Wie Kind dazu kriegen im eigenen Bett zu schlafen?

Hallo Eltern,

Der Sohn(7) meiner Freundin weigert sich in seinem Bett zu schlafen. Er sagt er habe Angst, nicht jedoch vor Gespenstern oder Spinnen oder Schlangen oder sonstwas, sondern vor Einbrechern.

Da meine Freundin 4 Jahre lang ohne Partner war machte es ihr auch nichts aus, wenn der Kleine neben ihr schlief, gross genug ist das Bett ja.

Da ich, wenn ich bei ihr übernachte, mich nicht sehr wohl fühle wenn da ein Kind zwischen uns liegt, suche ich nach einem Weg ihn dazu zu kriegen in seinem eigenen Bett zu schlafen.

Meine Eltern haben mir das „zu ihnen ins Bett kommen“ damals knallhart abgewöhnt und es gab auch mecker, aber erstens nimmt er es einem schon übel wenn man ihn nur böse ansieht (er hat sehr nah am Wasser gebaut) und zweitens finde ich, es steht mir nicht zu, ihm irgendwelche Vorschriften zu machen, da wir nicht zusammen wohnen und ich nicht sein richtiger Papa bin. Ich greife bisher nur ein, wenn ich merke, dass seine Mama kurz davor steht auszurasten, aber eher beruhigend.

Wer hat sowas auch schon erlebt und kann mir berichten, wie ihr es geschafft habt, dass ihr das Bett für euch habt?

Gruss
Sticky

Servus,

Kinder brauchen Regeln.
(Und welche die sie übertrteten können. Das dürfen sie aber nicht wissen.)

Das funktioniert aber nur, wenn alle beteiligten sich auch an die Regeln halten.
Ich denke dein Problem wird eher hier begraben liegen. Mütter geben ihren Kindern schon mal nach. Väter eher nicht. Noch dazu wenn Muttern alleinerziehend ist und nach einem harten Tag auf der Arbeit schon mal Fünfe gerade sein lässt.
Der Kleine hat sie längst um den Finger gewickelt.

Disziplin ist angesagt. In allen Bereichen.
Das müsst ihr ihm vorleben. Wenn dann die Regel „du in deinem Bett, wir in unserem“ kommt, wirds klaglos funktionieren.
Aber denk dran, dass er erst 7 Jahre alt ist und es bisher nicht gewohnt ist, Regeln zu befolgen. Das wird ein hartes Stückchen Arbeit für euch 3. Den normalerweise ist die Prägephase in dem Alter gelaufen.

Gruß
widecrypt

DU wirst das Problem überhaupt nicht lösen können, das ist ihr Job als Mutter.

Abgesehen davon, dass du das Kernproblem gar nicht gelöst bekommen kannst, ziehst du nur die riesengroße A*Karte, wenn du es versuchst. Gerade bei dem Thema wird Junior nämlich ganz direkt das Gefühl bekommen, dass er von dir verdrängt wird - was ja auch tatsächlich stimmen würde.

Das bedeute, dass deine Freundin den Strich ziehen muss. Das kann, wenn der Junge schon so alt ist, darüber laufen, dass ein Stichtag gesucht wird (Silvester? Geburtstag?), der vorbereitet wird. Ausgehend davon, dass es keine tatsächlichen negativen Erfahrungen gibt, ist er alt genug, dass man mit ihm gemeinsam überlegen kann, was man in seinem Zimmer verschönern kann und bei der Gelegenheit auch etwas einbauen, was ihm die Angst nimmt. Das Ganze sollte möglichst den Charakter eines Gewinns haben.

Die Verabredung, dass er ab x alleine schläft, sollte immer gelten, auch, wenn du nicht da bist. Als Ausgleich kann man ja dann vereinbaren, dass er bspw. am Sonntag Morgens noch ins Bett darf, nur zum Kuscheln - und / oder zum gemeinsamen Frühstück.

Hallo sticky,

ich sehe es nicht als deine Aufgabe, das durchzuziehen, höchstens zu unterstützen. Sonst bist du der, der den Kleinen vertreibt, und so wird er das auch empfinden.

