Hallo Chili,
Die Bindungsperson muss nicht zwangsläufig ein Elternteil sein. Auch eine Erzieherin, die dem Kind die nötige Nähe und Sicherheit gibt, kann diese Funktion vollständig übernehmen.
Es kommt nicht eine Erzieherin auf ein Kind - sie hat viele Kinder, um die sie sich kümmern muss, sie ist auch nicht rund um die Uhr da, sie wird auch mal krank, wechselt die Stelle, die Kinder das Heim und außerdem ist sie in erster Linie da um ihren Job zu machen (Kinderbetreuen NICHT Elternersatz).
Zweifellos; meistens hat sie viele Kinder. Und sie kann auch mal ausfallen, krank werden, usw. Aber das hat nichts mit Jules Aussage zu tun, die absolut zutreffend ist.
Dass sie
in erster Linie da [ist,] um ihren Job zu machen
ist eine Frechheit, sowohl den Institutionen als auch der konkreten Erzieherin gegenüber. Dafür ist sie NICHT in erster Linie da, wie du behauptest, um ihren ‚Job‘ zu machen und die (geringe) Knete zu kassieren. Es gibt da schon Affinitäten!!
Kinder zu betreuen kann kein ‚Job‘ sein. Also:
in erster Linie da um ihren Job zu machen Beruf auszuüben
(Kinderbetreuen NICHT Elternersatz)
Natürlich betreuen sie Kinder. Eltern zu ersetzen ist nicht ganz so einfach…, um es mal gelinde auszudrücken! Und dennoch gibt es Eltern, die sehr einfach zu ersetzen sind! Und ersetzt werden sollten! Im Extremfall sogar durch jeden beliebigen anderen. Und das bitte möglichst schnell und unwiderruflich und für alle Zeiten!! Mit Deckel drauf und Versiegelung.
Unter Umständen hat ein Kind, das früh ins Heim kam und dort eine stabile Bindungsperson hatte, später weniger Probleme im sozialen Umgang, als eines, das zwar bei den Eltern lebte, aber keine sichere Bindung erfahren konnte.
Mag sein, oder auch nicht.
Lässt sich nicht überprüfen, diese Aussage.
Diese Antwort ist in mehrfacher Hinsicht unsinnig! Dass ein Kind, das früh ins Heim kam, im eigenen Leben glücklicher werden kann als eines, das bei seinen Eltern geblieben wäre, wird niemand, der noch halbwegs bei Verstand ist, ernsthaft bestreiten können.
Und die Behauptung, dass diese Aussage sich nicht überprüfen lässt, ist schlichtweg absurd und lächerlich.
Jules Aussage ist zu 100% zutreffend und richtig.
Du siehst: Es gibt durchaus gute Wahrscheinlichkeiten dafür, dass sich „Waisenkinder“ (meist handelt es sich je eher um Sozialwaisen, denn um elternlose Kinder) zu bindungs-, beziehungs- und leistungsfähigen Erwachsenen entwickeln. [[Die angesprochene Reli]?? wo steht das?]
Gute Wahrscheinlichkeiten sich als beziehungs- und leistungsfähige Erwachsene zu entwickeln haben Heimkinder nicht. Im Gegenteil, sie haben die absolut schlechtesten Wahrscheinlichkeiten dafür.
Der zweite Satz ist Unsinn! In den meisten Fällen, in denen sie, also die Kinder, in ein Heim kommen, sind ihre Chancen zu einem bewältigbaren und annehmbaren Leben höher, als wenn sie bei ihren ‚Eltern‘ geblieben wären.
Die angesprochenen Resilienz existiert zwar, gehören aber zur absoluten Minderheit und da man über deren Ursachen so wenig weiss, kann dadurch der Mehrheit nicht nicht geholfen werden.
??? Völlig unverständlich, lieber nicht weiter nachfragen…
Ob das jetzt ein „Vorteil“ wäre Sozialwaise zu sein, als überhaupt keine Eltern zu haben, mag ich ebenfalls bezweifeln […]
Das kannst du nicht bezweifeln!! Wer überhaupt keine Eltern hat, existiert nicht!!
