Wie psychosomatische Schmerzen loswerden ?

Das stimmt schlichtweg nicht.
Die klassischen „psychosomatischen Erkrankungen“ (wie z.B. Asthma, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn usw.) sind allesamt nicht nicht rein psychisch bedingt, aber dennoch über psychische Zugänge erwiesenermaßen positiv beeinflussbar.

Es geht da auch nicht um die Behandlung psychischer Probleme, sondern einerseits um die Verbesserung der Schmerz-Bewältigungsfähigkeiten (Coping), um den Einbezug möglicher Verstärkungsprozesse im gegenwärtigen Umfeld (z.B. erhöhte Zuneigung, weil man krank ist, mehr Schonung usw.) und generell um ein „Nachreifen“ mancher Ich-Funktionen (die z.B. dafür sorgen, dass Spannungszustände eher körperlich als direkt psychisch ausgedrückt werden).

Das ist nicht direkt ursachenbezogen.

Gruß
F.

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Hallo, ich leide unter psychosomatischen Schmerzen, finde aber keine Möglichkeit diese loszuwerden. Was kann ich selber dagegen tun ? Ärzte bringen nichts, war bei 40 schon. (Auch Krankenhäuser und Spezialkliniken)
MfG

Der Begriff Psychosomatik wird ähnlich wie Ideopathie gerne von Ärzten verwendet, wenn sie nicht wissen woher genau ein Symptom kommt.
Selbstverständlich gibt es dieses Phänomen auch tatsächlich, es ist so real wie auch der Placeboeffekt oder der weniger bekannte Noceboeffekt bei dem Patienten Nebenwirkungen erfahren obwohl sie gar keine wirksamen Medikamente einnehmen.

Es ist jedoch wichtig das im Voraus anzumerken, da auch eine behandlung von Psychischen problemen nicht zum erfolg führen wird, sollte die Psychische Verfassung nicht tatsächlich die Ursache der Symtomatik sein.

Sollte das jedoch der Fall sein, so wäre ein erster Ansatzpunkt natürlich den Stress zu reduzieren. Eventuell die Schlaf und arbeitszeiten etwas an den Persönlichen Tagesrythmus/Die innere Uhr anpassen. Auch Meditation wirkt (inzwischen durch zahlreiche wissenschafliche Studien bewiesen) Stressreduzierend.

Ansonsten blieben noch „alternative“ Behandlungsmethoden wobei mir dabei lediglich bei Akupunktur eine tatsächlich nachgewiesene Wirksamkeit bekannt ist. Diese kann ebenfalls Schmerzsymptome lindern. Bei der Akupressur also das ganze mit Druck ohne Nadeln könne sich ebenfalls ein gewisser Erfolg einstellen.

Sollte all das nichts bringen, bleibt nur eine professionelle psychologische Behandlung (Wie gesagt vorausgesetzt dies ist tatsächlich die Ursache).

Danke, dass du das näher ausgeführt hast!

Du nennst ja klare psychiatrische Erkrankungen, die als solche natürlich behandelbar sind und auch behandelt gehören.
Insofern verstehe ich nicht, was dein Betreuer mit seiner Aussage meint, und wieso bei so einer klaren Diagnoselage die Behandlung abgelehnt wurde.
Vielleicht magst du dazu noch etwas sagen.

Es ist übrigens tatsächlich so, dass insbesondere psychotische Symptome auf direkte Weise körperliche Schmerzen verursachen können. In dem Fall sind die Schmerzen dann auch tatsächlich weniger mit den üblichen Schmerzmittel behandelbar als mit antipsychotischen Medikamenten.
Aber auch Depressivität ohne psychotische Symptome ist ganz klar schmerzerzeugend. Auch hier steht die Behandlung der Depression deshalb im Vordergrund, wenns um chronische Schmerzzustände geht.

Gabs vor einem Jahr eigentlich einen Anlass, warum die Schmerzen begannen?

Gruß
F.

