Wie läuft eine Währungsreform konkret ab?

Hallo Wissende,

ich habe mich auf amazon schon mal umgesehen, und finde zwar Massen von Büchern, die erklären, warum eine Währungsreform droht, aber keines, das erklärt, wie so eine Währungsreform konkret vor sich gehen kann.

Vielleicht weiß ja hier jemand so ein Buch?

Also ich stellle mir das gerade so vor. Da hat man monatliche Ausgaben, mit denen man auch nicht mal eben ein paar Monate aussetzen kann, z.B. Krankenversicherung. Dann hat man auch monatliche Einnahmen, z.B. Miete.

Wie würde das jetzt konkret aussehen? Man hätte ja einen Mietvertrag. Schreibt man dann dem Mieter einfach, „ok, ab jetzt beträgt die Miete 200 neue DM, bitte zahlen Sie wie immer bis zum 3. des Monats“? Was, wenn der das Geld gar nicht hat? Und wie werden die Euros dann überhaupt in die neuen DM umgerechnet? Ich weiß nicht, es gibt doch das Mietrecht, in dem festgelegt ist, um wie viel man die Miete maximal erhöhen darf. Aber was passiert, wenn es das alte Geld gar nicht mehr gibt?

Ich meine, es müsste da ja irgendwann mal einen Tag geben an dem diese Währungsreform durchgeführt wird und man daher keine Euros mehr haben sollte, weil es ja meistens nur einen recht niedrigen Freibetrag gibt. Aber man kann ja die Krankenversicherung weder mit Aktienanteilen noch mit Lebensmitteln oder zukünftig zu erwartenden Einnahmen bezahlen.

Daher die Frage, wie man sich das konkret vorzustellen hat. Und wie würde es mit einem Kredit aussehen? Würde der auch in die neue Währung umgerechnet? Zu welchem Kurs? Was, wenn dann die Kalkulation überhaupt nicht mehr aufgeht?

Na, bitte sagt mal, was ihr meint, und vielleicht hat jemand eine Buchempfehlung für mich. Ich kann mir das mit der Währungsreform nicht so wirklich vorstellen. Vielleicht hatten die Leute 1948 keine Krankenversicherung, die sie weiterhin bezahlen mussten? … Ich meine, nach einer Währungsreform hat ja erst einmal jeder so gut wie kein Geld, aber die Ausgaben laufen ja weiter.

Schöne Grüße

Petra

Hallo,
unter der Theorie Waehrungsreform kann man viel verstehen. Dass 1000 Euro nachher nur noch 1 Euro Wert sind, dass Euro in Dollar getauscht werden und dergleichen.
Derzeit hat Europa ein zentrales Problem. Meiner Meinung nach gibt es viel Geld und weniger Waren. Es muss Geld vernichtet werden. Das guthaben der einen sind die Schulden der anderen, grob gesagt. Wenn also die Schulden zu hoch sind, oder anders formuliert die Zinsen von den Schulden nicht mehr zu zahlen sind, fummeln die Politiker derzeit am Schuldenstand rum. Es muss Guthaben reduziert werden, dann verschwinden die Schulden dazu gleichzeitig mit.
Wenn das einigermassen friedlich ablaufen soll, muessen alle Vermoegen beteiligt werden.
Bargeld kann von Euro in BlaBla umgetauscht werden, und fuer viele Euro gibt es nur wenige BlaBla. Vielleicht mit einer sozialen Komponente wie mit der Ostmark damals.
Ebenso kapitalbildende Lebensversicherungen und Staatsanleihe-Vermoegen und Girokonten.
Immobilienvermoegen kann man reduzieren mit einer Zwangshypothek.
Mieten koennte man entsprechend dem Kurs Euro zu BlaBla umstellen. Oder Marktkraefte wirken lassen mit Sondergesetz.
Auslaendisches Geld oder Euro aus dem Ausland muesste man mit Bewirtschaftung entgegentreten.

Leider bewirkt dies alles nur eine Reduzierung des Niveaus - und keine ganz andere Struktur. Es wird spaeter wieder, wie beim Josephspfennig dargestellt, ein Chaos geben muessen, man hat Zeit gewonnen, vielleicht paar Jahrzehnte. Ein wirklicher Fortschritt der Menschheit waere das immer noch nicht. Umweltverschmutzung, Arbeitslosigkeit, Konkurrenzkampf, Armut und Ausbeutung sind damit noch nicht abgeschafft.
Gruss Helmut

Hallo !

