Wie langsam auf unseren Autobahnen ?

Hallo,

anscheinend habe ich meine Formulierungen etwas unglücklich gewählt.

Hallo,

Folgende Aussagen gelten unter der Bedingung: tagsüber, gutes Wetter, Fahrzeug welches die Geschwindigkeit halten kann (und darf) und eine Strecke welche die Geschwindikeit auch zulässt (Übersichtlichkeit, Kurvern…):

Fehlen noch persönliche Fähigkeiten und die Eigenschaften des
Fahrzeugs, womit nicht nur die technisch bedingte
Höchstgeschwindigkeit gemeint ist. In §3 der StVO wird das
zunächst unter der Formulierung zusammengefasst, dass der
Fahrzeugführer nur (nicht mindestens) so schnell fahren darf,
dass er sein Fahrzeug ständig beherrscht. Und mit beherrschen
ist eben nicht nur das Erreichen der Höchstgeschwindigkeit
gemeint, sondern auch die Karre im Zweifelsfall stest
rechtzeitig zum Stehen zu bringen oder einem Hindernis
ausweichen zu können.

Ich möchte auch keinen animieren zu schnell zu fahren. Das ist ja auch nicht Sinn der Höchstgeschwindigkeit.

Die vorgeschrieben Höchstgeschwindigkeit stellt im Allgemeinen auch die Richt- bzw Mindestgeschwindigkeit dar.

Kann man aber so aus der StVO beim besten Willen nicht
rauslesen. Wenn es eine Mindestgeschwindigkeit gibt, dann
steht da ein entsprechendes Schild, meist für die zweite
und/oder dritte Spur.

So sollte man innerorts 50 und außerorts 100 km/h fahren solang nichts anderes vorgeschrieben ist.

Solange da keine Mindestgeschwindgkeit vorgegeben ist, ist das
so eben nicht richtig. Wenn sich Opa Hubert nur noch 90 km/h
auf der Landstraße zutraut, darf er 90 km/h fahren. Ihm ist
klar, dass er sonst nicht mehr die Karre ständig beherrscht.

Gegen 90 sag ich ja nicht mal was. Vor allem auf schmalen Straßen, Kurven, tiefstehender Sonne, Gefahr des Wildwechsels usw usf.
Wenn Opa Hubert sich aber nicht einmal mehr eine 70 auf grader, freier, übersichtlicher, trockener Strecke ohne Gegenverkehr zutraut, dann finde ich das schon bedenklich hinsichtlich seiner Reaktionsfähigkeit und Auffassungsgabe, welche zwar im Alter zwangsläufig abnimmt, was ihm aber eher zu denken geben sollte ob er noch in der Lage ist, das Fahrzeug zu führen. Am Ende liegt es letztlich in seinem Ermessen.

Dem 250 km/h-Fahrer auf der Autobahn ist dieses Unvermögen
nicht bewusst. Und wenn es zu einem Unfall kommt hat der
höhere Chancen auf Verschulden und Haftung als Opa Hubert.

Hier ein ganz klares Jein.
Geschwindigkeit >> Richtgeschwindigkeit --> Hohe Chance auf Teilschuld.
Wenn aber sehr knapp vor einem Tiefflieger ausgeschert wird, dann sieht das schon wieder anders aus. Ein Bekannter von mir ist schonmal jemandem draufgefahren, weil er der Meinung war „Der hinter mir muss bremsen“. Das ist aber auf Autobahn wie auch auf Landstraße falsch. Man muss den überholenden Verkehr beachten und ggf selbst warten. Wenn der Abstand natürlich so groß ist, dass der Hinterman manierlich verzögern kann ist das natürlich was anderes.
Den Bekannten hat keine Schuld getroffen.

Da auf (freigegebenen) Autobahnen 130 km/h als Richtgeschwindigkeit gilt würde ich diese hier auch versuchen zu fahren. Kritisch wird es werden, wenn man so langsam ist, dass einen die LKW überholen wollen.

Geht bestimmt vielen deutschen LKW-Fahrern so, die in
technisch einwandfreien LKW unterwegs sind, was auch bedeutet,
dass die Karre nicht erst bei 115 nicht mehr kann.

Dann stellt man sicherlich ein Verkehrshindernis dar.

Viele sehen schon Leute, die mit der zuläsigen
Höchstgeschwindigkeit unterwegs sind, als Hindernis. Da auf
Autobahnen die Höchstgeschwindigkeit für LKW 80 km/h sind,
würde ich daher auch erst darunter überhaupt darüber
nachdenken, ob das eine Behinderung ist. Allerdings gilt u.a.
für Krafträder mit Anhänger oder Busse mit Fahrgästen, für die
keine Sitzplätze zur Verfügung stehen, eine
Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h. Die müssen/dürfen da also
so langsam fahren. Damit muss also auch jeder andere Nutzer
rechnen. Darunter beginnt dann aber bei sonst optimalen
Bedingungen sicher eine Behinderung des Verkehsflusses.

