Wie lang ist ein takt

wieviele sec dauert ein takt?
wie laut darf pianissimo sein?

wo werden solche sachen definiert?
wo ist der interpretationsspielraum?

wieviele sec dauert ein takt?
wie laut darf pianissimo sein?

wo werden solche sachen definiert?
wo ist der interpretationsspielraum?

Die Taktlänge ist eindeutig definiert durch das Tempo und die Taktart. Nehmen wir an, ein Stück hat ein Tempo von 120 bpm (beats per minute = schläge in einer Minute) und ist im 4/4tel Takt notiert. Ein Viertel bedeutet einen Schlag, vier Viertel brauchst Du also um einen Takt zu füllen.
Wenn also 120 Schläge pro Minute sind, brauchst Du für einen Schlag eine halbe Sekunde (60:120=0,5). 4 Schläge in einem Takt ergeben also 2 Sekunden für einen Takt.
Hier gibt’s also wenig zu interpretieren, das ist mathematisch eindeutig.

wie leise ist pianissmo?
in Dezibel kannst Du das natürlich nicht angeben. Es kommt schonmal grundsätzlich darauf an, welcher Dynamikspielraum einem (beispeilsweise klassischen) Werk innewohnt: Wenn das Werk Passagen in „ganz leise“ und Passagen in „ganz laut“ beeinhaltet muß das Pianissimo wirklich leise sein um die Abstufungen nach oben hinzubekommen.
Das ist natürlich Interpretationssache (z.B. Dirigent-Orchester), macht aber schließlich das Interessante an der Musik aus.

Gruß,
Stef

Definitionen?
Hallo,

wieviele sec dauert ein takt?
wie laut darf pianissimo sein?
wo werden solche sachen definiert?
wo ist der interpretationsspielraum?

diese Begriffe können nicht definiert werden, jedenfalls nicht im Sinne einer generellen Festlegung, denn es sich relative Begriffe, keine absoluten.

Ein Takt dauert so lange, wie seine Einheiten dauern, also bspw. ein Dreivierteltakt dauert drei Einheiten. Wie lang eine Einheit ist, richtet sich nach den Tempobezeichnungen (Allegro, Adagio). Aber auch das ist nur die ungefäre Dauer. Zur Zeit Beethovens hat Johann Nepomuk Mälzel (Varianten: Mälzl oder Melzl) das Metronom erfunden, dass Abhilfe schaffen sollte (Es gab allerdings mehrere Vorgänger.). Es wurde 1816 zum Patent angemeldet. Hier kann man einstellen, wie viele Schläge pro Minute gebraucht werden (40-208); die Tempobezeichnungen haben aber immer noch Spielräume.

Es wird seitdem vielfach verwendet, aber wichtige Komponisten (Brahms und Wagner z. B.) lehnten das Metronom - wegen der Sterilität - völlig ab.

„pianissimo“ ist noch viel weiter dehnbar, weil er die Lautstärke der Stelle, die er bezeichnet, nur in Relation zu anderen Bezeichnungen an anderen Stellen regelt.
Wir haben ff, f, p und pp in absteigender Reihenfolge ->
p ist leiser als ff, aber nicht ganz so leise wie pp.

Mehr steckt nicht dahinter. Es gibt hier zwar auch Versuche der Festlegung (DIN 45631), aber daran hält sich wirklich kein Musiker, vielleicht mit Ausnahme einiger Komponisten von elektronischen Musik (in der Folge Eimert und Stockhausen).

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo,

ich denke, definiert wird sowas wohl vom Autor des jeweiligen Musikstücks/Lieds.
Soweit ich weiss, galt bis etwa zum Barock die Regel, dass (mangels genauerer Messmethoden) der Ruhepuls des Menschen (also ca. 60 Schläge pro Minute) als Grundmaß angenommen wurde und die Tempoangaben wie Andante oder Allegro jeweils in Relation dazu zu setzen waren.
Das änderte sich im 19. Jh. mit der Erfindung des Metronoms, der Komponist konnte von nun an genaue Angaben für das Tempo machen. MM (1/4) = 120 heisst dann eben, dass je Minute 120 Viertelnoten zu spielen sind. Bei diesem Tempo dauert ein 4/4 Takt 2 sec.
Wenn ein Komponist so genaue Angaben macht, sollte der Interpret sie schon beachten, aber Aspekte der Aufführung wie Raumakustik, Nachhall etc. werden Abweichungen wohl immer rechtfertigen. Verzichtet ein Autor auf solche Angaben, ist der Interpretationsspielraum entsprechend größer.

Entsprechendes gilt natürlich für die Dynamik. Ein vorgeschriebenes pinanissimo wird von einer Solo-Violine in einem 2000-qm-Raum anders zu spielen sein als von einer Rock-Band in einem Wohnzimmer …

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich deine Frage damit beantwortet habe.
Jedenfalls schönen Gruß

Wolfgang

Einwände
Hallo,

ich habe dein Posting erst gesehen, nachdem ich gepostet habe. Daher verweise ich nur auf meine obige Antwort. Entschuldigung.

Gruß

Thomas Miller

eine Weitere Frage
Wie sieht es denn bei Taktwechsel aus?
Nehmen wir an, zuerst ist das Lied im 4/4-Takt notiert und nehmen wir auch an, ich spiele jede Viertel-Note 1 s lang.
Demzufolge ist ein Takt 4 s lang.
So, jetzt kommt der Wechsel auf 3/4-Takt. Wie ist das jetzt, spiele ich jetzt jede Viertel-Note immer noch 1 s lang oder 4/3 s lang - also ein bisschen länger, weil es vielleicht vom Takt abhängi ist?

Ajo

Hi,

Wie sieht es denn bei Taktwechsel aus?
Nehmen wir an, zuerst ist das Lied im 4/4-Takt notiert und
nehmen wir auch an, ich spiele jede Viertel-Note 1 s lang.
Demzufolge ist ein Takt 4 s lang.
So, jetzt kommt der Wechsel auf 3/4-Takt. Wie ist das jetzt,
spiele ich jetzt jede Viertel-Note immer noch 1 s lang oder
4/3 s lang - also ein bisschen länger, weil es vielleicht vom
Takt abhängi ist?

Die Noten bleiben gleich. Das heist, wenn Du von einem 4/4 in einen 3/4 takt wechselst, wird der Takt kürzer… nämlich? na? na? geeeenauuuu! Um einen viertel! :wink: Wennde also ein Lied hast, das 120bpm schnell ist und im 4/4 Takt, und du hast ein anderes Lied, das auch 120bpm schnell ist aber im 3/4 Takt, kommen wärend einer Minute bei beiden Songs 120 schläge. (aber nicht gleichviel Takte…)

Grrrr… wie soll man sowas erklären, ohne dabei selber einen Knoten in der Leitung zu kriegen? :wink:

bis denne,
Oli

Im Normalfall gilt Zählzeit = Zählzeit, also z.B. Viertel = Viertel. Wenn’s anders sein soll schreibt der Autor eine entsprechende Notiz in die Noten, z.B. Viertel = punktierte Viertel.

Das war aber nicht immer so; bei alter Musik (Renaissance) findet man durchaus Taktwechsel, die im Tempoverhältnis Takt = Takt auszuführen sind.

Gruß
Wolfgang

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]