So schwierig ?

Es gab doch in der deutschen Geschichte bereits Währungsreformen,die letzte nach dem 2. Weltkrieg (1948 ?).

Es gibt einen Stichtag,dann wird umgestellt,alt gegen neu.
Zu einem festen Umstellungskurs, z.B. 100 alte Einheiten gegen 1 neue.

Dann stellen sich alle alten Forderungen ebenfalls so um,der neue Lohn kommt so automatisch,alle Abzüge ebenfalls. Zahlungsverpflichtungen wie Mieten stellt bei Dauerauftrag die Bank um,sonst muss man eben selbst rechnen und bezahlt in der neuen Währung.

Soweit ist es genauso wie bei der WährungsUMSTELLUNG DM/EURO.
Ein fester Kurs 1: 1,95583.

Allerdings wird bei einer Reform meist nicht unbegrenzt getauscht,die Höchstmenge pro Person ist begrenzt und auch die Frist ist sehr kurz.
Später wird als alte Geld nicht mehr getauscht !
Oder es gibt sogar nur eine Kopfprämie,eine Summe pro Person im neuen Geld,das alte wird ersatzlos entwertet.

Bei der Umstellung DM/EURO war das anders! Aber das war auch keine Währungsreform.

MfG
duck313

Helmut, vielen Dank.

Insbesondere freue ich mich über jeden, der erkennt, dass (Geld)Schulden und (Geld)Vermögen untrennbar miteinander verbunden sind. Rede mit diesbezüglich seit Wochen hier den Mund fusselig …

Einen Punkt sollte man nicht unterschätzen. Lobbies haben heute sicher ein größeres Gewicht als damals, und auch der Drang der Politiker nach gut gemeinter, aber schlecht gemachter Politik dürfte heute größer sein als direkt nach dem Krieg.

Es steht daher meiner Meinung nach die große Gefahr im Raum, dass bei der Umsetzung einer eventuellen Währungsreform ( ich persönlich halte sie immer noch für absolut höchst unwahrscheinlich ) sehr viele Privilegien, Sonderregelungen usw. geschaffen werden, die natürlich nur zur Folge haben, dass es manche härter trifft als andere…

Grüßle

Eric

Insbesondere freue ich mich über jeden, der erkennt, dass
(Geld)Schulden und (Geld)Vermögen untrennbar miteinander
verbunden sind. Rede mir diesbezüglich seit Wochen hier den
Mund fusselig …

Hallo,
das ergibt sich aus der Geldschoepfung der Banken.
Wie Du weisst, ich schreib es nochmal dazu.

Geld entsteht bei der Kreditaufnahme.
Vorher war kein Geld da, mit dem Kredit hat die Bank Geld, eine Forderung vom Kreditnehmer. Der Kunde hat das Geld in der Hand.

Vermoegen (Forderung) und Schulden sind gleichzeitig entstanden. Beide Seiten des Kreditvertrages. Und vorher war nichts, Geldschoepfung der Bank.

Bis auf die Mindestreserve von zwei Prozent stimmt es so.
Und bis auf die Zinsen. Die hat der Kunde nicht erhalten, die muss er zusaetzlich besorgen. Vom naechsten Kredit, oder vom Nachbarn. Dessen Geld entstand auch aus Kredit.

Wissen Kompakt - Wie die Geldmenge durch das Schuldgeldsystem vermehrt wird
http://www.youtube.com/watch?v=mq2IzZU0R6E

„Die Schulden der einen sind das Vermögen der anderen“ …es muss …zu einer Abschmelzung der privaten Vermögensbestände…kommen, um die Staatsverschuldung zu senken.
http://www.vdi-nachrichten.com/artikel/Die-Schulden-…

Gruss Helmut

Hallo!

Wenn das einigermassen friedlich ablaufen soll, muessen alle
Vermoegen beteiligt werden.

Beteiligt sind nur Geldvermögen, Sachanlagen überhaupt nicht. Von daher ist von vornherein klar, wer die A"§$%karte bekommt.

Gruß
Wolfgang

Insbesondere freue ich mich über jeden, der erkennt, dass
(Geld)Schulden und (Geld)Vermögen untrennbar miteinander
verbunden sind.