Wie schon gesagt: Ich will niemanden zum Rasen oder überschreiten der Geschwindigkeit animieren. Sowas mit Bussen, LKW usw ist vollkommen klar.

Weil ich es jetzt in einem Beitrag auch schon gelesen hatte möchte ich auch noch zu bedenken geben:
Wenn ich nur 85 km/h fahre und einen LKW o.ä. überholen möchte
dann muss ich warten, bis die Überholspur wirklich frei ist.

Und das bedeutet genau was? Wieviel Meter müssen frei sein?
Und wieviel ist wesentlich mehr? Muss man mit 250km/h rechnen?

Das kann man sicherlich nicht pauschalisieren. Auf einer freigegebenen Autobahn sollte man immer 2-3 Blicke in den Spiegel werfen. Dann erkennt man zumeist ob sich ein Auto sehr schnell oder gemäßigt nähert und kann abwägen ob man den Überholvorgang startet.
Wenn die Autobahn voll ist sollte man auch keine 250 fahren.

Klar beträgt die Richtgeschwindigkeit 130 und von dort kann man problemlos auf 85 abbremsen. Aber bei 250 fetzt das nicht mehr so sehr.

Das ginge dann also langsam in Richtung nicht ständig
beherrschen?

Eher: Nicht mit dem Verhalten des anderen gerechnet.

Und da ein Auto vorne robuster ist als hinten würde ich schon aus reinem Selbsterhaltungstrieb versuchen, schneller wieder die Spur zu verlassen (was mit 130 besser zu realisieren ist, da der Überholvorgang schneller abgeschlossen ist).

Das versuche ich grundsätzlich bei jeder Geschwindigkeit.
Allerdings ist die Robustheit des menschlichen Körpers bei
einem Aufschlag auf einen vollge(oder gar über)ladenen
Kleintransporter eventuell auch nur noch relativ. Da helfen
auch ABS, Bremskraftverstärker, Gurtstraffer und Airbag nicht
mehr viel. Besser wäre da schon ein Schleudersitz. Aber auch
den würden die meisten nur mehr oder weniger schwerverletzt
überstehen.

Da musste ich jetzt schmunzeln :smile:

Spaßeshalber kann man sich ja mal ausrechnen, wie lang die
Strecke ist, um von 250 auf 80 zu verzögern, also inklusive
Reaktionszeit. Und sich dann noch vorstellen, welche Kräfte da

Habe ich in einem anderen Kommentar mit 90 km/h gerechnet: 347m nach Faustformel.

bei einem Aufprall wirken bzw. wie weit man vorauschauen
müsste um das zu verhindern. Zu den günstigsten Umständen
gehört dann neben Fahrbahnbeschaffenheit und Wetter auch noch
das eigene Sehvermögen inklusive der Fähigkeit die eigene
Geschwindigkeit und die der Vorausfahrenden verarbeiten zu
können. Als kleine Hilfe: Bei 120km/h hat man nach 87 m noch
ungefähr 73 km/h drauf. Es soll soagr schon Porsche-Fahrer

Mit der Faustformel habe ich bei einer Gefahrenbremsung aus 120 km/h nach 72m stillstand erreicht.

(und auch anderer Modelle) gegeben haben, die sich ob der
Verzögerung bekotzt haben, was sich dann gleich wieder negativ
auf den Anhalteweg ausgewirkt hat ;o) Ich denke aber, dass es
in „echt“ vor Aufregung nicht dazu kommt bzw. erst danach.
Nach meiner unmaßgeblichen, weil nicht
verallgemeinerungsfähigen Beobachtung, sind eher die Pappnasen
das Problem, die grundsätzlich auf der zweiten Spur fahren,
obwohl die erste meilenweit frei ist.
Als im wahrsten Sinne erfahrener Fahrer ahnt man auf der
Autobahn schon, dass da vorne gleich wieder irgendwer den LKW
oder der eine den anderen überholt und passt seine
Geschwindigkeit an. Bringt ohnehin nur ein paar Sekunden, die
die Aufregung nicht lohnen.
Ich habs mehrmal erlebt, dass ich in Kassel hinter Leuten an
der Ampel stand, die mich irgendwo hinter Dortmund auf der
Autobahn überholt hatten.

Das erlebe ich immer auf Überlandfahrten.