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Das ist ein bißchen eine Frage der Begriffsverwendung. Das was du meinst, wäre nach heutigem Begriffsgebrauch ja eher als „somatoform“ zu bezeichnen denn als „psychosomatisch“.
(Was darkthrone dann letztlich geschildert hat, ist vermutlich ein Drittes).

Gruß
F.

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Was sagt denn der behandelnde Arzt (der die Antidepressiva verschrieben hat) dazu?
Warum behandelt er dich nur mit AD und nicht auch gleichzeitig psychotherapeutisch, wie es eigentlich der Standard wäre?

Die Einsamkeit ist natürlich auch ein wesentlicher schmerzverstärkender Faktor.
Ich weiß nicht, wo du wohnst, aber in den größeren Städten gibts überall Tagestreffs für Psychiatrieerfahrene und ähnliches mit qualifiziertem Personal (da kann man in der Regel einfach spontan hingehen) Oder auch geleitete Selbsthilfegruppen.
Ich finde es wichtig, dass du irgendwo wieder Anschluss findest, zum einen um regelmäßige soziale Kontakte zu haben und zum zweiten an Fachleute in diesen Einrichtungen die dir weiterhelfen können.

Gruß
F.

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Darum habe ich dir ja z.B. einen solchen Tagestreff vorgeschlagen. Das kannst du einfach nur unter Menschen sein und musst wochenlang mit keinem reden.

Alles Gute!
F.

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Hallo,

macht das denn in der Praxis wirklich einen Unterschied? Bedeutet das nicht alles, dass der Arzt davon ausgeht, dass der Patient „nichts Richtiges hat“ und zum Psychiater/Psychologen gehört, aber nicht weiter körperlich untersucht werden sollte?

Grüße
Mike

Aaaalso, ich mach jetzt mal ein ganz neues Fass auf. Und zwar mit der Behauptung, dass viele psychische Erkrankungen behandelbar wären, wenn man sich genau anschauen würde, was biochemisch im Körper des Patienten falsch läuft und dementsprechend behandelt - was die Psychiatrie aber nicht macht. Die behandelt eher Symptome. Diese Ansicht hab ich mir nicht ausgedacht, sondern immer wieder Sachen in dieser Richtung gelesen. Dr. Kuklinski schreibt z.B. genau das in seinem Buch ‚Mitochondrientherapie‘, und dass die Forschungsergebnisse der letzten Jahrzehnte einfach ignoriert werden von der Schulmedizin (genauso wie übrigens bei CFS, worum es in dem Buch eher geht).

Ein paar Links dazu:

http://www.biologischemedizin.net/krankheiten/377-verhaltensauffaelligkeiten-und-psychische-stoerungen

http://www.ht-mb.de/forum/showthread.php?1209558-Wer-hier-hat-schon-erfolglos-Antidepressiva-genommen&p=2848608#post2848608

http://idw-online.de/pages/de/news507988

http://www.symptome.ch/vbboard/erfolgsberichte/117520-krankheitsgeschichte-gesund-wurde.html

Jetzt ist es bei dir so, dass du dir, wenn ich es richtig verstanden, die Gesundheit mit Drogen ruiniert hast. Keine Ahnung, ob man daran nochmal was machen kann. Wenn Rezeptoren im Hirn abgebaut sind, ob die nochmal nachwachsen? Du könntest schauen, was bei dir im Körper im Argen liegen könnte (Mängel, Neurotransmitter-Spiegel, Allergien etc.) und hoffen, dass eine Behandlung die Psyche bessert. Aber das kostet alles Geld, weil die Schulmedizin das nicht macht. Und ich nehme mal an, dass du das nicht hast. Dann gibt’s noch Neurofeedback. Meditation, Sport, das alles kann helfen, auch vielleicht mal mit der Ernährung experimentieren. Rohkost, Logikost etc. Eine einfache Antwort gibt es nicht. Jedenfalls vom System Schulmedizin hast du nicht viel zu erwarten, die Erfahrung hast du ja schon gemacht. Immerhin würde ich weiter versuchen, an eine Psychotherapie zu kommen. Im Prinzip hast du ja einen Anspruch darauf. Wenn dich keiner annehmen will, wende dich an deren Kammer. Das kann ja nicht sein, dass jemand einfach keinen Therapieplatz bekommt. Die haben doch einen Versorgungsauftrag oder wie auch immer das heisst. Oder pfuscht der Betreuer bei allem rein und bremst alles aus? Durch die Psychotherapie hättest du wenigstens einen Sozialkontakt und könntest dort auch besprechen, warum die Leute nichts mit dir zu tun haben wollten. Hast du da eine Idee?

