbindung aufgenommen…
Soviel zu Deiner Frage.
Lg. Michele27

Die Kinder in den Fokus rücken
Hallo Michele!

doch genau das ist passiert, den Kindern wird von der Mutter
seit Jahren mit dem Heim gedroht!

Dsa ist übel, vielleicht kann man den Kindern gegenüber ein anderes Wort benutzen, dass noch nicht so angstbesetzt ist?

Ich werd mich morgen mit dem Jugendamt in Verbindung setzen,
welche Möglichkeiten es für mich als Oma gibt, daß die Enkel
nicht ins Heim müssen, bzw. wie ich so oft wie möglich mit
ihnen in Verbindung bleiben kann.

Gut.

für mich wäre es eine enorme psychische Belastung, wenn sie
ins Heim kämen.

Das kann ich gut verstehen und ich finde es auch gut, dass Du dich um die Sache kümmerst. Wobei ich ja nicht die ganze Geschichte kenne, mich aber auch wundere, wie es wirklich so weit kommen konnte. Ein Jahr Beihilfe ist ja eine lange Zeit, in der alle viel hätten lernen können und sollen. Was wohl nicht passiert ist und das ist wirklich schade. Jetzt ist das Kind wohl in den Brunnen gefallen und ich vermute, alle Beteiligten haben schlimme Zeiten hinter sich.

Nichtsdestotrotz sollten Deine Gefühle hier nicht an erster Stelle gehen. Nur das Wohl der Kinder zählt jetzt.

Grüße
kernig

Die Mutter hatte doch ihre Chance
Hi Ihr!

Das einzige, das ich weiß ist, daß die Mutter nicht mehr in
die Verantwortung einbezogen wird, indem man die Kinder ins
Heim gibt.

Das ist doch auch gut so, so wie ich das lese, was Du beschreibst. Sie hatte doch ihre Chance(n). Es geht ja um Kinder und nicht um Versuchskaninchen.

Grüße
kernig

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OT
Hallo

Ich kenne deine Familie nicht, aber wenn die Kinder aus der Familie genommen werden, dann hat das sicher seinen Grund

Irgendeinen Grund hat natürlich alles, was geschieht, aber es muss nicht zwangläufig sinnvoll sein, wenn ein Jugendamt ein Kind aus einer Familie nimmt. Es scheint relativ häufig vorzukommen, dass Kinder aus ihrer Familie genommen werden, wo diese Entscheidung völlig überstürzt und ohne ausreichende Kenntnis der Verhältnisse geschieht, ebenso wie Kinder nicht aus den Familien genommen werden, wo es haufenweise Hinweise gab, dass sie dort gefährdet waren.

Die Mitarbeiter in Jugendämtern sind anscheinend sehr häufig mit viel zu vielen Fällen überlastet und außerdem (oft/manchmal?) nicht ausreichend ausgebildet, um eine solche tiefgriefende Entscheidung zu treffen.

Und vor allen Dingen haben die Jugendämter keine Kontrollbehörde, sie sind also praktisch ‚unfehlbar‘.

Die Entscheidungen der Jugendämter in Deutschland werden recht häufig vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte getadelt.

Das hat mit diesem konkreten Fall nichts zu tun, ich halte es aber für notwendig, das so oft wie möglich zu erwähnen, besonders wenn einer denkt, wenn das Jugendamt etwas entscheidet, wird es schon seine Richtigkeit haben.

Viele Grüße

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Hallo , Simsy Mone,vielen Dank für Deine aufschlußreiche Antwort, du hast mir geholfen.
LG.

Hallo kernig, bedanke mich für Deine Antwort.
Lg.
Michele27

Hallo,

nein das ist mir schon völlig klar und steht ja außer Frage, dass auch das Jugendamt Fehler macht.
Es kommt sicher vor, dass Kinder zu früh, aber leider auch viel zu spät aus der Familie geholt werden und vielleicht auch ganz willkührlich.

Aber in dem geschilderten Fall gibt es ja wohl schon länger Kontakt mit dem Jugendamt und es wurde nahezu jede Hilfe ausgeschöpft.
Daher ist es in diesem Fall sicher wohl überlegt.

Gruß