Also cool bleiben, was nutzen mir 5 Minuten eher am Ziel, wenn
ich vor Aufregung 6 Minuten eher sterbe. Der Zeitgewinn
relativiert sich dadurch noch viel mehr.

Man muss ja nicht gleich sterben. Aber ich denke an meine Nerven, an den Spritverbrauch, an die Abnutzung des Autos…

Grüße

Um das abschließend klarzustellen:
Ich fahre selbst gerne zügig, wenn es denn möglich und erlaubt ist. Wenn das nicht der Fall ist, dann nicht. Ich wundere mich auch darüber, wie sehr man ein Verkehrshindernis sein kann, wenn man sich an die Geschwindigkeit hält.
Aber da gefragt war, wie langsam darf ich fahren wollte ich hier ein paar Gründe gegen „zu langsames“ fahren darlegen. Dass es eine gewisse Toleranz zwischen zu langsam und zu schnell gibt, das ist klar.
Es tut mir leid, dass das nciht so rüber kam.
Entschuldigung für den langen Text.

Grüße
-Thunderbird-

Moin,

Zum Titel: Ich bin 5,5 Jahre aus der Fahrschule raus. Dass ich
manches vergessen habe möchte ich nicht ausschließen.

Dann geh doch mal zur Fahrschule Deines Vertrauens und mache
eine Nachschulung. Die bieten sowas an und sind glücklich,
Dein Wissen nochmals aufzufrischen.

In 2 Jahren, wenn der Motorradschein ansteht.
Solang es nur solche Sachen sind… Wenn du danach gehst müsste fast jeder zur Nachschulung. Aktuelles Beispiel: Opi aus einer Einfahrt fährt einem Kumpel in die Seite. Wortlaut des Opi: „Aber ich habe doch geblinkt.“ Der hat garnicht verstanden warum er an dem Unfall zu 100% Schuld hatte.

Dafür bin ich aber auch hier in dem Board angemeldet um immer mal was dazu zu lernen.

Ich entsinne mich, dass man als Prüfling angehalten ist, sich
an der zul. Höchstgeschwindigkeit zu orientieren.

„orientieren“

Fährt man
nämlich signifikant zu langsam kann einem das nachteilig
ausgelegt werden.

„signifikant“

Merkst Du was?

Die Wortwahl war mit Bedacht getroffen. Ich streite mich ja auch nciht um 5 oder 10 km/h.

Gruß,
-Efchen

Gruß
-Thunderbird-

Ist klar, LKW regeln pauschal alls spätestens bei 90kmh ab.
Sag mal, wie viele km bist du schon auf deutschen Autobahnen
gefahren?

Um die 40 000 schätze ich… Warum die Frage?

Hallo,

anscheinend habe ich meine Formulierungen etwas unglücklich gewählt.

Nee, nee, ich, und sicher viele andere hier, habe das schon genau verstanden im Sinne von nachvollzogen. Gerade weil wir wohl eher die sind, die sich hin und wieder über Langsamfahrer aufregen. Sinnlos, aber die meisten werden sich dabei schon ertappt haben.

Gegen 90 sag ich ja nicht mal was. Vor allem auf schmalen Straßen, Kurven, tiefstehender Sonne, Gefahr des Wildwechsels usw usf.

Auch ohne das traut der sich das nicht.

Wenn Opa Hubert sich aber nicht einmal mehr eine 70 auf grader, freier, übersichtlicher, trockener Strecke ohne Gegenverkehr zutraut, dann finde ich das schon bedenklich hinsichtlich seiner Reaktionsfähigkeit und Auffassungsgabe,

Na zumindest muss man ihm aber hisichtlich der Auffasungsgabe anrechnen, dass er es noch merkt und darauf reagiert. Schlimmer wäre doch, wenn der dann mit 100 unterwegs ist.

welche zwar im Alter zwangsläufig abnimmt, was ihm aber eher zu denken geben sollte ob er noch in der Lage ist, das Fahrzeug zu führen. Am Ende liegt es letztlich in seinem Ermessen.

Na genau. Und der kompesiert das mit langsamer fahren, wobei ich mich jetzt natürlich frage, ob und wie oft der ggf. mal rechts ran muss und den Rest durchlässt. außerdem kompensieren die das, indem sie dann konsequent ihre Gescwindigkeit auch im Ort beibehalten ;o)

Dem 250 km/h-Fahrer auf der Autobahn ist dieses Unvermögen nicht bewusst. Und wenn es zu einem Unfall kommt hat der höhere Chancen auf Verschulden und Haftung als Opa Hubert.

Hier ein ganz klares Jein. Geschwindigkeit >> Richtgeschwindigkeit --> Hohe Chance auf Teilschuld.