Ich wünsch dir viel Glück.

die schmerzen haben vor einem jahr langsam und leicht angefangen, da dachte ich, dass ich zu viel gitarre gespielt habe. als ich dann auf der arbeit einmal sehr schwer heben musste, hatte ich am nächsten tag sehr starke schmerzen, die bis heute anhalten. schon damals hat man im mrt etc. nichts finden können. der schmerz hat alles verändert. ich kann nicht mehr arbeiten, bin noch einsamer als ich zuvor schon war und nehme mehr drogen. die depression wurde nie behandelt. als ich nach einem halben jahr aus der psychatrie entlassen wurde, wurde ich nicht weiter behandelt. nehme erst seid ca. 1 monat wieder ein antidepressivum, da es mir oft ziemlich schlecht geht. (der betreuer schätzt, dass es so eine art rebound effekt von den drogen und benzos ist) wieso ich abgelehnt wurde überall verstehe ich auch nicht. viele sagten, ich wäre nicht stabil genug und sollte in eine spezielle klinik gehen, aber der gesetzliche betreuer verweigert alles und sagt, ich soll mich halt nicht so anstellen.ich würde gerne mal ein morphintherapie versuchen, vlt. sind das ja tatsächlich schmerzen die sich im gedächtnis festgesetzt haben.

Der Unterschied hier (somatoform/psychosomatisch) ist in der Praxis allein deshalb groß, weil bei der ersten Gruppe körpermedizinische Maßnahmen ein viel geringere Rolle spielen als bei der zweiten Gruppe.
Auch das Interaktionsverhalten der beiden Patientengruppen ist ein unterschiedliches.

Aber du hast insofern recht als natürlich die Übergänge -wie immer- fließend sind.

Nein, das gilt nur für die somatoformen Erkrankungen, dass da „nichts Richtiges/Körperliches“ zu finden ist° bei den psychosomatischen Erkrankungen wie von mir oben angeführt bestehen durchaus körpermedizinische Befunde.

° Der Regel nach sollte der Patient auch für die Diagnose „somatoform“ a) ausreichend körperlich untersucht worden sein, b) sollte auch ein Indiz für eine psychische Problematik gegeben sein. „Somatoform“ soll also eigentlich nicht nur heißen „es lässt sich nichts Körperliches finden“. In der Praxis siehts natürlich immer lapidarer aus …

Gruß
F.

als ich aus der psychatrie raus war, kam ich in die tagesklinik. dort haben die noch mehr AD versucht, aber am ende alle abgesetzt, da nichts half. der arzt, der mir jetzt das neue AD gegeben hat, war einer aus der psychatrischen ambulanz. eine behandlung gibt es da nicht. und eine psychotherapie wurde ja von allen abgelehnt. (mir wurde gesagt, dass die psychotherapeuten sich lieber die einfachen fälle raussuchen) habe wirklich viel versucht. einen, den ich kannte, der inzwischen in rente ist, mir aber trotzdem helfen wollte, sagte auch, dass er nichts mehr machen kann. gegen die einsamkeit kann ich nichts machen. als ich in der tagesklinik war, waren dort sehr viele andere leute, welche alle miteinander redeten, mit mir wollte aber keiner reden, das war schon immer ein problem bei mir. es kommt schonmal vor, dass ich wochenlang mit keinem menschen spreche. habe viel versucht über vereine, hobbys etc., aber alle wollen nichts mit mir zu tun haben.
MfG

hallo, ich war in der zwischenzeit noch bei einer anderen psychosomatischen klinik mit schwerpunkt schmerzen. dort wurde ich abgelehnt wegen meinem autismus. dieses mal hat der betreuer nichts gemacht sondern mir vorher schon gesagt, dass ich sowieso überlal abgelehnt werde. der hat wohl recht. jetzt weis ich nicht, wie es weitergehen soll. das mit den drogen kam erst wegen den schmerzen, vorher war ich normal.