Du solltest als erstes mit deiner Freundin darüber sprechen, sie muss das genauso wollen wie du, sonst sehe ich da schwarz. Es muss auch nicht von heute auf morgen sein, sondern man kann ja erst mal anfangen, eine Nacht hier, eine Nacht da - nach einer Woche können zwei Übernachtungen im eigenen Bett, und eine im Mama-Bett. Bis das so gut klappt, dass er dann konstant in seinem Bett schläft.

Kinder kommen immer mal wieder zu den Eltern, das ist auch normal, das solltest du auf jeden Fall mit einplanen. Zeige ihm, dass er keine Angst vor Einbrechern haben muss, lege ein gefährliches Kuscheltier, welches ihn beschützt (bei uns ist es ein Drache in solchen Phasen) neben die Türe, der erschreckt Einbrecher :wink:

Was ihr braucht ist nun Einigkeit (kein Nachgeben), Konsequenz (das hier ist für heute Nacht Mamas Bett, wir hatten ausgemacht, dass du heute in deinem Bett schläfst. Du darfst mich aber morgen früh wecken kommen), und vllt ein Belohnungssystem mit Aufklebern für jede geschaffte Nacht. Mit soundsoviel Aufklebern geht ihr einmal gemeinsam Schwimmen oder so (keine Süßigkeiten als Belohnung - „negative“ Verknüpfung Süßigkeiten=Belohnung=Positiv, wird dann später als „Trost“ missbraucht)

Liebe Grüße und alles Gute,

Dany

Danke an euch 3 :smile:
Hallo,
Ja, ich weiss, dass es die Aufgabe der Mutter ist und dass sie schon früher hätte durchgreifen müssen. Und eben wegen der A-Karte halte ich mich aus seiner Erziehung raus, es sei denn sie bittet mich ausdrücklich darum.
Das mit den Belohnungen funktioniert bei ihm normalerweise sehr gut, die aktuell angestrebte Belohnung gegen Widerworte und Mama nicht zu oft zum Schreien bringen ist ein Besuch im Fantasialand, den hat er sich selbst ausgesucht, denn zur Alternative stand auch ein WE im Eurodisney.
Auch dass es nicht einfach wird ist mir klar.
Ich danke euch Dreien für eure Antworten *
Liebe grüsse
Sticky

Das Ganze sollte möglichst den Charakter eines Gewinns haben.

Schade dass nicht noch andere Kinder da sind. Ganz alleine schlafen ist ja nun wirklich nicht so schön für ein Kind. Besonders wo die Erwachsenen ja offensichtlich auch keine Lust haben, alleine zu schlafen.

Die Verabredung, dass er ab x alleine schläft, sollte immer gelten, auch, wenn du nicht da bist.

Tja, dann müssten dann alle alleine schlafen, obwohl sie es (vermutlich) gar nicht wollen …

Viele Grüße

Moin,

Der Sohn(7) meiner Freundin weigert sich in seinem Bett zu
schlafen. Er sagt er habe Angst, nicht jedoch vor Gespenstern
oder Spinnen oder Schlangen oder sonstwas, sondern vor
Einbrechern.

Trennungskinder haben häufig Verlustängste, dass ihnen der verbleibende Elternteil auch noch abhanden kommt. An diesen Ängsten wird auch kein „konsequent bleiben“ etwas ändern, außer diese Ängste noch weiter zu zementieren, da dass Kind jetzt befürchten muss, dass ihm auch noch jemand die Mama nimmt.

Statt ihn also aus der Nähe der Mutter zu verbannen und dort seinen Platz einzunehmen (so wird es auch Kindersicht aussehen), solltest du ihm nicht das Gefühl geben, du willst ihm die Mama auch noch wegnehmen, sondern eher, dass er einen Freund dazu gewinnt.

Da ich, wenn ich bei ihr übernachte, mich nicht sehr wohl
fühle wenn da ein Kind zwischen uns liegt, suche ich nach
einem Weg ihn dazu zu kriegen in seinem eigenen Bett zu
schlafen.

Du meinst also, dein „nicht sehr wohl fühlen“ wiegt schwerer als die Ängste eines 7-Jährigen?

Du bist auf bestem Wege in einen Konkurrenzkampf mit dem Kleinen um die Mama hinein zu rutschen. Viel Spaß dabei.

Gruß
M.

Hallo,

ich wage hier zu widersprechen:

An diesen
Ängsten wird auch kein „konsequent bleiben“ etwas ändern,
außer diese Ängste noch weiter zu zementieren, da dass Kind
jetzt befürchten muss, dass ihm auch noch jemand die Mama
nimmt.

