Wie riskant ist 'MANDELN RAUSNEHMEN' ?

hi exp’ies,

der sohn (11 jahre alt) meiner freundin erkrankt mehrmals pro jahr an scharlach (streptokokken-angina). die mandeln sind bei ihm bereits so geschädigt, daß erreger offenbar eine gute angriffsfläche vorfinden (er ist aber kein „typischer“ streptokokken-träger). der kinderarzt hat ihn nun an den H-N-O-arzt überwiesen, mit der bitte um prüfung, ob nicht eine mandeln-operation besser wäre.

meine freundin scheut diesen schritt, weil sie gehört hat daß dies mit lebensbedrohlichen risiken verbunden ist, und wägt nun ab:

  • infektionsrisiko wird auf das herz verlagert
  • gefahr der inneren verblutung nach der operation
  • sehr schmerzhafte operation / langwierige verheilung
  • nie mehr mandelentzündung / scharlach
    weitere nachteile / risiken / vorteile?

gibt es denn noch weitere nachteile / risiken / vorteile im nicht-operieren , die hier noch nicht angesprochen wurden?

lg, pit

Hi Pit,

meine Mandeln wurden mir mit 16 Jahren entfernt und noch heute - 18 J. später - bin ich dankbar dafür!!!

Vorher: Ständige Infekte, Schmerzen, Abgeschlagenheit, wenig belastbar, ständige Fehlstunden (in der Schule)
Nachher: Fit wie ein Turnschuh und unterdurchschnittlich wenige Infekte, trotz ungesunder Lebensweise! (Auch heute noch)

-)

Ein kleiner Eingriff mit großer, positiver Wirkung!

Gruß, Ironlady

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hi pit,

jede Operation birgt mit einer mehr oder weniger kleinen Wahrscheinlichkeit lebensbedrohliche Risiken.

Aber auch das Autofahren, das Essen von Fritten, das Trinken von Alkohol und nicht zu vergessen, das Risiko vom Blitz erschlagen zu werden.

Verstehtst Du was ich meine?
Man muß sich vor einer Operation sicherlich informieren, aber dann die gegebenen Informationen richtig werten.
Wenn man das tut, stellt man fest, daß eine Mandel-OP zwar nicht völlig ungefährlich, aber doch kein soooooo riskanter Eingriff ist.

Gandalf

Hi Pit!

In Deutschland werden im Jahr Tausende von Mandeloperationen durchgeführt. Das Nachblutungsrisiko liegt bei 2-10%, wobei hierzu zu sagen ist, daß die Nachblutungen eher bei älteren Patienten auftreten und oft nur geringer Art sind. Leider kommt es auch in Deutschland immer wieder zu Todesfällen nach der Operation, ca 8 pro Jahr. Hierbei lagen oftmals Fehler im Ablauf vor, oft allerdings auch ein dramatisch-schicksalhafter Verlauf.
Insgesamt ist das Risiko also doch überschaubar.
Die Operation der Mandeln mit dem Laser soll eventuell weniger Nachblutungsrisiko bringen, wird aber nicht überall angeboten.

Zu Deiner Auflistung der Vor- und Nachteile ist anzumerken, daß

  • infektionsrisiko wird auf das herz verlagert

auch anhaltende Streptokokkeninfekte das Herz, Gelenke und Nieren schädigen können

  • sehr schmerzhafte operation / langwierige verheilung

die Mandelentfernung insbesondere bei Kindern weniger schmerzhaft ist als bei Erwachsenen und die Angina selbst ja auch Schmerzen bereitet.

Gruß
Peter

Hi,

hi pit,

jede Operation birgt mit einer mehr oder weniger kleinen
Wahrscheinlichkeit lebensbedrohliche Risiken.

Aber auch das Autofahren, das Essen von Fritten, das Trinken
von Alkohol und nicht zu vergessen, das Risiko vom Blitz
erschlagen zu werden.

Verstehtst Du was ich meine?

Naja, also ich bin gegen solch eine pauschalisierte Argumentation á la
„heute saufen, fressen, f…, weil ich ja morgen vom auto überfahren oder von einer Dachpfanne erschlagen werden könnte.“

Man muß sich vor einer Operation sicherlich informieren, aber
dann die gegebenen Informationen richtig werten.
Wenn man das tut, stellt man fest, daß eine Mandel-OP zwar
nicht völlig ungefährlich, aber doch kein soooooo riskanter
Eingriff ist.

