Wie lange Festgeld sinnvoll, wenn Immobilienkauf geplant?

Hallo,

ich habe gerade ein Geld, dass ich am liebsten für ein oder zwei Jahre als Festgeld (oder Flexgeld) anlegen möchte. Tagesgeld, Aktien usw. kenne ich, darum soll es hier aber nicht gehen. Soweit die Rahmenbedingungen.

Nun überlege ich, wie lange ich ein Festgeld anlegen könnte, ohne dass es mir allzu weh tut, falls ich mich kurzfristig entscheiden sollte, eine Immobilie zu kaufen.

In so einem Fall benötigen die Vertragsschließung, das Notarielle usw. ja eine gewisse Zeit. In der muss das Geld noch nicht verfügbar sein. Und evtl. ist es ja auch bei einem Immobilienkredit so, dass man sein Eigenkapital nicht sofort verfügbar haben muss, oder einen Teil des Kredits dann für eine deutlich kürzere Laufzeit aufnahmen könnte o.ä.?

Wie lange könnte man also realistischerweise in etwa einen Teil seines Vermögens anlegen, ohne dass es bei einem Immobilienkauf ein Problem wird?

Hllo,
ist es denn nicht recht egal, wie lange man keine Zinsen bekommt, warum also festlegen. Mal gerechnet, ob die Zinsen 100 oder 200 sind nach Steuer.

Tagesgeld- und Festgeld-Angebote haben ausreichend unterschiedliche Zinssätze.

Meine Frage bezog sich darum ausdrücklich nur auf die Anlagedauer.

Tach,

du kennst die aktuellen Zinsen auf Festgeld?
Wenn du bei einer Bank aus Lettland oder Rumänien anlegen möchstest, sind auch 1,4% drin.
Bei deutschen Banken geht keine über 1% - und dann auch oft nur für Neukunden und nur im ersten Jahr und nur bis zu einem bestimmten Anlagebetrag.

Täglich verfügbar wären Angebote einiger Direktbanken. Da ist z.B. die DKB, die Guthaben auf dem Kreditkartenkonto mit 0,2% verzinst. Besser als nix. Und kostenlos.

Ein Vergleichsportal wirft mir 0,92% Festgeld 12 Monate zu 0,74% Tagesgeld aus.
Bei 50.000€ Anlage sind das unfassbare 90€ Unterschied.

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Aus meiner Sicht: Gar nicht.

Die paar Euros Zinsen wären mir die Kopfschmerzen nicht wert, wenn die passende Immobilie auftaucht und schnelles Handeln angesagt ist.

Gruß,
Steve

Zwischen 0,4 und 0,8 Prozent sind mathematisch 100 Prozent Unterschied, der Praktiker sieht zweimal Null, plus Risiko fuer die Handlungsfaehigkeit.

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Leider nennst Du nicht den Geldanlagebetrag, um Dir vielleicht eine revolvierende Termingeldanlage (1 - 3 Monate) bei 1 bis 3 Banken mit sehr guter Einlagensicherung zu empfehlen.

Aber bei z. B. € 20.000 lohnt sich auch nicht, lange zu suchen und zu diversifizieren;-) Wenn Du € 200.000 anlegen willst, dann sollte man schon genauer planen.

Danke für die Antwort. Ja, ich hab da momentan schon einen ziemlich guten Überblick.

Es ging mir wirklich nur um die Einschätzung, wie schnell man im Fall eines interessanten Immobilienangebots an sein Geld ran kommen sollte…

„Ausreichend“ ist eine subjektive Einschätzung. Aber für Dich: Ja, es geht auch objektiv um größere Zinsunterschiede als die von Dir genannten. Und die beiden Vergleichsbanken sind für mich nicht relevant.

Es ging mir wirklich nur um die Einschätzung, wie schnell man im Fall eines interessanten Immobilienangebots an sein Geld ran kommen sollte…

Ok, danke für Deine Einschätzung. Ist natürlich eine pragmatisch nachvollziehbare Sicht, zumindest in vielen Fällen.

Es ging mir allerdings eher um die Einschätzung, wie schnell man im Fall eines interessanten Immobilienangebots an sein Geld ran kommen sollte…

Anschaulich zusammengefasst und pragmatisch gedacht, stimmt. Wobei ich das auch berücksichtige.

Aber es ging mir allerdings eher um die Einschätzung, wie schnell man im Fall eines interessanten Immobilienangebots an sein Geld ran kommen sollte…

Danke für die Antwort. Ich habe bereits nach Tagesgeld, Flex- und Festgeld sowie nach Kündigungsgeldern (Rabo, bank11direct und abcspar fallen mir da gerade ein) recherchiert. Bei Kündigungsgeldern wäre ich ggf. noch an weiteren Banken interessiert, aber bisher waren andere Angebot immer besser.

