Wie kann man die Theorie möglichst

… praxisgenau abbilden? Kann man das überhaupt? Ist die Schrift das ideale Mittel zur Theoriebildung? Man kann ja schließlich nicht alles aufschreiben, sonst wäre man in seinem Leben nur mit Schreiben beschäftigt und das würde einen ja auch vom Leben abhalten. Vor Allem die Wichtigsten, tiefsten Erlebnisse kann man oft schlecht aufschreiben, weil man dazu keine Zeit hat oder man sich sonst nicht auf die Ereignisse konzentrieren kann.
Novalis sagte ja schließlich:
,Es gibt einen Bruch zwischen der Welt der Zahlen und Figuren und der Welt der Gefühle und Kreaturen’’

Freue mich auf Antworten!:smile:

Hi,

Theorien kann man auch in Form eines Filmes darstellen.
In einem Bild alleine finden sich über hunderte von Informationen aufeinmal, was man in schriftlicher Form sehr lang ziehen könnte.
Ein Film wäre ja eine Anreihung von Bildern und könnte somit noch viel mehr Informationen liefern.

Die einzigste Kunst ist es, seine Theorie in so eine Form um zuwandeln.

Natürlich würde die Fehlinterpretation nicht verschwinden.

mfg,

Hanzo

Die Frage ist riesengroß, weil die Arbeit mit Theorien im weitesten Sinne ganz tief im Großhirn sitzt. Dessen unglaubliche Leistungsfähigkeit beruht auf seiner Fehlertoleranz, seiner Fähigkeit Fehler zu begehen und mit ihnen umzugehen. Er ist in der Lage, aufgrund kleinster Vermutungen und kalkulierter Vorurteile zum Handeln zu kommen und mithilfe dieses Handelns seine Theorien zu optimieren. Deshalb sind die Grenzen des Theoriebegriffes besonders schwer zu bestimmen. Er beginnt bei den erwähnten neuralen Vorgängen und endet bei der wissenschaftlichen Methodik. Hier ist eine Theorie erst dann fertig, wenn sie verbal mitteilbar ist. Dass ohne diese sprachliche Festlegung alles zusammenbräche, ist ein Kennzeichen unserer Kultur. Dass unter den sprachlichen Ebenen (Plural) eine aller Linguistik ferne Informationsverarbeitung stattfindet, ist, s.o., greifbar.

Theoriesprache vs. Metasprache=Alltagssprache

… praxisgenau abbilden? Kann man das überhaupt?

Theorien bilden ab, sie werden nicht abgebildet. Es geht dir aber vermutlich um die ideale Theoriesprache.

Ist die Schrift das ideale Mittel zur Theoriebildung?

Darüber hat man in der Analytischen Philosophie schon nachgedacht. Am Schluss steht aber immer die Erkenntnis, dass jede Theoriesprache einer Metasprache bedarf, welche die Theoriesprache festlegt - und das ist die Alltagssprache.

Chan

Hallo,

Erst einmal braucht man eine Theorie nicht praxisnah abgebildet werden, um mit ihr arbeiten zu können. Jede Wissenschaftsrichtung verwendet spezifische Begriffe. Diese sind anderen Fachleuten natürlich bekannt.
Deshalb kann ich jeden der sich mit Philosophie beschäftigt nur raten, sich ein philosophisches Wörterbuch anzuschaffen.

Will man eine Theorie Nichtfachleuten erklären, greift man oft auf Metapher zurück. Man kann damit zwar den Sinn einer Theorie erläutern. Mit Metaphern kann man jedoch keine Thoerie in der Praxis anwenden.