Wenn Du das jemals so gesagt hättest, hätte das auch jeder akzeptiert. Hast Du aber nicht.

Daß einer Geldforderung (ohne Klammern ist es ein bißchen besser) immer eine entsrpechende Geldschuld gegenüber steht (sofern man sich über den Bestand der Forderung einig ist), wird niemand bestreiten. Man tat sich nur mit Deiner Behauptung etwas schwer, daß Vermögen immer Schulden gegenüberstehen muß und ein schuldenloser Staat mit einer verarmten Bevölkerung einhergeht.

Hallo,

ich habe mich auf amazon schon mal umgesehen, und finde zwar
Massen von Büchern, die erklären, warum eine Währungsreform
droht, aber keines, das erklärt, wie so eine Währungsreform
konkret vor sich gehen kann.

zunächst einmal wäre zu klären, was unter Währungsreform verstanden wird. Die Einführung des Euro war bspw. keine und die Einführung der D-Mark in der Ostmarkzone ist ein Grenzfall.

Die Ziele der Währungsreform sind prägend für deren Ausgestaltung. Will man
a) Inflation bekämpfen,
b) einfach nur eine neue Währung oder
c) vor allem eigene Staatsschulden loswerden und das mit der Einführung einer neuen Währung verbinden?

Je nach Ziel läuft die Sache anders ab und hat natürlich auch andere Konsequenzen für die Wirtschaftssubjekte.

Welches Szenario darf es denn sein?

Gruß
C.

Hallo,

zunächst einmal wäre zu klären, was unter Währungsreform
verstanden wird. Die Einführung des Euro war bspw. keine und
die Einführung der D-Mark in der Ostmarkzone ist ein
Grenzfall.

Nein, natürlich nicht.

Ich denke, es würde um zwei Dinge gehen:

  • Austritt aus der Eurozone, um nicht ständig für alle möglichen anderen Länder aufkommen zu müssen.
  • Die eigene Staatsverschuldung in den Griff zu bekommen.

Inflationsbekämpfung kann eigentlich nicht das Ziel sein, da wir ja nur eine offizielle Inflation von ca. 3% haben.

Mir geht es aber weniger um irgendwelche Szenarien, die so eintreten können oder auch nicht. Ich würde gerne eine gut geschriebene Zusammenfassung lesen, wie so eine Währungsreform abläuft. Sehr interessant fand ich z.B. schon dieses heute gefundene Video: http://www.youtube.com/watch?v=-L8l1kq84aE

Da ist von panikartigen Käufen die Rede, um nur das alte Geld loszuwerden. 100 RM für ein Kilo Kirschen z.B. Verständlich, wenn man weiß, dass das Geld nicht mehr lange gilt. … Was ich nicht verstehe: Warum halten die Kaufleute den Laden so lange offen, bis sie ausverkauft sind? Sind sie das wirklich? Oder sind sie nur alle Ladenhüter losgeworden?

Also kurz gesagt: Das Video ist schon interessant, aber ich hätte gerne noch etwas mehr Informationen, wie so etwas im Detail abläuft. Gerne am Beispiel der Währungsreform 1948, aber ich würde das auch gerne mit einigen anderen Währungsreformen vergleichen.

Schöne Grüße

Petra

Da ist von panikartigen Käufen die Rede, um nur das alte Geld
loszuwerden. 100 RM für ein Kilo Kirschen z.B. Verständlich,
wenn man weiß, dass das Geld nicht mehr lange gilt. … Was
ich nicht verstehe: Warum halten die Kaufleute den Laden so
lange offen, bis sie ausverkauft sind? Sind sie das wirklich?
Oder sind sie nur alle Ladenhüter losgeworden?

Weil die 40 DM Startgeld eine Legende sind???
Schliesslich sind auch alle anderen Märker, in einem bestimmtenVerhältnis umgetauscht worden. Wer mehr RM hatte hatte hinterher auch mehr DM.

Na gut, mal angenommen, ich habe einen Laden. Und in dem Laden verkaufe ich u.a. Zwieback und Erbswurst, zu einem Preis von RM 1,- pro Packung. Nun rennen mir die Leute die Bude ein, weil sie ihr Geld loswerden wollen, denn sie befürchten, dass es morgen nichts mehr wert ist. … Warum sollte ich alle meine Vorräte verkaufen? Klar konnte man die RM später noch umtauschen, aber war das nicht im Verhältnis 1:10 oder noch weniger? Sprich, ich müsste Zwieback und Erbswurst für 10 Pfennig pro Packung verschleudern, wenn ich sie genauso gut noch die paar Tage bis zur Währungsumstellung lagern und dann 1 DM dafür verlangen könnte.

