Wie lange sind Zeugnisse 'Gültig'

Hallo
Ich bin jetzt 38 Jahre alt und möchte mich gerne Beruflich „umorientieren“ und mich daher woanders bewerben, da ich die Tätigkeit in meinem jetzigen Beruf bald nicht mehr ausüben kann.

Jedenfalls habe ich Probleme damit meine Zeugnisse zusammenzubekommen, da diese zum größten Teil zerstört wurden.

Aber ich frage mich auch, in wie weit diese überhaupt noch Aussagekräftig sind?
Ich bin jetzt seit über 20 Jahren aus der Schule raus. Und etwa 18 Jahre her wo ich meine Berufsausbildung gemacht habe, dessen Beruf ich ebenfalls seit 12 Jahren nicht mehr ausübe.

Nun war ich bei meinem Abschlusszeugnis zum Beispiel nur durchschnittlich in Geschichte - Eine vier. Das Interesse an Geschichte wurde bei mir aber viel später geweckt und bin jetzt um einiges Gelehrter in diese Richtung.
Anders zum Beispiel Mathematik. Damals eine Eins auf dem Abschlusszeugnis und heute bekomme ich nicht einmal mehr die einfachste Formel zusammen.

Es ist eben so, das was man immer nutzt wird besser. Ist ja klar.
Und daher frage ich mich, ob ein Zeugnis das 20 Jahre alt ist überhaupt noch irgendeine Aussage über mich macht?
Sollte man es so oder so beilegen oder kann man da ab einem gewissen Alter drauf verzichten?

Gibt es eine Möglichkeit Zeugnisse wiederzubeschaffen? Zum Beispiel in der Schule wo man war?

Vielen Dank für die Antworten

Gruß
Andreas

Hallo,

Schulabschlüsse im Lebenslauf auflisten, fertig. Als 38jähriger sollte man keine Schulzeugnisse mehr beilegen, das wirkt komisch.

Wenn die Ausbildung etwas mit dem Beruf zu tun hatte, in den man wechseln möchte, würde ich das Ausbildungszeugnis beilegen, ansonsten nicht, sondern den Abschluss auch nur im Lebenslauf auflisten.

Gruß
orangegestreift

Hallo
Danke für die Info.

Nein, die beiden Berufe haben nicht das geringste miteinander zu tun :smile:

Gruß
Andreas

Jedenfalls habe ich Probleme damit meine Zeugnisse
zusammenzubekommen, da diese zum größten Teil zerstört wurden.

Hi,
das wirft leider ein etwas schlechtes Licht auf Dich, da man von wichtigen Dokumenten eine Kopie an einem sicheren Ort aufbewahren sollte. Du könntest, sagen wir mal ein „Kopfschütteln“ von dem Bewerbungsempfänger ernten: „Wie kann man nur?“

Anders zum Beispiel Mathematik. Damals eine Eins auf dem
Abschlusszeugnis und heute bekomme ich nicht einmal mehr die
einfachste Formel zusammen.

Alte Zeugnisse sagen natürlich etwas aus. Eine Eins in Mathe z.B. zeigt, dass Du dich in eine abstrakte Materie hineindenken kannst. Wird praktisch überall gerne gesehen.

Es ist eben so, das was man immer nutzt wird besser. Ist ja
klar.
Und daher frage ich mich, ob ein Zeugnis das 20 Jahre alt ist
überhaupt noch irgendeine Aussage über mich macht?
Sollte man es so oder so beilegen oder kann man da ab einem
gewissen Alter drauf verzichten?

Kommt darauf an. Wenn ich ein Bombenabi in Mathe und Physik habe, lege ich das Zeugnis bei einer Bewerbung als Physiker natürlich auch mit 38 gerne bei. Fehlt es, denkt sich der Empfänger seinen Teil: „Wird wohl nicht so berühmt gewesen sein“

Gibt es eine Möglichkeit Zeugnisse wiederzubeschaffen? Zum
Beispiel in der Schule wo man war?

Nachfragen kosten nichts, oder?

Viel Erfolg
Christian

Hallo

Naja… Das Original wie auch die Kopien sind alle verbrannt. Da nützte auch die beste Ordnung nichts :wink:

Das mit der Mathematik ist sicherlich ein Argument. Aber es kann ja auch ein falsches Licht auf einen werfen. Wie eben z.B. das „fehlende Verständnis für Geschichte“, das sich erst viel später entwickelte (welches für den neuen Beruf von interesse ist)
Darum geht es ja auch. Außerdem habe ich damals eh kein Abitur gemacht. War damals noch nicht so wichtig und bedeutungsvoll wie heute, wo man eigentlich ohne überhaupt keinen Job mehr bekommt :frowning:

Gruß
Andreas

Hallo

Naja… Das Original wie auch die Kopien sind alle verbrannt.
Da nützte auch die beste Ordnung nichts :wink:

Hi,
naja, die Sicherheitskopien sollten natürlich an einem anderen Ort aufbewahrt werden. Hat so nichts mit Ordnung zu tun.