Ja, falsch ausgedrückt. Ich meinte höherer Anteil und nicht nur schwarz-weiß. Die Gefährdungshaftung wächst ansonsten sicher mit der Geschwindigkeit stark an.

Wenn aber sehr knapp vor einem Tiefflieger ausgeschert wird, dann sieht das schon wieder anders aus.

Dann ist ja nicht primär die Geschwindigkeit, sondern eben dieses knappe Ausscheren das Problem. Es geht bei der Schuld- und Haftungsfrage sicher immer auch um die Vermeidbarkeit des Unfalls bzw. dessen Folgen. Wenn so knapp vor dem Tiefflieger ausgeschert wird, dass der auch bei 130 + x keine Chance mehr gehbat hätte, ist die Sache recht einfach.

Ein Bekannter von mir ist schonmal jemandem draufgefahren, weil er der Meinung war „Der hinter mir muss bremsen“.

Also der, auf den er aufgefahren war, hat das gedacht?

Das ist aber auf Autobahn wie auch auf Landstraße falsch. Man muss den überholenden Verkehr beachten und ggf. selbst warten.

Das ist sicher so paschal nicht immer endeutig zu beantworten.

Wenn der Abstand natürlich so groß ist, dass der Hinterman manierlich verzögern kann ist das natürlich was anderes.

Die Frage ist, ob der Ausscherende erkennen muss, ob der dahinten mit 250 ankommt. Meiner Meinung nach kann man das nicht, da man ja nun auch nicht ständig und solange nach hinten bzw. in die Spiegel schaut.

Den Bekannten hat keine Schuld getroffen.

Bei solchen Leuten bzw. Aussagen ist es natürlich leicht, dass der Andere die Schuld bekommt. Solche Leute sind dann immer ein Glücksfall.

Dann stellt man sicherlich ein Verkehrshindernis dar.

Viele sehen schon Leute, die mit der zuläsigen Höchstgeschwindigkeit unterwegs sind, als Hindernis. Da auf Autobahnen die Höchstgeschwindigkeit für LKW 80 km/h sind, würde ich daher auch erst darunter überhaupt darüber nachdenken, ob das eine Behinderung ist. Allerdings gilt u.a.

Weil ich es jetzt in einem Beitrag auch schon gelesen hatte möchte ich auch noch zu bedenken geben:
Wenn ich nur 85 km/h fahre und einen LKW o.ä. überholen möchte dann muss ich warten, bis die Überholspur wirklich frei ist.

Und das bedeutet genau was? Wieviel Meter müssen frei sein? Und wieviel ist wesentlich mehr? Muss man mit 250km/h rechnen?

Das kann man sicherlich nicht pauschalisieren.

Genau da ist das Problem.

Auf einer freigegebenen Autobahn sollte man immer 2-3 Blicke in den Spiegel werfen. Dann erkennt man zumeist ob sich ein Auto sehr schnell oder gemäßigt nähert und kann abwägen ob man den Überholvorgang startet.

Alles ziemlich unkonkret. Ich behaupte, dass 99,9% bei eigenen 120 km/h weder die Differenz in km/h noch den aktuellen Abstand eines Tieffliegers halbwegs genau einschätzen können.

Wenn die Autobahn voll ist sollte man auch keine 250 fahren.

Ja. Das sehen aber auch nicht alle so :o)

Klar beträgt die Richtgeschwindigkeit 130 und von dort kann man problemlos auf 85 abbremsen. Aber bei 250 fetzt das nicht mehr so sehr.

Das ginge dann also langsam in Richtung nicht ständig beherrschen?

Eher: Nicht mit dem Verhalten des anderen gerechnet.

O.K. Eine Formulierungsfrage vielleicht. Wir meinen sicher das Gleiche. Nicht damit gerechnet = nicht beherrscht = nicht vorsichtig genug.

Und da ein Auto vorne robuster ist als hinten würde ich schon aus reinem Selbsterhaltungstrieb versuchen, schneller wieder die Spur zu verlassen (was mit 130 besser zu realisieren ist, da der Überholvorgang schneller abgeschlossen ist).

Da musste ich jetzt schmunzeln :smile:

Ja. Viele glauben eben, dass sie die Technik vor der Physik schützt. Wer schon mal in so einem Aufpralltestdingsbums (weiß den Fachbegriff dafür nicht) von jetzt auf gleich abgebremst ist, weil sich 60 oder noch mehr gar nicht vorstellen.

Spaßeshalber kann man sich ja mal ausrechnen, wie lang die Strecke ist, um von 250 auf 80 zu verzögern, also inklusive Reaktionszeit. Und sich dann noch vorstellen, welche Kräfte da

Habe ich in einem anderen Kommentar mit 90 km/h gerechnet: 347m nach Faustformel.

