Wie lange sollte eine Lithiumtherapie dauern?

Gesundheit Medizin
#1

Hallo,

ich hätte gern mal ein paar Meinungen unabhängig von meinem Arzt gehört.
Ich war ca. 2 1/2 Jahre bipolar und habe dann eine Lithiumtherapie mit Hypnorex retard begonnen. Das Medikament hat mir wirklich geholfen und ich hatte kaum Nebenwirkungen (bis auf Gewichtszunahme). Ich habe mit meinem Arzt nun besprochen, das Lithium nach 2 Jahren, also im Feb. 2014 abzusetzen. Er sieht darin kein Problem, meinte aber im selben Atemzug, dass die Wahrscheinlichkeit erneut zu erkranken deutlich geringer sei, je länger ich das Medikament nehme.
Ich überlege nun, ob ich es doch (zumindest bis zum Zeitpunkt des Kinderkriegens, also 2-3 Jahre) noch weiter nehmen sollte. Andererseits habe ich nicht das Gefühl, dass ich es noch bräuchte und wünsche mir nichts mehr, als endlich wieder tablettenunabhängig zu sein. Jedoch möchte ich auf jeden Fall vermeiden, erneut zu erkranken.

Wie ist Euer Rat dazu? Wie lange dauert eigentlich so eine Therapie? Mir ist schon klar, dass das wahrscheinlich von individuellen Faktoren abhängt. Aber gibt es in dem Fall ein „austherapiert“? So, dass man nahezu sicher sein kann, dass die Krankheit nie mehr in Erscheinung tritt?

Vielen Dank für Eure Beiträge!

Loreen

#2

Hallo Loreen,

nun, es ist so, dass Lithium für verschieden Dinge und Therapieansätze verwendet wird. Einmal als Augmentationstherapie, also um zb die Wirkung eines anderen Medikaments ( Antidepressivums ) zu verstärken…Aber auch als Stimmungsstabilisierer und hierbei ist es so, dass das Medikament, wenn es der Arzt so sieht, ein Leben lang genommen werden kann /soll.

Es ist schön, wenn du das Gefühl hast ,dass es dir damit gut geht, dass ist de Sinn der Prozedur…Ich würde das Medikament noch weiter nehmen, Rückfälle sind äusserst unangenehm…

Zum Thema Schwangerschaft kann ich nichts sagen, dass müsstest du mit deinem Arzt besprechen, wie es am sichersten ist…

By the way: du hast das Wort austherapiert in einem falschen Kontext benutzt, dass was du beschreibst, nennt sich Heilung…

Wenn du noch fragen hast, jeder Zeit…

TheUnknown

#3

Generell ist es nicht gut Medikamente über einen längeren Zeitraum einzunehmen da du den Körper mit Giften belastest … In deinem fall ist es so das es eine bipolare Erkrankung ist und Auch sehr unangenehm ist. Ich würde dir empfehlen das Medikament zum genannten Zeitpunkt abzusetzen und wieder einzunehmen wenn es schlimmer wird. Ich glaube nicht das man es austherapieren kann , denn durch die Medikamente wird es nur verdrängt aber nicht wirklich besser gemacht . Auch wenn du glaubst das du sie nicht mehr brauchst , es kann mal passieren das ‚es‘ schlimmer wiederkommt … Deshalb kannst du auch versuchen die Medikamente unregelmäßig einzunehmen zur Vorbeugung .

#4

Danke für deine schnelle Antwort und Hilfsbereitschaft!

"By the way: du hast das Wort austherapiert in einem falschen Kontext benutzt, dass was du beschreibst, nennt sich Heilung… "

Ja, deshalb ja auch die Gänsefüßchen. Und wäre denn eine Heilung möglich? Ich habe mir immer vorgestellt, dass ich diese Therapie mache und dann wieder gesund bin. I. d. R. erwartet man von einer Therapie ja, dass sie zeitlich begrenzt ist und nicht ein Leben lang andauert.
Ich kann so schlecht verstehen, warum mein Körper oder besser mein Gehirn früher ganz normal auf Schwierigkeiten oder Stimmungsschwankungen reagiert hat und diese heute angeblich nicht mehr kompensieren kann. Von der Therapie habe ich erwartet, dass ich wieder in meinen früheren Zustand gelange, in dem ich ohne Tabletten mit dem Leben fertig werde. Das muss doch möglich sein oder?

#5

Danke für die schnelle Antwort!

Ja, das hat mir mein Arzt auch empfohlen. Glaube, das ist ne ganz gute Lösung.

#6

Hallo,
ich kann deine Unmut verstehen bezüglich dem Thema Heilung…Die genauen biochemischen Zusammenhänge in deinem Gehirn und was dort aus dem Ruder geraten ist, dass kann dir dein Psychiater oder ein Neurobiologe besser erklären. Fakt ist aber, das bis heute nicht alle Vorgänge im Gehirn erforscht sind. Fakt ist leider auch, dass es für sehr viele psychische Störungen keine komplette Heilung gibt. Es ist nicht wie mit einem Schnupfen, der nach 3 Tagen weg ist…Man lernt damit zu leben, aber vollständig geheilt werden viele nicht…genaue Zahlen habe ich da nicht…Ein Leben ohne Med. ist in vielen Fällen möglich, ein Leben ohne Therapie, eher seltener…