Wie sage ich meiner Kollegin dass sie laut atmet

Hallo liebe Leute,

ich habe seit mehreren Monaten ein Problem welches ich aus meinem bisher 18 jährigen Berufsleben so auch noch nicht kenne.

Ich sitze zusammen mit einer Kollegin in einem Büro die schwerhörig ist (weiß nicht ob das was zur Sache tut aber ich vermute da einen Zusammenhang zu ihrem „Atemproblem“).

Der Punkt ist dass meine Kollegin seit mittlerweile fast einem halben Jahr immer geräschvoll atmet. Ich kann das nur schwer beschreiben aber es hört sich immer so an als müsse sie sich unheimlich anstrengen. Mal hält sie dann auch den Atem an und atmet dann besonders geräuschvoll aus. Im Prinzip kann man es am besten als dauerndes schnaufen bezeichnen.

Nun bin ich eh schon ein sehr geräuschempfindlicher Mensch und diese Sache macht mich mittlerweile schon richtiggehend aggressiv, zumal ich ihr wirklich tagtäglich ausgesetzt bin. Eine Kollegin von mir hat diese Geräusche auch schon wahrgenommen als sie mal bei uns im Büro war.

Meine Vermutung ist nun dass meine Kollegin das evtl. aufgrund ihrer Schwerhörigkeit nicht mitbekommt. Komisch ist allerdings dass sie das Geräusche in Meetings z.B. nicht macht, was mich manchmal vermutenn lässt dass eine gewisse Absicht dahinter stecken könnte (wir haben nicht gerade das Beste Verhältnis- das ist aber ein anderes Thema…). Die Vermutung dass eine Absicht dahinter steckt macht mich aber nur noch aggressiver.

Ich weiß aber nicht wie ich das ansprechen soll. Ich habe schon mal überlegt das so über die sorgenvolle Schiene zu machen (so nach dem Motto „hast Du gesundheitliche Probleme dass Du immer so schwer atmest“), finde aber keinen richtigen Einstieg.

Hat da vielleicht jemand einen Tipp? Ich weiß nämlich dass ich das nicht mehr jeden Tag aushalten kann.

Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße

Susi

Hallo liebe Susi,

Komisch ist allerdings
dass sie das Geräusche in Meetings z.B. nicht macht

Man muss sich auf wichtigen Meetings, also begrenzt auf zwei Stunden etwa, vermutlich in einem ganz anderen Ausmass streng konzentrieren als über den gesamten langen Arbeitstag hinweg.

Die Vermutung dass eine
Absicht dahinter steckt macht mich aber nur noch aggressiver.

Kann ich mir gut vorstellen, man achtet selber verstärkt auf dieses bestimmte nervige Geräusch und steigert sich so automatisch allmählich in Rage rein. Aber keine Sorge, dies geht in vollster Gänze allein von dir aus und nicht von deiner Kollegin, acht Stunden lang absichtlich schnaufen oder (auch wahrscheinlich) immer nur dann schnaufen, wenn du gerade hinhörst, nur um dich zu ärgern, gelingt nur den wenigsten.

„hast Du gesundheitliche Probleme
dass Du immer so schwer atmest“

Wäre ich deine Kollegin, hätte ich in der Tat gesundheitliche Probleme mit meiner Atmung, dann würde ich dich todsicher freundlich und erstaunt auf diese Frage anblicken und dich fragen, ob nicht vielmehr du so gravierende nervliche Probleme hast, dass dich meine Atmung so dermassen psychisch zu zermürben imstande ist. Verstehst, wie ich mein?

Hat da vielleicht jemand einen Tipp? Ich weiß nämlich dass ich
das nicht mehr jeden Tag aushalten kann.

Sieh’ das bitte nicht als Vorwurf, aber du merkst vielleicht, wenn du dir diese deine Frage nochmal unvorgenommen durchliest, dass dies leider ganz vordringlich dein Problem ist.

Besten Gruß

Annie

Wie sage ich meiner Kollegin dass sie laut atm
Hallo, Susi-
ich kann mir sehr gut vorstellen, wie du Dir langsam nicht mehr zu helfen weißt, denn sicher hast Du div. „Techniken“ versucht, von Ignorieren bis Irgendwas-Albernes-Assoziieren. Ich hab auch manchmal Kleinigkeiten, die mich bei Anderen „in den Wahnsinn“ treiben könnten, m.E. ist das nicht nur meine Angelegenheit, denn es sind ja zwei dabei.
Dass Deine Kollegin absichtlich so atmet, um Dich zu zermürben, kann ich mir nicht vorstellen, aber ich denke folgendes: In Meetings ist sie entweder angespannter als zu zweit in Eurem Büro, dann ist sie deswegen leiser, oder sie ist mit Dir in einem Raum angespannter und schnauft vor angehaltener Luft - letzteres kommt mir wahrscheinlicher vor. In dem Fall wäre eine ruhige Aussprache der Weg, besonders, wenn es eh schon mal ein „Thema“ zwischen Euch gegeben hat, vielleicht ist es für sie nicht aus der Welt und sie knabbert noch daran.
auf jeden Fall bist Du aus der Ohnmachts-Ecke heraus, wenn Du sie freundlich fragend - so wie Du es vorschlägst - ansprichst, was sie so unter Spannung setzt, dass sie kaum frei atmen kann.
Was soll Dir passieren, wenn Du ruhig bleiben kannst?
viel Erfolg - Annelie

Ich kann’s gut nachvollziehen und habe ein ähnlich gelagertes Problem…

Andere Option
Hallo Susi,

Ich glaube nicht, dass die Kollegin, die ganz offensichtlich ein Problem mit der Atmung hat, dieses „Verhalten“ abstellen kann, egal wie freundlich du sie darauf aufmerksam machst.

Deswegen fällt mir nur eine andere Möglichkeit ein, die hängt aber ganz von eurem Betriebsklima ab. Ich kenne Fälle in denen eine Bitte um einen Bürowechsel mit ausreichend neutraler Begründung eine Option waren. Dann müsstest du aber ebenfalls erklären, dass es dir schwerfällt dich zu konzentrieren, weil die Kollegin Probleme mit der Atmung hat, und dass du deswegen bittest(!) oder nachfragst, ob jemand bereit wäre den Schreibtisch mit dir zu tauschen.

Ich hatte das mal mit einer Kollegin, die Selbstgespräche während der Arbeit führt. Mir macht das nichts mehr aus, finde es teilweise sogar witzig, aber ein anderer Kollege kam dabei immer so in Rage, dass er einfach beim Boss nachgefragt hat, und es hat geklappt.

Gruß
fliegerbaer