Gut, aber ich verstehe jetzt, warum jemand seine Kirschen noch für Reichsmark hergegeben hat. Die sind schließlich nicht haltbar.

Aber ganz normale Vorräte? Hmm, ich habe so den Verdacht, diese kurze Wochenschau vermittelt einem nicht alles über die Währungsreform, was es da zu wissen gäbe. Deshalb ja auch die Frage nach dem Buch.

Schöne Grüße

Petra

Hi,

Warum sollte ich alle meine Vorräte verkaufen?

Wenn ich Ladenbesitzer bin und weiß, dass ich hinterher sehr wohl noch Geld habe,und die anderen wissen es nicht und werfden es mir hinterher - aber klar würde ich da 24-Stunden-Schichten schieben!

Sprich, ich müsste Zwieback und Erbswurst für 10 Pfennig pro Packung verschleudern, wenn ich sie genauso gut noch die paar Tage bis zur Währungsumstellung lagern und dann 1 DM dafür verlangen könnte.

Nö. Die 1 DM „danach“ ist so viel wert wie 10RM von vorher. Niemand bezahlt nach der Währungsreform noch 1DM für eine Packung Erbswurst. („1“ ist ja nicht gleich „1“ - die Einheit dahinter ist entscheidend. Für die 1DM hast du ja 10RM bezahlt)

Insofern macht der Ladenbesitzer schon Geld mit der Angst der Menschen. Aber er betrügt sie nicht - sie bekommen ja Ware zu normalen Preisen (ich gehen mal davon aus, dass das so war, hab mir das Video nicht angeschaut) - was soll er denn machen? Auf die Leute einreden und ihnen erzählen, dass sie keine Angst haben brauchen? Was meinst du, wie die sich dann erst recht verarscht fühlen. Das erleben wir ja auch gerade alles. Mit Leuten, die Panik schieben, kann man nicht vernünftig reden.

die Franzi

Hallo Franzi,

ich sehe schon, ich habe das Problem, das ich mit den ausverkauften Läden habe, nicht deutlich genug erklärt.

Also versuche ich es nochmal:
Die Tante Emma hat einen Laden, in dem verkauft sie Kirschen, Zwieback und Erbswurst. Und da die Tante Emma eine ordentliche Frau ist, hat sie ihre Ware auch ordentlich ausgezeichnet. Sie verlangt marktübliche Preise:
1 Kilo Kirschen - 1,50 RM
1 Erbswurst - 1 RM
1 Packung Zwieback - 1 RM

Nun kommen die Leute und rennen ihr die Bude ein. Wegen Währungsreform. Also wenn ich die Tante Emma wäre, dann würde ich einen großen Teil der Erbswurst und des Zwiebacks beiseite schaffen und nur einige Packungen an besondere Stammkunden verkaufen. Nur die Kirschen würde ich für RM 1,50 verkaufen. Denn die sind übermorgen, wenn es die DM gibt, schon matschig.

Ich verkaufe an dem Tag also 10 Packungen Zwieback, 10 Packungen Erbswurst und 100 Kilo Kirschen. Einnahmen: RM 170,-. Wenn das 1:10 in DM eingetauscht wird, habe ich also DM 17,- eingenommen.

Die übrige Erbswurst und den übrigen Zwieback lasse ich unter dem Ladentisch verschwinden und zaubere diese Dinge - simsalabim - nach der Währungsreform wieder hervor. Am Tag nach der Währungsreform verkaufe ich auch 10 Packungen Zwieback und 10 Packungen Erbswurst. Kischen sind noch keine geliefert worden, aber ich habe trotzdem schon 20 DM eingenommen.

Daher ist mir das mit den „ausverkauften“ Läden vor der Währungsreform nicht ganz klar. Man konnte ja seine Ware nach der Währungsreform zu einem viel besseren Preis verkaufen. Welches Interesse hätte ein Ladenbesitzer gehabt, alles noch vor der Währungsreform zu verkaufen?

