Wie Konzerne Parteien finanzieren

Hallo,
Beispiel Rüstungsindustrie: Im Jahr 2002 spendete der zu Daimler-Chrysler gehörende Rüstungskonzern EADS der SPD 26.000 Euro und der CDU 18.000 Euro. EADS-Großaktionär DaimlerChrysler half mit gut 211.000 für die SPD und mit 150.000 Euro für die CDU nach. EADS erhält umgekehrt vom deutschen Staat Rüstungsaufträge in Milliardenhöhe.

Beispielsweise wurde im November von mehreren europäischen Ländern
beschlossen, für neue Kampfflugzeuge vom Typ Eurofighter 14 Milliarden Euro auszugeben. Der deutsche Anteil an dem Rüstungsgeschäft zugunsten von EADS beläuft sich auf 4,2 Milliarden Euro. Derzeit werden auch Cruise-Missile-Raketen vom Typ Taurus an die deutsche Luftwaffe ausgeliefert. Eine deutsche EADS-Tochter profitiert offenbar zu zwei Dritteln von dem 570 Millionen-Auftrag.

Auch der Panzerhersteller Rheinmetall De Tec AG gehört zu den
spendierfreudigen Unternehmen. Die SPD erhielt 20.000 Euro und die CDU
17.000 Euro. Rheinmetall stattet die Bundeswehr gemeinsam mit Krauss-Maffei Wegmann mit dem Kampfpanzer Leopard aus. Ein Milliardengeschäft gegenüber dem sich die jährlichen Spenden wie Peanuts ausnehmen.

Beispiel Energie- und Atomwirtschaft:
Der Versicherungskonzern Allianz, Großaktionär der AKW-Betreiber RWE und E.ON überwies 125.000 Euro an die SPD und ebenfalls 125.000 Euro an die CDU. Die ebenfalls bei RWE und E.ON beteiligte Deutsche Bank spendete der CDU im gleichen Jahr gut 260.000 Euro.

Gruß mic

Parteienfinanzierung
Hi,

welches Schweinderl wars denn:
http://www.google.de/search?hl=de&q=%22E.ON+%C3%BCbe…

Auch der Panzerhersteller Rheinmetall De Tec AG gehört zu den
spendierfreudigen Unternehmen. Die SPD erhielt 20.000 Euro und
die CDU
17.000 Euro. Rheinmetall stattet die Bundeswehr gemeinsam mit
Krauss-Maffei Wegmann mit dem Kampfpanzer Leopard aus.

Wieviele Hersteller von Großpanzern standen eigentlich Schlange, als das Geschäft abgeschlossen wurde?

Der Versicherungskonzern Allianz, Großaktionär der
AKW-Betreiber RWE

An RWE hält die Allianz 7,55%, an E.ON 2,6%. Nicht wirklich das, was ic hals Großaktionär bezeichnen würde. Was ich mich gerade frage ist, wo da der Zusammenhang ist - also zwischen Spenden und Großaktionär.

d E.ON überwies 125.000 Euro an die SPD
und ebenfalls 125.000 Euro an die CDU. Die ebenfalls bei RWE
und E.ON beteiligte Deutsche Bank

Aha, woher kommt denn die Information? wenn überhaupt liegen die Beteiligungen unter 5%, aber m.W. gibt es da überhaupt keine Beteiligungen mehr (außer dem täglichen Handelsbestand). Und wo genau war da jetzt der Zusammenhang zwichen E.On, RWE, Allianz, Dt. Bank und äh - ja, was eigentlich?

Verwirrt,
Christian

P.S.
Jedes Unternehmen, das ein paar Mio. Euro Umsatz macht spendet an mindestens eine Parte.

Jedes Unternehmen, das ein paar Mio. Euro Umsatz macht spendet
an mindestens eine Parte.

Das ist richtig exc. In der Wirtschaftsform „BRD Kapitalismus“ = soziale BRD Marktwirtschaft ist das auch als normal zu betrachten und nicht zu bemängeln. Wir haben es uns ja so ausgesucht.

Gruß Nick

In der Regel
Hallo Nick,

wenn ein Unternehmen stark vom Geld des Steuerzahlers profitiert (und wir alle wissen, wie unfähig der öffentliche Einkauf ist) und durch die Höhe der Spende eine zunehmende Abhängigkeit der bedachten Partei entsteht, ist dies durchaus zu bemängeln…

Aber hier sind wir ja wieder bei dem Punkt, dass der Steuerzahler die Parteien nicht gering alimentiert, um ihre (wirt.) Unabhängigkeit von Klientelen sicherzustellen, was aber auch hier natürlich nicht wirklich funktioniert.