dann ist die einsamkeit vlt. weniger aber die schmerzen bleiben ja. gibt es sonst keine möglichkeit, wie ich die weg kriege ?
MfG

Ja das hast du recht, das tirfft es schon eher, wobei natürlich schon alleine Die Einordnung in diesem Konkreten Fall schwierig ist (auch mit den gegebenen Informationen).

Beste Grüße
SH

Magst du ein bißchen näher ausführen, um welche Art Schmerzen es geht, denn der Begriff „psychosomatische Schmerzen“ wird so unterschiedlich gebraucht, dass ich da nicht rumspekulieren will, worum es bei dir geht?
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Dass du die ganze medizinische Schiene erfolglos durch zu haben scheinst, ist übrigens etwas sehr typisches für chronische Schmerzpatienten.

Gruß
F.

danke für eure antworten.
die schmerzen sind in den sehnen an den armen auf beiden seiten. sowohl wie beim tennis als auch beim golferarm, also oben und seitlich am arm. die arme tun aber nie gleichzeitig weh, sondern der schmerz springt immer von links nach rechts und ist immer woanders. die ärzte haben nichts finden können, bis ich in die psychatrie kam und denen es dort klar war, dass es psychische schmerzen sind, da wirklich kein schmerzmittel irgendwas gebracht hat (opiade, Cannabinoide, amphetamine usw.) inzwischen wurden schon ca. 20 verschiedene medikamente versucht, aber nichts half. habe auch schon alternative methoden wie osteopathie oder chiropraktik versucht. neben den schmerzen wurde auch noch folgendes diagnostiziert: asperger syndrom (ehr starke form), schwere depression mit psychotischen symptomen, schizoaffektive störung. die schmerzen haben vor einem jahr angefangen (mit 19)
mein gesetzlicher betreuer meint, dass eine behandlung sowieso nichts bringen wird und wurde auch bis jetzt von jeder klinik/arzt/psychologe abgewiesen, da man mir wohl nicht helfen könne.
MfG

Okay, ich korrigiere die Psychische Verfassung muss tatsächlich nicht zwangsläufig ursächlich sein, damit eine behandlung eine Besserung herbeiführen kann, da hast du recht.
Im Falle dieser psychosomatischen Schmerzen, wenn es denn welche sind, wäre wenn 40 Ärzte keine Physiologische Ursache finden konnten jedoch davon auszugehen.

Bei Erkrankungen wie Asthma usw. ist im Gegensatz dazu ja ein physiologisches Problem vorhanden.

Wenn du im wesentlichen bereits den Fundus so ziemlich aller möglichen Behandlungsmethoden ausgeschöpft hast, dann ist das natürlich schwierig.

Es gibt leider vereinzelt Fälle in denen die Betroffenen bis zu ihrem Lebensende keine Wirksame behandlung finden. Ein Fall ist mir z.B. bekannt (aus einem Dokumentarfilm leider weiß ich nicht mehr, wie dieser hieß), bei dem ein Mann an unerklärlichen schmerzen in der Hand litt. Auch sein Vater hatte dieses Phänomen bereits.

Eine möglichkeit wäre ein Gedächtniseffekt von Nervenzellen, den angeblich bereits manch ein Arzt beobachtet haben will. Dabei können patienten nach Verletzungen oder Operationen auch Jahre später noch an Schmerzen leiden, ohne dass diese eine „Physische“ Ursache haben. Man geht davon aus, dass der Effekt durch Nervenzellen ausgelöst wird, die sich durch diese Verletzung in irgendeiner Art und weise falsch verschaltet haben. In wie weit dieser Effekt Medizinisch Belegt ist ist mir leider nicht bekannt.
Gab es denn eine derartige Verletzung?