Wie lernt mein Hund sich zu benehmen?

Hallo Leute,
Meine Familie hat sich vor circa 1,5 Jahren einen belgischen Schäferhund Welpen zugelegt. Sie ist zu einer ziemlich dominanten und wilden, aber wirklich schöne Hündin herangewachsen.
Nun passiert es seit Weihnachten jedoch, dass sie beim Spazierengehen, was ich täglich einplane, plötzlich anfängt mich anzuspringen und sogar zu beißen. Sie ist davon nicht abzubringen, weder durch scharfes „Aus“, Festhalten oder alternative Befehle.
Im Internet habe ich schon nachgeforscht und weiß, dass es eine Rangordnungsgeschichte ist. Zu Hause ist sie dagegen sehr brav und ist nicht das Alphatier, das heißt sie darf nicht ins Bett u.ä und gehorcht auf alles.

Ich hätte gerne Tipps, wie ich ihr das abgewöhnen kann oder wie ich in diesen Situation reagieren soll.

(Bitte schreibt keine Kommentare wie: „Hundeschule.“ Meine Eltern können sich es anscheinend momentan nicht leisten und ich weiß, das Geld da keine Ausrede ist, aber was soll ich tun? Ich wäre dankbar für ernste Ratschläge.)

Vielen Dank im Voraus.

Hallo,

leider kann ich Dir bei diesem Problem nicht helfen.

Ich hoffe aber, dass Du hier gute Tipps bekommst und sich für Dich eine Lösung bietet.

LG,
wuschel

Hallo,

der einzige richtige Rat kann in einem solchen Fall nur sein: Gehe zu einem guten Hundetrainer. Ohne Dich und Deinen Hund gesehen zu haben, kann man Dir nicht wirklich Ratschläge geben. Das ist immer heikel.

Aus Deiner Anfrage kann ich nur schließen, dass Ihr in Sachen Hundeausbildung einiges nachzuholen habt. Solche Geschichten wie „Alpha-Tier“ sind seit Langem überholt und vor Allem die damit oft verbunden Einstellung zum Hund. Das Bett, die Couch oder die Tür haben zunächst gar nichts damit zu tun, ob Dein Hund „funktioniert“ oder nicht. Das stellst Du ja gerade am eigenen Leib fest. Entscheidend ist, wie Du Dich in der problematischen Situation verhälst und wie die Umstände sind, unter denen es zu dem unerwünschten Verhalten kommt.

Wie geht der Hund an der Leine?
Kann sie 5 Minuten an einer Stelle liegen, die Du Ihr durch Kommando „Platz“ zugewiesen hast?
Spielt Ihr gemeinsam?
Wenn ja, was?
Wie lange und wie beschäftigt Ihr Euch mit dem Hund am Tag?

In der Regel sind Belgier sehr aktive, sensible und sehr schnelle Hunde mit hohem Beutetrieb. Das heißt, der Besitzer muss selber sehr schnell und vor Allem richtig reagieren. Deshalb ist die Arbeit mit einem Ausbilder, der Erfahrung mit dieser Rasse hat, immer die erste Wahl. Nicht jeder, der sich Hundetrainer nennt, kann mit diesen Hunden umgehen.

Viele Grüße

Hallo Zaphod_23,

also mit 1,5 Jahren ist eure Hündin in einer Rüpelphase, und ich könnte mir vorstellen, dass sie versucht ihre Grenzen auszutesten.
Das Verhalten solltest du ihr jedoch nicht durchgehen lassen, ich kann nur vermuten, glaube aber das dies keine Aggression dir gegenüber ist.
Du sagst zu Hause ist alles ok, was ist draussen anders, dass sie so respektlos dir gegenüber ist? Wird sie körperlich und geistig genug ausgelastet?

Irgendwie muss sie merken, dass das so nicht in Ordnung ist was sie tut.
Lass es nicht zu das sie dich anspringt, schubs sie weg, sei ruhig ein wenig barsch darin, breche den Spaziergang ab, gehe kommentarlos zurück. Verhält sie sich wieder nett, biete ihr ein Spiel an, vielleicht einen Futterbeutel apportieren.
Auf gar keinen Fall irgendwelche Zieh-und Zerrspiele, die immer ein Machtkampf sind.

Aus der Ferne so etwas richtig einzuschätzen und gute Ratschläge zu geben ist schwierig. Beschäftige sie so, dass du beim Spielen die Kontrolle über sie hast, lass sie an der Schleppleine, damit sie deine Anweisungen nicht ignorieren kann.