Aber warte mal. Mir kommt da während ich das schreibe der Verdacht, dass diese Läden gar nicht so ausverkauft waren, wie in der Wochenschau behauptet wurde. Habe mir die Frage also im Prinzip selber beantworten - aber egal, wenn ich hier nicht geantwortet hätte, wäre mir das wohl nicht klar geworden.

Schöne Grüße

Petra

Habe mir die Frage also im Prinzip selber beantworten

Eben.
Nicht Geld, sondern Sachwerte rueber-retten
sagte der Haendler und leer war der Laden - vorne.

Hi,

ich habe Dich schon genau so verstanden - warum jetzt etweas für die scheinbar wenig wertvolle Währung verkaufen, wenn ich es doch später für die scheinbar wertvolle Währung verkaufen kann.

Deine Überlegung ergibt deswegen keinen Sinn, weil ja auch Deine Kunden 10:1 getauscht haben. Daher kannst Du Deinen Preis nicht 1:1 umstellen. Denn Die Leute, die vorher, sagen wir, 100RM haben, haben jetzt nur noch 10DM. Und bekommen als GEhalt statt 200RM nur noch 20DM.

die Franzi

Guten morgen,

Ich denke, es würde um zwei Dinge gehen:

  • Austritt aus der Eurozone, um nicht ständig für alle
    möglichen anderen Länder aufkommen zu müssen.

dafür müßte Deutschland keine neue Währung einführen; einige standhafte Politiker, die sich daran erinnern, was ihre Vorgänger unterschrieben haben und worum es bei der Euro-Sache ging, würden schon reichen.

  • Die eigene Staatsverschuldung in den Griff zu bekommen.

Auch dafür bräuchte man keine neue Währung. Eine einseitige Erklärung, daß Deutschland nicht mehr daran denkt, seine Schulden zu bezahlen, würde reichen.

Mir geht es aber weniger um irgendwelche Szenarien, die so
eintreten können oder auch nicht. Ich würde gerne eine gut
geschriebene Zusammenfassung lesen, wie so eine Währungsreform
abläuft.

Das hängt davon ab, aus welchen Motiven man sie durchführt. Wird einfach nur eine neue Währung eingeführt, haben wir dafür ein gutes Beispiel: die Umstellung auf den Euro. Der Umtauschkurs und alles weitere wird gesetzlich vorgegeben und der Umtausch lange vorher bekanntgegeben. Alles läuft gesittet, transparent und wertneutral ab.

Sehr interessant fand ich z.B. schon dieses heute
gefundene Video: http://www.youtube.com/watch?v=-L8l1kq84aE

Es wurde ja schon geklärt, daß die Bevölkerung die alte Mark loswerden wollte und die Läden am Tag nach der Reform nur deshalb voll waren, weil die Händler vorher Ware auf Halde gelegt haben (alles andere wäre schon logistisch nicht möglich gewesen). Ähnliches hat man auch schon erlebt, wenn bspw. im damaligen bzw. früheren Ostblock staatlich verordnete Preiserhöhungen in Kraft traten.

Also kurz gesagt: Das Video ist schon interessant, aber ich
hätte gerne noch etwas mehr Informationen, wie so etwas im
Detail abläuft. Gerne am Beispiel der Währungsreform 1948,
aber ich würde das auch gerne mit einigen anderen
Währungsreformen vergleichen.

Zum Ablauf gibt es eigentlich keine großen Alternativen: die Reform wird relativ kurzfristig bekanntgegeben, um Spekulationen zu vermeiden. Transport des Geldes zu den Ausgabestellen, Identifikation, Ausgabe usw. Die einzige wirkliche Variable ist das genaue Umtauschverhältnis.

Der Ablauf der 1948er Reform ist bei Wikipedia gut erklärt. Da wird auch mit dem 40 D-Mark-Mythos aufgeräumt:
http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4hrungsreform_194…

Dort ist auch die Umstellung von Dauerschuldverhältnissen erklärt (war ja auch ein Teil Deiner Frage). Ob die Zahlungen bar oder unbar stattfinden, ist bei der Reform ja eher irrelevant. Nur wird man einige Stichtagsproblematiken klären müssen (was z.B. mit unterwegs befindlichen Zahlungen ist oder mit fälligen aber noch nicht erfolgten Zahlungen).

Gruß
Christian

Als ich schrieb Vermögen = Schulden meinte ich ja Geldvermögen und Geldschulden. Ich bin jetzt zu faul es rauszusuchen, aber ich denke, wer ein bißchen mitdenkt ( oder mitdenken will ) hätte das aus dem Zusammenhang erkennen können.

