Wie korregiere/ bestrafe ich meinen Hund ?

Ich habe eine Frage bezüglich meines Hundes .
Ich habe einen sehr willensstarken Border Collie im Alter von zehn Monaten .
Die Erziehung läuft einigermassen rund , nur hier und wieder hakt es .
Es gibt aber Situationen , in denen ich nicht weiter weiss . Z. B :
Ich gehe mit dem Hund unangeleint am Hundestrand spazieren , andere Hunde sind in Entfernung zu beobachten , mein Hund lässt alles stehen und liegen und rennt los zu den anderen Hunden . Jegliche Kommandos und dergleichen sind fehl am Platz: Er reagiert Null . Ich habe nun in der Hundeschule gelernt , dass ich ihn nicht achtmal rufen soll , sonst lernt er dabei , dass es ja egal ist ,wenn ich ihn rufe . Ich soll ihn abholen , das tue ich dann auch . Sobald ich mich der Gruppe dann nähere und ankomme , bekomme ich ihn abernicht zu fassen , alle Hunde kommen zu mir ,aber mein Hund bleibt immer auf sicherem Abstand ( weiss ja , dass ich ihn mitnehmen will ) . Nach längerer Zeit klappt es dann meistens oder wenn die anderen Hundebesitzer ihn festhalten . Das kann es ja aber nicht sein , und ich würde ihn in dieser Situation gerne korrigieren , denn nicht jeder Hundebesitzer findet es witzig , wenn der andere Hund da immer rumwuselt und auch ich befand mich evtl ja schon auf dem Rückweg .
Bei unserem Hund ist es im Prinzip so , er kommt sobald er uns nicht mehr sieht , aber am Strand , dreht er sich um ,sieht uns ja auf einen Kilometer und dann ist gut . Ich traue michc nicht einfafch zu verschwinden , was denken denn die anderen Hundebestizer , bzw . was wenn er doch nicht kommt ?

Hat da jemand einen guten Rat ?
Schlagen und Anbrüllen schliesse ich übrigens aus .

Guten Morgen,

erstmal eins vorweg: mein Hund hat das in dem gleichen Alter genau so gemacht. Also ich weiß, wie man sich fühlt, wenn der Hund in die entgegengesetzte Richtung rennt und vor einem wegläuft, wenn man hinterhergeht.
Was mir dazu einfällt: ich würde mit einer langen (Schlepp-)leine arbeiten. Damit üben: erst ohne Ablenkung, wenn der Hund ein Stückchen weg ist (aber natürlich im Radius der Leine) rufst du „hier“ oder eben den Befehl für herkommen. Wichtig ist, dass du nur einen Befehl nimmst, und nicht wie manche Hundebesitzer ganze Texte loslässt („ach jetzt komm halt endlich, komm hopp, daher, zu mir blablabla“) - das bringt nichts. Also du rufst den Befehl, wenn der Hund kommt - Leckerlie zur Belohnung. Wenn er nicht kommt, trittst du auf die Schleppleine, dass er nicht weglaufen kann und ziehst ihn langsam (natürlich nicht grob) an der Leine zu dir und sagst nochmal betont „hier!“ und dann bekommt er bei dir wieder Leckerlie. Musst du mal testen, auf was er abgeht, Wienerle oder Schmackos oder sowas. Aber immer richtig ausflippen von wegen „ja feeeeiiiin, gut gemacht“. Und diese Übung steigerst du dann immer weiter, wenn er die Stufe schon gut kann. Das nächste mal machst du das, wenn er schon eine kleine Ablenkung hat, zB er riecht irgendwas sehr interessantes. Wenn das klappt übst du das dann eine Stufe höher, wenn er schon ganz entfernt einen anderen Hund hört oder sieht. Usw. Das dauert und braucht viel Geduld, aber es müsste funktionieren.
Was du zusätzlich machen solltest: du musst für deinen Hund das interessanteste überhaupt sein, dh wenn ihr unterwegs seid, solltest du viel mit ihm spielen und mit ihm beschäftigen (ich sehe oft Leute, die nur mit anderen Hundemenschen am quatschen sind und gar nicht schauen, was ihr Hund gerade macht). Und wenn du interessant für ihn bist, hat er keinen Grund mehr, meilenweit abzuhauen um zu spielen. Das heißt aber nicht, dass er nicht mehr mit anderen Hunden spielen darf, aber eben nur, wenn du ihn quasi „freigibst“.