Hier stimme ich überein. Die Aufklärung von Seiten der Mediziner ist recht ausführlich und heutzutage eher schon mit dem Holzhammer durchgeführt. Man wird schonungslos über die Gefahren unterrichtet; davon sollte man sich aber nicht allzu sehr beunruhigen lassen.
Alles in allem ist eine Tonsillektomie recht risikofrei. Etwaige Folgen wie z.B. Infektionen, Nachblutungen und dergleichen sind aüßerst selten. Narkosezwischenfälle ebenso. Hier hängt es aber von der Art der Narkose ab, obwohl heutzutage eher unter Vollnarkose operiert wird, also ist das Risiko etwas höher, aber immer noch abschätzbar.
Während vor 10-20 Jahren etwa noch fast rigoros für eine OP entschieden wurde, scheiden sich da heute die Geister.
Ist es die erste Angina könnte man sich für eine Antibiotikatherapie entscheiden, da die Mandeln einen nicht unerheblichen Beitrag zum Immunsystem leisten.
Bei häufigeren Rezidiva sollte man dann aber doch eine OP vorziehen, da gerade die Mandeln recht anfällig sind für Streptokokkeninfektionen; und wie schon an anderer Stelle erwähnt, sind Streptokokken, wenn verschleppt, nicht ganz ungefährlich für den Herzmuskel. Das kann bei einem grippalen Infekt natürlich auch passieren; aber wie gesagt, mögen die Streptos die Mandeln besonders gerne. und man muß sie ja nicht einladen…

Also: Wie in der Frage schon angedeutet, sollte man den Arzt entscheiden lassen. Rät er zu einem Eingriff, sollte man ihn auch durchführen lassen. UND: Keine Panik. Absolute Ruhe muss man sich aber auch nicht aufzwingen, da der Erfolg in der Mitte liegt. Das gilt besonders vor OPs. Menschen die mit völliger Angst und völliger Angstlosigkeit da rein gehen haben später häufiger postoperative Komplikationen als die, die den goldenen Mittelweg beschreiten…

LG Alex

Tach Max,

Verstehtst Du was ich meine?

Naja, also ich bin gegen solch eine pauschalisierte
Argumentation á la
„heute saufen, fressen, f…, weil ich ja morgen vom auto
überfahren oder von einer Dachpfanne erschlagen werden
könnte.“

mir scheint, Du hast mich eben nicht verstanden!
Ich hab nicht dazu aufgerufen zu fressen, zu saufen, zu… , sondern zu überdenken, daß viele Alltagsrisiken bei weitem höher sind als solche ‚Extrarisiken‘.
Die Fahrt zum Flughafen z.B. ist (rein statistisch betrachtet) weit riskanter als der Flug. Trotzdem haben viel mehr Menschen Flugangst, statt Angst vor der AUtofahrt. So hab ich das gemeint.

Gandalf

Also: Wie in der Frage schon angedeutet, sollte man den Arzt
entscheiden lassen. Rät er zu einem Eingriff, sollte man ihn
auch durchführen lassen.

Hallo Alex,
Wenn ich in meinem Leben immer alles akzeptiert hätte, was Ärzte mit mir machen wollten, dann würden mir evtl. schon einige Teile meines Körpers fehlen (schon mal was von Fehldiagnosen gehört?).
Solange ich noch einigermaßen klar denken kann und in der Lage bin meine Stimme zu benutzen würde ich nie einen Arzt entscheiden lassen, was mit mir gemacht wird. Das entscheide ich immer noch selber.
Wenn er mich nicht restlos überzeugen kann, dann passiert erst mal gar nichts, es sei denn es ist eine akute Notfallsituation, dann kann man die Sache hinterher immer noch diskutieren, wenn man überlebt hat.
Gruß
KH

1 Like

Hallo,

JEDE OP hat Risiken, aber es passiert extrem selten etwas. Dauernde Infekte und Scharlachinfektionen sind allemal belastender und gefährlicher als eine Mandel OP.

Nicht verrückt machen lassen, die Ärzte müssen auf alles hinweisen auch wenn es so gut wie nie passiert. Ihr könnt auch auf dem Weg in die Klinik einen schweren Autounfall haben - kann, muss aber nicht sein. Verstehst du?

Meine Mandeln wurden vor 8 Jahren entfernt, seitdem bin ich absolut beschwerdefrei, vorher hatte ich ca. 2 mal im Monant Angina und bekam Antibiotika.