Wenn ich allerdings die Auswirkungen der völligen Abschaffung einer öffentlichen Parteienfinanzierung in Amerika betrachte, dann muss ich sagen, dass wir bei allen existenten Problemen doch noch Glück haben.

Grüße
Jürgen

Hallo Jürgen,

Aber hier sind wir ja wieder bei dem Punkt, dass der
Steuerzahler die Parteien nicht gering alimentiert, um ihre
(wirt.) Unabhängigkeit von Klientelen sicherzustellen, was
aber auch hier natürlich nicht wirklich funktioniert.

Die derzeitige Etappe des Kap. nennt sich wohl Stamokap. Also die Etappe, in welcher das Großkapital den Staat unter den Nagel gerissen hat. Das wird sicher nie einer zugeben, ist aber dennoch so. Man kann es lediglich an der Politik sehen, da diese ausschliesslich PRO Wirtschaft ist, auch wenn hie und da mal ein brocken fürs Volk runterfallen sollte. Schliesslich muß es ruhig und blöd gehalten werden.

Gruß
Frank

Hi!

P.S.
Jedes Unternehmen, das ein paar Mio. Euro Umsatz macht spendet
an mindestens eine Parte.

DaimlerChrylser hat also 361.000 Euro an politische Parteien gespendet.

So, so.

Bei 136,5 Milliarden Euro Umsatz in 2003 (Quelle: Finanzseite von Yahoo) macht das sensationelle 0,00003 %.

Ich habe laut meiner Steuererklärung 2003 etwa 300 mal so viel gespendet wie DaimlerChrysler …

Okay, vielleicht nicht in absoluten Zahlen (es waren laut Eintrag durch meinen Steuerberater nur 50 Euro, aber in Relation zum meinem Jahreseinkommen habe ich DaimlerChrysler deutlich getoppt).

Sind die politischen Parteien jetzt durch mich korrumpiert? :wink:

Grüße
Heinrich

Hallo,

Aber hier sind wir ja wieder bei dem Punkt, dass der
Steuerzahler die Parteien nicht gering alimentiert, um ihre
(wirt.) Unabhängigkeit von Klientelen sicherzustellen, was
aber auch hier natürlich nicht wirklich funktioniert.

Die derzeitige Etappe des Kap. nennt sich wohl Stamokap. Also
die Etappe, in welcher das Großkapital den Staat unter den
Nagel gerissen hat. Das wird sicher nie einer zugeben, ist
aber dennoch so. Man kann es lediglich an der Politik sehen,
da diese ausschliesslich PRO Wirtschaft ist, auch wenn hie und
da mal ein brocken fürs Volk runterfallen sollte. Schliesslich
muß es ruhig und blöd gehalten werden.

Es ist ja nicht schlecht, dass die Politik PRO Wirtschaft ist, sie sollen die Wirtschaft ja auch nicht zerstören, auf der anderen Seite ist nicht alles, was einzelne Grossunternehmer haben wollen gut für den Staat insgesamt oder auch nur für die Wirtschaft.

Gruss, Omar Abo-Namous

Hallo,

Ich habe laut meiner Steuererklärung 2003 etwa 300 mal so viel
gespendet wie DaimlerChrysler …

Okay, vielleicht nicht in absoluten Zahlen (es waren laut
Eintrag durch meinen Steuerberater nur 50 Euro, aber in
Relation zum meinem Jahreseinkommen habe ich DaimlerChrysler
deutlich getoppt).

Sind die politischen Parteien jetzt durch mich korrumpiert?
:wink:

Es geht aber um die absoluten Beträge, da sich die jeweilige Partei nicht drum kümmert, wieviel du eigentlich verdienst; Das Problem ist doch, dass du natürlich (auch durch deine Spende) Anspruch darauf haben willst, bei der Parteipolitik mitzubestimmen (vielleicht nicht unbedingt bei 50€), aber deine Mitbestimmung wird noch im Rahmen deiner Person sein. Wenn aber ein Unternehmen spendet, dann ist der Betrag (und somit die Kontrolle über die Partei) ungleich grösser als die absolute Zahl der von ihrem Einfluss begünstigten Personen.

Dann wäre beispielsweise denkbar dass Unternehmer das Kündigungsrecht ändern lassen, was nicht im Interesse der Allgemeinheit wäre…

Gruss, Omar Abo-Namous

woher die Daten?
Hallo,

sind eigentlich die grösseren Parteispenden für den Normalbürger einsehbar? Wäre nett, wenn du ne Quelle hättest.

Gruss, Omar Abo-Namous

http://www.keineluftmehr.de/beitrag/abgeordneten_kau…


Nun ja Jürgen,

man kann sehr billig leben wenn man reich ist. Gelle?

exc hat mit seiner Einschätzung der Real-Politik schon recht.