Also die Fahrschulfaustformel? Dann dürfte das ja halbwegs realistisch sein. Das wäre also in etwa so den Abstad, den man vorsichtshalber so bei 250 immer draufhaben sollte.

bei einem Aufprall wirken bzw. wie weit man vorauschauen müsste um das zu verhindern. Zu den günstigsten Umständen gehört dann neben Fahrbahnbeschaffenheit und Wetter auch noch das eigene Sehvermögen inklusive der Fähigkeit die eigene Geschwindigkeit und die der Vorausfahrenden verarbeiten zu können. Als kleine Hilfe: Bei 120km/h hat man nach 87 m noch ungefähr 73 km/h drauf.

Mit der Faustformel habe ich bei einer Gefahrenbremsung aus
120 km/h nach 72m stillstand erreicht.

Na Hauptsache die Hinterleute packen das dann auch noch ;o)
Welche Formel ist das bzw. von welchen Annahmen geht die aus? Ich vermute, dass die Fahrschulfaustformel schon berücksichtigt, dass nicht alles optimal ist, also eine wilde Kombination aus nicht optimaler Fahrbahnbeschaffenheit, Aufmerksamkeit, Reifen- und Bremsentemperatur etc. verwurstet. Die Verzögerungswerte aus dem Handbuch oder der Autozeitschrift sind wohl im Falle des Falles ebenso illusorisch wie die Normverbrauchsangaben. Die Elektronik kann sicher heute viel ausgleichen und sogar erkennen, dass da zwar jemand voll bremsen will, aber nicht sofort oder gar nicht den vollen Druck aufs Pedal bringt. Die anderen Faktoren wie Müdigkeit, Stress, Ablenkung und eben Temperaturen und Straßenbeschaffenheit kann sie dann nicht mehr ändern. An den physikalischen Widerstandskräften des menschlichen Körpers hinsichtlich großer Verzögerungen auf kurzer Strecke hat sich ohnehin nicht viel bis nichts geändert. Ich befürchte außerdem fast, dass technisch bereits höhere Bremsverzögerungen möglich wären, aber dann bei einem großen Teil der Bevölkerung (die ja auch nicht jünger wird und auch sonst in einem gesundheitlich nicht bestem Zustand ist) die Lichter ausgehen oder so einen Druckanzug wie Jetpiloten brauchen. Sähe bestimmt lustig aus.
Der nächste große Schritt wird sein, wenn alle Autos miteinander kommunizieren und der Tiefflieger bzw. sein Flieger noch eher reagieren kann. Die Frage wird dann sein, ob der Tiefflieger schon eher bremst oder der Ausscherer am Ausscheren gehindert wird.

Das erlebe ich immer auf Überlandfahrten.

O.K: Die A44 kann man fast so bezeichnen ;o). Ich bin da manchmal gemütlich und kilometerlang auf der rechten Spur mit 100 an den auf der linken Spur hinter dem mit 75,5 am nächsten Berg überholenden LKW herfahrenden PKW vorbeigefahren.

Man muss ja nicht gleich sterben. Aber ich denke an meine Nerven,

Na ich meine ja auch nicht gleich und auch nicht irgendwie statistisch aus dem Unfallsterberisiko hergeleitet, sondern einfach auf das normale Ende bezogen. Solch negativer Stress soll ja für Herz und Gefäße ganz schlecht sein. Und wenn man da nun 5 Minuten gespart hat und dafür 5 Minuten eher stirbt, ist das eben nicht so sinnvoll.

an den Spritverbrauch, an die Abnutzung des Autos…

Na das kommt erschwerend dazu. Und dann noch die Erderwärmung, allein die vielen heißen Bremsen jedesmal.

Um das abschließend klarzustellen: Ich fahre selbst gerne zügig, wenn es denn möglich und erlaubt ist. Wenn das nicht der Fall ist, dann nicht. Ich wundere mich auch darüber, wie sehr man ein Verkehrshindernis sein kann, wenn man sich an die Geschwindigkeit hält.
Aber da gefragt war, wie langsam darf ich fahren wollte ich hier ein paar Gründe gegen „zu langsames“ fahren darlegen.

Haben sicher alle verstanden.

Dass es eine gewisse Toleranz zwischen zu langsam und zu schnell gibt, das ist klar.

In der subjektiven Wahrnehmung sowieso.

Es tut mir leid, dass das nciht so rüber kam.

Doch, doch. Ich habe mich nur ein bißchen daran aufgehangen, dass es eine Mindestgeschwindigkeit geben würde und insbesondere daran, dass irgendwer meinen könnte, er hätte die Dinge bei 250 km/h unter Kontrolle. Das mag auf der wirklich leeren Autobahn oder der Rennstrecke annähernd so sein, wenn man mit Kontrolle hier den Ausschluß von Fremdgefährung meint. Aber selbst bei Schumi und Co. scheppert es ja andauernd.