Viel Erfolg

Inge

Hallo,
liest sich grad so, als ob es „Deiner“ Hündin, die sich Deine FAmilie zugelegt hat, etwas langweilig ist und sie sich dazu entschloßen hat Dich aufzufordern mit ihr was zu unternehmen.
Das was sie macht ist nicht beißen. Wenn ein Hund beißen will, tut er es auch. Und wenn ein zB Dackel beißen will hat er genügend Beißkraft um deinen Unterarmknochen zu breche. Also das was Deine belgische Schäferhündin tut ist eine Aufforderung, ein aufmerksamkeits-erhaschen: „HEJ, VERGIß MICH NICHT“ - kann es sein, daß Du Dich zu wenig um Deine Hündin kümmerst, „die sich Deine Familie zugelegt hat“?
Nutze die Chance und spiele mit ihr. Spiel mit ihr Erziehungsspiele. Also am Anfang schauen, was ihr so einfällt und dafür loben. egal was es ist, egal ob Du dieses Verhalten magst. Ohne kommando.
Wenn sie dies kann, wird Dir klar daß sie auf ganz kleine Signale Deiner Körpersprache geachtet hat - das ist schon super, und nun kommt erst ganz leise ein Kommando dazu.
Aber sie muß immer selbst wollen und neues erfinden.
Wenn sie das alles so gelernt hat und sicher kann, kannst Du auswählen welche Kommando Du magst, was Du nicht magst wirst Du ganz einfach nicht mehr kommandieren.
Tut sie trotzdem was Du nicht magst, ignorierst Du das einfach und signalisierst damit daß das inzwischen zu langweilig ist für Dich - Also so zu sagen: das machen doch nur die Kleinen, aber in deinem Alter tut das kein Hund mehr.
Alle Erziehung soll immer als Spiel aufgefaßt werden, denn nur so arbeitet der Hund freiwillig, und nur so bekommst Du letztendlich einen Hund der frei logische Entscheidungen fällen kann und sich überlegt, weshalb daß sie nun das Eine oder Andere Verhalten zeigt.
Hunde sind nicht dumm.
Veil Erfolg

Hallo, ich möchte hier keine falschen Hinweise geben, die ich nicht belegen kann, daß sie auch funktionieren. Und die möchten dann hier schon funktionieren, da der Hund ja kein Welpe mehr ist.

Hallo,
ganz ehrlich? Wir haben im Moment selbst so ein ähnliches Exemplar. Er ist zwar um einiges kleiner aber hat ähnliche Anwandlungen. Ich kann dazu nur den Rat geben, konsequent zu reagieren. Auf jeden Fall umdrehen … mit ihm nicht sprechen und am besten einen Hundetrainer zu Rate ziehen.
viel Erfolg dabei!!!
Viele Grüsse

Hallo,
generell ist eine Ferndiagnose immer schwierig!

Es handelt sich um ein Lebewesen: wann tut sie das? Welche Umgebung, Ablenkung, Reize?

Beim nächsten Ausraster stehenbleiben und gar nicht reagieren. Keine Worte, keine Aktionen, nichts, bis sie sich gefangen hat.
Weitergehen und wenn sie wieder anfängt, das selbe noch einmal. Ignorieren ist besser als reagieren!

Wie du richtig erkannt hast, ist die Rangordnung nicht geklärt. Auch ich habe bereits die Erfahrung gemacht, dass draußen ein anderes Szenario herrscht wie drinnen, also einfach gesagt:

nicht nur drinnen üben sondern vor allem draußen. Zu Unterordnungsübungen solltest du im Internet genug finden, nur soviel:

  1. Sortiere die Methoden danach aus, was für dich wirklich ok ist und „spiele“ nichts

  2. Ein Hund braucht kompetente und vor allem KONSEQUENTE Führung, ist das nicht vorhanden sieht sich der Hund naturgemäß gezwungen diese Rolle zu gunsten des Rudels zu übernehmen. Mach deinem Hund klar, dass du beides bist (auf keinen Fall mit Schlägen oder Schreien! Wer würde schon gerne jemanden folgen von dem man geschlagen und angebrüllt wird) und das Problem erledigt sich.

Bin gespannt ob dus schaffst, du hat viel Arbeit vor dir. Halte uns am Laufenden!

Liebe Grüße