Es ging mir allerdings ehre um die Einschätzung, wie schnell man im Fall eines interessanten Immobilienangebots an sein Geld ran kommen sollte…

Sind die 1-3 Monate aus dem Bauch heraus oder hast Du Erfahrungswerte mit Immobilienkäufen?

Das richtet sich nach dem Angebot. Im Zweifelsfall sollte es möglich sein, einen zugesagten Betrag innerhalb von maximal zwei Wochen flüssig zu haben.

Schöne Grüße

MM

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Hallo,
Du solltest nicht vom Best-Case oder Durchschnittsfall ausgehen, sondern mal das dümmste Szenario durchspielen, um Dir ein Bild von den Risiken zu machen.

Zunächst einmal ist die Finanzierung und die Eigentumsübertragung völlig unabhängig voneinander. Damit ein Verkäufer überhaupt mit Dir redet, solltest Du irgendwie einen Finanzierungsnachweis erbringen können. Als nächstes bestellt üblicherweise der Käufer einer Immobilie den Notar, und dementsprechend handelt auch dieser den Termin beim Notar aus, hier kannst Du also Zeit „gewinnen“. Der Notar möchte normalerweise den Kaufvertrag vorab zur Ansicht beiden Parteien ca. 2 Wochen vor dem Notartermin übermitteln, um auf Korrekturwünsche einzugehen, soll heißen hier hast Du schon mal eine untere Schranke.

So, nun der dümmste Fall. Im dümmsten Fall ist der Verkäufer selbst Notar und kennt natürlich einen Kollegen und bietet an, den zu nehmen, damit es „schneller“ geht. Im dümmsten Fall akzeptiert der Verkäufer auch kein Termingeld, was in 3 Monaten fällig wird, sondern möchte zum Notartermin (in 2 Wochen) das Geld auf dem Anderkonto sehen. Im allerdümmsten Fall klingeln bei solch großen Summen auch noch die Alarmglocken beim Zoll, wenn z.B. das Geld aus Luxemburg, Malta oder Island kommt. Das ist nochmal ein netter Schriftwechsel bzw. ein Besuch beim Zollamt.

Jetzt kannst Du Dir Wahrscheinlichkeiten an alle Punkte malen und sehen, daß es allein Dein Verhandlungsgeschick ist. Bzw. im allerdümmsten Fall kann es auch nicht klappen, selbst wenn Du Cash auf dem Konto (oder im Koffer) hast.

Bei dem aktuellen Wahnsinn auf dem Immobilienmarkt: sofort.

Die Kaufpreisfälligkeit wird vom Notar bekanntgegeben, aber zuvor müssen nach Kaufvertragsabschluss neben der Fremdfinanzierungsauszahlungsbereitschaft noch diverse Voraussetzungen erfüllt sein, die sich je nach Kaufobjekt und Lokalität erheblich unterscheiden können, insb. wenn es um eine komplette Immobilie geht. Aber zur Art der von Dir gewünschten Immobilie hast Du gar nichts geschrieben. Ein ETW-Kauf geht idR erheblich schneller als bei seit Jahrzehnten in Besitz befindlichem Bauernhöfen oder Einfamilienhäusern. Gerade bei letzteren sind die Papier-Akten oftmals ausgelagert mit nur gelegentlichem (2-wöchentlichem Dienstpendelverkehr mit Urlaubsausfällen).

Eine Festgeldanlage sollte daher 3 Monate nicht überschreiten oder minimal eine 30-tägige Kündigungsmöglichkeit haben.

Korrektur „maximal 30-tägige Kündigungsmöglichkeit“.

Hallo,

dazu kann man keine allgemeingültigen Angaben machen. Es kommt immer darauf an, auf was sich die Vertragspartner einigen. Zwischen Abschluß des Kaufvertrages und Fälligkeit der Kaufpreiszahlung bzw. Eigentumsübergang können ein paar Wochen oder aber auch Monate - im Einzelfall (z.B. bei noch in Planung befindlichen Großprojekten) sogar Jahre - liegen. Wenn man sein Geld etwas zu lange angelegt hat, kann man für den fehlenden Teil auch noch auf eine Zwischenfinanzierung zurückgreifen (macht die Sache natürlich nicht billiger).

Gruß
C.

Danke für Deine Antwort und die vielen Aspekte darin