Das Weggehen, wenn der Hund nicht kommt ist zwar hilfreich, aber ich weiß, dass das nicht immer geht. Was dir egal sein muss ist allerdings, was andere denken. Die müssen ja nicht jeden Tag mit dem Hund gehen. Wenn du mit dem Hund wie oben beschrieben übst, werden sicher auch ein paar komisch schauen oder blöd daherreden. Aber manchmal sind eben Straßen dazwischen und dann wird dieses Spiel auch zu gefährlich. Probier am besten das einfach mal aus und berichte mir, ob sich was bessert - ich könnte noch andere Tipps geben, wenn ich weiß, wie er sich da dann verhält etc.

Ok, ich wünsche viel Erfolg und freue mich auf Rückmeldung.

Viele Grüße!

Eigentlich sind Border Collie hochintelligente und gut erziehbare Hunde. Ich habe einen Dobermann und einen Rottweiler, beides dominante Rüden. Meinen Dobermann bekam ich mit 12 Wochen. Mit 6 Monaten (viel zu spät!) ging ich in die Hundeschule. Man sagte mir, dass ich diesen hyperaktiven, verrückten Hund niemals in den Griff bekomme. Mit 2 Jahren hat er seine Begleithundeprüfung mit Bravour bestanden. Mittlerweile ist er 11 Jahre und ein fast vorbildlich erzogener Hund, ohne Schläge, ohne Gebrülle, nur mit v i e l Geduld. Ich erkannte bald, dass das Frisbee sein Lieblingsspielzeug ist. Damit haben wir fast täglich geübt und geübt, werfen, holen, bringen, Leckerli und wieder werfen usw… Du musst das Spielzeug für ihn so interessant machen, dass es für ihn wichtiger ist als die anderen Hunde, mit viel Geduld funktioniert es. Er wird sich dann riesig auf sein Spielzeug freuen, wenn du mit ihm rausgehst, weil er weiß, jetzt hast du nur für ihn Zeit. Heute trägt mein Nero, wenn wir (ohne Leine)anderen Hunden begegnen, mit Stolz erhobenem Kopf sein Frisbee (alter Angeber), und nur mein Kommando: „der geht dich gar nichts an“ genügt, um ihn bei mir zu halten. Aber wie gesagt, ich hab 2 Jahre lang geübt!! Aber es lohnt sich.

Ach übrigens, hast du es schon mit einer langen Laufleine am Strand ausprobiert? Das hat zumindest am Anfang bei meinem geholfen, dann kann er auf jeden Fall beim Üben nicht ganz abhauen und weiß, dass er auf dein Kommando kommen muss.
Ich wünsch dir noch viel Spaß und auch viel Geduld.

Ich gehe mit dem Hund unangeleint am Hundestrand spazieren ,
andere Hunde sind in Entfernung zu beobachten , mein Hund
lässt alles stehen und liegen und rennt los zu den anderen

Hat da jemand einen guten Rat ?
Schlagen und Anbrüllen schliesse ich übrigens aus .

Okay, ist auch ein schwieriges Alter, in dem er austestet, was geht.
Problem: Je öfter er damit Erfolg hat, dass er abhaut und du ihn einfangen musst, desto mehr festigt sich das. Heißt umgekehrt, dass er eigentlich keine gelegenheit mehr bekommen müsste, wegzurennen. Hört sich ätzend an, ist aber so.

gleichzeitig üben und irgendwas finden, das dich total interessant macht, viel interessanter als die anderen Hunde. Das kann sein ein tolles Leckerle, z.b. getrocknete Leber, gekochtes Herz, Trockenfisch oder irgendwas anderes Tolles oder ein besonderes Spielzeug oder was auch immer. Musst du herausfinden.
oder du selbst als SPielpartner.
Bei Border Collies könnte es mit Spielen funktionieren.

Das erst mal ohne Ablenkung. Herlocken, belohnen. Immer wieder. im haus anfangen.
Kommt er im Haus, wenn du rufst? Womit? Was tust du da? Kommt er da schon nicht, oder nicht immer, dann fang da an! Es kann im Großen nicht klappen, was in kleinen schon nicht geht.

