Krankenhäuser nehmen in aller Regel nicht Funkverkehr des öffentlichen Rettungsdienstes teil.
Der Funkverkehr im Rettungsdienst findet zwischen Leitstelle und Fahrzeugen statt.
Um dir ein ungefähres Bild zu geben, schreibe ich mal den Funkverkehr eines Einsatzes auf:
Die Leitstelle alarmiert den zweiten Rettungswagen (RTW) der Rettungswache 17 über ein Funkalarmsystem. Folgender Text erscheint auf dem „Piepser“:
Notfalleinsatz 17-RTW-2
Hauptstraße 123
Köhler
verletzte Person
Einsatznummer 12837
Die Besatzung geht zum Fahrzeug (nachts sollte das früher, wo ich war, innerhalb von 90 Sekunden passiert sein) und meldet über ein Gerät mittels Tastendruck an die Leitstelle, dass das Fahrzeug ausgerückt ist. Zusätzlich wird gefunkt:
„Leitstelle Köln, der 17-RTW-2 ist aus zur Haupstraße 123 bei Köhler“
Die Leitstelle bestätigt: „Richtig, dort verletzte Person nach Treppensturz.“
Beim Eintreffen am Einsatzort wird wieder über einen Tastendruck mitgeteilt, dass der Wagen eingetroffen ist.
Nun folgt die Versorgung des Patienten.
Bei uns war es üblich, danach telefonisch abzufragen, welches Krankenhaus „freie Betten“ hat, also aufnahmebereit ist. Das kann auch über Funk erfolgen:
„Leitstelle Köln für 17-RTW-2?“
„Leitstelle Köln hört“
„Der 17-RTW-2 benötigt einmal männlich chirurgisch.“
„K1, K8, K9 sind frei.“ (Die Krankenhäuser haben Nummern, die genannten Krankenhäuser verfügen also über mindestens ein freies Bett für einen Mann in der Chrirurgie.)
Der Patient wird über die Möglichkeiten informiert, der Patientenwunsch muss berücksichtigt werden. Man darf einen Patienten nicht gegen seinen Willen transportieren. (Ausnahme: Patient ist minderjährig, Patient steht unter Betreuung, Patient muss nach dem Gesetz über Psychsich Kranke zwangsweise eingewiesen werden).Man darf aber dem Patienten ggf. auch eindringlich klarmachen, dass man nicht nach Pusemuckel fahren wird, wo kein Bett frei ist, wenn das Krankenhaus in der Nachbarschaft geeignet ist.
Die Abfahrt wird wieder elektronisch übermittelt, zudem wird nun das Ziel angekündigt:
„Leitstelle Köln, der 17-RTW-2 hat aufgenommen ins K8. Macht uns dort bitte eine Voranmeldung, wir kommen mit einem 87jährigen Patienten mit Verdacht auf Oberschenkelfraktur.“
(etwas unrealistisch, einen Bruch würde man meist nicht besonders ankündigen)
Die Leitstelle ruft nun im Krankenhaus an und kündigt den RTW an, dabei wird nur obiges wiederholt.
Die Ankunft im Krankenhaus wird elektronisch per Tastendruck übermittelt.
Man begibt sich mit dem Patienten zur chirurgischen Ambulanz oder zur zentralen Notaufnahme.
Beim Übergabegespräch wird das Notwendigste mitgeteilt, zudem wird ein Bericht übergeben, der die wichtigsten Informationen weitergibt.
So ein Formular sieht z.B. so aus:
Nach Übergabe wird das Fahrzeug wieder „klar“ gemacht, also z.B. der Notfallkoffer wieder aufgefüllt, die Trage neu bezogen,…, dann meldet man der Leitstelle (mal wieder elektronisch), dass man wieder einsatzbereit ist, zudem meldet man sich über Funk nochmal, etwa so:
„Der 17-RTW-2 ist einsatzklar am K8 mit dem Namen Köhlhoff“
„Köhlhoff???“
„Ja, so richtig.“
(Der Einsatzleitrechner speichert bei jedem Einsatz die wichtigsten Daten. Dazu gehören Anrufzeit, Alarmzeit, wann ausgerückt wurde, …, wann man am Krankenhaus wieder einsatzklar war. Zudem natürlich Adresse und Name. Dieser wird am Ende abgeglichen, weil es ja - wie hier - sein kann, dass man in der Haupstraße 123 tatsächlich bei „Köhler“ schellen musste, aber der Patient ganz anders hieß.=