Hi,
hi pit,
jede Operation birgt mit einer mehr oder weniger kleinen
Wahrscheinlichkeit lebensbedrohliche Risiken.
Aber auch das Autofahren, das Essen von Fritten, das Trinken
von Alkohol und nicht zu vergessen, das Risiko vom Blitz
erschlagen zu werden.
Verstehtst Du was ich meine?
Naja, also ich bin gegen solch eine pauschalisierte Argumentation á la
„heute saufen, fressen, f…, weil ich ja morgen vom auto überfahren oder von einer Dachpfanne erschlagen werden könnte.“
Man muß sich vor einer Operation sicherlich informieren, aber
dann die gegebenen Informationen richtig werten.
Wenn man das tut, stellt man fest, daß eine Mandel-OP zwar
nicht völlig ungefährlich, aber doch kein soooooo riskanter
Eingriff ist.
Hier stimme ich überein. Die Aufklärung von Seiten der Mediziner ist recht ausführlich und heutzutage eher schon mit dem Holzhammer durchgeführt. Man wird schonungslos über die Gefahren unterrichtet; davon sollte man sich aber nicht allzu sehr beunruhigen lassen.
Alles in allem ist eine Tonsillektomie recht risikofrei. Etwaige Folgen wie z.B. Infektionen, Nachblutungen und dergleichen sind aüßerst selten. Narkosezwischenfälle ebenso. Hier hängt es aber von der Art der Narkose ab, obwohl heutzutage eher unter Vollnarkose operiert wird, also ist das Risiko etwas höher, aber immer noch abschätzbar.
Während vor 10-20 Jahren etwa noch fast rigoros für eine OP entschieden wurde, scheiden sich da heute die Geister.
Ist es die erste Angina könnte man sich für eine Antibiotikatherapie entscheiden, da die Mandeln einen nicht unerheblichen Beitrag zum Immunsystem leisten.
Bei häufigeren Rezidiva sollte man dann aber doch eine OP vorziehen, da gerade die Mandeln recht anfällig sind für Streptokokkeninfektionen; und wie schon an anderer Stelle erwähnt, sind Streptokokken, wenn verschleppt, nicht ganz ungefährlich für den Herzmuskel. Das kann bei einem grippalen Infekt natürlich auch passieren; aber wie gesagt, mögen die Streptos die Mandeln besonders gerne. und man muß sie ja nicht einladen…
Also: Wie in der Frage schon angedeutet, sollte man den Arzt entscheiden lassen. Rät er zu einem Eingriff, sollte man ihn auch durchführen lassen. UND: Keine Panik. Absolute Ruhe muss man sich aber auch nicht aufzwingen, da der Erfolg in der Mitte liegt. Das gilt besonders vor OPs. Menschen die mit völliger Angst und völliger Angstlosigkeit da rein gehen haben später häufiger postoperative Komplikationen als die, die den goldenen Mittelweg beschreiten…
LG Alex