Hallo,
eine feste Regel gibt es nicht. Ende der Reanimation ist wenn ein Arzt den Patienten für unwiderruflich tot erklärt.
Wenn zu keinem Zeitpunkt der Reanimation überhaupt irgendeine Reaktion des Herzens erkennbar ist werden Wiederbelebungsmaßnahmen in aller Regel nach frühestens 20 Minuten eingestellt. Festgeschrieben ist das nirgends, allerdings hat sich dieser Zeitrahmen weitgehend etabliert.
Sollte das Herz zwischenzeitlich wieder Aktionen bringen setzt man die Reanimation fort weil die Hoffnung besteht, das Herz wieder in einer geregelten Eigenrhythmus zu überführen.
Beeinflusst wird die Entscheidung durch alle möglichen Umstände der konkreten Situation. Bei einem alten Menschen wird man seinen (vermutlichen) natürlichen Tod eher akzeptieren können als bei einem Kind, wo man - bis hin zu psychologischen Gründen für die Angehörigen - maximal lange reanimiert.
Bei einem durch ein Trauma (Unfall) verursachten Herzstillstand kann es aber auch sein, dass man eine Reanimation bereits nach wenigen Minuten einstellt (oder gar nicht mehr beginnt): die Wahrscheinlichkeit, einen Traumapatienten erfolgreich zu reanimieren, liegt bei 1:99 und „mit dem Leben nicht zu vereinbarende Verletzungen“ können durch eine Wiederbelebung nicht behandelt werden.
Im Gegensatz dazu kann man internistisch bedingte Asystolien häufig in den Griff kriegen wenn die Reanimation schnell genug beginnt und mit Medikamenten die auslösende Ursache bekämpft werden kann. Insofern macht es dann auch Sinn länger zu reanimieren wenn das Herz Reaktionen zeigt. Selbst wenn das kein gesunder Rhythmus ist - den kann man ggf. wieder in richtige Bahnen lenken.
Ab und zu zeigt sich allerdings auch das Phänomen der elektromechanischen Entkopplung: dann zeigt das EKG zwar elektrische Impulse, die werden vom Herzmuskel aber nicht mehr mechanisch beantwortet. Da aber nur die tatsächliche Pumpleistung zählt ist dieser Zustrand einem fortgesetzten Herzstillstand gleich.
Gruß,
MecFleih