Ich beschäftige mich gerade als Lexikografin für das DWDS mit den Einträgen Sozialkaufhaus (D), Brockenhaus/Brockenstube/Brocki (CH) und Sozialmarkt (A). Letzterer ist ja etwas anderes als die ersten zwei, die karitative Läden mit Möbeln, Kleidung usw. sind und führt vor allem Lebensmittel, die von Unternehmen gespendet wurden, nicht gebrauchte Gegenstände, die von Privatpersonen gespendet wurden.
Ich finde einfach nicht heraus, was man in Österreich zu einem Sozialkaufhaus sagt. Sozialkaufhäuser - WeiterGebenOrg sagt: „In Deutschland und Österreich gibt es viele Sozialkaufhäuser (in der Schweiz Brocki), aber was ist der Unterschied zu einem regulären Kaufhaus? […] Sozialkaufhäuser sind gemeinnützig und profitieren dadurch von Steuerbefreiungen und Förderungen.“ Aber Google findet mit „site:at“ nur 3.680 Treffer (und da geht es auf den ersten Blick vor allem um zwei Häuser in Wien, die das in ihrem Namen tragen), mit site:de hingegen 154.000, zum Brockenhaus 179.000.
das es sich um meist gebrauchte, aber neuwertige und vor allem brauchbare, Waren handelt. Und dass das Angebot natürlich auf Kleidung und Hausrat (Geschirr, Töpfe, Dekoartikel, Klein-Elektrogeräte einschl Unterhaltungselektronik und Mode) beschränkt ist. Man kann ja nur das anbieten was auch dort abgegeben/gespendet wird. man kauft nicht selbst ein.
Ein Warenhaus hat 1) ein viel größeres Sortiment und hat nur neue Ware die man selbst einkauft und an Kunden anbietet.
Die Sozialmärkte in Tirol decken durch den Verkauf von Ausschuss- und Überschussware zu sehr günstigen Preisen den täglichen Bedarf an Grundnahrungsmitteln von Menschen mit geringem oder keinem Einkommen.
Als Sozialmarkt werden Discounter für Personen mit nachgewiesen geringem Einkommen bezeichnet, in denen stark vergünstigt Waren angeboten werden, die am regulären Markt nicht abgesetzt werden konnten. Im Unterschied zu den in Deutschland verbreiteten Sozialkaufhäusern setzt der Einkauf in Sozialmärkten eine Mitgliedschaft voraus.
1999 wurde der erste Sozialmarkt Österreichs in Linz eröffnet. Die Käufer müssen bei der Registrierung nachweisen, dass sie ein geringes Einkommen haben, und bekommen vom Sozialmarkt einen Mitgliedsausweis als Einkaufsberechtigung. In dieser Mitgliedschaft sehen Kritiker des Konzepts eine soziale Stigmatisierung. Die Einkommensgrenze orientiert sich an der Armutsgefährdungsschwelle, die 60 % des Median-Einkommens ausmacht. Alleinerziehende mit Kindern und Ältere mit kleinen Pensionen machen einen Großteil der etwa 100.000 registrierte Kundinnen und Kunden aus.[1]
Angeboten werden nur Waren, die den Sozialmärkten vom regulären Lebensmittelhandel nach oder kurz vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum oder wegen kleiner Fehler (z. B. in der Beschriftung) gratis überlassen werden.[2] Der Preis der Waren liegt zumeist unter 50 % des üblichen Ladenpreises. Oft gibt es auch ein Limit für die Gesamteinkaufssumme, zum Beispiel 10 Euro die Woche. Auch die Geschäftszeiten können eingeschränkt sein.
Mit etwa 100 Sozialmärkten in Österreich (Stand 2020)[3] bieten Sozialmärkte eine gute Abdeckung in dichter besiedelten Gebieten.[
Hi,
auch dir vielen Dank. Ich bin mir nicht sicher, dass es einen einheitlichen Begriff gibt, es wäre aber relativ wahrscheinlich. Deswegen frage ich ja hier.
Das mit den Sozialmärkten habe ich ja bereits gesagt: Da werden in erster Linie Lebensmittel verkauft, die als unverkäufliche Ware von Händlern gespendet werden. So etwas nennt man in Deutschland „Tafel“. Sozialkaufhäuser hingegen verkaufen gebrauchte und von Privatleuten gespendete Möbel, Kleidung, Hausratsgegenstände, Bücher.
Der 48er Tandler trifft es aber auch nur teilweise, weil die Sozialkaufhäuser in D insbesondere Mobiliar anbieten, das sie selbst durch eigenes Personal (regelmäßig keine typischen Arbeitsverhältnisse sondern Fördermaßnahmen) beim Spender abholen und dieses dann zwar grundsätzlich jedermensch anbieten, jedoch ein Schwerpunkt darin liegt, hier Menschen mit Bezugsscheinen aufgrund Bezug von Sozialleistungen ein günstiges Angebot zu machen. D.h. da haben wir eine Kombination von zwei sozialen Aspekten. Einmal die Arbeitsförderung, aus der diese Einrichtungen häufig mehr oder weniger große Teile ihres Personals rekrutieren und andererseits die Schaffung eines speziellen Einkaufs-Angebots für Bezieher von Sozialleistungen.
Was nicht heißt, dass wir in D durchaus auch Dinge wie den 48er-Tandler hätten, in denen man dann nicht nur Leistungsempfänger und Co. sieht.