Wie privat ist Supervision?

Hallo,

ich befinde mich über ein Ehrenamt in einem Bereich, der Supervision anbietet und die ich nutzen kann- das findet in einem Supervisions-Abend statt.

Ich „unterstehe“ in meiner Arbeit einer fest angestellten Person, die bei diesen Supervisions-Abenden nicht anwesend ist, weil die Möglichkeit gegeben wird, dass man auch über diese Personen reden kann (wenn Themen/Probleme vorhanden sind). So wurde es mir gesagt.

Nun gab es mit meiner „Vorgesetzten“ einiges an Thema, was ich mit ihr direkt besprochen habe.
Ihre Aussage war in dem Gespräch, ich könne ja auch noch in die Supervision gehen.

Als der Termin der Supervision vorbei war, wurde ich am nächsten Tag von ihr angerufen und gefragt, ob ich dort gewesen wäre. Ich verneinte, denn ich war nicht dort gewesen.

Nun sind 4 Wochen vergangen und der nächste Supervisionstermin ist vorbei- diese Vorgesetzte, die in dieser Zeit in Urlaub war- sieht mich gestern vom Balkon aus vorbei laufen und ruft gleich laut über die ganze Straße „warst du beim Supervisionstermin?“.

Ich habe darauf nicht geantwortet, Autos fuhren laut vorbei und ich konnte in dem Moment dem Thema ausweichen- werde sie aber heute treffen.

Und damit meine Frage hier ans Forum:
Wie „öffentlich“ ist nun Supervision?
Ich hatte es so verstanden, dass man dann hingeht, wenn man Unterstützung möchte und das doch vergleichbar mit einer Therapiestunde wäre.
Darunter verstehe ich privat und anonym- das darüber nicht offen geredet wird.

Ist es üblich, richtig- das man das gefragt wird oder ist das privat ? geschweige so über einen offenen Platz rufend?

Unsicher bin ich, da es eine Gruppe ist- also mehrere Menschen teilnehmen und es auch sein kann, dass andere von dem eigenen Beisein erzählen.
Und vielleicht ist das auch alles ganz normal, weil es sich hier um einen beruflichen, wenn auch ehrenamtlichen Kontext handelt?

Wie privat ist Supervision?
verunsicherte Grüße
kitty

Supervision ist das, was von wem auch immer wo auch immer „Supervision“ genannt wird.
Ich kann „Supervision“ anbieten, du kannst „Supervision“ durchführen, die Zeugen Jehovas können uns mal ordentlich durchsupervidieren, und wenn die Polizei das Verhör künftig „Supervision“ nennen will, weils dann mehr sexy klingt, dann wird sie das auch dürfen.

Das heißt: Das musst du schlichtweg an deiner Arbeitsstelle klären.
Es gibt keinerlei supervisions-spezifische rechtliche Vorgaben, wie diese Supervision da auszuschauen hat.
Supervision ist ein Container-Wort. Alles kann da rein.
Einschränkungen können natürlich bestimmte Berufsbezeichnungen des Supervisors sein. Wenn der z.B. Arzt oder Priester ist, dann erweckt er damit unweigerlich den Anschein, dass dort Verschwiegenheit gelten müsse, so dass er es schon explizit sagen müsste, wenn sie nicht gelten sollte. Dann leitet sich das aber von seiner Berufsbezeichnung ab, und nicht von der Supervision - von der sich eben gar nichts ableitet.

Gruß
F.

1 Like

Bedeutet: obwohl ich nur ehrenamtlich tätig bin, obwohl ich nicht verpflichtet bin, in die SV zu gehen- kann es rechtens sein, dass mich die Fachkraft danach offen fragt?

Ich sehe da kein rechtliches Problem, hab aber von Arbeitsrecht und Recht im Ehrenamt null Ahnung (-> Rechtsbrett). Irgendwelche Vorgaben, die spezifisch mit „Supervision“ zu tun haben, gibts jedenfalls nicht, weil Supervision nicht normiert ist.

Gruß
F.

1 Like