Grüße

Fährt man
nämlich signifikant zu langsam kann einem das nachteilig
ausgelegt werden.

Nur bei idealen Verkehrsverhältnissen ist die zulässige Höchstgeschwindigkeit die zulässige Höchstgeschwindigkeit.

So sollte man
innerorts 50 und außerorts 100 km/h fahren solang nichts
anderes vorgeschrieben ist.

So lange kein Nebel zwischen den Häusern hängt.
Falls kein Schnee liegt.
Falls es nicht gefroren ist.
Falls es nicht regnet.
Tagsüber bei Sonnenschein.
Wenn keine Kinder am Straßenrand spielen.
usw…

Merkst du jetzt was?

smalbop

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Na zumindest muss man ihm aber hisichtlich der Auffasungsgabe
anrechnen, dass er es noch merkt und darauf reagiert.
Schlimmer wäre doch, wenn der dann mit 100 unterwegs ist.

Da ist was dran. Ich finde es trotzdem tragisch, wenn man noch 50m weit sehen und genauso weit hören kann, dass man dann noch aktiv am Verkehr teil nimmt. Aber naja…

Na genau. Und der kompesiert das mit langsamer fahren, wobei
ich mich jetzt natürlich frage, ob und wie oft der ggf. mal
rechts ran muss und den Rest durchlässt. außerdem kompensieren
die das, indem sie dann konsequent ihre Gescwindigkeit auch im
Ort beibehalten ;o)

Das ist eine gute Frage mit dem rechts ranfahren :smiley:

Die Gefährdungshaftung wächst ansonsten sicher mit der Geschwindigkeit stark an.

Jups.

Ein Bekannter von mir ist schonmal jemandem draufgefahren, weil er der Meinung war „Der hinter mir muss bremsen“.

Also der, auf den er aufgefahren war, hat das gedacht?

Genau. Der wollte das garnicht verstehen und war der Meinung „Aber der ist mir doch reingefahren“

Das ist aber auf Autobahn wie auch auf Landstraße falsch. Man muss den überholenden Verkehr beachten und ggf. selbst warten.

Das ist sicher so paschal nicht immer endeutig zu beantworten.

Hier meine ich zB eine Kolonne hinter einem LKW. Wenn der Erste in der Reihe ausscheren will muss er sich vergewissern ob nicht schon jemand von weiter hinten neben ihm ist. Am Ende ist es aber, wie du sagst, immer vom Fall abhängig.

Die Frage ist, ob der Ausscherende erkennen muss, ob der
dahinten mit 250 ankommt. Meiner Meinung nach kann man das
nicht, da man ja nun auch nicht ständig und solange nach
hinten bzw. in die Spiegel schaut.

Alles ziemlich unkonkret. Ich behaupte, dass 99,9% bei eigenen
120 km/h weder die Differenz in km/h noch den aktuellen
Abstand eines Tieffliegers halbwegs genau einschätzen können.

Deswegen meine ich ja: 2-3 Blicke in den Rückspiegel. Dann ist man nicht vom Verkehr vor einem abgelenkt und man kann relativ gut erkennen ob das Fahrzeug schnell oder langsam größer wird.

O.K. Eine Formulierungsfrage vielleicht. Wir meinen sicher
das Gleiche. Nicht damit gerechnet = nicht beherrscht = nicht
vorsichtig genug.

Lass ich so gelten :smile:

Ja. Viele glauben eben, dass sie die Technik vor der Physik
schützt. Wer schon mal in so einem Aufpralltestdingsbums (weiß
den Fachbegriff dafür nicht) von jetzt auf gleich abgebremst
ist, weil sich 60 oder noch mehr gar nicht vorstellen.

Ich weiß was du meinst. Das ist nicht ohne.

Habe ich in einem anderen Kommentar mit 90 km/h gerechnet: 347m nach Faustformel.

Also die Fahrschulfaustformel? Dann dürfte das ja halbwegs
realistisch sein. Das wäre also in etwa so den Abstad, den man
vorsichtshalber so bei 250 immer draufhaben sollte.

Ja, die Fahrschulformel. Ich habe mal ein Auto mit Abstandswarner gefahren. Erschreckend, ab wann der eingreift. Da würden 95% der Autofahrer noch nicht mal ans bremsen denken.

Welche Formel ist das bzw. von welchen Annahmen geht die aus?

Die Formel für den Bremsweg lautet (v/10)². Für eine Gefahrenbremsung halbiert man diesen Wert nochmal.
Der Reaktionsweg errechnet sich mit v/10*3.

