Wie laufen Mutationen ab ?

Hallo,

Durch Mutationen ist Evolution erst möglich aber wie laufen Mutationen ab ? Sind Mutationen nach dem Prinzip trial and error aufgebaut oder woher weiß die Natur , das ein Geschöpf Lungen , Flügel oder Stoßzähne oder ein Gehirn braucht.

Viele Grüße

Hallo,
Mutationen sind zufällige Anderungen der Eigenschaften eines Lebewesens. Diese fallen oftmals sehr gering aus, können dem Lebewesen aber einen kleinen Vorteil im Kampf mit der Natur verschaffen.
So erfolgt durch natürliche Selektion eine allmähliche Anpassung an die Umwelt.
Dieser Vorgang kann Tausende von Jahren dauern.
Ändern sich die Umweltbedingungen jedoch schlagartig, kann die Anpassung nicht mehr mithalten und bestimmte Arten sind zum Aussterben verurteilt.

Gruß
Bernd

Hallo,

möchte hinzufügen, dass Mutationen nicht zielgerichtet sind sondern quasi wie Kopierfehler. Manche sind zufällig günstig, viele nutzen nicht oder schaden, je nach Umweltbedingung.

M.W. kann eine derartige Anpassung nach neuesten Erkenntnissen deutlich schneller ablaufen, als bislang angenommen. Da kommt allerdings wohl auch die Epigenetik mit ins Spiel, die schon vorhandene Gene „an oder ausschalten“ kann.

Gruß,
Paran

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Mutationen sind technisch gesehen ein Defekt bei der Erbgutweitergabe.
Wenn sich dieser Defekt als vorteilhaft erweist, gibt es einen Vermehrungsvorteil bei diesem Erbgutträger.

Wenn man solche Defekte zwecks Vermehrung gezielt selektiert nennt man das Züchtung.

Mein alter Biolehrer hatte so einen schönen Vergleich: „Mit Mutationen ist es so, wie wenn man einen Schraubenzieher in einen Fernseher wirft. In 99,99…% ist der Fernseher dann hinüber, in einer verschwindend geringen Zahl von Fällen funktioniert der Fernseher dann besser als vorher.“

Es ist das Spiel der großen Zahlen. Einmal die Zahl der Lebewesen, einmal die Zahl der Generationen, über die Entwicklung stattfindet. Als man zu Anfangszeiten der Genetik diese in Zweifel zog bemühte man den Vergleich mit Katzen aus der Pharaonenzeit, die schon so aussahen wie die heutigen Katzen, um nachzuweisen, dass sich Lebewesen gerade nicht über Mutationen entwickeln würden., und zeigte damit deutlich, dass man die für größere Entwicklungen notwendigen Zeiträume noch nicht wirklich verstanden hatte.

Inzwischen gibt es einige Ansätze, die zur zufälligen Komponente auch recht kurzfristige Anpassungen an geänderte Lebensbedingungen beobachten und genetisch zu erklären versuchen. Das ist aber noch recht am Anfang.

Hi danke fur eure antworten trotzdem glaube ich nicht das man vom zufall sprechen sollte. Zufall denfiniert sich das dort gar kein kausaler zusammenhang ist und das kann ich nicht so recht glauben dafür sind viele mutationen zu zielgerichtet

Du unterschätzt die zeitliche Komponente, über die die Selektion positiver Mutationen erfolgt. Besonders schädliche Mutationen lassen Lebewesen schon im Entwicklungsstadium sterben, andere führen zu einer massiven Schwächung der Position gegenüber dem durchschnittlich entwickelten Lebewesen, was dann zu geringerer Vermehrungswahrscheinlichkeit führt. Gewisse Mutationen schließen eine Vermehrung auch ganz aus. Damit haben sich ganz viele nachteilige Mutationen schon innerhalb einer Generation wieder erledigt. Die eine positive Mutation geht hingegen gestärkt hervor und vermehrt sich deshalb stärker, weil sie erfolgreicher im Kampf um Nahrung und Sexualpartner ist, sich neue Lebensräume und Nahrungsquellen erschließen kann, … Da ist dann das Bessere der Feind des Guten, verdrängt über viele Generationen dann aber nur langsam die durchschnittlich ausgestatteten Artgenossen, die ja grundsätzlich auch überlebens- und fortpflanzungsfähig sind.

Die Sache mit den offenbar nicht ganz so zufälligen Übertragungen von positiven Eigenschaften über Generationsgrenzen hinweg ist noch sehr am Anfang.

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Ein Großteil der Mutationen führt zu einem toten Lebewesen - bei Menschen wie bei Tieren. Das, was übrig bleibt, ist lebensfähig. Insofern ist die Beobachtung schon nicht mehr neutral, sondern gefiltert, d.h. die nicht lebensfähigen Mutationen bekommt man schon gar nicht mehr mit.

In einem anderen großen Teil führt eine Mutation zu einer Veränderung, die keinen Vorteil bei der Vermehrung bedeutet. Auch diese Mutationen werden praktisch nicht wahrgenommen. In ganz, ganz wenigen Fällen jedoch führt eine Mutation zu einer Veränderung, die dem Individuum einen Überlebensvorteil verschafft. Wird dieser Vorteil später vererbt, kommt es zu einer dauerhaften Verbesserung bzw. eine neue Spezies entsteht.