Das mit der Mathematik ist sicherlich ein Argument. Aber es
kann ja auch ein falsches Licht auf einen werfen. Wie eben
z.B. das „fehlende Verständnis für Geschichte“, das sich erst
viel später entwickelte (welches für den neuen Beruf von
interesse ist)

Hm, Geschi war für mich ehrlich gesagt nie ein „Verständnisfach“ sondern ein reines „Lernfach“, im Gegensatz zu Mathe.

Grüße
Christian

OK. Wenn du deine Sicherheitskopien irgendwo in deinem Auto oder bei Freunden und Verwandten oder deinem Anwalt oder auf der Bank lagerst, dann ist das ja sehr löblich von dir.
Ich hatte meine Sicherheitskopien nun mal in einem Schrank in einem Haus, das leider komplett ausgebrannt ist.

Wenn man einen Beruf im Bereich Heimatgeschichte anvisiert ist Mathematik eher weniger aussagekräftig als z.B. das „jugendliche Interesse an Geschichte und Politik“. Ist aber nur meine Meinung :wink:

Ich hatte meine Sicherheitskopien nun mal in einem Schrank in
einem Haus, das leider komplett ausgebrannt ist.

Hi,
ja, hab ich mir fast gedacht. Wobei Du dann zu den wenigen gehörtest, die überhaupt Kopien gemacht haben.

Wenn man einen Beruf im Bereich Heimatgeschichte anvisiert ist
Mathematik eher weniger aussagekräftig als z.B. das
„jugendliche Interesse an Geschichte und Politik“. Ist aber
nur meine Meinung :wink:

Ja, ein eher spezieller Fall. Im Allgemeinen wird einem Bewerber aber eher ein Desinteresse an Geschichte nachgesehen als ein Desinteresse an Mathe.

Grüße
Christian

Es geht mir ja auch eigentlich nicht darum, ob nun das Fach Mathematik mehr Wert hat als das Fach Geschichte oder Sport oder sonstwas.
Es ist für mich eher die Frage, was dies noch nach 20 Jahren an Bedeutung hat?

Klar. Damals hatte ich in Mathe, Physik, Werken usw. eine 1-2. Waren genau „meine Fächer“. Aber heute bin ich in Mathe eher „durchschnitt“ und kann nicht mal mehr ne Formel auseinanderklamüsern, bzw. weiß überhaupt nicht mehr wie man sowas rechnen soll.
Das liegt einfach daran, das man das seit 20 Jahren nicht mehr gemacht hat und es damit einfach raus aus dem Gedächtnis ist.
In meinem Zeugnis steht nun aber, das ich das ganz toll kann und ein guter Schüler war. Da muß sich doch der Zeugnisleser fragen, warum das nicht mehr so ist :smile:

Klar. Damals hatte ich in Mathe, Physik, Werken usw. eine 1-2.

Hi,
sagens wir mal so: Gute und schlechte Schulnoten sagen auch nach langer Zeit noch etwas über die Person an sich aus. Das hat auch nichts damit zu tun ob man heute noch die Formeln oder Vokabeln parat hat. Das haben sowieso die allermeisten Leute nicht, der Bewerbungsleser selbst wahrscheinlich auch. Aber: Was man in jungen Jahren drin hatte (Mathe, Fremdsprachen etc.) lässt sich viel leichter reaktivieren (auffrischen) als ein damals nicht verstandenes oder abgelehntes Fach. Das wissen natürlich auch die Leute mit miesen Zeugnissen. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr.

Grüße
Christian

Hallo

Naja… Das kann man so aber auch nicht sagen. Oder besser gesagt: Das ist doch der Fehler im System.

Wer sagt denn, das wenn jemand in der Schule keine Lust auf ein Fach hatte, oder dieses nicht beherrschte, das dieser sich das Wissen nicht noch nachträglich angeeignet hat?

Zum Beispiel das Englisch. In der Schule hat man Englisch. Damit hat man zwar ein paar Grundkniffe, aber beherrscht die Sprache damit noch lange nicht. Wenn nun jemand nach der Schule damit anfängt die Sprache zu lernen - aus Spaß, oder aus Pflicht - dann hat er sie besser drauf als im Zeugnis steht.
Warum sollte ein Mensch denn nach dem letzten Zeugnis plötzlich aufhören zu lernen?

Was ist mit Leuten, die damals Grüne Haare hatten und eine totale „Null Bock“ Einstellung? Ich kenne einen von diesen Leuten. Der hat „seinen Weg“ gemacht als angesehener Chefkoch in einem Exklusiven Restaurant. Wenn man heute Bilder von ihm sieht, wie er als Punker in den 70ern die Bierflasche grölend in die Kamera hält…

Aber das ist jetzt alles natürlich nicht mehr zum Thema und betrifft mich selbst ja nicht. Ich hatte ein gutes Zeugnis und war ein normaler Durchschnittsmensch :smile:

Wollte ich einfach nur mal loswerden :wink:

Gruß
Andreas