Mit 7 Jahren jede Nacht in Mamas Bett zu schlafen ist nicht wirklich nötig. Allgemein scheint die Konsequenz nicht sehr dort zu Hause zu sein, was dem Kind viel mehr Sicherheit geben würde, als das nächtliche bei Mama schlafen. Ein Kind muss auch lernen, dass andere Bereiche als Mamas Bett Sicherheit bieten können. Die Konsequenz in Erziehung und Umgang schafft dem Kind Sicherheiten im Allgemeinen, und das scheint hier wesentlich nötig.

Du bist auf bestem Wege in einen Konkurrenzkampf mit dem
Kleinen um die Mama hinein zu rutschen. Viel Spaß dabei.

Die Gefahr besteht immer, wenn ein Mann in eine Mutter-Kind-Beziehung tritt, die schon „eingefleischt“ ist, wie in dieser Situation. Also dürfte die Mutter niemals einen Freund haben. Wie lange soll es gut sein, das Kind bei Mama schlafen zu lassen ohne an den Ängsten aktiv zu arbeiten und dem Kind Selbstvertrauen und Sicherheit zu geben, die eigenen Stärken zu aktivieren und zu lernen, dass das eigene Zimmer und das eigene Bett genauso sichere Zonen sind. Nach deiner Schilderung müsste der Kleine ja um die Liebe der Mutter fürchten, und da sähe ich einen wesentlichen Anhaltspunkt. Und Konsequenz ist hier sehr wichtig, damit Abläufe und Begebenheiten in einem gesicherten Rahmen stattfinden können, die das Kind einschätzen kann.

lg, Dany

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Wer hat sowas auch schon erlebt und kann mir berichten, wie
ihr es geschafft habt, dass ihr das Bett für euch habt?

Ja, ich weiß schon, woher der Wind weht :smile:

Tja, machen kannst du eigentlich nichts, außer aller 14 Tage die Zeit genießen, wenn der Bub bei seinem Veter ist.

Oder ihr könnt noch versuchen, das Kind zu „zwingen“, bei euch im Bett zu schlafen, vielleicht vergeht’s ihm dann von selber.

Moin,

Mit 7 Jahren jede Nacht in Mamas Bett zu schlafen ist nicht
wirklich nötig. Allgemein scheint die Konsequenz nicht sehr
dort zu Hause zu sein, was dem Kind viel mehr Sicherheit geben
würde, als das nächtliche bei Mama schlafen.

Jein. Es SOLLTE nicht nötig sein und normalerweise WOLLEN Kinder, die sich normal abnabeln konnten, in dem Alter auch in ihrem eigenen Bett und eigenen Zimmer schlafen. Leider wissen wir überhaupt nichts darüber, warum das hier so praktiziert wird. Nicht ausschließen möchte ich auch, dass die MUTTER diejenige ist, die nicht allein schlafen mag und das Kind somit in den letzten vier Jahren bewusst oder unbewusst daran gewöhnt hat, in IHREM Bett zu schlafen.

Hier ist dann mal die Mutter gefordert. Aber das ist eine Sache, die in erster Linie Mutter und Kind angeht und auch auf dieser Ebene gelöst werden sollte. Nur weil dem UP das irgendwie unangenehm ist, sollte er sich da nicht einmischen.

Ganz blöd läuft es dann, wenn die Mutter ihr Kind zu sich ins Bett holt, wenn der Freund nicht da ist, weil sie nicht alleine schlafen möchte, das Kind aber verbannt wird, sobald Ersatz da ist.

Gruß
M.

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Stimmt, ich erinnere mich. Du plädierst dafür, dass der Sohn bei Muttern schläft, bis er seine erste Freundin hat. Und sei es mit 30. Weil die Höhlenmenschen früher auch unter einem Fell gelegen haben.

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Keine gute Idee
Hallo!

Ich verstehe Dein Ansinnen gut, rate aber eher zum Abwarten. Viele hier haben ja die Gründe dafür genannt.