Das wird natürlich wahrgenommen und schon könnte man auf den Gedanken kommen, Mutationen wären durchweg positiv, aber diese Wahrnehmung ist durch den beschriebenen Beobachtungsfehler getrübt. Eine falsche Schlußfolgerung wie Deine ist also zwar naheliegend, aber immer noch falsch.

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Hi,

Kein Tier entwickelt plötzlich eine Fähigkeit oder einen Körperteil, der auf wundersame und überraschende Weise zur Umgebung passt. Sie entwickeln nur irgendeine x-beliebigen Eigenschaft. Die bemerkt niemand, wenn das Tier durch die Mutation nicht überlebensfähig ist. Wenn es keinen Unterschied macht, fällt es auch nicht auf. Bringt es aber einen Vorteil, dann überleben mehr von den Tieren mit der Mutation. Zuerst in die Mutter, die als erste die Mutation hat. Sie bekommt junge, von denen mehrere die Mutation erben und jedes sie an mehrere seiner Kinder weitergibt usw. Die steche haben so lange Beine, weil unter ihren Vorfahren die mit den längsten Beinen das meiste Futter fangen konnten, und sie sind unter dem vögeln ziemlich konkurrenzlos in feuchtwiesen.
Aktuell werden immer mehr Elefanten in den Wildnis geboren, die keine oder sehr kurze stosszähne haben. Elefanten, die dieses Merkmal haben, werden nicht geschossen und können dieses Merkmal häufiger weitergeben.

Die Franzi

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mutationen/veränderungen haben stets eine ursache. sie sind kein zufall.

und sie sind durchaus stets zielgerichtet. im sinne der abwehr oder anpassung.

dann erst …
… kommt das thema auswirkungen (auf das lebewesen, die wirksamkeit und stabilität der mutation/veränderung, die nächste generation, usw.).

pasquino

Sind sie eben nicht. Wir sehen nur die wenigen die sich durchgesetzt haben. Deine trotzige Feststellung trotz der vielen anders lautenden Antworten zeigt, dass Du das Prinzip der Evolution noch nicht verstanden hast.
Udo Becker

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  1. weshalb erfolgt mutation/veränderung, wenn sie kein ziel oder keinen zweck haben sollten?
  2. sind es nicht gerade die unerschöpfliche anpassungsfähigkeit und die hohe zahl der mutationen/veränderungen, die für ziel und zweck sprechen?

ich denke, man lässt sich vom ergebnis - ob erreicht oder verfehlt - irritieren.
man sollte daher auch nicht von defekten sprechen, wenn das ergebnis nicht „angenehm“ ist.
krebserkrankung als folge von veränderung kann durchaus selektiven charakter haben.

wenn man evolution unter dem aspekt „vernunft“ betrachten will, dann muss man über „vernunft“ der natur, nicht „vernunft“ des menschen nachdenken und diese als basis nehmen.
daher halte ich die aussage

für einen fehlschluss aufgrund reduzierter betrachtungsweise.

pasquino

Servus,

Du sprichst ein großes Wort gelassen aus. Auch noch viele!

Benenne bitte eine einzige zielgerichtete Mutation und beschreibe, worin sich genau diese Zielrichtung ausdrückt und wie sie sich biochemisch beschreiben lässt.

Schöne Grüße

MM

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Jetzt wird mir so einiges klar.

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Ungefähr aus dem Grund, aus dem der Bürgersteig nass wird, wenn es regnet: Die Vorstellung, dass es jemand regnen lässt, damit der Hausmeister weniger Mühe mit dem Saubermachen des Bürgersteigs hat, ist zwar ganz charmant, aber die These, man könne daraus, dass es eine Sache gibt, darauf schließen, dass sie ein Ziel oder einen Zweck hätte, ist dann doch nicht so ganz arg logisch zusammengestrickt.

Nein, im Gegenteil: Der (auch ästhetisch) schönste Beleg für die Zwecklosigkeit von Mutationen ist die riesige Zahl von verschiedenen Färbungen von Schmetterlingsflügeln, die Frau Fauna vorrätig hält und von denen nur ein ganz winziger Teil eine Funktion hat.

Wenn hier jemand tief beeindruckt den Herrgott fragt: „Joo, klasse! Hosch Du des älles g’machd?“, wird dieser ehrlicherweise antworten müssen „Ha noi, es ischd hald so naaworra!“

In diesem Sinne

MM

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Dann erklär doch mal dein Prinzip evolution es gibt nur zwei Richtungen entweder alles ist etwas das eigentlich nicht sein sollte also durch Zufall geworden . Oder es ist der natürliche Verlauf der durch Ursache und Wirkung entsteht.

Naja die Entwicklung zum Säugetier ist eine wohl immense zielgerichtete Mutation um sich an die Umweltbedingungen anzupassen und das soll ZUFALL sein …

das ist als Fragesteller überhaupt nicht meine Aufgabe das seid ihr gefragt wenn ihr in Verlegenheit deswegen kommt ist das nicht mein Problem…

die ästhetik hat zumindest wiederum für den Menschen einen Zweck

Nein.

Die Schönheit eines Schmetterlingsflügels ist ohne jeden Zweck.

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ja mag sein das sie noch im Schmetterling keinen Zweck hat später im Menschen schon . Vielleicht ist eben doch alles in der Natur schon als Idee enthalten, so auch der Mensch mit seiner ästhetischen Betrachtung.

Mich würd nur mal interessieren wie du dann die Zwecklosigkeit deines Schmetterling deuten würdest. Was meinst du was dahinter steckt ?