Dann im Garten.
Auch gut: 10 m schleppleine. Dann kannst du ihn immer unter Kontrolle haben. Hundertmal üben, nicht so sehr das Kommando, als dass er lernt, bei Frauchen ist es toll und ich werden NICHT IMMER angeleint.

Das ist das nächste: Auch mal rufen und ihn wieder gehen lassen. Sonst wissen sie genau, dass nach dem Kommen die Freiheit vorbei ist.

Zu oben: Stufenplan einsetzen, immer nur eine kleine Ablenkung dazu. Strand und andere Hunde, das ist 1000mal zuviel auf einen Schlag.

du kannst das machen,wenn du sagst, er soll seinen Spaß haben. Das ist okay. Aber dann schick ihn mit einem Freilaufkommando los und rufe ihn dann nicht. Du weiss, dass es eh nicht funktioniert.
wenn du ihn nicht einfangen kannst, kein Fangspiel daraus machen. Das findet er nämlich bestimmt toll.

Weggehen. Wenn du Angst hast, was die anderem hundebesitzer sagen, wenn er nicht kommt, suche dir eine gezielte Gruppe gleichgesinnter hundefreunde und probiere es aus. Rennt er mit den anderen weiter weg von dir? guckt er dich nach, wenn du dich in den Dünen versteckst, zeig ihm dein superspielzeug oder das LEckerchen. Dann kann er sich entscheiden…

wenn du ihn nie kriegst, würde ich ihn nicht freilaufen lassen ein paar wochen lang. sonst kriegst du das nicht in den Griff.

und überprüfe dein Kommando: Was sagst du, welches Wort? Rufst du das am Strand mit einem gewissen „Alarmton“ in der Stimme? Es ist schwer, immer gleich zu rufen. Rufe möglichst entspannt und „normal“ . Manchmal hilft da eine hörbare Hundepfeife. Sie pfeift immer gleich, egal wie wir drauf sind.
Und du könntest Pfeife und Belohnung verknüpfen.

Übrigens hast du recht, kein Bestrafen. DAs hätte keinen sinn. Er ist weg von dir, warum sollte er kommen, wenn er weiss, dass er verhauen wird?
Du würdest ihn ja fürs Kommen strafen, das macht gar keinen Sinn.

das auf die Schnelle. wenn du noch Fragen hast, maile mich nochmals an-

Viel Erfolg

DT

Gibt es irgend einen Gegenstand, auf den dein Hund total scharf ist? (Kong, Beisswurst, Frisbee etc.) Spiel damit oft mit ihm, aber das Spielzeug nicht loslassen. Jedes Mal, wenn der Hund auf Kommando zu dir kommt (nicht zufälligerweise), darf er zur Belohnung mit dir am Spielzeug zerren. Sobald er das kennt, kannst du ihn am Strand mit dem Spielzeug von anderen Hunden ablenken. Bis es soweit ist, musst du ihn am Strand anleinen, sobald du andere Hunde siehst, und ihn erst loslassen, wenn sie in der Nähe sind und du auch willst, dass er weg rennt. Den Hund beobachten, das Spielzeug bereit halten und erst wieder abrufen, wenn er zu dir schaut, nicht während dem Spiel mit anderen Hunden.
Ausserdem sollte auch an der Rangordnung gearbeitet werden, Hilfe dazu findest du bestimmt in der Hundeschule.
Viel Glück Irene

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Wichtig ist es, den Hund mit einer unerwarteten Situation zu konfrontieren - er ignoriert Dein Kommando und meint ohne weitere Folgen weiterlaufen zu können. Ich würde ihm eine 10Meter-Leine anlegen. Die zieht er hinter sich her. Kommt die kritische Situation, musst du die Leine zu fassen kriegen und genau in dem Moment, wenn der Leinenruck erfolgt, kommt das Kommando „hier“. Bei mir hat’s funktioniert.