Ich vermute, dass die Fahrschulfaustformel schon
berücksichtigt, dass nicht alles optimal ist, also eine wilde
Kombination aus nicht optimaler Fahrbahnbeschaffenheit,
Aufmerksamkeit, Reifen- und Bremsentemperatur etc. verwurstet.

Davon gehe ich aus. Nehmen wir mal einen Skoda Fabia bei 100km/h. Das macht nach der Formel: (100/10)²/2= 50 m
hier ist von 42,2m - 48,2m die Rede (die Glatte Fahrbahn habe ich mal ausgelassen).

Die Verzögerungswerte aus dem Handbuch oder der
Autozeitschrift sind wohl im Falle des Falles ebenso
illusorisch wie die Normverbrauchsangaben.

Man höre und staune: Mein Vater erreicht die angegebenen Werte. Damit stellt er aber bestimmt eine Ausnahme dar.

Die Elektronik kann
sicher heute viel ausgleichen und sogar erkennen, dass da zwar
jemand voll bremsen will, aber nicht sofort oder gar nicht den
vollen Druck aufs Pedal bringt. Die anderen Faktoren wie
Müdigkeit, Stress, Ablenkung und eben Temperaturen und
Straßenbeschaffenheit kann sie dann nicht mehr ändern. An den
physikalischen Widerstandskräften des menschlichen Körpers
hinsichtlich großer Verzögerungen auf kurzer Strecke hat sich
ohnehin nicht viel bis nichts geändert. Ich befürchte außerdem
fast, dass technisch bereits höhere Bremsverzögerungen möglich
wären, aber dann bei einem großen Teil der Bevölkerung (die ja
auch nicht jünger wird und auch sonst in einem gesundheitlich
nicht bestem Zustand ist) die Lichter ausgehen oder so einen
Druckanzug wie Jetpiloten brauchen. Sähe bestimmt lustig aus.

Die Vorstellung ist nciht schlecht.
Ich habe mal gelesen (Quelle weiß ich nicht mehr), dass die Verzögerung von aktuellen PKW etwa der Beschleunigung im freien Fall entspricht.

Der nächste große Schritt wird sein, wenn alle Autos
miteinander kommunizieren und der Tiefflieger bzw. sein
Flieger noch eher reagieren kann. Die Frage wird dann sein, ob
der Tiefflieger schon eher bremst oder der Ausscherer am
Ausscheren gehindert wird.

Daran wird ja entwickelt, aber ich glaube das wird noch einige Zeit dauern.

O.K: Die A44 kann man fast so bezeichnen ;o). Ich bin da
manchmal gemütlich und kilometerlang auf der rechten Spur mit
100 an den auf der linken Spur hinter dem mit 75,5 am nächsten
Berg überholenden LKW herfahrenden PKW vorbeigefahren.

Lass das nicht die Rennleitung sehen :wink: Ich glaube bei so einer Geschwindigkeitsdifferenz verstehen die keinen Spaß mehr. Aber das wird zu OT.
Ich weiß was du meinst.

Na ich meine ja auch nicht gleich und auch nicht irgendwie
statistisch aus dem Unfallsterberisiko hergeleitet, sondern
einfach auf das normale Ende bezogen. Solch negativer Stress
soll ja für Herz und Gefäße ganz schlecht sein. Und wenn man
da nun 5 Minuten gespart hat und dafür 5 Minuten eher stirbt,
ist das eben nicht so sinnvoll.

Achso. Gut, so gesehen macht das Sinn.

Doch, doch. Ich habe mich nur ein bißchen daran aufgehangen,
dass es eine Mindestgeschwindigkeit geben würde und

Ja gut. Das steht nirgendwo. Wie ich halt oben meinte: Wenn es möglich ist, sollte man die Geschw. auch fahren. Aber das ist ja geklärt.

insbesondere daran, dass irgendwer meinen könnte, er hätte die
Dinge bei 250 km/h unter Kontrolle. Das mag auf der wirklich
leeren Autobahn oder der Rennstrecke annähernd so sein, wenn
man mit Kontrolle hier den Ausschluß von Fremdgefährung meint.
Aber selbst bei Schumi und Co. scheppert es ja andauernd.

Solche Geschwindigkeiten gehören fast ausschließlich auf die Rennstrecke. Die Autos sind auch sicherlich u.a. wegen diesem Grund bei 250 abgeriegelt - Alles darüber hinaus ist beim 0-8-15 Fahrer a: reines Glück und b: sind die Autobahnen gar nicht dafür ausgelegt. Mit einem Audi A8 hatte ich bei 250 auf einer freigegebenen Autobahn jaulende Reifen in den Kurven. Schneller hätte ich also kaum sein dürfen / können.