Genauso wie mit dem schuldenfreien Staat. Ich bezog mich ausdrücklich auf die doch recht weit verbreitete Meinung, auch wir Deutschen sollten einen Schuldenfreien Staat anstreben. Wollen kann man das gerne, ich bleibe aber dabei, dass dies nicht und sonst unveränderten Umständen möglich ist. Entweder muss jemand ( kann auch das Auland sein ) die Schulden übernehmen, oder es muss Vermögen verschwinden.

Da ich dich absolut nicht für dumm halte ( sogar eher das Gegenteil ), kann ich hinter deinen ständigen Wortverdreherreihen und deinem spitzfindigen Nicht-Verstehen-Wollen eigentlich nur noch böse Absicht sehen. Gut, wenn es dir Spaß macht.

Als ich schrieb Vermögen = Schulden meinte ich ja Geldvermögen
und Geldschulden. Ich bin jetzt zu faul es rauszusuchen, aber
ich denke, wer ein bißchen mitdenkt ( oder mitdenken will )
hätte das aus dem Zusammenhang erkennen können.

Besser wäre gewesen, Du hättest geschrieben, was Du meinst und es nicht den Lesern überlassen, zu erraten, was Du meinst. Es gibt genug „Visionäre“, die tatsächlich meinen, ohne Schulden gäbe es kein Vermögen.

Genauso wie mit dem schuldenfreien Staat. Ich bezog mich
ausdrücklich auf die doch recht weit verbreitete Meinung, auch
wir Deutschen sollten einen Schuldenfreien Staat anstreben.
Wollen kann man das gerne, ich bleibe aber dabei, dass dies
nicht und sonst unveränderten Umständen möglich ist. Entweder
muss jemand ( kann auch das Auland sein ) die Schulden
übernehmen, oder es muss Vermögen verschwinden.

Das korrespondierende Vermögen wäre das Vermögen der Kreditgeber. Ich für meinen Teil fände es nicht schlimm, wenn die Kreditinstitute etwas weniger Vermögen in Form von Staatsanleihen hätten.

Dem gegenüber stünden etwas weniger Schulden gegenüber der Zentralbank, was ich auch nicht so furchtbar fände. Das Vermögen der Bürger wäre durch Schuldenabbau hingegen nicht betroffen. Es gibt genug andere Anlagemöglichkeiten, die nicht auf die Finanzierung von Staatskonsum hinauslaufen.

Da ich dich absolut nicht für dumm halte ( sogar eher das
Gegenteil ), kann ich hinter deinen ständigen
Wortverdreherreihen und deinem spitzfindigen
Nicht-Verstehen-Wollen eigentlich nur noch böse Absicht sehen.

Wenn Du das so sehen willst, nur zu. Mir ging es darum, herauszufinden, was Du meinst und ob Du zu den Wirtschaftsesoterikern gehörst oder weißt, wovon Du redest. Du hast einfach nur einige Anläufe gebraucht, um zu formulieren, was Du wirklich meinst.

Das hätten wir dann ja jetzt geklärt.

Hallo,

dafür müßte Deutschland keine neue Währung einführen; einige
standhafte Politiker, die sich daran erinnern, was ihre
Vorgänger unterschrieben haben und worum es bei der Euro-Sache
ging, würden schon reichen.

Standhafte Politiker? Naja … ich glaube nicht, dass wir sowas im Angebot haben.

Zum Ablauf gibt es eigentlich keine großen Alternativen: die
Reform wird relativ kurzfristig bekanntgegeben, um
Spekulationen zu vermeiden. Transport des Geldes zu den
Ausgabestellen, Identifikation, Ausgabe usw. Die einzige
wirkliche Variable ist das genaue Umtauschverhältnis.

Der Ablauf der 1948er Reform ist bei Wikipedia gut erklärt. Da
wird auch mit dem 40 D-Mark-Mythos aufgeräumt:
http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4hrungsreform_194…

Dort ist auch die Umstellung von Dauerschuldverhältnissen
erklärt (war ja auch ein Teil Deiner Frage).

Danke für den Link und diese Erklärungen. Ich werde mir nächste Woche mal eine Eigentumswohnung ansehen.

Schöne Grüße

Petra