Hallo Sanne,
Du hast Dich nicht nur mit einem Border Collie für den absoluten Knaller an Intelligenz, Lern- und Arbeitsfreudigkeit entschieden, sondern dieser ist momentan auch noch im allerbesten Flegelalter!
Interessant zu wissen wäre für mich - hat Dein Hund in solchen Situationen schon immer, also von Welpe an, die Ohren so auf Durchzug gestellt oder ist dies erst seit kurzem, ca. 2 - 3 Monaten, Beginn der Pupertät?
Dein Hund probiert gerade Grenzen aus, schlägt über die Strenge… Kennt man doch alles selber :wink:Und andere Hunde an einem Strand… und Frauchen rennt auch noch mit und spielt Fangen mit mir…also was tolleres gibt´s doch gar nicht! Absolute Reizüberflutung. Was ich damit sagen möchte ist, er kann kaum anders! Erziehung kann nur in reizarmen Umfeld erfolgreich sein, in einer Situation wie Strand mit anderen Hunden hast du keine Chance, bist du der Verlierer. Es gibt Zeiten für Lernen und Gehorsam und es gibt Zeiten für Toben und Rangeln.
Dein Hundetrainer hat vollkommen recht, wenn er sagt, du sollst ihn nicht acht mal rufen. Ich möchte es noch verdeutlichen: Er lernt nicht, dass es EGAL (wie du es ausdrückst)ist, wenn du ihn rufst, sondern er lernt, dass es genau RICHTIG ist, wenn er nach dem achten Mal kommt, weil du dann wahrscheinlich vor Begeisterung (Erleichterung) total aus dem Häuschen bist, wenn er endlich kommt…
Eins muss Dir klar sein: Ein Hund, und ganz bestimmt ein Border, will IMMER gefallen. Er tut das,von dem er meint (was wir ihm signalisieren!), dass wir von ihm erwarten. Oft ein Schuss in den Ofen! Beispiel: Ich gehe mit meinem Hund an der Leine und uns kommt einer seiner ganz speziellen Freunde entgegen. Ich nehm die Leine ganz kurz und blaff den Hund auch noch an: Und jetzt benimm dich!! Was meinst du, was passiert…Oh, denkt er, Frauchen hat Angst… Eigentlich wollt ich ja spielen, aber jetzt muss ich sie wohl beschützen… Ein Hund ist immer unsere eigene vorweggenommene Prophezeiung.
Du schreibst, dein Hund sei willensstark…
JEDER Hund ist willensstark. Hunde sind Rudeltiere und ein Rudel kann nur überleben, wenn jedes Mitglied sicher seinen Platz kennt. Es gibt einen Anführer (nämlich Du!)und der wird erst in Frage gestellt, wenn er schwächelt. Dann muss zum Wohle des Rudels ein anderer diesen Platz einnehmen. Wenn du Unsicherheit zeigst im Umgang mit ihm, signalisierst du ihm, dass er die Initiative ergreifen muss. Zu deinem Wohl und dem des ganzen Rudels. Aber als Trost: Ein Hund ist erst mal faul und wenn jemand anderes die Chefrolle spielen möchte, dann kann er damit wunderbar leben. Chefsein ist nämlich anstrengend :wink:Voraussetzung für dich ist absolute Souveränität, Gelassenheit, Coolness. Und der Wille, ständig zu überlegen, wie sag ich´s auf hündisch. Das ist eigentlich das A und O der Erziehung. Immer wieder reflektieren, KONNTE der Hund überhaupt vestehen, was ich von ihm will. Denke ich in „menschich“ oder „hündisch“.
So klug wir unsere Wuffis ja immer finden, weit ist´s damit nicht her. Also: Innerhalb der Familie Kommandos vereinbaren. Nicht einer „Hier“, der nächste „Komm“ und der dritte „JawoistdennmeinkleinerSchnuckiputzi“. Name - Kommando - Punkt. Und das ganze Einmal! In Situationen wie dem Strand ehrlich mit sich selbst sein. Kann ich überhaupt erwarten, dass der Hund gehorsam sein kann?
Nach all dem „Psychischen“ ein bißchen Praktisches:
Also - wenn dir einer der anderen Hundehalter den Hund zurückbringt, find ich das erstmal völlig ok. Dann bist du nämlich nicht der böse Spielverderber. Du solltest dich auch davon frei machen, was die Leute vielleicht denken könnten. Irgendwann haben sie sich ja alle mal mit so pupertären Machos rumgeschlagen und kennen das Problem.
Eine Möglichkeit wäre, es mit einer Schleppleine zu probieren. Lass dir das von deinem Trainer ein bißchen zeigen. Der Hund kann flitzen, aber wenn er kommen soll, stellst du dich auf das Ende der Leine. Dann verkürzt du die Distanz, in dem DU zu ihm gehst. Wenn er weg will, warten! Nie den Hund ziehen! Ist ja kein Anker, den man einholt. Keine Kommandos. Nicht loben!! Wofür? Er hat zwar etwas nicht getan (weglaufen), aber ja auch nur wegen der doofen Leine. Kommentarlos weitergehen.
Versteckenspielen ist gut! Im Wald hinter einen Baum stellen, wenn der Hund zu weit weg ist. Aber nicht übertreiben! manche bekommen so die Panik, dass sie in die falsche Richtung Hals über Kopf davonlaufen. Loben… Wenn er von alleine zu dir kommt, musst du dich vor Begeisterung mit ihm über den Boden wälzen. Du kannst Löcher mit ihm buddeln, Sachen vergraben, die er wiederfinden soll. Lass die anderen ruhig überlegen, ob sie die Sanis rufen sollen - dein Hund soll begeistert sein, nicht die Leute!
Nach dem Toben hat er auch den Kopf frei für Gehorsamsübungen. Die sollten geplant sein und ca. 10 intensive Minuten pro Tag nicht überschreiten. Da kann die Schleppleine auch gute Dienste tun.
Du schreibst, du möchtest ihn in solchen Situationen korrigieren. Ich baue mehr auf „Vermeiden solcher Pattsituationen“ und „Positivem Verstärken gewollten Verhaltens“. Wenn du schimpfst, wenn er kommt, ist ja klar, wie er das verknüpft. Und schimpfen tust du eigentlich, weil du sauer auf dich selbst bist, weil du nicht schnell genug warst und er dich wieder ausgetrickst hat :wink: Also wieder: Ständiges Reflektieren der Kommunikation mit dem Hund!
Eins möchte ich noch empfehlen: Ein Border Collie ist ein sehr intelligenter Arbeitshund, der arbeiten will, der eine echte Aufgabe braucht. Sonst verkümmert und verblödelt er. Frag deinen Trainer, ob er eine Idee hat.
Guck mal hier, wozu Border fähig sind :smile:)Natürlich nicht ganz ernst gemeint!
http://www.youtube.com/watch?v=vGOGOxtN2lM
Schöne Grüße!
Birgit