[…] - der Schmerz zu wissen, dass man Eltern irgendwo da draussen hat, die sich aber entweder nicht um einen kümmern können oder wollen muss immens sein.
Ohne jeden Zweifel. Da hast du recht. Und wer kümmert sich dann um das Kind? Die Alternative Müllkippe vs Eltern, wie zeitweilig im alten Rom (und andernorts) nach gesellschaftlichen Normen in Ordnung, kann es doch wohl nicht sein, oder?
Natürlich hat das Kind „Als Heimkind [???] kein Recht auf EINE Erzieherin, die sich liebvoll um dich kümmert und bis zu Deiner Volljährigkeit für dich da ist.“
Nein, natürlich nicht (ganz so 'natürlich doch nicht. Das hängt von der Leistungsfähigkeit der betroffenen Gesellschaft ab); aber es hat ein Recht darauf, von gewissen Eltern notfalls auch mit Gewalt weggeholt zu werden!!! Das ist es, worauf es ankommt!!
Es steht ohne Zweifel, dass es schreckliche Eltern gibt, wo ein Kind nach gesellschaftlichen Normen besser im Heim aufgehoben wären
Na, hör mal!! Ich hoffe doch, nach mehr als nur „gesellschaftlichen Normen“!!! Das Recht auf machbare Leidensminderung (um es mal möglichst allgemein auszudrücken) dürfte wohl über gesellschaftlichen Normen stehen!! Das ist eine Frage elementarster Ethik!! Und nicht irgendwelcher beliebiger belangloser gesellschaftlicher Normen. Von denen gibt es mehrere Dutzend!!! - Von „schrecklichen Eltern“ gibt es nur eine Sorte, und das ist kein gesellschaftliches oder moralisches Qualifikativ.
Also bei der Einstellung erscheint deine Einordnung der Kinderbetreuung in einem verständliche Licht. - Aber, es geht ja noch weiter:
Fakt ist, dass das Kind von der ersten großen Liebe seines Lebens verlassen wurde: von der Mutter.
Was ist daran Fakt? Die erste große Liebe eines Kindeslebens: die Mutter ?? - Und DU ermahnst andere, sich in der Realität umzusehen? Unglaublich!
Der Vater konnte ebenfalls keine schützende Instantz bilden
Mehrfacher Unsinn: 1) Wieso „konnte nicht“? - Das wäre gar nicht so schlimm. Der Regelfall sieht ganz anders aus!! 2) „schützende Instanz“ - Wenn es daran mangelte, wären viele Familien noch zusammen. Die Realität ist nicht ein Mangel an „schützender Instanz“! Welch eine Geringschätzung der Opfer spricht daraus!
und das kann nicht ohne Konsequenzen verlaufen.
Geht’s nicht noch ein bisschen allgemeiner? - Oder kennst du irgend etwas in diesem Universum, was ohne Konsequenzen verliefe?
Die (inzwischen) erwachsenen Heimkinder, die ich kenne haben alle ein enormes Problem mit Nähe und Distanz.
Ich kenne viele große Kinder, sprich Militärs, Politiker, Gärtner, Steuerberater, Rechtsanwälte, Chauffeure, Professoren usw., von denen allen die meisten nicht in Heimen waren. Probleme mit Nähe und Distanz haben sie allerdings alle. Ich denke mal, dass das mit dem hominideneigenen Selbstbewusstsein zusammenhängt. Sicherheit und Freiheit sind nunmal nicht vereinbar!
Warum antwortest du nicht direkt auf die (zugegeben zu schmal gefütterte) Frage von Yedi? Warum schreibst du stattdessen auf die absolut kompetente und in allen Punkten auf eine unzureichende Frage hin gegebene zutreffende und bestmögliche Antwort solch unsinniges Zeugs?
Und du behauptest, wie ich jetzt gerade oben sehe, an Antworten auf UPs Frage interessiert zu sein???
Gestatte mir meine begründbaren Zweifel
Boris