Wie mit schlimmer Vergangenheit abschließen?

Hallo liebe Community

Ich bin neu hier und möchte mich kurz vorstellen: Ich bin die Claudia (kurz Claudi) bin 28 Jahre und habe folgendes Problem:

Ich habe eine sehr schlimme Vergangenheit hinter mir.Ich wurde extrem gemobbt,von Kindergarten ab bis zur 10.Klasse.Ich lebte in einer nicht gerade behüteten Familie auf.Mein Vater habe ich nie kennengelernt,worüber ich sehr froh bin und habe ihn auch nie vermisst oder gar mal gefragt was er macht und woher er kommt.Das soll jetzt nicht das Thema sein.

Meine Mutter war starke Raucherin und hatte mein Kinderzimmer neben ihren Rauchsalon.Mittlerweile hat sie das Rauchen aufgehört,soviel ich mitbekommen habe.Lebe seit ich meine Ausbildung als Sekretärin angefangen nicht mehr bei ihr.

Musste als kleines Kind (mit 5 Jahren) schon den halben Haushalt schmeißen,weil meine Mutter ständig bei ihrer ,tollen" Clique war.Mein Onkel musste ständig aufpassen.Er war der einzige ,normale" und er war mein zweiter Vater sozusagen.

Als meine Mutter erfahren hatte,das ich im Kindergarten gemobbt wurde,würde ich für das was ich nicht dafür konnte,bestraft worden mit Schlägen oder Ohrfeigen.Hat mir sowas von Vorwürfen gemacht,warum sie mich bekommen hat und das ich ein Schiß Sxunfall war und solche schlimmen Dinge,mein ganzes Leben wo ich bei ihr verbracht hatte.Mein Onkel hat das schlimmste verhindern können,sie hat mich an einen Sommertag so heftig geschlagen,das ich gedacht habe ich sterbe.Meinen Onkel rechne ich das noch hoch an und er besucht mich auch regelmäßig.

Ich bin mittlerweile selbst Mutter von zwei Kindern,von einen Jungen und einen Mädchen.Der Junge ist 6 Jahre und das Mädchen 7.Bin mit den Kindsvater bis heute zusammen und haben sogar vor 3 Jahren geheiratet .Und manchmal kommt es so heftig hoch,das ich vor den Kindern und meinen Mann weine.Mein Mann habe ich alles erklärt und gesagt rund um meine Kindheit und Jugend.Ich würde mich nie an meinen Kindern so vergreifen,wie meine Mutter an mir,mir würde das Mutterherz so weh tun.Meine Mutter weiss nix von der Ehe und ihren Enkeln.Worüber ich sehe froh bin.Kontakt zu ihr habe ich völlig abgebrochen,weil sie mich wie schlimm behandelt hat und ich ihr das nie verzeihen kann.

In der Grundschule dann würd dich eingesperrt und schikaniert wo es nur ging.Einmal hat sich die ganze Klasse zusammengetan und mich in eine Ecke gezerrt,mir dann mir weiß gemacht,ich würde vergiftet werden,obwohl es eigentlich nur irgendein Backaroma war.Die Lehrer haben sich die ganzen Schüler zur Brust genommen und eine ordentliche Standpauke gehalten und die Eltern informiert.Meine Mutter kam zu dem Gespräch mit den Lehrern.
Da hat sie den Satz und den vergesse ich nie mehr:,Claudia hätte es verdient und schade das es nicht soweit gekommen ist" und danach hat sie mir richtig eine runter gescheuert und ich habe geweint und sie hat mich da von den Lehrern runter gemacht.

Ich habe mich dann wie nie und wie immer bei meinen verständnisvollen Onkel ausgeweint und ihm konnte und kann ich immer noch vertrauen.Meine Mutter machte mir täglich immer schwere Vorwürfe,ich wäre schuld weil sie nicht frei Leben kann und ich elender Balg kam und solche schlimmen Dinge.

Irgendwie waren da alle Rollen vertauscht.Ich musste ihr immer alles hinterher räumen und immer den Haushalt machen und sie hat sich ein Lenz gemacht und natürlich ging sie auf Arbeit.