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Sanne !
Eigentlich ist es gar nicht so schwer. Der Hund ist zehn Monate alt und die Bindung zwischen euch wohl noch nicht sooooo stark. Du musst für ihn interessanter sein als alles was euch über den Weg läuft.
Viel kann man erreichen indem man z.b. erst mal eine 5-10 Meter Feldleine (nicht Flexi) am äußersten Ende in die Hand nimmt und losläuft. Du rufst den Hund. Er reagiert nicht nur ein kurzer Ruck um ihm zu sagen „Hey Ich bin hier“. Wenn er dann kommt besonderes Leckerchen parat haben. Bei jedem weiteren Mal Leckerchen geben. In der ersten Zeit auch wenn er von alleine zu Dir kommt. Das festigt eure Bindung. Diese Übung kann man prima auf einer großen Wiese oder am Strand machen. Es sollten nur nicht gerade beim ersten mal gleich andere Hunde in der Nähe sein.Er muss die Übung ja auch verstehen lernen.
Hoffe das ich helfen konnte. Viel Erfolg!! u Und immer dran bleiben :smile:)
Ach noch etwas. Du solltest den Hund erst wieder frei laufen lassen wenn er die Übung beherrscht. Mit der 10 Meter Leine hat er ja auch ein Stück Freiheit.

Hallo ,

ich danke Dir für deine Antwort . Das Problem bezieht sich leider ausschliesslich auf die Situation mit anderen Hunden , wenn ich mit meinem Hund alleine unterwegs bin , klappt alles wunderbar , dann hört er auch auf 230 m Entfernung . Die anderen Hunde sind eben interessanter als ich , und auch ein Hüpfen , Freuen , Leckerlies der besonderen Art oder der Spielball sind nicht so toll wie der angepeilte Hund . Das passiert übriegens auch nicht bei jedem Hund , es gibt Hunde , die ignoriert er …

LG

Lieber Hundefreund,

bitte entschuldigen Sie die verspätete Antwort.

