Hallo,
Stiefvater hatte im Laufe des Jahres mehrere Herzinfakte und seit kurzem einen Herzschrittmacher. Gerade mal eine Woche zu Hause, ging es heute wieder ins Krankenhaus.
Dabei wurde Wasser in der Lunge festgestellt. Wie lange dauert es ungefähr, bis sowas vollständig abgeheilt ist?
Wasser in der Herzkammer hat er wohl auch noch.
Stiefvater ist 88 Jahre alt und hat sichtbar abgebaut.
Heilt das überhaupt noch?
Der Vater einer Freundin ist daran gestorben.
Wer hat Erfahrung?
Dankeschön!
LG, Mao
Hallo Mao,
ich habe nur eingeschränkt Erfahrung.
Mein Vater hatte nach 3 Herzinfarkten im Alter zwischen 55 und 65 danach Blasenkrebs, den er zunächst - Mann der Generation halt - nicht wahrhaben wollte. Aufsteigendes Wasser in den Beinen hat er mit „Spargel essen“ (weil der entwässert) behandelt, bis ich ihm knallhart erklärt habe, wie es ist, an sich selber durch Wasser in der Lunge zu ersticken.
Da hat er sich endlich zum Arzt getraut. Es war aber zu spät. Der Krebs hatte inoperabel gestreut.
Mein Vater hat gewusst, dass er sterben wird. Ds hat er mit ungeheuer viel Willen hinaus gezögert, obwohl er in seinen letzten Monaten nur noch ein auch körperlicher Schatten seiner selbst war. Er ist in meinen Armen mit 73 Jahren gestorben. Das war früh und bitter. Für ihn aber Erlösung.
Wenn das so aussieht wie Du es beschreibst: Lass ihn einfach die Hauptperson sein. Wenn er stirbt, was ich nicht ausschließe, ist das mit 88 Jahren „okay“. Du merkst sicher, ob er bereit ist, zu gehen. Dabei kannst Du ihm durch Begleitung helfen.
LG
Rebekka
Wenn in diesem Alter diverse schwere Geschichten zusammenkommen, und ein körperlicher Verfall feststellbar ist, dann stehen die Chancen auf Gesundung nicht gut. Sie ist natürlich nie auszuschließen, aber es gibt da leider eben schon eine recht eindeutige Tendenz im Regelfall, und alle Beteiligten tun gut daran, sich damit auseinander zu setzen, dass das Leben bald zu Ende gehen könnte. D.h. man sollte sich Gedanken darüber machen, inwieweit nun noch welche medizinischen Maßnahmen als sinnvoll erachtet werden, wie man damit umgehen möchte, wenn es zu akuten Krisen kommt, und was man noch regeln und besprechen möchte.
Alles keine guten Nachrichten, gerade jetzt so kurz vor Weihnachten, aber es macht auch keinen Sinn, die Augen vor so einer Situation zu verschließen. Ich wünsche Dir viel Kraft!
Herzlichen Dank an @Amokoma1 und @Wiz.
Heute war ich bei der Arztvisite anwesend. Das Ödem ist gut sichtbar, aber die Medikamente schlagen sehr gut an. Seit gestern wurden schon drei Liter ausgeschwemmt.
Appetit und Zukunftspläne vorhanden.
Aber der Lump drückt sich vor dem Inhalieren. Dann muss er halt geknechtet werden…
Hoffe mal, dass es nicht das letzte Aufbäumen war , weil oft ist es leider so.
LG, Mao