Gruß
-Thunderbird-

Hallo,

Die vorgeschrieben Höchstgeschwindigkeit stellt im Allgemeinen
auch die Richt- bzw Mindestgeschwindigkeit dar.

Das ist, gelinde gesagt, völliger Quatsch.

Aha, und was ist dann die Mindestgeschwindigkeit. Wer so altklug tut, wird doch wohl auch die Antwort wissen…?!?

LG
Bommel

… ohne Grund langsam zu fahren (§ 3 Abs. 2 StVO).

Richtgeschwindigkeit

Auf deutschen Autobahnen wird grundsätzlich eine Richtgeschwindigkeit von 130km/h empfohlen. Natürlich darf, wenn nicht anders beschildert, diese Geschwindigkeit auch überschritten werden. Laut fahrtipps.de können Sie allerdings, nach Überschreiten der Richtgeschwindigkeit, bei einem Unfall mitverantwortlich gemacht werden, obwohl Sie ihn nicht mit verursacht haben. Nur weil Sie schnell fahren können, heißt das nicht automatisch, dass Sie es auch tun sollten.
Was für das schnelle Fahren zutrifft, trifft auch in gewisser Weise auf das langsame Fahren zu. Sie sollten sich, auch wenn Sie lieber langsamer fahren, an der Richtgeschwindigkeit orientieren. Nach der Straßenverkehrsordnung dürfen Fahrzeuge nicht ohne triftigen Grund so langsam fahren, dass sie den Verkehrsfluss behindern.

http://www.reutlinger-wochenblatt.de/rtw/page/detail…

http://www.anwaltonline.org/verkehrsrecht/urteile/ge…

http://ratgeber.t-online.de/kennen-sie-die-wichtigst…

Ich habe schon durchaus LKW erlebt, die laut meinem Tacho (und der geht relativ genau) mit über 100kmh unterwegs waren…
Waren dann aber NIE aus Deutschland, also kein D-Kennzeichen

Reaktionszeit kannst du etwa, wenn man das wie gesagt auf geübte und konzentrierte Fahrer beschränkt, 0,2sec-0,3sec rechnen, nicht eine sekunde :wink:
Wären wir bei ~20m Reaktionsweg. (wenn wir 3,6 als korrekten Umrechnungsfaktor ansetzen)

Bei 250m kommen wir dann schon so langsam zusammen

Mit deiner letzten AUssage gehe ich komplett konform, Ablenkung ist immernoch häufige Unfallursache, Geschwindigkeit per se verursacht keine Unfälle (im Sinne von auffahren, spurwechseln; abfliegen ist dann schon was anderes)

Aber im Endeffekt sind das alles Zahlenspiele, erstens kommt es immer anders und zweitens als man denkt, also am besten immer voll bei der Sache sein und für die anderen VT mitdenken :smile:

Reaktionszeit kannst du etwa, wenn man das wie gesagt auf
geübte und konzentrierte Fahrer beschränkt, 0,2sec-0,3sec
rechnen, nicht eine sekunde :wink:

Das ist sehr optimistisch geschätzt.

Ca. 200 Millisekunden ist die durschnittliche Reaktionszeit auf erwartete Ereignisse exklusive Reaktionstätigkeiten wie Lenken, Bremse treten etc.

Der Beifahrer, der sich auf ein bestimmtes vorausfahrendes Auto konzentriert und mit dem Finger auf dem Meßknopf auf ein Ereignis wartet schafft das (meistens). Der Fahrer, der nebenbei noch ein paar andere unwichtige Aufgaben erledigen muss und zusätzlich Zeit für die Entscheidungsfindung benötigt, schafft das in aller Regelmässigkeit nicht.

Gruß, DW.

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Ich habe schon durchaus LKW erlebt, die laut meinem Tacho (und
der geht relativ genau) mit über 100kmh unterwegs waren…
Waren dann aber NIE aus Deutschland, also kein D-Kennzeichen

Das kann schon sein. Ich glaube, es gibt Länder, in denen das mit dem Drosseln nicht so eng gesehen wird. Und bergab ist es physikalisch bedingt möglich, die Drosselung für die Dauer des Gefälles durch dier bloße Hangabtriebskraft zu umgehen, indem man nicht auf die Bremse tritt. Danach sollte derjenige allerdings eine gute Ausrede haben, wenn bei einer Kontrolle der Fahrtenschreiber bzw. die Tachoscheibe geprüft wird.

Es soll auch Spezialisten geben, die das mit zu großen Reifen wettmachen…

MfG
Marius

Nunja, ich schon, aber egal.

Richtig