Ich würde am Strand auch nicht weggehen. Es bleibt ja auch die Beaufsichtigungspflicht f. den Hund. Wollen sie nicht weggehen, aber kleiner wirken, können sie erst mal in die Hocke gehen oder sich hinlegen und den Hund beobachten.

Langfristig würde ich dem Hund zunächst einmal zeigen, dass er nicht bei jedem Rufen angeleint wird. Rufen Sie ihn beim Spazierengehen einfach mal zu sich, geben ihm ein Leckerchen und lassen ihn wieder laufen. Das führt dazu, dass er beim Zurückrufen weitaus zuverlässiger reagiert.

Am Strand können Sie ihn vielleicht zum Üben mit Schleppleine laufen lassen. So kann er lernen, dass er sich nicht mehr als X Meter von Ihnen entfernen soll. Ziehen Sie Handschuhe dabei an. Wenn so eine Leine schnell durch Ihre Hände läuft, können Sie sich übelst weh tun. Sobald er sich zu weit entfernt, rufen Sie ihn, geben ihm ein Leckerchen und lassen ihn wieder schnüffeln und laufen. Das ist auch praktisch im Wald, wo er nicht vom Weg laufen soll und auch nicht zu weit voraus oder hinterher.

Kommt er auf ihr Kommando nicht zu Ihnen, so ziehen Sie ihn langsam zu sich. Ist er bei Ihnen, kriegt er trotzdem ein Leckerchen und darf wieder laufen.

Klappt das, dann können Sie ihn mit Schleppleine am Strand laufen lassen, die Leine zieht er einfach hinter sich her. Sie halten sie nicht fest. Läuft er zu anderen Hunden und hört nicht auf Sie, laufen Sie nicht zum Hund, sondern zum Ende der Schleppleine, halten sie gut fest und rufen den Hund einmal zu sich, wobei Sie ihn langsam zu sich ziehen. Sobald er bei Ihnen ankommt, loben Sie ihn oder geben ihm ein Leckerchen.

Zeigen Sie ihm dann, dass Sie viel interessanter sind. Nehmen Sie ein tolles Spielzeug mit und lenken Sie die Aufmerksamkeit auf sich.

Ihr Hund ist extrem schlau. Und jung! Er braucht viel Beschäftigung. Geben Sie ihm bei der Erziehung das Gefühl, dass er ein gemeinsames Erlebnis mit IHNEN hat. Dass er in dem Alter austestet, ob Sie wirklich der Chef sind, ist normal. Sie müssen interessanter sein als andere Hunde.

Haben Sie ihn an der Leine, können Sie mit ihm auch zu den anderen Hunden hingehen und ihn kontrolliert spielen lassen. So bekommt er seine sozialen Lernerfahrungen mit anderen Hunden und Sie zeigen ihm, dass Sie der Chef sind und bestimmen, wann gespielt wird und wann nicht. Er wird schnell lernen, dass er nicht auf Kontakte verzichten muss, Sie aber bestimmen mit wem und wie lange er spielen darf.

Beim Spielen versuchen Sie mal ihn zu rufen, am besten wenn er Blickkontakt aufnimmt oder sowieso bei Ihnen ist. Geben Sie ihm dann ein Leckerchen und lassen ihn wieder laufen. Kommt er nicht, ignorieren Sie das. Versuchen Sie mit Geduld und Beobachtung aber auf jeden Fall, dass es mal klappt und belohnen Sie ihn dann.

Die Erfahrung zeigt, dass ein junger Hund phasenweise alles zu vergessen haben scheint, was er je schon konnte. Üben Sie dann geduldig und konsequent weiter. Das ist ganz normal und weder Ihr noch sein Fehler.

Passen Sie nur auf, dass Ihr HUnd nicht Sie umerzieht und nur kommt, wenn er ein Leckerchen erwartet. :wink: Schlau genug ist er bestimmt. Also nicht immmer Leckerchen geben, einfach auch nur mal Loben.

Herzliche Grüße aus Dortmund

Claudia