Hallo Niklas,
zu Deiner ersten Frage nochmal: Es sterben keine Gehirnzellen ab, da die Substanzen keine Zellgifte sind und bei korrekter Verwendung des Lokalanästhetikums (LA) sowieso nur Spuren der Substanz ins Gehirn gelangen.
Und das ohne Betäubung…
Im Allgemeinen würde man diese Spritze auch als Betäubung bezeichnen.
Zu viel Gebrauch hab ich wohl ein bischen unglücklich
formuliert. Ich meinte damit, dass wenn jemand mehrere Zähne
ersetzen muss eine Menge Spritzen braucht. Also für das
Reißen, für das Implantat einsetzen… Und das dann bei
mehreren Zähnen, dann sumiert sich das mit der Zeit.
Und so wollt ich wissen, ob sich das dann nicht dauerhaft
negativ auf dem Körper auswirkt.
Meines Wissens sind keine Schäden durch Daueranwendung bekannt, es sei denn es entwickelten sich Allergien. Du bist aber trotzdem auf einer richtigen Spur: Für alle LA gibt es sogenannte Höchstdosen. Diese sollen auch bei mehreren (Nach-)Injektionen nicht überschritten werden. Was ist das Problem? LA legen signalleitende Zellen lahm. Ihre Wirkung endet durch Abtransport und Abbau. Normalerweise sind die vom Injektionsort in den Rest des Körpers abflutenden Substanzmengen so niedrig, das keine anderen Organe mit solchen Zellen (v.a. Herz und Gehirn) in ihrer Funktion beeinträchtigt werden. Spritzt man jetzt uferlose Mengen an die gewünschte Stelle, kann es im Blut zu so einer hohen Konzentration an LA kommen, das Nebenwirkungen auftreten: im schlimmsten Fall Krampfanfälle oder Herzrhythmusstörungen.
All dies hat natürlich nur Bedeutung, wenn zu einem bestimmten Zeitpunkt diese Konzentrationen erreicht werden. Begrenzt man die Dosis oder wartet man lange genug zwischen den Injektionen gibt’s keine Probleme.
Gruß, Dennis
PS: Das ist übrigens auch der Grund für Adrenalin: LA-Dosis wirkt länger und bleibt stärker vor Ort, daher weniger Gesamt-LA-Menge.
Gruß Niklas