Mal ganz objektiv ist das ja auch echt gemein: Die Erwachsenen kuscheln sich gemeinsam ins Bett und das Kind soll alleine schlafen. Klingt für mich nicht sehr fair…

Ich würde ihn erst einmal lassen, die Mutter kann ja schon mal mit ihm sprechen. Vor allem seine Ängste sollte man dabei ernst nehmen. Aber er wird irgendwann schon verstehen, dass er schon groß ist und große Jungs im eigenen Zimmer schlafen. Evtl. kann man ihm das ja verschönen mit neuem Bett oder Bettzeug oder sowas. Oder ein „Aufpasser“ - ein Bild mit einem Polizisten, ein großes gefährliches Kuscheltier, dass auf ihn aufpasst oder sowas in der Art…

Ich finde aber, das Kind hat auf jeden Fall noch eine Schonfrist verdient - zuerst der Papa weg und dann Du als der neue, da würde ich keine weiteren Zwangsmaßnahmen empfehlen.

Wer hat sowas auch schon erlebt und kann mir berichten, wie
ihr es geschafft habt, dass ihr das Bett für euch habt?

Wir haben das Glück, dass unser Sohn von Anfang an (also nach der Stillzeit) in seinem eigenen Bett geschlafen hat - bis auf Ausnahmen, die aber für uns immer katastrophal sind: Er zappelt derart, dass wir kein Auge zutun, wenn er im Bett ist. War nie ein Problem für ihn.

Was ich noch bemerken möchte: Es gibt ja sicher noch andere Orte für die Zweisamkeit unter Erwachsenen. Not macht da ja erfinderisch…

Grüße
kernig

hey :smile:

Ganz blöd läuft es dann, wenn die Mutter ihr Kind zu sich ins
Bett holt, wenn der Freund nicht da ist, weil sie nicht
alleine schlafen möchte, das Kind aber verbannt wird, sobald
Ersatz da ist.

ja, genau das meinte ich, dass Einigkeit herrschen muss, und Konsequenz (besonders von Seiten der Mutter) das durchzuziehen, damit genau der von dir genannte Fall nicht eintritt. Dabei muss die Mutter aber voll überzeugt sein davon. Mit Wischi-Waschi, mal so mal so verwirrt man das Kind nur noch mehr, und die negative Rolle des neuen Mannes wird immer mehr verstärkt.

lg, Dany

Richtig. Da muss ein klares Jein gesagt werden!

Besonders wo die Erwachsenen ja offensichtlich auch keine Lust
haben, alleine zu schlafen.

Klar. Logisch. Kinder sollten auch rauchen und saufen, im Bergwerk arbeiten, Bügeln, Klos putzen und Pornos gucken… Darf Papi denn als Ausgleich auch in die Hose scheißen und Mami im Supermarkt einen Schreikrampf kriegen, weil sie das neue Barbiekleid nicht bekommt?

Die Verabredung, dass er ab x alleine schläft, sollte immer gelten, auch, wenn du nicht da bist.

Tja, dann müssten dann alle alleine schlafen, obwohl sie es
(vermutlich) gar nicht wollen …

Wieso müssten das dann alle?

Jo

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Ich weiß noch wie meine Eltern mir es früher abgewöhnt wurden als meine Mum wieder schwager wurde und sie mit meinem Schlaf-Kampfstil nicht mehr zurecht kam.

Eine Nacht durfte ich bei ihnen schlafen, eine blieb ich in meinem Bett. Dann wieder eine bei ihnen, zwei bei mir… eine bei ihnen, drei bei mir,… usw. Spätestens nach fünf oder sechs Nächsten im eigenen Bett hörte man auf zu zählen und das Schlafen im eigenen Bett klappt.

Oder ihr versucht, sein Zimmer und die Wohnung so gut es geht „einbruchssicher“ zu machen. Was würde er brauchen, um sich sicher zu fühlen? Ein Nachtlicht, einen eigenen Schlüssel um sein Zimmer abzuschließen, Licht mit Bewegungsmelder, ein Babyphon…?
Sich vor Einbrechern zu schützen ist wesentlich einfacher, als vor Geistern. Geht auf seine Angst ein uns versucht ihm Sicherheit zu geben…

LG

Hallo, dem Rest stimmt ich zu, aber hier:

einen eigenen Schlüssel um
sein Zimmer abzuschließen,

vehement nein :smile: Was ist bei Gefahr wie Brand? Nachts, Panik - Türe geht nicht auf - nie und nimmer Zimmer oder Räume absperren in denen Personen oder Tiere sind.

lg, Dany