… verhindern?
Hallo ihr Lieben. Es gibt ständig Ärger und Zoff bei uns. Wegen jeder Kleinigkeit zanken wir. Mittlerweile geht es soweit, dass mein Mann und ich darüber nachdenken uns zu trennen. Was kann ich tun damit wir wieder eine Familie werden?
Hallo
erst mal es tut mir echt leid fur dich und ich sage es nicht nur aus mitleid sondern weil ich genau weis wie das ist…Hoffe du verstehst was ich sage mochte auch wenn ich grammatikalich nich ganz richtig schreibe
Bei mir hat es angefangen nach dem unsere Zwillinge auf der Welt kammen,und es war auch so das wir uber Trenung nachgedacht haben aber,es kamm das ABER
Eine Trenung od Scheidung ist nicht die Lossung.
Wir haben es versucht miteindander zu reden aber es endete fast immer im Streit denn jeder wollte recht haben.Versuch einfach Respektvoll miteinander umzugehen und ich denke das ist eine ,kleine,Sache mit grosse wirkung.Ich weiss auch das es nicht leicht ist immer Ruhig zu bleiben aber das hilft ihr musst einfach Akteptieren das jeder die dinge anders sieht und ja es ist gut so nur es kommt drauf an wie ihr damit umgeht.
Ich weiss nicht ob ihr kinder habt aber versuch Zeit fur euch zu nehmen.Ins kino gehen, einfach ein Kaffee trinken gehen…das hilft den Alltag zu stoppen.Und nicht mehr negativ sehen ist negativ denken …dein mann hat bestimmt auch positive Eigenschaften sonst hattest du dich in ihm nicht verliebt und versuch diese mehr zu beachten.
Hallo Ihr „Streithähne“
Zuerst 1x bräuchte ich MEHR Hintergrundinfo; soooo ist das zu oberflächlich um ggf. einen Rat zu geben. Gerne helfe ich nach AW weiter. Vorab Gruß
Liebe Monika,
natürlich ist es ohne Kenntnis aller Hintergründe nahezu unmöglich Konflikte zu lösen. Es gibt aber dennoch eine ganze Reihe von Ansätzen, die Euch hoffentlich weiterhelfen können.
Die wichtigste Grundvoraussetzung ist aus meiner Sicht, dass beide den Willen haben zu einer friedlichen und erfüllenden Ehe zurückzufinden. Wenn einer von Euch gedanklich oder auch körperlich längst einem anderen Partner „verfallen“ ist, wird das ganze schwieriger. Das ist aber auch nicht unlösbar. Da Du nach Wegen suchst, wie Ihr „wieder eine Familie werden“ könnt, gehe ich also von mindestens einem Kind aus.
Du schreibst nicht, wie lange Ihr verheiratet seid. Deshalb hier zwei getrennte Gedankenstränge:
- Ihr befindet Euch in der frühen Phase, also 3-5 Jahre nach der Hochzeit. Das erste große Glück, die flammende Liebe ist niedergebrannt und der Alltag eingekehrt. Die kleinen Fehler die BEIDE haben und über die man anfangs hinwegsah beginnen immer mehr zu nerven. Man gibt sich selbst aber auch nicht mehr die ganz große Mühe und löst den selben Prozess beim anderen aus. Um sich selbst mit seinen Schwächen annehmen zu können überhöht man schnell die Fehler und Mängel des Partners.
Nicht selten kamen ein oder mehrere Kinder zur Welt. Der Mann ist frustriert, weil Geist und Körper seiner Frau nun vorrangig den Kindern gehören. Das Kapitel konnte vorher ja nicht trainiert werden, und die Realität ernüchtert grade die Männer immer mehr. Ohnehin ist sie nun kein Mannequin mehr, denn Schwangerschaft und Stillzeit haben ihre Spuren hinterlassen.
- Ihr seid länger verheiratet? Dann kommt neben den „normalen“ Abnutzungserscheinungen einer Ehe die ernüchternde Erkenntnis hinzu, dass da so viele Träume unerfüllt blieben und auch noch immer weiter wegrücken. Das können Gedanken an Reisen, an Erlebnissen und Erfahrungen ebenso sein wie unerfüllte sexuelle Wünsche. „Das kann’s doch noch nicht alles gewesen sein“, sagen sich viele Menschen und bauen zunehmend Frustration und Enttäuschung auf.