Meine Mandel OP war ziemlich schmerzhaft, (ich war 30) wobei mir aber auch von allen Seiten bestätigt wurde, daß die Schmerzen nach der OP umso größer sind, je älter man ist. (Meine HNO Ärztin sagte, sie würde eher noch eine Geburt durchstehen als sich nochmal in fortgeschrittenem Alter die Mandeln rausnehmen zu lassen. Ha ha ha. Sagte sie mir natürlich erst NACH der OP.)
Bei Frauen habe es angeblich auch etwas damit zu tun, ob sie schon Kinder geboren haben, weil sich durch die Presswehen im Hals irgendwas verändert. (???)
Bei Kindern halten sich die Schmerzen im Rahmen und sind gut zu ertragen (wurde übereinstimmed als „Pipifax“ bezeichnet) - bei Erwachsenen und älteren Patienten sind die Postoperativen Schmerzen schon stärker.

Also, keine Angst! Alles Gute euch,

Gruß
Marianne

Mandeloperation
Hi,

ich war damals 5 und rückwirkend betrachtet, hat die ganze Sache bei den Ärzten wohl größere psychische Schmerzen verursacht als physische bei mir, denn ich habe die so sehr genervt habe, daß die mich auch ein paar Tage früher entlassen haben.

Will sagen: Das ganze fühlte sich an wie eine heftige Halsentzündung. Am ersten Tag gab es lauwarmen Kamillentee, den ich schon damals gehaßt habe. Danach gab es zwei Tage in Apfelsaft eingeweichten Zwieback, was ich damals auch schon nicht gemocht habe.

Nach einer Woche war der Zirkus vergessen. Vorher gab es regelmäßig Mandelentzündungen, heute gibt es alle drei bis vier Jahre mal eine Halsgeschichte, wie z.B. Halsentzündung, Zungenmandelentzündung oder Seitenstrangangina und alle ca. zwei Jahre eine Erkältung. Alles in allem war es zumindest für mich ein gutes Geschäft.

Gruß,
Christian

hi kh,

Wenn er mich nicht restlos überzeugen kann, dann passiert erst mal gar nichts,
es sei denn es ist eine akute Notfallsituation, dann kann man die Sache hinterher
immer noch diskutieren, wenn man überlebt hat.
Gruß
KH

so pauschal klingt mir das aber etwas fahrlässig untätig. würdest du das auch bei faulen zähnen, nieren-, gallen- und blasensteinen, blinddarmentzündungen, haut- oder magengeschwüren so machen? ich meine natürlich nur, wenn du das alles überlebt hättest?

nur mal, damit ich weiß, wo du als naturheilpraktiker stehst …

danke und lg, pit

hi Pit,

so pauschal klingt mir das aber etwas fahrlässig untätig.
würdest du das auch bei faulen zähnen, nieren-, gallen- und
blasensteinen, blinddarmentzündungen, haut- oder
magengeschwüren so machen? ich meine natürlich nur, wenn du
das alles überlebt hättest?

nur mal, damit ich weiß, wo du als naturheilpraktiker stehst

Faule Zähne, Niern-und Gallensteine sowie Magengeschwüre sind in der Regel kein akuter Notfall.
Da habe ich also Zeit, nach der optimalen Behandlungsmethode zu suchen und mich beraten zu lassen.
Ich habe das z.B. mit meinen Zähnen so gemacht.
Ich habe mir mehrere (unterschiedliche) Meinungen eingeholt, diese dann mit dem behandelnden Zahnarzt diskutiert und wir haben die optimale Lösung für mich gefunden und umgesetzt.
Was ist daran fahrlässig?
Gruß
KH

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Unblutige Laser-OP zum ‚MANDELN RAUSNEHMEN‘ ?
hi pit,

bin grad per Zufall auf diese Seite gekommen:

http://www.planetopia.de/archiv/php/archiv-daten/suc…

Das eine Mandel-OP mit Skalpell so eine gefährliche Sache sein kann, wusste ich auch nicht (ich hab`s jedenfalls überlebt *hapuh* *erleichtertaufzeufz*).
Aber auf dieser Seite wird mehrfach von einer unblutigen und wesentlich ungefährlicheren Lasermethode gesprochen.

Vielleicht ist das ja die Rettung… *gg*

LG
Stefanie