Wie läuft eine Frühberentung bei psychischer Erkrankung ab?

Hallo,

ich habe seit mehr als 20 Jahren immer wieder mit psychischen Problemen zu kämpfen und anderem hab ich seit 10 Jahren die Diagnose Schizophrenie. Durch die Erkrankung habe ich einen ziemlich lückenhaften Lebenslauf . Mit mehreren Ausbildungsabbrüchen. Irgendwie schaffe ich es trotzdem immer wieder in Vorstellungsgesprächen zu überzeugen und eine Arbeitsstelle zu bekommen. Leider gibt es immer wieder Schwierigkeiten bei der Arbeit, durch vergessen von dingen unsauberes Arbeiten und Schwierigkeiten im zwischenmenschlichem Bereich. Nun habe ich erneut eine Stelle gefunden und arbeite nun 35 Stunden die Woche . Davor hab ich maximal 25 Stunden gearbeitet. Nun zeichnen sich wieder nahezu die selbem Probleme ab . Ich denke das ich schon wieder kurz davor bin den Job zu verlieren. Mittlerweile frag ich mich ob es noch sinn macht weiter „zu kämpfen“ . Nämlich genau das ist es .Es ist immer ein einziger Kampf, gegen die Krankheit und dafür seine Leistung zu bringen. Jetzt wollt ich mal fragen welche Kriterien eine Rolle für eine Frühberentung spielen Ich habe auch mittlerweile eine Behinderung von Grad 40 und bin aktuell noch an die Psychiatrie angebunden wegen meiner Medikamenten.

Vielen Dank im Voraus.

Gruß

Hallo,

einen Antrag auf Erwerbsminderung stellst Du erst einmal selbst. Allerdings sollte er von Deinen behandelnden Ärzten unterstützt werden, da diese eine Stellungnahme abgeben müssen.
Bei psychischen Erkrankungen gibt es fast immer eine Begutachtung.
Die DRV wird Dir 2 oder 3 Gutachter benennen, Du kannst aber auch selbst einen Gutachter vorschlagen. Der Gutachter darf Dich noch nicht behandelt haben. Vielleicht sprichst Du auch darüber mit deinen behandelnden Ärzten, ob sie Dir jemanden empfehlen können.

P.S.: Bei den geschilderten Problemen am Arbeitsplatz scheint mir der GdB zu niedrig zu sein.

&tschüß
Wolfgang

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Servus,

ich glaube, dass Du für Deinen „Kampf“, den Du mit Recht in Gänsefüßchen setzt, die Messlatte höher legst, als für Dich und viele andere gut wäre.

„Ein Schelm gibt mehr als er hat.“

Dich jetzt früh verrenten zu lassen, hieße ohne Not aufgeben.

Mit einem angemessenen, zweifellos höheren GdB (einschließlich der Möglichkeiten, die sich daraus ergeben) weiterzumachen, was und so viel Du kannst, wäre eine Bestätigung für Dich und Deine Weise, zu leben.

Bei dieser Gelegenheit mag ich Dir ans Herz legen, was man alles aus einer diagnostizierten Schizophrenie machen kann - man muss nicht zwingend leben wie die anderen, man kann leben:

https://gustavmesmer.de/

Schöne Grüße

MM

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