In der Oberschule war es dann so schlimm das ich Anzeichen von körperlicher und seelischer Kraftlosigkeit.Meine Mutter machte mir immer weiter Druck und weiter und irgendwann kann man nicht mehr.Mobbing ging weiter.
Mich hat man als dreckige stinkige Schl*mpe und anderen schlimmen Beleidigungen.
Meine Mutter hat meine ganzen Freunde durch krasse Verleumdungen und Lügen vergrault.

Ich habe nie jemanden darüber reden können.Ich habe mittlerweile 2 beste Freunde und schätze sie sehr und sie wissen auch alles über meine Vergangenheit und halten auch zu mir und ich zu ihnen.
Meine Mutter hat mich immer und zu jeder Zeit runter gemacht und jeder macht Fehler und sie konfrontierte mich ständig damit,auch welche die ich vor Jahren gemacht habe.Sie hat ein kleines Heftchen wo sie immer jeden Fehler aufgeschrieben hat um mich fertig zu machen.
Vor den Lehrern war sie skrupellos und respektlos,sie hat vor nichts zurückgeschreckt.
Das Jugendamt war bei uns ca. 13 mal in den Jahren.Sie lügte nach Strich und Faden das Jugendamt an und wenn ich was gesagt habe war es gelogen.

Doch ich kann nicht mit der Vergangenheit abschließen und trotz vieler Therapien die ich gemacht habe.Habe auch durch den ganzen Stress Asthma und Bluthochdruck bekommen.

Kann mir jemand Tipps oder Ratschläge geben?

Danke für jede Hilfe :slight_smile: Eure Claudi

Ich will mal einen Versuch wagen.

Auch meine Eltern waren schwierig, haben Freunde vergrault und mich eingesperrt. Für „Widerworte“ gab mir mein Vater schallende Ohrfeigen, habe Glück, dass mein Trommelfell noch heil ist.

Habe gegen den Willen beider Eltern mit 19 geheiratet, aber da Nachwuchs unterwegs war, haben sie zähneknirschend zugestimmt. Damals wurde man mit 21 volljährig.

Dann mit meiner kleinen Familie aus beruflichen Gründen weit weg gezogen, die Kontakte sanken auf Null. Als mein Vater starb, kamen mir die Tränen am Grab. Nicht weil der Alte tot war, sondern weil er mir nun ewig als „Blödmann“ (seine Bezeichnung für mich) ins Gehirn gebrannt war, keine Versöhnung mehr möglich.

Viele Jahre später bat mich der Lebenspartner meiner Mutter mehrmals um Kontakt und mit viel emotionalem Abstand kamen Gespräche in Gang. Sie erzählte, wie unsicher sie mit der Erziehung war, ich war der erste von vier.

Du hast es richtig gemacht, den Kontakt vollkommen runterzufahren. Bei manchen Leuten kommt im Alter Milde und Einsicht auf. Womöglich auch Einsamkeit, wenn sie alle vergrault hat. Ich wünsche dir dann Gespräche mit deiner Mutter auf Augenhöhe.

NIcht verzeihen, dafür haben wir unsere Jugend draufgegeben, aber verstehen und einen Einblick in menschliche Fehler und Unzulänglichkeiten bekommen.

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Gratulation, dass Du trotz widrigster Umstände Dein Leben bisher gut gemeistert hast!

Ratschläge die Du von den bisherigen Therapeuten noch nicht gehört hast wirst Du wahrscheinlich auch in Internetforen nicht hören.

Therapiekonzepte sind unterschiedlich, genau wie jeder Therapeut anders ist. Es spricht also nichts dagegen, eine erneute Therapie (evtl. bei einem anderen Therapeuten) zu beginnen, denn ein anderer Ansatz kann manchmal helfen. Du solltest aber allgemein keine zu hohen Erwartungen an eine Therapie haben, denn der Mensch ist ein komplexes Wesen, was dem einen bei seelischen Leiden hilft, muss dem anderen nicht zwangsläufig auch helfen.

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