Gruß Nick

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi,

Nun ja Jürgen,

man kann sehr billig leben wenn man reich ist. Gelle?

Klar:

Kredit über 5.000 EUR. Nach kurzer Prüfung die Antwort: "Kein Problem, aber 
Eine Kreditsicherheit würden wir schon gern sehen." 
Daraufhin zückte die Blondine ihren Mercedes - Schlüssel und übergab 
Auch den KFZ-Brief, mit den Worten, daß der Wagen vor der Tür stände 
Die Bank akzeptierte staunend die Sicherheit - wann bekommt man schon 
Mal einen 100.000 EUR teuren Wagen als Kreditsicherheit - und die Blondine 
verließ mit 5.000 EUR die Bank. Wenig später fuhr ein Mitarbeiter der 
Bank den Wagen in die hauseigene Tiefgarage 
Zwei Wochen später erschien die Blondine, zahlte den Kredit in Höhe von 
5000 EUR zzgl. 25,31 EUR Zinsen zurück 
Der Kreditsachbearbeiter, der sie in den Geschäftsräumen abfing, sprach 
sie an: "Meine Dame, wir freuen uns, daß Sie wohlbehalten aus den Staaten 
zurück sind und auch unser gemeinsames Geschäft so reibungslos 
abgelaufen ist, aber ein wenig irritiert sind wir schon. Unsere Kreditabteilung 
hat bei der Nachbearbeitung festgestellt, daß Sie Multimillionärin sind 
und ohne Mühe unser Unternehmen aufkaufen könnten. 
Und dabei verwirrt uns schon, daß Sie sich von unserem Unternehmen 5.000 
EUR borgen." 
Die Blondine antwortet: "Junger Mann, Sie müssen noch viel lernen: 
Stellen Sie sich vor, Sie müßten zwei Wochen in die Staaten. Wo könnten Sie 
Hier in Berlin für nur 21,31 EUR Ihren Wagen zwei Wochen parken und ihn 
obendrein unversehrt wieder bekommen ? 

Hallo Heinrich,

P.S.
Jedes Unternehmen, das ein paar Mio. Euro Umsatz macht spendet
an mindestens eine Parte.

DaimlerChrylser hat also 361.000 Euro an politische Parteien
gespendet.

So, so.

Bei 136,5 Milliarden Euro Umsatz in 2003 (Quelle: Finanzseite
von Yahoo) macht das sensationelle 0,00003 %.

Ich habe laut meiner Steuererklärung 2003 etwa 300 mal so viel
gespendet wie DaimlerChrysler …

Okay, vielleicht nicht in absoluten Zahlen (es waren laut
Eintrag durch meinen Steuerberater nur 50 Euro, aber in
Relation zum meinem Jahreseinkommen habe ich DaimlerChrysler
deutlich getoppt).

Sind die politischen Parteien jetzt durch mich korrumpiert?
:wink:

ich lese Deine Artikel immer gern, auch wenn ich oft inhaltlich einer anderen Meinung bin. Sie sind orthographisch, grammati(kali)sch und vom Aufbau her gut geschrieben und sind meistens relativ sachlich, was ein wohltuender Unterschied zu vielem ist, was hier so geschrieben wird.

Aber bei diesem Artikel weiß ich beim besten Willen nicht, was er mir sagen soll und vor allem, wie er mit meinem in Verbindung steht. Vertrage ich Wochenenden nicht mehr oder hast Du Dir einfach mal einen Gedanken von der Seele geschrieben? :wink:

Gruß,
Christian

Hi!

Aber bei diesem Artikel weiß ich beim besten Willen nicht, was
er mir sagen soll und vor allem, wie er mit meinem in
Verbindung steht. Vertrage ich Wochenenden nicht mehr oder
hast Du Dir einfach mal einen Gedanken von der Seele
geschrieben? :wink:

Es war Wochenende, draußen schien die Sonne, ich hatte gute Laune, und ich finde Spendenbeträge von 300.000 Euro von Milliarden-Unternehmen an politische Parteien so etwas von egal, daß ich einfach meinen Senf dazu abgeben wollte (ganz nebenbei bin ich der Auffassung, andere Geschäfte bringen ein viel höheren „Korruptionspotential“ mit sich als die genannten Spenden - wenn für ein paar hundert Millionen Flugzeug ge- oder Panzer/U-Boote verkauft werden, halten mit ziemlicher Sicherheit auch ein paar Politiker diskret die Brieftasche auf, und da geht es in den siebenstelligen Bereich).

Grüße
Heinrich