Ein besonderer Aspekt ist auch eine mögliche Krankheit. Nicht selten ist ein Partner zunehmend von Depressionen geplagt und muss seine ganze Kraft einsetzen dies zu verbergen, weil die Krankheit einfach wenig akzeptiert wird in der Gesellschaft. Hier ist besondere Sensibilität des gesunden Partners erforderlich, um eine Rückkehr in ein halbwegs normales Leben zu schaffen. Uns ist es Gottlob gelungen; es dauerte aber sehr sehr lange.
Manchmal ist es aber auch ein sehr hilfreicher Weg, sich vorübergehend zu trennen. Auch das haben wir praktiziert, und es war goldrichtig. So wie wir unsere Kinder bei größeren Streitigkeiten in getrennte Zimmer schickten, haben wir vorübergehend eine Auszeit genommen. Nach einigen Wochen begannen wir mit einer Ehetherapie die uns half, Streitpunkte verletzungsfrei auszudiskutieren. Ein Dreivierteljahr zogen wir wieder zusammen und begannen unsere „neue“ Ehe, die bis heute hält (13 weitere Jahre) und noch lange halten wird.
Soweit meine erste Einschätzung, über die ich nun eine Nacht geschlafen habe. Wenn Du die Gedanken als hilfreich empfindest und weiter entwickeln möchtest, freue ich mich auf deine Antwort.
LG Mart
Hallo Monika, die frage die sie stellen ist sehr unpräzise. Warum streiten Sie sich? Was sind die Auslöser? Was die gründe? Wenn Sie mir näher schreiben, kann ich vielleicht besser antworten.
Mit freundlichen Grüßen
Hallo Monika,
Diese Frage lässt sich ohne Hintergrundwissen nicht pauschal beantworten. Treffen zwei starke Charaktere aufeinander, wird es bei Meinungsverschiedenheiten immer auf einen offenen Konflikt hinauslaufen, wenn nicht einer oder bestenfalls beide zu Kompromissen bereit sind. Die Highlandermethode (es kann nur einen geben) funktioniert nicht in einer Familie. Ich schlage vor, ein gemeinsames Klarungsgespräch an einem neutralen Ort mit einem Mediator durchzuführen. Der Mediator hat, wie im Streitgespräch im Fernsehen, die Aufgabe, zwischen den Streitenden zu vermitteln und gemeinsame Eckpunkte ausfindig zu machen, um schließlich einen gemeinsamen Kompromiss auszuarbeiten. Als Mediator kann ein beiderseitiger Freund oder ein gemeinsam akzeptiertes Familienmitglied fungieren, oder wenn in der Pfarrgemeinde aktiv, der Pfarrer oder ein Laientheologe (Diakon, Pastoralreferent). Weiterhin gibt es von städtischer und kirchlicher Seite kostenlose Ehe- und Familienberater, die in solchen Situationen geschultes Personal bereithalten. Caritas und Diakonie, sowie die meisten städtischen Angebote sind im Normalfall kostenlos. Für den akuten Notfall, sollte ein Streit eskalieren, findet sich im Telefonbuch ein auch eine Notfallseelsorge. Wer nicht lange suchen will oder kann, darf auch die 112 anrufen. Die meisten Feuerwehr- und Rettungsleitstellen arbeiten mit Notfallseelsorgern zusammen. Dafür werden zum Wohnort passende Rufnummern bereit gehalten. Im ländlichen Bereich könnte die Feuerwehr jedoch damit überfordert sein, da es hier seltener zu Bedarf dafür kommt. Im Zweifelsfall einfach mal die Telefonseelsorge anrufen, und dort außerhalb eines Streites die Rufnummer des nächstgelegenen Notfallseelsorgers erfragen. Ein Notfallseelsorger kümmert sich in erster Linie nicht um das religiöse Wohl, sondern ist darin ausgebildet, in Krisensituationen zu vermitteln und weitere Hilfsangebote in der Umgebung aufzuzeigen.
Eine Trennung sollte insbesondere bei Kindern nur dann in Betracht gezogen werden, wenn es absolut keine gemeinsamen Verbindungspunkte mehr gibt, und die Situation dermaßen eskaliert, das ein gemeinsames Leben nicht mehr möglich ist. Daher sollten erst einmal alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Wenn also ein einvernehmliches Gespräch zwischen Euch ohne Eskalation nicht oder kaum noch möglich ist, Rate ich zu einem kurzfristigen Termin bei Caritas oder Diakonie, bzw. mit dem Pfarrer vor Ort. Alles weitere entscheidet sich danach. Ich Wünsche viel Glück und Hoffnung, das sich die Wogen wieder glätten.
Liebe Grüsse,
Stefan Scharmach